Renaturierung an der Isar bei Niederaichbach



03. Mai 2025 Lebens- und Erlebnisraum Isar
„Die Isar konnte sich früher auf zwei bis vier Kilometer Breite „austoben“. Zum Ackerlandgewinn wurde sie über weite Strecken begradigt. Das hat zu einem Längenverlust von bis zu 30 % geführt.“, erläuterte Antje Rowden, Abteilungsleiterin der Planungsabteilung am Wasserwirtschaftsamt (WWA) Landshut.
Sie hat zusammen mit der Abteilungsleiterin für die Stadt eine von der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut organisierten Führung an dem renaturierten Bereich der Isar bei Niederaichbach geleitet.
Die Teilnehmer erfuhren während der Exkursion wertvolle fachliche Hintergründe zur Entwicklung der Isar und die Gefahren durch fehlende Transportwege der Isarkiesel. So wurde erläutert, dass die Kraftwerksstufen an der Unteren Isar nötig waren, um die Eintiefung des Flussbettes entgegenzuwirken. Die Wasserkraftnutzung war eine sinnvolle Ergänzung, um den steigenden Energiebedarf zu decken.
Mittlerweile ist es Ziel des WWA auch die ökologische Entwicklung des stark veränderten Flusses unter den heutigen Nutzungsrandbedingungen zu stärken. Aufgrund der Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) soll die Isar als Flusssystem wieder in einen guten Zustand überführt werden. So werden Uferbefestigungen wieder entfernt, sodass mehrere neue aquatische und terrestrische Lebensräume am Fluss entstehen können. In Niederaichbach hat das WWA mit dem Anschluss eines Altarms an den Fluss und dem Einbringen von Kies und Totholz neue Uferstrukturen geschaffen. Es entstehen neue Lebensräume für Fische, Insekten, Spinnen und Vögel, wo sie ihren natürlichen Lebenszyklen nachgehen können. Insbesondere für die Fische im Fluss ist die Wiederherstellung von Laichplätzen die entscheidende Randbedingung für die natürliche Reproduktion. –
Schließlich gelangten die Exkursionsteilnehmer ans Ende des renaturierten Uferabschnittes, wo die die Gemeinde Niederaichbach Ruhebänke für Erholungssuchende aufstellen ließ. Hier wies Christoph Stein darauf hin, dass der ursprüngliche Charakter der Isar als Alpenfluss mit einer ausgedehnten Aue fast gänzlich verschwunden sei. Denn die Weichholzaue eines typischen Alpenflusses, bestehe aus Lavendelweiden und Grauerlen. diese seien der Silberweide und der Schwarzerle gewichen und an der Isar nur noch vereinzelt vorhanden. Zum Abschluss der Exkursion bedankte sich die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut bei den beiden Damen vom Wasserwirtschaftsamt für die informative Veranstaltung Durchführung und verwies auf eine weitere gemeinsame Veranstaltung im Herbst zu der in der Bruckbergerau schon länger erfolgten Isarrenaturierung.
„Planeten, Sterne und Mond im Visier“
Die Kreisgruppe Landshut des BUND Naturschutz veranstaltete am Freitag letzter Woche zusammen mit den Sternenfreunden Furth e.V. unter dem Motto „Planeten, Sterne und Mond im Visier“ eine astronomische Nachtexkursion. Das Beobachten unserer Nachbarplaneten und anderer Himmelskörper stand auf dem Programm der Auftaktveranstaltung des Bildungsprogramms 2025 der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut. Etwa sechzig interessierte Erwachsene und Kinder trafen sich an der Sternwarte der Sternenfreunde am Ortsrand von Stollnried in der Gemeinde Weihmichl.
