Zur Startseite

Newsletter / Naturschutznachrichten

  • Home  › 
  • Pressearchiv

Willkommen auf der Seite "Pressearchiv"

Hier finden Sie sowohl Presseberichte im Zusammenhang mit BN-Aktivitäten als auch LZ-Reihen zu Natur und Umwelt, die von Helmut Wartner konzipiert wurden.

Pflege von Naturschmankerln

Naturschmankerl im Landkreis


Kinder erleben Abenteuer am Bach

21.08.2024 Die Landshuter Zeitung berichtete über das Fehrienprogramm der BUND Naturschutz Ortsgruppe Holledauer Eck.
Lesen sie den Bericht der Landshuter Zeitung HIER


Investion in die Natur lohnt sich

Dass Investitionen in die ökologischen Leistungen von Bächen, Flüssen und Auen besonders wertvoll für Natur und Mensch sind, davon konnten sich Naturbegeisterte des Bund Naturschutz am Sonntag bei einer Radtour entlang der Pfettrach überzeugen.

Lesen sie den Bericht  Landshuter Zeitung HIER


Jungvogel gefunden - was tun?

Vermeintlich verlassene Jungvögel sollte man in den meisten Fällen in Ruhe lassen. Falsche Tierliebe schadet. Der BUND Naturschutz gibt Tipps, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll. Hecken und Büsche nicht schneiden.

Lesen sie den Bericht  Landshuter Zeitung HIER


08.12.2023 KG Landshut
Die Landhuter Zeitung berichtete über die Pflanzung eine Linde am Isarufer durch die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut. Hier gehts zum Bericht. 


Die Kreisgruppe Landshut des Bund Naturschutz feiert 50-jähriges Bestehen

Die Landshuter Zeitung berichtete am 24. Oktober 2023


BUND Naturschutz gegen dritte Startbahn

Die Kreisgruppe Landshut des BN ist mit der Vorsitzenden Kathy Mühlebach-Sturm und dem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Christian Thurmaier in der Bürgerinitiative (BI) Landshut gegen die dritte Startbahn vertreten. Hier ein Bericht der BI zum Vortrag von Dr. Christian Magerl, den er am 13.9.2023 im Gasthof zum Rieblwirt gehalten hat. Der Bericht ist am 30.9.2023 in der Landshuter Zeitung erschienen.


Einzigartiger Lebensraum

„Bittfahrt für die Schöpfung“: Per Fahrrad durch die Ochsenau

„Mit dem Fahrrad in die Ochsenau“ hat die Devise von 18 Teilnehmern an der kürzlich durchgeführten „Bittfahrt für die Schöpfung“ gelautet. Die Landshuer Zeitung berichtete am 22.9.2023.


Die BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut war zu Besuch auf den Streuobstwiesen in Winklsaß bei Neufahrn in Niederbayern. Dort kann man sie noch finden: Große Obstbäume, die ver- streut zwischen Gräsern, Blumen und Kräutern wachsen. Die Landshuter Zeitung berichtete am 29.09.2023


Abschied von einer Legende

Gedenkfeier für den Landshuter Naturschützer Paul Riederer Die Landshuter Zeitung berichtete am 11. August 2023


Hoher Besuch im Naturschutzgebiet

Bayerns Natura-2000-Botschafterin Auguste von Bayern war zu Gast auf dem ehemaligen Standortübungsgelände und hob dessen europäische Bedeutung für die Artenvielfalt hervor. Die Landshuter Zeitung berichtete am 8. Juli 2023.


Am 16. Mai 2023 ist Paul Riederer, Ehrenvorsitzender der Landshuter Kreisgruppe des Bundes Naturschutz (BN), kurz nach seinem 93. Geburtstag gestorben.

Die Landshuter Zeitung würdigte ihn mit ausführlichen Nachruf


Faire Eier von glücklichen Hühnern

Aus underer Berichtsreihe „Unser Essen – unsere Land(wirt)schaft“ besuchten wir die Fam. Grossers in Pfarrkofen. Dort wird das Tierwohl groß geschrieben. Lesen Sie dazu unseren Bericht in der Landshuter Zeitung. Hier gehts zum Zeitungsartikel


Schottergärten umstritten - Trend geht wieder zurück zu Grün

Die mit Stein gefüllten Flächen vor Häusern gelten als insektenfeindlich und ökologisch wertlos. Schottergärten sind zudem umstritten, weil sie das Klima eines Ortes aufheizen. Nachdem diese Steinwüsten groß in Mode gekommen waren, geht der Trend aktuell wieder zurück zu naturnäheren Gärten, weiß die Landshuter Zeitung vom 9. März 2023 zu berichten.


Verkehr ist Sorge Nummer 1

Der BUND Naturschutz Landesverband lud in Landshut zur Pressekonverenz ein. Die BN Kreisgruppe-Landshut organisierte die Pressekonverenz, die in "hybrider" Form druchgeführt wurde in Landshut.  

Die Bilanz des Bundes Naturschutz Bayern:
Bei vielen Themen besteht Handlungsbedarf, Verkehr ist Sorge Nummer 1

Siehe dazu den Bericht aus der Landshuter Zeitung von 16.02.2023 hier.


Ende 2022 bereiste der Landesvorstand des BUND Naturschutz die Kreisgruppe, um die hier bestehenden Problemfelder und Tätigkeitsschwerpunkte vor Ort in Augenschein zu nehmen. Dabei war auch ein Team des regionalen Fernsehsenders Niederbayern TV dabei. Der Bericht ist jetzt auch online verfügbar unter:

https://landshut.niederbayerntv.de/mediathek/video/bund-naturschutz-in-bayern-e-v-reist-durch-landkreis-landshut/


Über 39 Jahre Planungsbeirat

Landshut. Nach 39-jährigem Wirken hat Paul Riederer sein Amt als Planungsbeirat im Regionalen Planungsverband Landshut niedergelegt. Der Ehrenvorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut vertrat den Bund Naturschutz in Bayern in diesem Gremium. Die Geschäftsführerin des Regionalen Planungsverbandes, Christine Erbinger, (rechts) und deren Stellvertreterin, Renate Landesberger, überbrachten Riederer mit einem Geschenk den Dank des Verbandsvorsitzenden Peter Dreier für die langjährige Tätigkeit als Planungsbeirat in der Region 13. „Über 39 Jahre

haben Sie die Regionalplanung in der Region Landshut mit Ihrem großen Fachwissen bereichert. Ich darf Ihnen sehr herzlich für Ihre sachliche und konstruktive Mitarbeit danken“, heißt es in seinem Schreiben an Riederer.

Als Nachfolger von Paul Riederer im Planungsbeirat der Region 13 wurde vom Bund Naturschutz Reinhold König (Geisenhausen) vorgeschlagen und vom Planungsverband Landshut bestätigt.


Landkreis als Vorbild bei Ausbau der Erneuerbaren

Die Landshuter Zeitung berichtete über die Forderungen der BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut zur Energiewende.


Die BN-Kreisgruppe präsentierte sich auf der Niederbayernschau

Mit der BN-Ausstellung „Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand“ und einer großen Streuobst-Aktionsfläche konnte die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut viele Messebesucher anlocken. Auch der BN-Infostand mit Exponaten zu Hornissennestern und Informationen zu Wild- und Honigbienen – wurde rege aufgesucht.

Auf der Aktionsfläche „Streuobst“ in der Halle 1 durften die Messebesucher frisch gepressten Apfelsaft aus Streuobst und Genießer und Feinschmecker mehrere Streuobst-Mischsäfte und feine Streuobst-Edelbrände verkosten. Man konnte echten Geschichten rund um das Thema Streuobst zuhören und Menschen, die hinter den Erzeugnissen stehen, kennen lernen. Bei einem Apfelquiz konnten die Besucher ihr Sortenwissen testen und heimische Äpfel aus der Apfelausstellung probieren. An drei Tagen vermittelten zwei Streuobstwiesenexperten Wissenswertes zu Pflanzung, Sortenwahl, Schnitt- und Pflege von Streuobstwiesen.

Ziel der Aktion Streuobst - welche im Rahmen des Bildungsprojektes „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ von der BN-Projektleiterin Laura Butz organisiert wurde - war, die Vielfalt heimischer Streuobstprodukte darzustellen und die Bedeutung der Vernetzung aller Akteure der Wertschöpfungskette – vom Erzeuger über den Verarbeiter und die Vermarktung bis zum Endverbraucher – darzulegen. Im Rahmen des vom BN mit initiierten „Bayerischen Streuobstpakt“ sollen zudem die heimischen Streuobstwiesen in ihrer Bedeutung für unsere Kulturlandschaft und als artenreicher Lebensraum wieder ins Bewusstsein gerückt werden.

Dieser Aktion sollen weitere Veranstaltungen folgen, die einem breiten Publikum Zusammenhänge aufzeigen zwischen unseren täglichen Konsumentscheidungen, der Nahrungsmittelproduktion und dem Natur- und Umweltschutz.