Das Wetter und die Sicht in die Sterne waren ideal, der Mond schien allerdings ein wenig zu hell, s. Bild. Die Vereinsastronomen hatten sechs verschiedenen Teleskope auf dem Gelände rund um den sog. Agerer-Turm aufgestellt. Eines davon war sogar selbst gebaut. Alle Besucher konnten ohne lange Wartezeiten die Himmelskörper durch die Teleskope betrachten. Die Planeten Jupiter, dieser mit vier Monden, Mars, Merkur und Venus waren gut zu sehen. Besonders eindrucksvoll war für viele der Orion-Nebel, aber auch die Plejaden und der Halbmond mit seinen gut sichtbaren Kratern. Dessen Bild wurde vom Teleskop im Sternwartenturm auf einen Computerbildschirm im Freien übertragen. Die Experten von den Sternenfreunden gaben interessante Informationen zu Planeten, Sternen, Galaxien, Weltall, Urknall usw.
Hier der Bericht aus der Landshuter Zeitung
BUND Naturschutz pflanzt Jubiläumslinde
Trotz des schmuddeligen Novemberwetters fanden sich am 24. November 2023 gut eine Handvoll Naturschützerinnen und Naturschützer aus der Stadt und aus dem Landkreis Landshut ein, um zum Abschluss des „Jubiläumsjahres 50 Jahre BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut“ auf der kleinen Wiese gegenüber dem Volksfestplatz eine Jubiläumslinde zu pflanzen. Zuerst aber erzählte die Kreisvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm etwas zur Herkunft des Baumes. Der etwa dreieinhalb Meter hohe Baum habe vor 10 Jahren als kleiner Lindensprössling vom Sallerner Berg bei Regensburg den Weg nach Landshut gefunden. Dort, am Sallerner Berg, hatte der BUND Naturschutz 1988 zu seinem 75-jährigen Jubiläum 75 Linden gepflanzt. 25 Jahre später, also im Jahr 2013 wurden dann anlässlich des 100-sten BN – Jubiläums 100 Sämlinge aus diesem Lindenhain an die Landesdelegierten verschenkt. So kam dieser Sprößling auch nach Landshut, wo er in den vergangenen 10 Jahren seiner Größe entsprechend immer wieder umgetopft worden sei und heute nun als Jubiläumslinde der BN-KG Landshut einen guten Platz erhalte.
Dann griffen die anwesenden BN - Aktiven und der Amtsleiter des Wasserwirtschafts-amtes Landshut, Patrik Giebel, zu den Schaufeln, um das von der Flussmeisterstelle Landshut vorbereitete Pflanzloch um den Baum herum wieder zu füllen und den Baum anschließend zu begießen. Es folgte eine kleine Ansprache zur Linde, dem Symbolbaum des BUND Naturschutz in Bayern e. V..
„Die Linde, gepflanzt als Gerichts- oder Tanzlinde prägt noch heute den einen oder anderen Dorfplatz,“ so Mühlebach-Sturm. In vorchristlicher Zeit war sie Sitz der germani-schen Muttergöttin Freya und ist später in christlicher Zeit zum Marienbaum geworden. Das weiche Lindenholz eignet sich kaum als Brennholz, dagegen umso besser für Schnitz- und Drechslerarbeiten. So wurden berühmte Altäre von Tilman Riemenschneider oder Veit Stoß aus Lindenholz gefertigt. Mit ihren herzförmigen Blättern sei die Linde auch der Baum der Liebe, der Geborgenheit und der Heimat. Für den BN und seine Mitglieder ist die Linde ein Baum mit hoher Symbolkraft: inspirierend, leitend, mahnend.
Zum Abschluss bedankte sich die Kreisvorsitzende bei Patrik Giebel dafür, dass die Jubiläumslinde an diesem prägnanten Platz an der Isar gepflanzt werden konnte, wo sie nun bleiben und vielleicht über 1000 Jahre wachsen und gedeihen kann. Auch an Bernhard Birnkammer und seine Kollegen von der Flussmeisterstelle richtete sie Dank für die Organisation und Vorbereitung der Pflanzung und auch für die Ausführung der noch folgenden Arbeiten, nämlich den Baum mit einem Dreibock zu stützen und mit einer Drahthose zum Schutz vor Biberfraß zu versehen.
Hier gehts zum Bericht der Landshuter Zeitung
Für Rückfragen:
Kathy Mühlebach-Sturm
Tel. 0871 50154
E-Mail: kathy.muehlebach-sturm@bund-naturschutz
Die Kreisgruppe feiert ihren 50. Geburtstag

Sonntag den 22. Oktober 2023 im Ergoldinger Bürgersaal
Auszug aus der Festschrift - ein Rückblick auf 50 Jahre BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut
10 Jahre nach der Gründung der Kreisgruppe entstand sowohl im Landkreis Landshut als auch in anderen Kreisgruppen Bayerns ein Netz von Ortsgruppen. So konnte der BUND Naturschutz mit einem stetig wachsenden Mitgliederstand dort Wirkung entfalten, wo es galt, sich schützend vorartenreiche Lebensräume zu stellen, Biotope zu pflegen oder Amphibien vor dem Straßentod zu bewahren.
Trotz aller Bemühungen von Naturschützerinnen und Naturschützern gingen große Eingriffe in Landschaft und Naturhaushalt weiter, sei es durch Straßen- und Gewerbebauten, ausufernde Neubaugebiete oder die immer intensiver werdende Landbewirtschaftung. Schon im Jahr 1980 war in der Veröffentlichung „Die Arche sinkt“ des Landshuter Biologen Prof. Dr. Markus Riederer in der Zeitschrift „Nationalpark“ zu lesen, dass „das Artensterben heute zu einem beispiellosen weltweiten Drama angewachsen ist“. Aktuell erleben wir durch zunehmend heiße Sommer und schneefreie Winter, Starkregen und Dürreperioden – mehr und mehr – eine unheilvolle Entwicklung durch die menschgemachten Krisen der Klimaerhitzung und dem noch nie dagewesenen Verlust von Arten und Lebensräumen.
Das Interesse der Bevölkerung am Natur- und Umweltschutz wuchs. Waren es bei der Gründung der Kreisgruppe 135 Mitglieder, so stieg deren Zahl bis 1993 auf 1 800. Heute, im 50. Jahr des Bestehens, zählt die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut fast 6 000 Mitglieder.
Diese Mitgliederzahl ermöglicht es der Kreisgruppe und dem BN–Landesverband mit aktuell 265 500 Mitgliedern sich finanziell unabhängig von Parteien oder wirtschaftlichen Interessen tatkräftig seinen satzungsgemäßen Aufgaben zu widmen.
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Der Rückblick wurde aus der Festschrift "50 Jahre BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut" entnommen. Den kompletten Rückblick können Sie in der Festschrift lesen. Diese ist kostenlos bei der Geschäftsstelle der Kreisgruppe erhältlich.
Sie können auch eine Onleinversion der Festschrift HIER ansehen.
Bilder von der Feier, die im Bürgersaal der Marktgemeinde Ergolding stattfand
Gedenkfeier für den großen Landshuter Naturschützer Paul Riederer
Gedenkfeier für den großen Landshuter Naturschützer Paul Riederer
Es war eine große Zahl von Menschen, die sich bei unsicherem aber doch heiterem Wetter auf den Weg zum sog. Schäferhäuschen im Naturschutzgebiet Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite machten. Sie versammelten sich im Gedenken an den am 21. Mai wenige Tage nach seinem 93. Geburtstag verstorbenen großen Landshuter Naturschützer Paul Riederer bei der Jubiläumsstele, welche 2021 zum 20. Jahrestag der Einrichtung des Naturschutzgebiets aufgestellt worden war.