Die Wertschätzung und Nutzung von Streuobstprodukten in der Bevölkerung der eigenen Region nehmen eine Schlüsselrolle für die Umsetzung des Streuobstpaktes ein: Nur wenn Erzeugnisse von Streuobstwiesen möglichst direkt vor Ort gut vermarktet werden, können vorhandene Streuobstwiesen erhalten und mit weiteren Anpflanzungen schließlich der Streuobstpakt mit Leben erfüllt werden. Daran gilt es zu arbeiten!

Beim BN-Infostand stellten sich die Hornissenexperten – Rudi Stauner und Johannes Selmansberger (Vorsitzender der BN-OG „Kleines Vilstal“) an zwei Tagen den Fragen der Messebesucher. Sie erläuterten Biologie und Lebensgewohnheiten und konnten mit ihrem Wissen die „Gefährlichkeit“ der von manchen sehr gefürchteten Insekten relativieren. Ein besonderes Highlight war ein riesiges Hornissennest in einer Vitrine. Und dass sich Hornissen in einem aufgehängten Rucksack eine Bleibe gesucht und darin ihr Nest gebaut haben, das über den Rucksack hinaus quillt, amüsierte und erstaunte die Besucher. Auch konnten sich Interessierte anhand von Infotafeln rund um das Thema Wildbienen, Hornissen und Honigbienen informieren und von den Standbetreuern beraten lassen. Nicht zuletzt gab es Anleitungen zum Bau eines Wildbienenhotels und Gelegenheit lokal erzeugten Honig zu kaufen.

Auf der Aktionsfläche bot der BN auch eine Kinderecke mit Fühlkasten und Malmöglichkeiten an.


Verbindung zwischen Kunst und Natur

Bildhauerin Martina Kreitmeier hat Pläne für ein Kooperationsprojekt mit dem BN

Vilsheim, 17.8.2022. Das Projekt nennt sich „Verbindungslinien“, wird staatlich gefördert und soll – geht es nach dem Wunsch der Bildhauerin Martina Kreitmeier – auch den Vilsheimern zugutekommen. Ihre Idee stellte sie der Vorstandschaft der BN-Kreisgruppe Landshut und weiteren BN-Mitgliedern vor, denn
den Bund Naturschutz möchte sie gerne mit ins Boot holen. Die Landshuter Zeitung berichtete.

Bericht Landshuter Zeitung vom 27.08.2022


BN-Delegation bei der Höhenberger Biokiste und auf dem Biohof von Sepp Schmid

Am 18. Juli 2022 war Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, zusammen mit Marion Ruppaner, zuständig für den Bereich Landwirtschaft beim BN Bayern und Rita Rott, Ansprechpartnerin beim BN für den Bereich Niederbayern, im südlichen Landkreis Landshut unterwegs. Ziele der Delegation waren die Höhenberger Biokiste und der Biohof von Sepp Schmid.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete ausführlich am 15.8.2022.


Ackerwildkräuter bis Winterweizen

Die Landshuter Zeitung berichtete am 8.7.2022 über die von der BUND Kreisgruppe Landshut zusammen mit der Fachschule für Ökolandbau in Schönbrunn veranstaltete Versuchsfelderführung


Anzeige wegen Muschelsterbens

Die Landshuter Zeitung berichtete über die BUND Naturschutz Anzeige wegen des leichtfertig in Kauf genommenen Muschelsterbens bei der Auskehr des Klötzlmühlbachs


In der im ersten Quartal 2022 erschienen "Natur und Umwelt", der Hauszeitschrift des BUND Naturschutz Landesverbands, kommt ab Seite 50 unsere Ortsgruppe Kleines Vilstal ganz groß raus. Der Artikel beleuchtet umfangreich die über viele Jahre fortgesetzte Hecken- und Baumpflanzungsaktivität der vielen Aktiven unter der Führung von Johannes Selmansberger.

Auf Seite 58 wird dann noch auf das 20-jährige Jubiläum der Ausweisung des ehemaligen Standortübungsplatzes der Bundeswehr als Naturschutzgebiet hingewiesen.

Hier ein Auszug aus der Ausgabe 1-2022 der N+U.


Wie Niederbayerns Natur noch zu retten ist

Natur in Niederbayern. Resümee des BUND Naturschutz für das Jahr 2021

Der BUND Naturschutz sieht sich in erster Linie als Anwalt der Natur. Der Jahresbeginn ist der Zeitpunkt, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und die sich im neuen Jahr stellenden vielfältigen Aufgaben anzugehen.

Die Landshuter Zeitung brachte bereits einen Bericht über die vom BUND Naturschutz für Niederbayern gezogene Jahres“bilanz“ 2021.


Der Gemeinderat ist jetzt gefragt

Bund Naturschutz fordert eine erneute Diskussion über den Weiterbau der B15neu

Am 18. Oktober 2021 veröffentlichte die Vilsbiburger Zeitung die Übergabe eines Bürgerantrags der BN-Ortsgruppe Geisenhausen zur B15n und forderte damit den Gemeinderat auf, sich erneut damit zu befassen, ob der Gemeinderat diesen Straßenbau wie bisher befürwortet oder in einem neuen Beschluss ablehnt.


Einkommensteuer für Solaranlage kann entfallen

Kleine Photovoltaik-Anlagen von Privatleuten will das Finanzamt nicht mehr aufnehmen

Seit Juni gibt es die Möglichkeit, sich bei einer Photovoltaikanlage unter Umständen von der Einkommensteuer befreien zu lassen, berichtet die Vilsbiburger Zeitung vom 9. Oktober 2021, und zitiert dabei auch Prof. Dr. Herbert Jans, den Vorsitzenden der BN-Ortgruppe Geisenhausen.


Geburtstagsfeier mit Gelbbauchunke

Festakt im Freien zur Ausweisung des Naturschutzgebiets vor 20 Jahren

Am Freitag, 15. Oktober 2021, konnte das 20-jährige Bestehen des Naturschutzgebiets auf dem ehemaligen Standortübungsplatz gefeiert werden. Die Landshuter Zeitung berichtete ausführlich auf zwei ganzen Seiten.



Wie steht der Bund Naturschutz heute zum folgenschweren Streitthema Ochsenau-Kompromiss?

Die Landshuter Zeitung führte ein Interview mit der Kreisgruppenvorsitzenden Kathy Mühlebach-Sturm über die Haltung des BN zur geplanten Bebauung der Ochsenau


Brigitte Englbrecht feiert beim BN ihr Zwangzigjähriges

Über die Ehrung von Brigitte Englbrecht für ihre zwanzigjährige Tätigkeit in der Landshuter BN-Geschäftsstelle berichtete die Landshuter Zeitung am 1.9.2021.



Winterweizen und Kleegras

Führung auf dem Versuchsfeld der Fachschule für Öko-Landbau

Den folgenden Bericht über eine gemeinsame Führung der BN-Kreisgruppe und der Fachschule für Öko-Landbau druckte die Landshuter Zeitung am 10. Juli 2021


"Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrtausend"

BN fordert, die B15neu nicht weiterzubauen. An der A92 muss Schluss sein!

Die Landshuter Zeitung veröffentlichte am 2. August 2021 diesen Zeitungsartikel über die Forderung des BUND Naturschutz, die B15neu an der A92 enden zu lassen.


Wildbienenfreundlicher Garten

Der Bund Naturschutz gibt praktische Tipps für die "besonderen Lebensräume"

In der Landshuter Zeitung vom 17.3.2021 veröffentlicht der Bund Naturschutz in Bayern nützliche Tipps zur Unterstützung von Wildbienen. Klicken Sie hier um den Artikel angezeigt zu bekommen.

Bezugsquellen heimischer Samenmischungen, die an die Bedürfnisse von Wildbienen angepasst sind, und eine Beratung, können in der Geschäftsstelle Landshut der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe erfragt werden. Dort gibt es auch die Informationsblätter "Der Wildgarten" und "Erste Hilfe auf dem Weg zum Naturgarten" zum Mitnehmen.


Nachhaltig verpachten – wie geht das?

A.ckerwert baut Brücken zwischen Verpächtern und Pächtern

Projektleiterin Lioba Degenfelder berichtete in einem Online-Vortrag am Dienstag dem 2. März 2021 über ihre Erfahrungen und Zukunftsperspektiven des Pilotprojekts A.ckerwert. (Für einen Mitschnitt klicken Sie bitte hier (YouTube))

Wie so oft, waren es auch hier die eigenen Erfahrungen, welche die Idee zu A.ckerwert gaben: Eine notwendige Neuverpachtung von Ackerflächen ihres Partners gab den Ausschlag Die Flächen sollten nicht wie zuvor konventionell, sondern unter dem Gesichtspunkt der „Nachhaltigkeit“ verpachtet werden.  Diese Erfahrung ließ Lioba Degenfelder erkennen: „Es fehlt an einer Anlaufstelle für Flächeneigentümer, die diesen mit ihren speziellen Wünschen und Fragen die passenden Antworten liefern kann.“ So entstand das Pilotprojekt „A.ckerwert - Verpachten für Mensch und Natur.“ Das Projekt wird durch die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung finanziert.

Lioba Degenfelder berichtete anhand von Beispielen wie erfreulich es ist zu sehen, dass das Angebot gut ankommt und schon einer Vielzahl von Interessenten helfen konnte. Mittlerweile wurden bereits auf über 110 Hektar Pachtflächen Veränderungen in der Bewirtschaftungsweise vereinbart, von der Anlage von Hecken bis hin zur Umwandlung von Acker in Grünland. Viele Flächen konnten unter das Vertragsnaturschutzprogramm oder in die Biobewirtschaftung genommen werden.