Kathy Mühlebach-Sturm, die Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut des BUND Naturschutz (BN), und die anwesenden Kinder des Verstorbenen konnten neben dessen Freunden und Weggefährten den vormaligen niederbayerischen Regierungspräsidenten Dr. Walter Zitzelsberger, Oberbürgermister Alexander Putz sowie den Ehrenvorsitzenden des BUND Naturschutz in Bayern e.V., Prof. Dr. Hubert Weiger, begrüßen.
Mühlebach-Sturm würdigte Paul Riederer als Initiator des Naturschutzgebiets, der nicht nur den Naturschutz in Stadt und Landkreis Landshut geprägt habe, sondern vor fünfzig Jahren auch die Kreisgruppe Landshut des BN gegründet habe.
Prof. Dr. Markus Riederer, der Sohn des Verstorbenen, dankte den Anwesenden für die Begleitung und Unterstützung der Naturschutzarbeit seines Vaters während der letzten fünfzig Jahre. Er hob hervor, dass seine verstorbene Mutter Margarete sich ebenfalls stets mit umweltpolitischen Fragen befasste und viel zur Arbeit ihres Mannes Paul beitrug. Trotz der großen Ziele, die Paul verfolgte -sein Einsatz gegen die atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf und gegen die Nutzung der Atomkraft vor Ort, vor allem für das Landshuter Naturschutzgebiet, sind legendär- hatte er auch immer die kleinen Dinge und Anliegen im Blick. So gewann er die Herzen der Menschen für den Naturschutz. Über seine Gegner habe er gesagt: Sie hatten bis jetzt nur keine Zeit, die Wahrheit zu erkennen.
Prof. Dr. Weiger betonte, dass Riederer wie kein Zweiter zum Umdenken im BN beigetragen habe, der ja in den 70er Jahren noch kein Gegner der Atomkraft gewesen sei. Dass der Landkreis Landshut Spitzenreiter bei der Solarthermie geworden sei, sei in erster Linie Riederers Einsatz für die Energiewende zu verdanken. Weiger beschrieb Riederer als einen immer freundlichen und respektvollen Naturschützer mit Herzblut, der die große Bedeutung der Medien erkannt und die Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit im BN gelegt habe. Ein großer Demokrat sei für immer gegangen.
Nach einem musikalischen Zwischenspiel von Frank Sinatras „My way“ erinnerte Oberbürgermeister Putz in seiner Rede auch daran, dass Riederer, der nie polarisierte, zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste und seine Expertise erhielt, u.a. die Goldene Landshuter Bürgermedaille. Er sollte heute allen ein Vorbild sein, sagte Putz. Vor über zwanzig Jahren habe Riederer mit Dr. Walter Zitzelsberger und dem damaligen OB Deimer das Landshuter Naturschutzgebiet ausgehandelt. Putz schloss seine Ausführungen poetisch mit Theodor Storms Gedicht „Am Fenster lehn ich: …Hoch oben hinter Wolkenflug hinschwimmt ein Wandervogelzug. …O Herz, was ists denn, das dich hält? Flieg mit, hoch über der schönen Welt! ...“
Philipp Herrmann, bekannt als Vogelphilipp und langjähriger Gebietsbetreuer des NSG Ehemaliger Standortübungsplatz mit Isarleite, beschrieb wie er durch den Verstorbenen schon seit seiner Kindheit zu seinem Beruf inspiriert worden sei.
Der Beiratsvorsitzende des BN Reinhold König wusste, dass Riederer zur Kartierung der auf dem Standortübungsplatz vorkommenden 600 Arten seinerzeit als einziger Zivilist unbeschränkten Zugang zum Übungsgelände gehabt habe. König hob hervor, dass Riederer sich bis zuletzt auch gegen die Zerschneidung unseres Landkreises durch die B15neu engagiert hat.
Verschiedene Weggefährten und Weggefährtinnen warteten in der Folge noch mit Lob für Pauls Leistungen und der einen oder anderen Anekdote aus dessen Leben auf.