Es finden z.B. Erben fachlich kompetente Unterstützung, die keine landwirtschaftliche Erfahrung haben, aber plötzlich vor der Entscheidung stehen, wie das Erbe weiter genutzt werden soll. Genau hier kann A.ckerwert helfen. Es hilft den Wunsch nach mehr Natur, Bodengesundheit und Nachhaltigkeit umzusetzen. Wenn sich Verpächter und Pächter gefunden haben kann  A.ckerwert unterstützen, um mittels maßgeschneiderten Förderprogrammen eine Bewirtschaftung nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch zu optimieren.  Dabei stehen der enge Dialog und die gemeinsame Lösungsfindung zwischen Landwirten und Eigentümern im Vordergrund.

Flächeneigentümer*innen , die bewusst Verantwortung für Arten- und Naturschutz übernehmen möchten, können -wie dies schon viele im ersten Projektjahr getan haben- die Hilfe von  A.ckerwert kostenlos in Anspruch nehmen.

Dazu wünscht die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, welche zu dem sehr gut besuchten Webinar eingeladen hatte, Lioba Degenfelder viel Erfolg bei der Förderung des Zieles von 30 % Biolandwirtschaft in Bayern.

Flächeneigentümer*innen, gleich ob Privatleute, Kommunen, Kirchenstiftungen oder Unternehmen können sich auf der Homepage www.ackerwert.de informieren.


BN-Mann Johannes Selmannsberger über die Winterfütterung und den Sinn dahinter

Die Landshuter Zeitung berichtete am 4. Januar 2021 über den Sinn von Vogelfütterungen im Winter und zitierte dabei unseren Artenschutzbeauftragten Johannes Selmansberger.


Mehr Schleiereulen, mehr Falken: Im Vilstal sorgen Nisthilfen für einen großen Bruterfolg

Die Landshuter Zeitung berichtete im Landkreis-Teil über Bruterfolge bei Schleiereulen und Falken mit Nisthilfen die von der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Kleines Vilstal betreut werden.


Helmut Wartner warnt vor einer ausschließlich wirtschaftlichen Bewertung

Den folgenden Gastbeitrag von unserem Fachberater, Landschaftsarchitekt Helmut Wartner , veröffentlichte die Landshuter Zeitung am 18. Nov. 2020


Ehrenamtlich aktiv für Natur und Umwelt

Aus der Jahresmitgliederversammlung der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe – 5400 BN-Mitglieder und Förderer in Stadt und Landkreis Landshut

Die aufgrund der Corona-Pandemie verschobene satzungsgemäße Jahresmitgliederversammlung der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe fand am 15. Oktober 2020im Grosswirt in Mirskofen statt. Im Mittelpunkt des Treffens standen Tätigkeitsberichte, die Neuwahlen des gesamten Vorstands und die Ehrung von Mitgliedern.

Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der Kreisgruppe gab zu Beginn im Vorstandsbericht einen Teil der Aktivitäten der Kreisgruppe über das vergangene Vereinsjahr, noch vor Corona-Zeiten, bekannt.

Die Kreisgruppe habe mit den jungen Leuten von Fridays for Future in Landshut Kontakt aufgenommen und sich bereits regelmäßig an deren Demonstrationen beteiligt. Die sehr aktive Gruppe „Landshut muss handeln“ sei beim BN-Vortrag „Klima-Mobilität“, der zusammen mit FFF organisiert worden war, entstanden. Dabei haben sich verschiedenste Personen, Firmen und Organisationen zusammengeschlossen, um sich in Landshut beim Klimaschutz zu beteiligen.

Der BN zeigte bei 22 ehrenamtlich geleiteten Exkursionen zu verschiedensten Lebensräumen den Teilnehmern die heimatliche Natur, hob Mühlebach-Sturm hervor. - Der Vortrag „Die Intelligenz der Bienen“ mit Prof. Dr. Dr. h.c. Menzel war überaus gut besucht. Dabei erklärte der Referent anschaulich die Auswirkungen von Pestiziden auf die Bienen

Wie jedes Jahr üblich veranstaltete der BN zusammen mit der Waldbesitzervereinigung und der Forstverwaltung Landshut den Begang des naturnahen Staatforsts „Klosterholz“, um auf die Möglichkeiten eines klimastabilen Waldes hinzuweisen.

B 15 neu: Stopp an der A 92!

Wie Mühlebach-Sturm weiter erklärte, wehrt sich die Kreisgruppe unverändert gegen den Weiterbau der B 15 neu südlich der A 92. Eine anwaltliche, umfassende Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren zum Bauabschnitt 1 der Ost-Süd-Umfahrung von Landshut, die als Teil der autobahnähnlichen B15 neu verwirklicht werden soll, wurde erstellt. Der Bund Naturschutz lehnt diese Planung aus Natur- und Umweltschutzgründen ab.

Die BN-Kreisgruppe war auch mit verschiedensten Partner im vergangenen Jahr aktiv. So mit der Fachschule für ökologischen Landbau, mit Kindergärten, auf Demonstrationen gegen den SüdOst-Link, beim Bayerischen Heimattag, und beim Projekt „Weltacker Landshut“. Auf der Niederbayernschau 2019 war der BN mit dem Thema „Wolf“ vertreten.

Man habe in Stadt und Landkreis zurzeit über 5400 Mitglieder und Förderer, und acht BN-Kindergruppen seien, wenn es Corona zulässt, aktiv, ergänzte Mühlebach-Sturm.

Zahlreiche Landschaftspflegemaßnahmen

Brigitte Englbrecht, Geschäftsstellenleiterin in der Kreisgruppe, hob die ehrenamtlichen Tätigkeiten der sich im Landkreis befindenden Ortsgruppen hervor. Diese pflegten insgesamt 17 Mager-, Streuobst-, Feucht- und Trockenwiesen, und dies zum Teil mit großem körperlichen Einsatz. – Vier Ortsgruppen hatten zusammen sieben Hecken gepflanzt.

Der Rückgang der Amphibienzahlen war aufgrund des trockenen und kalten Frühjahrs auch 2020 deutlich. 131 Ehrenamtliche in den Ortsgruppen konnten deshalb im Landkreis „nur“ 4069 Frösche, Molche und Kröten vor dem Straßentod retten.

Ehrungen und Neuwahlen

Wie jedes Jahr ehrte die Kreisgruppe langjährige Verbandsmitglieder. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Erich Sendlinger, Reinhold König und Ulrich Hanglberger geehrt. Hubert Rauscher ist bereits seit 40 Jahren BN-Mitglied.

Zahlreiche zu Ehrende konnten an der Ehrung nicht teilnehmen. Sie erhielten die Ehrung per Post. Alle erhielten die Vereinsnadel in Bronze (25 Jahre), Silber (40 Jahre) beziehungsweise in Gold (50 Jahre). Dazu gab es Ehrenurkunden oder entsprechend Geschenke.

Die Wahlen des Vorstandes war für den Schluss der Versammlung angesetzt worden. Bestätigt im Amt der ersten Vorsitzenden wurde Kathy Mühlebach-Sturm. Zu den stellvertretenden Vorsitzenden wurde Heinrich Inkoferer und Dr. Christian Thurmaier neu gewählt. Hubert Rauscher übernahm wieder das Amt des Schatzmeisters, und Michael Raum das des Schriftführers. Die Versammlung wählte Johannes Selmansberger, Lisa Voit und Barbara Zehentbauer als Delegierte, Brigitte Englbrecht, Ingrid Großmann und Josef Gerbl als Ersatzdelegierte. Prof. Dr. Wilfried Attenberger, Dr. Ulrich Kaltenegger, Reinhold König, Dominik Lechner, Marion Maier und Ehrenvorsitzender Paul Riederer vervollständigen als gewählte Beisitzer den Vorstand.


Waldbegang ins "Klosterholz"

Landshut. Unter dem Motto „Zukunftsfähiger Wald braucht klimastabile Mischbaumarten“ veranstalteten am Samstag, 10. Oktober, die Bayerischen Staatsforsten, das AELF, Bereich Forsten, die Waldbesitzervereinigung und die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe einen Waldbegang in den Staatswald „Klosterholz“ nördlich von Landshut. An verschiedenen Waldbildern wurde erörtert und diskutiert, wie der dringend notwendige, durch den Klimawandel unverzichtbare Waldumbau mit gemischten Laub- und Nadelholzbeständen bei angepassten Rehwildbeständen durchgeführt werden kann. Die Referenten waren Christian Macher (Revierleiter, Bayerische Staatsforsten), Michael Veicht (Forstoberrat, AELF), Ludwig Huber (1. Vorsitzender, WBV Landshut) und Klaus Wiedmann (Fachbeirat, BN Landshut). Über die Veranstaltung berichtete die Landshuter Zeitung wie folgt:


Turmfalke, Gartenrotschwanz & Co.