Bei Sonnenschein, Wind und klarem Fernblick über das abgeschaltete Atomkraftwerk Ohu 2 bis in den Bayerischen Wald machten sich die Teilnehmer, nicht ohne gemeinsam den Beatles-Song „Imagine“ angestimmt zu haben, gegen Abend auf den Rückweg.
Ganz im Sinne von Paul Riederer ließen viele von ihnen den Tag mit guten Gesprächen unter Freunden im Biergarten ausklingen.
Die Landshuter Zeitung berichtete ebenfalls, hier gehts zum Bericht.
Jahresmitgliederversammlung der Kreisgruppe 2023 mit Ehrungen




Bei der gut besuchten Jahresmitgliederversammlung der BN – KG Landshut im Kastanienhof in Pfettrach gaben die Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm, der stellvertr. Vorsitzende Heini Inkoferer und die Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht einen Überblick über das, was Naturschützerinnen und Naturschützer in Stadt und Landkreis Landshut im Jahr 2022 in vielen ehrenamtlichen Stunden geleistet hatten. Zuvor gedachte man in einer Gedenkminute dem wenige Tage zuvor verstorbenen Ehrenvorsitzenden Paul Riederer.
Entsprechend der Satzung des BUND Naturschutz in Bayern e.V. haben sich viele aktive Mitglieder der Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Sinne des Bundesnaturschutz-gesetzes und der Naturschutzgesetze der Länder, des Umweltschutzes, einschließlich Klimaschutz (…) und der Bildung gewidmet. So haben im Frühjahr 2022 126 Helferinnen und Helfer insgesamt 4620 Amphibien auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße getragen. Leider ist der Amphibienbestand verglichen mit dem Bestand vor etwa 10 Jahren bayernweit massiv eingebrochen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und werden zur Zeit untersucht.
Im Sommer und im Herbst haben Naturschützerinnen und Naturschützer Biotoppflegemaßnahmen durchgeführt: Sie haben Feuchtbiotope und Wiesen gepflegt und entbuscht, Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, Teiche entschlammt und neue Hecken gepflanzt. Durch diese jährlich durchzuführenden Maßnahmen werden vorhandene Lebensräume für selten gewordene Wiesenblumen, für Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und anderes Kleingetier erhalten, weiter entwickelt und neue geschaffen. Ein Dank an die Regierung, die oben genannte Maßnahmen mit Fördermitteln ermöglicht.
Im Jahr 2022 hatten Groß und Klein bei 20 BN - Exkursionen Gelegenheit, die Natur vor der Haustür - ihre Vielfalt aber auch ihre Bedrohung durch schädliche Einträge und den Verlust an Lebensräumen - kennen lernen. Bei zwei Webinaren wurden die Themen „Energieautarke Gemeinde“ und Lichtverschmutzung erläutert. Mit einer Aktionsfläche rund um Streuobst und einem Infostand zu Hornissen und Bienen konnten an der Niederbayernschau viele Besucher angesprochen werden.
Als Folge von zwei vorangegangenen Coronajahren waren im Jahr 2022 nur drei BN - Kinder-gruppen aktiv. Weitere Angebote für Kinder gab es beim Familienfest der Stadt Landshut und in Ferienprogrammen verschiedener Gemeinden. Aktuell sind in Landshut in 2023 zwei neue Kindergruppen entstanden.
Biotope zu pflegen ist das Eine. Das Andere ist es, Lebensräume vor der Zerstörung durch Bebauung zu bewahren. Darum setzt sich die BN-KG - auch aus Gründen des Klima- und Landschaftsschutzes – für einen Stopp der B15n an der A92 ein und schreibt Stellungnahmen zu Bauprojekten in Stadt und Landkreis Landshut immer mit dem Ziel, Eingriffe in den Naturhaushalt möglichst zu minimieren.