BUND Naturschutz ehrte Max Adlmaier – einen besonderen Vogelfreund

Kürzlich statteten Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut und Brigitte Englbrecht, BN-Geschäftsstellenleiterin dem Vogelfreund Max Adlmaier einen Besuch ab. Anlass des Besuches war, den Landshuter Artenschützer für seine 40-jährige BN-Mitgliedschaft zu ehren und ihm für seinen vorbildlichen Einsatz für die Vogelwelt zu danken. Beim halbstündigen Gespräch erzählte Adlmaier von seinen Erlebnissen mit jungen und kranken Vögeln, die er seit seiner Kinderzeit hatte. Er war in Landshut jahrzehntelang Ansprechpartner, wenn Vögel Pflege brauchten, so auch für den BUND Naturschutz.

Beim BN kommen regelmäßig, vor allem im Frühjahr Anrufe an, dass Jungvögel aus dem Nest gefallen sind. Adlmaier war stets erreichbar. Wie er sagte, ist er in seinem Leben niemals im Urlaub weggefahren. Zuhause hatte er einige Volieren für Vögel hergerichtet, um die abgegebenen Tiere, meist Singvögel, zu betreuen, bis sie gesund oder groß genug waren, um in die Freiheit entlassen zu werden. Futter war teuer, sagte er, aber das hielt den Naturfreund nicht auf.

Schon als Kind entdeckte er seine Liebe zur Natur und setzte sich da schon für Jungvögel ein. Alles begann mit einer jungen Amsel und einem Fliegenschnäpper, die er vor Schulbeginn schon mit selbstgefangenen Spinnen und Fliegen fütterte. Viele Vögel hat er seit dem gepflegt. Spechte, Mauersegler, Turmfalken, Gartenrotschwänze, Tauben, er kümmerte sich um alles, was Pflege brauchte. Oft musste er tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, weil Vögel, beispielsweise ein Kuckuck, einen gebrochenen Flügel hatten. Adlmaier tat alles, um die Vögel durchzubringen. Nicht immer gelang es.

Mit viel Herzblut erzählte der Naturfreund auch von seiner Liebe zu „seinen“ Fröschen im Gartenteich, zu einem jungen Reh, das er aufzog, und zu seinem Zwerghasen. Seine hundert Bonsai-Pflanzen, die er im Garten hatte, zeugen auch von seinen botanischen Fähigkeiten.

Kathy Mühlebach und Brigitte Englbrecht dankten Adlmaier für seine 40-jährige Mitgliedschaft und Treue gegenüber dem BUND Naturschutz und überreichten ihm die BN-Vereinsnadel in Silber mit Urkunde und ein Geschenk, um ihn für seine großen Verdienste um die Natur zu würdigen.


Eintauchen in eine wundersame Welt

Pilzkundliche Exkursion ins Klosterholz mit dem Bund Naturschutz - Leitung: Alfred Hussong

Landshut, 3.10.2020. Pilze sind seltsame Wesen, sie gehören weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen, sondern bilden ihr eigenes Reich. Sie sind äußerst artenreich: allein in Europa gibt es etwa 8000 Arten, davon etwa 130 essbare. Und sie sind vielgestaltig und wandelbar, so dass man sie kaum richtig greifen kann. Umso wichtiger ist es, dass man einen wahren Experten an der Hand hat, der einem diese Welt eröffnet und Orientierung gibt. Dies geschah kürzlich bei der traditionellen Pilzwanderung des Bund Naturschutz, die in das Klosterholz nördlich von Landshut führte, geleitet von Alfred Hussong, einem ausgewiesenen Kenner im Bereich der Mykologie.

Eine stattliche Zahl von Teilnehmern streifte gut zwei Stunden lang durch den Laubwald, und es konnte vieles entdeckt, vorgezeigt und erklärt werden. Anfangs gab Alfred Hussong einen Überblick über die Systematik wie Röhren- und Lamellenpilze, verwies auf wichtige Merkmale wie Gestalt, Farbe und Geruch und beschrieb die einzigartige Symbiose, die viele Pilze mit Bäumen eingehen – zum beiderseitigen Vorteil. So sei es erwiesen, dass Bäume mit Pilzmyzel um 60 Prozent besser wachsen. Das Bestimmen freilich kann sehr schwierig sein, man braucht viel Erfahrung, muss mit Lupe Merkmale überprüfen oder das Sporenpulver untersuchen. Bücher sind oft unzureichend, unvollständig oder direkt fehlerhaft, vor allem, wenn sie schon älter sind. Noch untauglicher, ja gefährlicher sind Bestimmungs-Apps, wie ein eingehender Test durch einen Pilzexperten aus der Region ergab. Nur eine von diesen Apps sei halbwegs brauchbar. Wer sich nicht sicher sei, solle die Finger von unbekannten Arten lassen. Dies gilt zum Beispiel für weiße Schwammerl, oder für ganz junge (die ihre Merkmale noch nicht so ausgeprägt haben) sowie auch für alte Exemplare, die ohnehin meist arg zerfressen sind.

Hussong veranschaulichte, dass es auch von vermeintlich leicht bestimmbaren Arten nicht selten giftige oder ungenießbare ”Doppelgänger“ gibt. So kommt es jedes Jahr zu einer nicht geringen Zahl von Vergiftungsfällen; und bei Pilzen gibt es kein Gegengift, sondern man muss symptomatisch behandeln. Etwa 15 Arten, darunter der bekannte Grüne Knollenblätterpilz, sind tödlich giftig, sie greifen die Leber, die Nieren oder die Herzmuskulatur an. Anhand des - schwach giftigen - Gelben Knollenblätterpilzes verdeutlichte Hussong, dass es wichtig ist, den ganzen Pilz aus der Erde herauszudrehen, statt ihn abzuschneiden. Nur so kann man ihn hinreichend bestimmen, weil die Knolle deutlich erkennbar ist. Ein spektakulärer Anblick war auch ein im Fichtenwald gefundener Fliegenpilz, der ähnliche Standortpräferenzen hat wie der Steinpilz. Letzterer oder auch ein Maroni wurden freilich nicht gefunden, so dass die Sammelkörbe weitgehend leer blieben. Essbar allerdings und sogar sehr schmackhaft ist der Braune Büschelrasling, der größer als ein Salatkopf ist und somit einen Korb schon halb füllte.

Wer es aber nicht auf eine Mahlzeit anlegte und einfach die faszinierenden Farben und Formen der sonstigen, oft sehr unscheinbaren und verborgenen Pilze betrachten oder fotografieren wollte, kam voll auf seine Kosten. So wurden etwa Teuerlinge (die wie kleine Töpfchen auf morschen Ästen wachsen), Risspilze (die ein Nervengift enthalten), Täublinge (die essbar sind, wenn sie mild schmecken), Trichterlinge und Trameten vorgezeigt und herumgereicht. Am Ende der informativen Wanderung inspizierte Alfred Hussong zur Sicherheit noch verschiedene Sammelkörbe und wies auf den Verein ”Pilzfreunde Landshut“ hin. In diesem tun sich Leute zusammen, die tiefer in die Wunderwelt der Pilze eintauchen und ihre Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben wollen.

Text und Fotos: Helmut Auer


Die Quellen an der Isarleite

Der Bund Naturschutz organisierte naturkundlichen Spaziergang in die Landshuter Hangwälder

Landshut. Der Einladung der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe, die Quellen in den Wäldern an der Isarleite bei Schönbrunn zu erkunden, folgten am Sonntag, 13. September 2020 über 25 Interessierte. Unter der Führung des Landschaftsökologen Berthold Riedel wurde diese Exkursion in diesem Jahr erstmals angeboten und nachdem naturkundliche Veranstaltungen wegen Corona abgesagt wurden, unter Einhaltung der notwendigen Abstände und bei Bedarf mit Masken auch durchgeführt. Ausgangspunkt war der Parkplatz gegenüber der Schlossgaststätte in Schönbrunn und danach führte der Weg am Fuß der Isarleite in die Hangwälder des Naturschutzgebiets „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite“. Während des Spaziergangs gab es bei einigen Stopps Wissenswertes über die Hydrogeologie, Ökologie und Mythologie der „Landshuter Quellen“ zu erfahren.

Der „Wachsende Stein“

Schon der Ortsname „Schönbrunn“, was so viel bedeutet wie klarer Brunnen beziehungsweise klare Quelle, führt eindrucksvoll vor Augen, dass die Menschen im Bereich des späteren Schlosses Schönbrunn offenbar schon sehr früh eine besonders ergiebige Quelle entdeckt hatten. Gleich zu Beginn der kleinen Wanderung gelangte die Gruppe an die wohl attraktivste Quelle im Gebiet, dem „Wachsenden Stein“ östlich von Schönbrunn, der in Form einer steinernen Rinne bestehend aus Kalktuff in Erscheinung tritt. An Hand dieses Naturdenkmals beziehungsweise Geotops erläuterte Riedel die Entstehung der Quellen an der Isarleite und das Phänomen des hier auftretenden Kalktuffs. Da das Isartal zwischen den Eiszeiten und nach der letzten Eiszeit durch gewaltige, aus den Alpen stammende Schmelzwasserströme „ausgeräumt“ und eingetieft wurde, kam es im Landshuter Raum südlich der Isar zur Ausbildung der steilen Talhänge, der so genannten Isarleiten, und die wasserführenden Schichten des angrenzenden Hügellandes wurden hier „scharf“ angeschnitten. Daher kommen am Unterhang der Isarleite weit mehr Quellen vor als sonst im niederbayerischen Hügelland üblich. Wie im Raum Landshut allseits bekannt, ist sowohl das Grundwasser als auch das Quellwasser hier sehr kalkhaltig. Bei einigen Quellaustritten haben sich in der Vergangenheit bestimmte Moose angesiedelt, die dem Quellwasser für ihre Fotosynthese das darin gelöste Kohlendioxid entziehen und so den im Wasser enthaltenen Kalk zur Ausfällung bringen. Auf diese Weise bildet sich auf dem Untergrund und auf den Moosen eine Kalkkruste und damit der so genannte Kalktuff, ein erhärtetes Kalkgestein ähnlich wie in Tropfsteinhöhlen.

Quellen unterliegen strengem Schutz

Im Laufe des Spaziergangs konnte Berthold Riedel am Rande des Weges mehrere Kalktuffquellen zeigen, die aufgrund ihrer Seltenheit einem strengen Schutz unterliegen und keinesfalls beeinträchtigt werden dürfen. Eine Besonderheit stellen Quellen oder Quellbiotope auch in der Ökologie dar, denn Quellen gelten als Lebensräume, die meist durch kühles Wasser geprägt sind, dessen Temperatur unabhängig von der Umgebung das ganze Jahr hindurch nahezu konstant bleibt. In Quellen gibt es daher ganz bestimmte Lebensgemeinschaften, von denen manche Arten hoch spezialisiert sind. In europäischen Quellen wurden ca. 1.500 Tierarten festgestellt, ein knappes Drittel davon sind reine Quellbewohner. Einige davon gelten als echte „Eiszeitrelikte“. Heutzutage sind naturbelassene Quellen sehr selten geworden, erläuterte Riedel. Die meisten Quell-Lebensräume im niederbayerischen Hügelland wurden in der Vergangenheit für die Trinkwassergewinnung gefasst, zu Fischteichen umfunktioniert oder als Bewirtschaftungshindernis ganz einfach dräniert und trocken gelegt. Die wenigen noch vorkommenden naturnahen Quell-Lebensräume sind daher heute gesetzlich geschützt.

Die letzte Quelle nahe der Ochsenau im Osten von Schönbrunn, die bei dem gemütlichen Spaziergang durch die Hangwälder besichtigt wurde, tritt auf eindrucksvolle Weise unmittelbar unter einem alten Baum zutage. An diesem Ort lässt sich erahnen, wie die Menschen früher von der Tatsache beeindruckt waren, dass das Lebenselixier Wasser an bestimmten Stellen auf scheinbar wundersame Weise aus dem Boden tritt. Exkursionsleiter Berthold Riedel nahm dies zum Anlass, um am Ende seiner Ausführungen noch auf die Mythologie der Quellen einzugehen. Denn Quellen wurden von jeher verehrt und man brachte mit ihnen Götter, Geister, Nymphen und Feen in Verbindung. Auf der ganzen Welt gelten viele Quellen bis heute als heilig. Am Ende zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beeindruckt von der Vielfalt der Quellen an der Landshuter Isarleite und was es über diese interessanten Landschaftselemente zu erfahren gab. Viele haben diese schöne Route vom ehemaligen Schloss Schönbrunn bis zur Ochsenau für sich neu entdeckt und hatten bislang auch das beeindruckende Phänomen des „Wachsenden Steins von Schönbrunn“ in Form einer steinernen Rinne noch nie vorher besichtigt.

BN-Projekt mit über 40 Quellen

Grundlage für den naturkundlichen Spaziergang bot ein Projekt der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe, das vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale gefördert wurde, und bei dem die Erfassung von über 40 Quellen und Quellkomplexen zwischen der Carossahöhe in Landshut und der östlichen Stadtgebietsgrenze bei Wolfsteinerau im Mittelpunkt stand.


Fledermaus-Besuch inklusive

Bei der „Nacht der Fledermäuse“ begibt man sich auf die Spur der kleinen Jäger

Den folgenden Artikel hat die Landshuter Zeitung am 21. September 2020 über unsere Fledermaus-Exkursion veröffentlicht. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.


Biber darf am Bucher Graben bleiben

Dank Einsatz des BN-Bachpaten Helmut Böhm: Betroffene finden Kompromiss

Dier Landshuter Zeitung berichtete am Mittwoch, den 19. August 2020 über einen großen Erfolg des Biberberaters Helmut Böhm über den Verbleib des Bibers am Bucher Graben in Eugenbach


„Jagd muss mehr Verantwortung übernehmen“

Bund Naturschutz und Waldbauernvereinigung zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes

Die Landshuter Zeitung berichtete am Mittwoch, den 19. August 2020 über die Initiative der BN-Kreisgruppe Landshut und des Waldbesitzervereins Landshut zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes


Pflanzenmythologie in der Ochsenau

Die Flora im Naturschutzgebiet birgt spannende Bezüge in die Kulturgeschichte

Diesen Artikel veröffentlichte die Landshuter Zeitung am 6. August 2020 als letzten Teil einer kleinen Reihe, die auf geplanten Exkursionen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut fußt, die wegen Corona nicht stattfinden konnten.


In voller Pracht

Der Bruckberger Deich ist ein Ökosystem mit großer Pflanzenvielfalt

Diesen Artikel veröffentlichte die Landshuter Zeitung am 26. Juli 2020 als Teil einer kleinen Reihe, die auf geplanten Exkursionen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut fußt, die wegen Corona nicht stattfinden konnten.


Wichtige Impulse, aber noch keine Trendwende

Bund Naturschutz zieht gemischte Bilanz zum Volksbegehren Artenvielfalt im Landkreis

Die Landshuter Zeitung hat am Samstag, den 1. August 2020 den folgenden Zeitungsbericht über den Stand der Umsetzung des Bienen-Volksbegehrens aus sicht der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut veröffentlicht.


Der „Ziegelberg“ in Vilsheim ist nicht erst seit dem Volksbegehren ein Vorzeigeprojekt

Die Landshuter Zeitung hat am 26. Juni 2020 einen Bericht veröffentlicht, den die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe als Ersatz für die entfallene Exkursion "Wildbienen und Tagfalter - wo sind sie?" eingereicht hat.


Die Mischung ist das Non-Plus-Ultra

Auch der Wald muss mit dem Klimawandel umgehen können

Die Landshuter Zeitung hat am 15. Juni einen interessanten Artikel über den notwendigen Waldumbau angesichts des Klimawandels veröffentlicht, in dem unser Beisitzer Klaus Wiedmann ausführlich zu Wort kommt.


Ein Füllhorn an Genuss

Salatschüssel statt Unkrautvernichter: Was sich aus Löwenzahn & Co. so alles machen lässt

Die Landshuter Zeitung veröffentlichte am 3. Juni 2020 freundlicherweise unseren Bericht über Wildkräuter.


Balsam für gestresste Stadtmenschen

Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz“ wird zu Refugium für Tiere und Pflanzen“

Die Landshuter Zeitung veröffentlichte am 28. Mai 2020 freundlicherweise unseren Bericht über das Naturschutzgebiet Standortübungsplatz.


Hotspots der Artenvielfalt

Alte Streuobstwiesen beherbergen viele seltene Lebewesen

Die Landshuter Zeitung veröffentlichte am 26. Mai 2020 freundlicherweise unseren Bericht über Streuobstwiesen,


Für die Natur "geboxt"

Bund Naturschutz-Ehrenvorsitzender Paul Riederer ist 90 geworden

Die Landshuter Zeitung veröffentlichte am 26. Mai 2020 den folgenden Artikel zum 90. Geburtstag von Paul Riederer, dem Ehrenvorsitzenden der Bund-Naturschutz-Kreigruppe Landshut


Vielfältige Aktionen für die heimische Natur

Acht Ortsgruppen waren beim alljährlich stattfindenden Herbsttreffen der BN-Kreisgruppe vertreten, bei dem sie über ihre Aktionen im laufenden Jahr berichteten. Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe begrüßte die zahlreichen Ehrenamtlichen.