Nach der Vorstellung des Kassenberichtes und des Berichtes des Kassenprüfers wurde der Vorstand entlastet. Anschließend wurden für besondere Verdienste Bernhard Haubner und Bernd-Jochen Lindner-Haag von der Ortsgruppe Rottenburg mit der BN - Ehrennadel in Silber und Peter Brenninger von der Ortsgruppe Geisenhausen und Kassenwart Hubert Rauscher mit der Ehrennadel in Gold geehrt.
Dem Dank an alle Teilnehmenden für ihren Einsatz für den Natur- und Umweltschutz schloss die Vorsitzende die Bitte an, sich in diesen herausfordernden Zeiten der Klima- und der Biodiversitätskrise weiterhin mutig und unverdrossen im Naturschutz einzusetzen.
Politischer Aschermittwoch 2023 des BUND Naturschutz
Erstmals nach der Corona-Zwangspause fand 2023 wieder der Politische Aschermittwoch des BUN Naturschutz in Bayern statt, ausgerichtet wie immer von der Kreisgruppe Deggendorf. Aus Landshut waren einige Teilnehmer angereist. Hier kommen Sie zum Bericht mit Fotos.
Vielfältiger Einsatz für Natur und Umwelt
Herbsttreffen der Bund-Naturschutz-Ortsgruppen - Aktive Mitglieder geehrt
Landshut. Gut besucht war das Herbsttreffen der Bund-Naturschutz-Ortsgruppen am 12. Oktober 2017 im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut zum Austausch über Naturschutzthemen und Aktivitäten im Landkreis Landshut. Nach einer kurzen Begrüßung und Hinweisen zu aktuellen Themen durch die Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm berichteten die Anwesenden aus ihrer Arbeit vor Ort. Den Beginn machte stellvertretende OG-Vorsitzende Barbara Engelhardt, die vom Besuch der OG Altdorf in einer Recyclinganlage berichtete: Vor bald 30 Jahren seien wir angetreten, um mit dem "Besseren Müllkonzept" Plastikmüll zu vermeiden. Heute müssen wir feststellen, dass die Menge an Verpackungsmüll auf ein unerträgliches Maß angewachsen ist: So wiegen beispielsweise ein paar Scheiben geräucherter Schinken, appetitlich präsentiert auf einem Plastikteller, hygienisch überzogen mit einer glasklaren Folie, weniger als deren Verpackung, die nach kurzem Genuss im gelben Sack landet, millionenfach, Tag für Tag, stellte Engelhardt fest. Sie war erschüttert darüber, was den Menschen, die die gelben Säcke von Hand aussortieren, auf Grund von Fehlwürfen und verschmutzten Verpackungen zugemutet werde. Die an sich gute Idee, Verpackungen zu sammeln und dem Recycling zuzuführen und so Energie und Rohstoffe zu sparen, habe sich durch den Verpackungswahn im Sortiment der Lebensmittelanbieter ins Gegenteil verkehrt, meinte die engagierte Umweltschützerin.
Über die Aktivitäten der OG Vilsbiburg berichtete Vorsitzender Stefan Englbrecht und zeigte Bilder vom Winterspaziergang der Ortsgruppe zur Quelle der Großen Vils bei Lengdorf, von den Aktivitäten im Amphibienschutz im März, von der Exkursion in die Rosenau, vom Bau eines Fußtastpfades in der Realschule und von Heckenpflanzungen. Um den Schutz von Amphibien und ihren Lebensräumen ging es auch beim Bericht von Ingrid Großmann, der Vorsitzenden der OG Bruckberg/Gündlkofen, die beim diesjährigen Sommerfest ihr 30-jähriges Jubiläum feiern konnte. Die Ortsgruppe habe seit ihrem Bestehen eine „Amphibien-Statistik“ geführt, aus der man ersehen könne, ob eine bestimmte Art tendenziell zu- oder abnehme oder gar gefährdet sei, so dass sich daraus Handlungsbedarf ableiten lasse. Nebst dem Amphibienschutz zieht sich die Arbeit mit Kindern wie ein roter Faden durch das Programm der Naturschützer. Der Schwerpunkt der OG Oberes Binatal/Rottquelle lag nach den Ausführungen des Vorsitzenden Hans Winter in der Anlage eines wertvollen Biotops entlang der Bahnlinie, in der Aufwertung der Biodiversität auf einem Golfplatz und in der Pflanzung von Hecken.