Ingrid Großmann von der BN - Ortsgruppe Bruckberg/Gündlkofen berichtete über die Erfolge beim Amphibienschutz, die durch zusätzliche Maßnahmen erreicht wurden. Neben der alljährlichen Pflege des Feuchtbiotops wurde eine Blühfläche angelegt und ein Teich instand gehalten, zudem wurden Exkursionen organisiert. Ingrid Großmann hat sich bei einem Lehrgang mit Johannes Selmansberger zur Hornissenberaterin ausbilden lassen. Martha Madlo, stellvertretende Vorsitzende der OG Ergolding, berichtete, dass sich die von der OG gepflegte Streuobstwiese als Rückzugsort inmitten einer intensiven Landbewirt-schaftung sehr gut entwickelt habe und ein echtes Biotop sei. Der autofreie Sonntag der Gemeinde Ergolding wurde auch in diesem Jahr mit Naturführungen in der Ergoldinger Au begleitet. Als Vertreter der OG Geisenhausen erinnerte Reinhold König an die Großdemonstration im Januar in Berlin für eine klein-bäuerliche und naturschonende Landwirtschaft, zu der ab Landshut ein Bus gefahren war. Reinhold König ist zudem - ergänzend zur BI „Stop-B15neu“, die seit 45 Jahren besteht - aktiv im Widerstand gegen den Weiterbau der B15n über die A92 hinaus. Auch die OG Rottenburg mit Vorsitzendem Franz Gumplinger war aktiv beim Amphibienschutz. Gumplinger konnte zudem etliche Beratungen zum Thema Hornissenschutz durchführen. Er freute sich, dass die Aktion „Hackstriegeln statt Spritzen“ weitere Beachtung fand. Neben Aktionen mit Schulen rettete er eine Ringelnatter aus einem Keller und einen Weißstorch, der anscheinend verletzt war. Die Ortsgruppe beteiligt sich zudem aktiv am Projekt „Marktplatz Biodiversität“, über das die Gemeinde den Titel „Biodiversitätsgemeinde“ anstrebt. Franz Gumplinger bereicherte den Rottenburger Michaelimarkt 2019 zum 20. Mal mit Themen zum Natur- und Umweltschutz und zur Stärkung der Region (Tag der Regionen). Josef Gerbl, Vorsitzender der Ortsgruppe „Oberes Vilstal“ (Velden) betreute mit seinen Mitstreitern neben drei Amphibienschutzzäunen eine Wildblumenwiese. Dazu absolvierte er extra einen Sensenkurs. Im Herbst seien noch zwei Hecken zu pflanzen, teilte Gerbl mit und dass die Ausstellung „Tatort Garten“ in Velden zu sehen gewesen sei. Ein besonderes Jubiläum feiert heuer die OG „Kleines Vilstal“ (Vilsheim). Sie werde 35 Jahre alt, teilte Martin Lackermeier von der Ortsgruppe mit. So habe im Sommer bereits ein Konzert stattgefunden, und im November sei ein Festakt geplant. Die Ortsgruppe habe allen Grund zu feiern, pflanze sie doch seit Jahrzehnten jährlich Hecken und Bäume. Auch die Ortsgruppe Vilsbiburg war aktiv mit Pflanzaktionen in der Realschule, Exkursionen, Biotoppflegearbeiten und Heckenpflanzungen, teilte Stefan Englbrecht, Vorsitzender der OG mit. Die Vorsitzende der OG „Holledauer Eck“ (Furth/Weihmichl), Lisa Voit, berichtete über die bei ihnen alljährlich anfallenden Tätigkeiten wie Amphibienschutz und Biotoppflege. Sie wies darauf hin, dass es sich durchaus lohne, Bauprojekte kritisch zu begleiten, wenn der Lebensraum von Fledermäusen oder Eidechsen gefährdet sei. Kathy Mühlebach-Sturm dankte den OG für ihre zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Natur- und Umweltschutz und ebenso der Regierung von Niederbayern für die Unterstützung bei geförderten Artenschutz- und Pflegemaßnahmen.

Zum Abschluss des Abends wurden einige BN-Mitglieder geehrt: Lisa Voit und Heinrich Inkoferer für ihre 40-jährige Mitgliedschaft beim BUND Naturschutz mit einem Geschenk beziehungsweise einer Vereinsnadel in Silber, Stefan Englbrecht für seine 16-jährige Tätigkeit als OG-Vorsitzender und Angelika Thomas für ihre 20-jährige Tätigkeit als OG-Vorsitzende mit der Vereinsnadel in Gold mit Urkunde. Martha Madlo ist seit 25 Jahren stellvertretende Vorsitzende der OG und erhielt die Vereinsnadel in Silber.

Exkursion zum Gewinner der Wiesenmeisterschaften 2018

Vogelkenner führt Interessierte zur Vogelfreistätte "Mittlere Isar-Stauseen"

Biodiversität fest im Blick

Mahnende Worte bestimmen Jahresversammlung der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz

Den folgenden Artikel veröffentlichte die Landshuter Zeitung am 20. Mai 2019. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.

Presse + Medien

Willkommen bei den Presse- und Medienveröffentlichungen der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut. Hier finden Sie alle aktuellen und früheren Pressemitteilungen der BN Kreisgruppe sowie eine Auswahl von Presseartikeln über die Aktionen der BN Kreisgruppe, jedoch keine Ankündigungen von Veranstaltungen. Diese finden Sie stets unter "Veranstaltungen"

Eine (Gedenk-)Linde fürs Tal Josaphat

Jahrzehntelang zog sich der Streit darüber, ob das Tal Josaphat ein Landschaftsschutzgebiet werden soll. Nachdem sich eine Stadratsmehrheit schließlich dafür ausgesprochen hatteund damit eine Bebauung von Teilen des Tals endgültig verhindert wurde, ist das Gebiet seit August 2013 Landschaftsschutzgebiet. Mit einer Linde soll von nun an an den erfolgreichen Einsatz erinnert werden. Die Linde, genauer gesagt eine Winterlinde, spendete der Bund Naturschutz (BN).

Zusammen mit einer Bürgerinitiative (BI) setzte der BNsich für das Landschaftsschutzgebiet ein. Folgerichtig griffen Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe, und Gerhard Gustorf als Vertreter der BI am Montag zur Schaufel. Mit dabei waren auch (von links) der BN-Ehrenvorsitzende Paul Riederer, Heidi Gustorf (BI) und Johann Schranner, technischer Leiter dees Stadtgartenamts.

„Die Natur als Partner sehen“

Bund Naturschutz und Ökofachschule veranstalteten Vortrag mit langjährigem Biobauern

Landshut. „Die Landwirtschaft muss wieder lernen, die Natur als Partner zu sehen. Nur so werden wir Bauern weiterhin erfolgreich sein.“ Dies war eine Kernaussage des langjährigen Biobauern Sepp Braun aus Dürneck bei Freising in seinem Vortrag zum Thema „Ökolandbau als Leitbild für die bäuerliche Landwirtschaft“. Die sehr gut besuchte Veranstaltung fand am 19. Februar 2018 im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut statt und war Teil der Reihe „Landwirtschaft heute und morgen“, welche derzeit von der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz (BN) und der Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn durchgeführt wird. In seiner Begrüßung stellte BN-Fachbeirat Martin Lackermeier fest, Sepp Braun sei eine der Personen im Öko-Landbau, wo bereits bei der Namensnennung jeder wisse, wer gemeint sei. Vor allem in den Bereichen Bodenfruchtbarkeit, schonende Bodenbearbeitung und Humusaufbau habe er einen weithin bekannten Namen.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellte Braun seinen Betrieb vor. Zu Beginn der 1990-ger Jahre sei der Milchviehbetrieb mit Acker- und Grünlandnutzung auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt worden. Derzeit würden 37 Hektar bewirtschaftet. Daneben betreibe man eine eigene Milchverarbeitung und eine intensive Direktvermarktung. Die Beweggründe für Umstellung seien gewesen, dass die von der Politik, der Wissenschaft und der Fachberatung angebotenen Wege ihm nicht geeignet erschienen, seinen Betrieb erfolgreich weiterzuführen, eine bäuerliche Landwirtschaft zu ermöglichen und die landwirtschaftlichen Ressourcen zu schützen. „Die Agrarpolitik und die Agrarwissenschaft sind gescheitert“, stellte der Referent bedauernd fest. Die Bodenfruchtbarkeit nehme dramatisch ab. Gründe hierfür seien einseitige Fruchtfolgen mit immer höheren Maisanteilen, falsche Bodenbearbeitung, zunehmende Bodenverdichtungen durch viel zu große und zu schwere Maschinen. Daraus folgend gebe es einen massiven Humusabbau und einen starken Rückgang des Bodenlebens, vor allem der Regenwurmtätigkeit, erläuterte der Biobauer. Dabei wäre vieles so einfach, wenn die Bauern wieder mehr mit der Natur und nicht so viel dagegen arbeiten würden, betonte Braun. Allein der Anbau verschiedener Kleearten brächte viele Vorteile von der Stickstoffsammlung über die gute Durchwurzelung des Bodens bis zum Humusaufbau. In der ökologischen Landwirtschaft sei der Klee in der Fruchtfolge unerlässlich, in der konventionellen Landwirtschaft komme er aber höchstens noch in dem einen oder anderen Milchviehbetrieb vor, stellte Braun bedauernd fest. Eine gute Humuswirtschaft sei auch aus Klimaschutzgründen wichtig, da im Humus beträchtliche Mengen Kohlendioxid gespeichert werden könnten.
In der Bodenbearbeitung spiele der Pflug auf seinem Betrieb keine Rolle, erläuterte Braun, da das Pflügen einen zu starken Eingriff in die Bodenschichten darstelle und sich nicht gut auf die Regenwurmtätigkeit auswirke. Neben der Umsetzung von organischer Substanz sei eine starke Regenwurmtätigkeit auch sehr wichtig für ein besseres Wasserhaltevermögen unserer Böden, womit auch den Folgen von Starkregen entgegengewirkt werden könne. Die Biobauern, fuhr Braun fort, hätten es bei allen Erfolgen bisher leider noch nicht geschafft, sich ganz von konventionellen Zwängen zu befreien. Vor allem in der Tierhaltung und -zucht sei noch einiges zu verbessern. „Wir Bauern müssen uns noch viel mehr Gedanken machen über die Bedürfnisse unserer Nutztiere und auf diese eingehen“, rief Braun die anwesenden Landwirte zu. Eine artgerechte Haltung und auch eine artenreiche Fütterung habe auch positive Auswirkungen auf die menschliche Ernährung. Er lege deshalb großen Wert auf artenreiche Wiesen und vielfältige Bestände auf seinen Feldern. Die Milchkühe hätten in den Sommermonaten Weidegang. In der Winterfütterung, so Braun, werde ausschließlich Heu eingesetzt. Eine hohe Futterqualität ohne Bröckelverluste erreiche er durch eine Unterdachtrocknung. Dabei werde unter der Dachfläche Warmluft abgesaugt, welche über Schächte von unten den Heuballen zur Trocknung zugeführt werde. Das Durchschnittsalter seiner Kühe betrage acht Jahre und sei somit höher als bei intensiven konventionellen Betrieben.
Für die Zukunft unserer Landwirtschaft sei es unerlässlich, stellte Braun abschließend fest, die Bodenfruchtbarkeit und den Humusgehalt unserer Nutzflächen wieder zu verbessern. Wichtig sei auch, natürliche Kreisläufe zu erneuern und die Landschaft durch Hecken und Gehölze zu vernetzten. Somit könnten die bäuerlichen Ressourcen geschützt und auch dem dramatischen Artensterben in unseren Fluren entgegengewirkt werden.

Landshuter bei „Wie haben es satt“-Demo in Berlin gut vertreten

Wie in den Medien berichtet, fand am vergangenen Samstag (20.1.2018) in Berlin eine große Demonstration gegen industrielle Tierhaltung, Gentechnik im Essen und die immer stärker werdende Marktmacht von Agrar- und Lebensmittelkonzernen statt. Mit Bussen des BUND Naturschutz kamen aus Bayern über 500 Menschen nach Berlin. Allein aus Stadt und Landkreis Landshut waren fast 20 Personen nach Berlin gereist. „Sie haben den weiten Weg nach Berlin in ihrer Freizeit und auf eigene Kosten auf sich genommen, um zusammen mit den mehr als 30.000 Demonstranten in Berlin ein klares Zeichen dafür zu setzen, dass sie mit einer Landwirtschafts-politik nicht einverstanden sind, die zu Tierleid, zur Versauerung des Bodens, zur Belastung des Trinkwassers mit Nitrat und Pestiziden und zu einem immensen Arten- und Biotopverlust führt,“ beschrieb Kathy Mühlebach-Sturm, 1. Vorsitzende der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut die Motivation der Demonstrationsteilnehmer, die sich zur Auftaktkundgebung vor dem Berliner Hauptbahnhof versammelt hatten. Dort sprach auch Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz: „Gülle und Pestizide belasten Böden und Gewässer, bäuerliche Betriebe ringen ums Überleben und das Insektensterben zeigt, welche dramatischen Auswirkungen die industrielle Agrarproduktion hat. Die nächste Bundesregierung muss Lösungen für die massiven Probleme der Landwirtschaft präsentieren. Wir erwarten einen verbindlichen Umbauplan für die Tierhaltung, eine ambitionierte Minderungsstrategie für Pestizide und ein Verbot von Glyphosat und der für Bienen gefährlichen Neonikotinoide.“ Und Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter ergänzte: „Die auffallend hohe Beteiligung vieler Bauern und junger Menschen an der Demonstration auch aus Bayern ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Bürger die industrielle Landwirtschaft nicht mehr wollen. Der zukünftige CSU - Ministerpräsident Markus Söder muss endlich handeln und einen klaren Fahrplan vorlegen zum Schutz bäuerlicher Betriebe vor der Konkurrenz durch industrielle Massentierhaltung, für ein schnelles Verbot von Glyphosat und einen Ausstieg aus der Pestizidanwendung, damit das Bienen-, Insekten- und Vogelsterben gestoppt wird.“

 

Der BUND Naturschutz fordert eine Neubewertung des Zwischenlagerkonzeptes

Landshut, 02. Februar 2018
Pressemitteilung: Probleme und Gefahren der Atommüll-(Zwischen?)-Lagerung

Aufmerksam hörten die knapp fünfzig Besucher im Gasthof Gremmer in Ohu den Ausführungen der Diplomphysikerin Oda Becker zu, die die aktuelle BUND-Studie zu Problemen und Gefahren der Atommüll-Zwischenlagerung vortrug und erläuterte. Die Organisatoren des Vortragsabends - die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe und das Bündnis für Atomausstieg (BüfA) Landshut - hatten diese Veranstaltung in die Nähe des atomaren Zwischenlagers gelegt, um d i e Menschen anzusprechen, die die große atomare Last direkt vor ihrer Haustüre und daher ein Interesse daran haben, dass diese möglichst sicher verwahrt ist. „Im ursprünglichen Entsorgungskonzept für die hoch radioaktiven abgebrannten Brennelemente war vorgesehen, dass die Castoren aus den Zwischenlagern spätestens vierzig Jahre nach Einlagerung in ein Endlager verbracht würden, sagte die Referentin und weiter: “Heute ist es unter Fachleuten unbestritten, dass diese Zeit-schiene nicht eingehalten werden kann, weil es in 2047 – in diesem Jahr läuft die Genehmigung für das Zwischenlager in Niederaichbach aus - noch kein Endlager in Deutschland geben wird. Das Verfahren zur Endlagersuche kann aber nicht beschleunigt werden, da sonst Abstriche im Anspruch nach der größtmöglichen Sicherheit oder Abstriche bei der Öffentlichkeitsbeteiligung gemacht werden müssten. Da aber niemand weiß, was sich im Innern eines Castors abspielt und wie lange dieser der enormen Strahlung standhält, besteht ein mit den Jahrzehnten steigendes Risiko, dass es zu Leckagen und damit zu einer Freisetzung des radioaktiven Inventars kommt.“ Die Referentin führte des Weiteren aus, dass die Wahrscheinlichkeit und Schlagkraft eines terroristischen Angriffs in den letzten Jahrzehnten zugenommen habe und beim Stresstest der Castoren große Passagiermaschinen, wie die A380, nicht in Betracht gezogen worden seien. „Die politisch Verantwortlichen sollten sich der Tatsache stellen, dass die hochradioaktiven Brennele-mente, die nach dem Ausstieg aus der Atomkraft deutschlandweit 1900 Castoren füllen werden, möglicherweise bis ins nächste Jahrhundert vor Ort werden verbleiben müssen“ mahnte Oda Becker, und erläuterte, dass entsprechend der Richtlinie 2011/70/Euratom die Mitglieder der Europäischen Union verpflichtet seien, ein Programm für die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und anderer radioaktiver Abfälle zu erstellen, mit dem Ziel, Arbeitskräfte und Bevölkerung vor ionisierender Strahlung zu schützen und künftigen Generationen keine unangemessenen Lasten aufzubürden. Das bedeute aber, dass j e t z t ein neues Konzept für die Zwischenlagerung erarbeitet werden müsse, um bei der oberirdischen Lagerung von hochradioaktivem Material über mehrere Generationen hinweg den Schutz der Menschen vor ionisierender Strahlung gewährleisten zu können. Es stehe in unserer Verantwortung, damit zu beginnen, um nicht späteren Generationen, die nie von der Atomkraft profitiert haben, die Lasten aufzubürden. Abschließend bekräftigte die Vorsitzende der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, Kathy Mühlebach-Sturm, die Notwendigkeit, dass die anstehenden Genehmigungs-verfahren für die Zwischenlagerung des Atommülls in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts transparent gestaltet und die Bürger daran beteiligt werden. Nur so könne Vertrauen geschafft werden, dass die Entsorgung schließlich nach dem bestmöglichen Stand der Technik und basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen und nicht nach politischen Kriterien erfolge.

Ehrungen beim Ortsgruppentreffen der BN-Kreisgruppe Landshut am 12. Oktober 2017 im Gasthof zur Insel in Landshut

Vereinsnadel in Silber und Urkunde für Helmut Auer, Ergolding-Piflas         

Helmut Auer, ein langjähriges Mitglied des BUND Naturschutz war schon als Schüler und später als Student für Themen des Natur- und Umweltschutzes aufgeschlossen und setzte sich aktiv bei Aktionen der  BN-KG Landshut ein, z.B. bei der Betreuung von Infoständen oder Unterschriftensammlungen. Mit viel Interesse nahmen er und später auch seine Frau Claudia und die ganze Familie das vielfältige Bildungsangebot der BN-KG wahr. Dabei wurde er von Paul Riederer, damals Kreisgruppenvorsitzender, immer mehr eingebunden und schließlich zum Leiter des BN-Bildungswerkes innerhalb der BN-Kreisgruppe erklärt.

In dieser Tätigkeit hat Helmut Auer seit vielen Jahren ungezählte Male die Besucher bei Bildungsveranstaltungen begrüßt, Vortragende und Exkursionsleiter vorgestellt und in das anstehende Thema eingeführt. Er hat es verstanden, die Inhalte von Vorträgen und Exkursionen redaktionell aufzuarbeiten, sodass diese über die Medien und die BN-Webseite einem weiteren interessierten Publikum zugänglich gemacht werden konnten. Helmut Auer hat mit seinen Ideen Jahr für Jahr zu einem vielgestaltigen Bildungsprogramm beigetragen.