Zu Letzterem bemerkte Dr. Herbert Jans, Vorsitzender der OG Geisenhausen, dass man sich nach der Anlage von Hecken darum kümmern müsse, wie und von wem diese später gepflegt werden. Man dürfe hier den Grundbesitzer nicht im Stich lassen, ansonsten bestehe die Gefahr, dass die Hecken wieder entfernt werden. Birgit Sammet, Kindergruppenleiterin der OG Geisenhausen berichtete von den Aktionen und Aktivitäten mit einer Gruppe von etwa 10-jährigen Kindern, so von der Teilnahme am Geisenhausener Ostermarkt mit Gebasteltem aus Naturmaterialien und einem Glücksrad. Franz Gumplinger, Vorsitzender der OG Rottenburg, erzählte vom erfolgreichen Einsatz eines Hackstriegels auf verschiedenen Äckern, mit dem bis zu 80 % Spritzmittel eingespart werden könne. Er erwähnte auch, dass die Pflege einer Streuobstwiese mit 150 Bäumen über Patenschaften nicht immer einfach sei aber eine Möglichkeit biete, mit den Paten über Artenschutz ins Gespräch zu kommen und Artenschutz konkret zu praktizieren. In der Ortsgruppe Essenbach sind nach Aussage des Vorsitzenden Herbert Parusel sechs bis zwölf Leute aktiv, die sich unter anderem um neun Teiche kümmern. Führungen mit Kindern wären ebenso Teil des Jahresprogramms wie eine Winterwanderung mit Spurensuche im Wald und eine Ramadama-Aktion.
Im Anschluss an seine Ausführungen erhielt Herbert Parusel, der durch Wohnortswechsel aus der BN-Kreisgruppe ausscheidet, zum Dank für seine fast 30-jährige vorbildliche und umfangreiche Tätigkeit in der Ortsgruppe als auch in der Kreisgruppe vom Ehrenvorsitzenden Paul Riederer eine Keramiktafel mit Lindenmotiv, ebenso Bertram Peters, der stellvertretende Ortsgruppenvorsitzende der BN-OG Tiefenbach-Ast für die über viele Jahre durchgeführten gewässerkundlichen Exkursionen und seine fachkundige Hilfe beim Thema Gewässerschutz. Schließlich überreichte die Vorsitzende im Namen des BN-Landesverbandes eine Ehrenurkunde und die Silberne Vereinsnadel an Helmut Auer für seine langjährige Tätigkeit als Bildungsreferent in der Kreisgruppe, an Martin Lackermeier als Biobauernpionier und BN-Fachbeirat für den Ökolandbau und an Hans Winter für sein langjähriges Engagement als 2. bzw. 1. Vorsitzender der OG „Oberes Binatal/Rottquelle“.
Abschließend meinte Mühlebach-Sturm angesichts der vielen Beiträge aus den verschiedenen Ortsgruppen: „Wir sind als Naturschutzverband im Landkreis Landshut gut aufgestellt und als Ansprechpartner zu Naturschutz- und Umweltthemen vor Ort sichtbar." Sie bedankte sich bei den Anwesenden für ihren Einsatz im praktischen Natur- und Umweltschutz und in der Bildungsarbeit und äußerte die Hoffnung, dass die Anliegen des Bundes Naturschutz im Arten-, Biotop-, Landschafts- und Klimaschutz immer mehr Gehör in der Bevölkerung und in der Politik fänden, um als Gesellschaft zu einer zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu gelangen.