Vereinsnadel in Silber und Urkunde für Martin Lackermeier, Vilsheim-Gessendorf

Martin Lackermeier ist seit 1983 Mitglied im BUND Naturschutz und Biobauer der ersten Stunde. Er ist seit vielen Jahren Fachbeirat für ökologischen Landbau in der Kreisgruppe Landshut. Als Sprecher des Bio-Anbauverbandes Naturland ist er ein wichtiges Bindeglied zwischen dem BUND Naturschutz und der ökologischen Landwirtschaft. Er organisiert seit vielen Jahren Vortragsreihen zum Ökolandbau und Exkursionen zu Ökobetrieben im Landkreis Landshut, begleitet diese und informiert im Nachgang eine breite Öffentlichkeit über gekonnt geschriebene Artikel in der Landshuter Zeitung und über unsere Webseite. Maßgeblich war Martin Lackermeier an der Herausgabe des Einkaufführers für regionale Ökoprodukte beteiligt.

Martin Lackermeier hat mit seinem fundierten Wissen über ökologische Zusammenhänge in der Landwirtschaft und durch sein engagiertes Wirken in Theorie und Praxis der viel dazu beigetragen, das Ansehen der ökologischen Landwirtschaft in Stadt und Landkreis Landshut zu stärken und Landwirtschaft und Verbraucher zusammenzubringen.

Vereinsnadel in Silber und Urkunde für Hans Winter, Wurmsham

Hans Winter engagiert sich seit 1996 in der OG „Oberes Binatal/Rottquelle“. Von 1996 bis 2008 war er stellvertretender Vorsitzender. Seit 2008 leitet er als 1. Vorsitzender die Geschicke der BUND-Naturschutz-Ortgruppe, die sich seit Jahren für die „In-Wert-Setzung“ örtlicher Quellen (Rott, Bina, Zellbach) und Fließgewässer, für die Pflege verschiedener Biotope (u. a. Trockenbiotop am Bahndamm in Hilling) und zusammen mit anderen örtlichen Vereinen für die Wertschätzung von Natur und Landschaft vor der Haustüre einsetzt.

Abschiedsgeschenk für Herbert Parusel, Essenbach, jetzt Eging am See

Herbert Parusel verlässt durch Wohnortwechsel den Landkreis Landshut und scheidet somit auch aus der BN-Kreisgruppe Landshut aus. Auch sein Ehrenamt als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Essenbach wird damit vakant. Herbert Parusel hat eine fast 30-jährige vorbildliche und umfangreiche Tätigkeit in der Ortsgruppe als auch in der Kreisgruppe ausgeübt und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Der sehr engagierte Naturschützer versprach, auch weiterhin Kontakt zur Kreisgruppe Landshut zu halten.

Dank an Bertram Peters, Tiefenbach, für gewässerkundliche Exkursionen

Seit rund 20 Jahren führte Bertram Peters, der stellvertretende Ortsgruppenvorsitzende der BN-OG Tiefenbach-Ast, für die BN-Kreisgruppe gewässerkundliche Exkursionen durch und leistete damit einen großen Beitrag zur Gewässerkunde und Umweltbildung. Als Gewässerbiologe gab er oft fachkundige Hilfe beim Thema Gewässerschutz. Die Tätigkeit als Exkursionsleiter wollte Peters nach langjähriger Tätigkeit in andere Hände legen, für Fragen zum Gewässerschutz will er jedoch weiterhin zur Verfügung stehen.

Seit 80 Jahren BN-Mitglied

Für treue Mitgliedschaft wurde Erika Heiß mit Jubiläums- und Dankesurkunde vom BN-Landesverband geehrt

Landshut. Es ist wohl ein einmaliges Ereignis, wenn sich die Mitgliedschaft eines BUND-Naturschutz-Mitgliedes zum 80-sten Mal jährt, so wie sich dies für Erika Heiß in der BN-Kreisgruppe Landshut in diesem Herbst zugetragen hat. Zu diesem Anlass begaben sich die BN-Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm, der Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe Paul Riederer und die Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht ins Jodok-Stift, um die Jubilarin zu ehren, ihr zu danken und zudem Glückwünsche zum 95. Geburtstag zu überbringen.

Zeit ihres Lebens hat sich die geborene Münchnerin für die Natur interessiert und früh erkannt, dass diese des Schutzes durch einen starken Verband bedarf. So trat sie als 15-jährige Schülerin dem BUND Naturschutz bei. Als Studiendirektorin und Gymnasiallehrerin gab sie ihr profundes Wissen, eingebettet in ihre Liebe zur und ihre Achtsamkeit gegenüber der Natur, in den Fächern Biologie, Chemie und Erdkunde an viele Schülergenerationen weiter. Nach ihrer Übersiedlung nach Landshut engagierte sie sich Jahr für Jahr bei der Haus- und Straßensammlung des BN. Bei einem kleinen Festakt überreichten die drei Vertreter der BN-KG Landshut der Jubilarin für ihre fast ein Jahrhundert dauernde Treue zum Verband eine Ehren- und Dankesurkunde des BN-Landesverbandes und einen Blumenschmuck.

Es ist nur noch deprimierend

25.04.2017. Für die Region Landshut sind 500 Wildbienen-Arten gelistet. Seit 2009 stellt Erwin Scheuchl bei seinen Untersuchungen Verluste von 50 bis 90 Prozent fest – sowohl was die Arten- als auch die Individuenzahl betrifft.

Im Bild: Ein Weibchen der Blauen Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena viridescens). Quelle: Scheuchl

>> Mehr kann dazu dem Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 25. April 2017 entnommen werden.

BN-Kreisgruppe demonstrierte in Berlin für eine Agrarwende

Berlin 21.01.2017: Am Samstag , den 21.01.2017, demonstrierten in Berlin parallel zur Grünen Woche 18.000 Menschen gegen industrielle Tierhaltung, Gentechnik im Essen und die immer stärker werdende Marktmacht von Agrar- und Lebensmittelkonzernen.

Der Demonstrationszug wurde von zahlreichen Jungbauern und Bäuerinnen angeführt und von mehr als 100 Traktoren begleitet. Neben der BN Jugend beteiligten sich auffallend viele junge Erwachsene an der Protestaktion. Vor Ort waren auch die Kreisvorsitzende und Teilnehmer aus der Kreisgruppe Landshut des BUND Naturschutz.

„Das Jahr 2017 ist entscheidend, um Bauernhöfe gegenüber Agrarfabriken besser zu stellen. Die EU-Subventionen müssen konsequent in Richtung bäuerliche Landwirtschaft, umweltverträgliche Produktion und artgerechte Tierhaltung ausgerichtet werden“, sagte Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz, auf der Demonstration.

Der Protest richtete sich auch gegen das geplante Freihandelsabkommen CETA, das die bäuerliche Landwirtschaft bedroht.

„Zum Schutz unserer bäuerlichen Landwirtschaft auch im Landkreis braucht es eine bessere Förderung regionaler Vermarktungsstrukturen, und eine Kennzeichnung für Fleisch aus bäuerlicher und artgerechter Tierhaltung nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung“,so Kathy Mühlebach-Sturm , Kreisvorsitzende.


Viele weitere Bilder von dieser Großdemonstration zeigt BN-Mitglied Heinrich Inkoferer unter https://www.flickr.com/photos/114961713@N07/sets/72157679371943856

 

Yes we can stop TTIP !

Hannover 13.04.2016. TTIP-Gegner aus Landshut und Umgebung beteiligten sich an einer phantasievollen Großkundgebung gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA.

Ein große Menschenmenge schob sich am 13. April 2016 durch Hannover, um gegen die geheimen Verhandlungen zwischen der EU und den USA zu einem Freihandelsabkommen zu protestieren. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ja sogar unter Auschluss gewählter Parlamentarier, verhandeln Vertreter der EU und der USA u.a. über die Standardisierung von sozialern und ökologischen Grundwerten. Hierbei wird befürchtet, dass sich EU und USA auf die jeweils niedrigsten Grundwerte einigen können. Durch ein geplantes privates Schiedgericht soll ein Klageverfahren vor ordentlichen Gerichten zukünftig ausgeschlossen werden.

Gemeinsam mit 90.000 Demonstranten (lt. Veranstalter) / 35.000 Teilnehmern (lt. Polizei) beteiligten sich auch Landshuter Bürgerinnen und Bürger an dem Zug durch die Innenstadt von Hannover und forderten lautstark den Stop von TTIP und CETA.

Pressemitteilung vom 18.03.2016 - Ende der B 15 neu an der A 92 bei Essenbach

Pressemitteilung
zum 1. Referentenentwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans 2030

Viel erreicht und noch mehr zu tun

Landshut 29.02.2016. Zwiegespalten: So sahen die Vertreter des Bundes Naturschutz (BN) ihre Bilanz für das vergangene Jahr am Montag bei einer Pressekonferenz im Gasthaus Zur Insel. Einerseits habe der BN gerade im Bereich erneuerbare Energien und Gewässerschutz große Erfolge feiern können. Andererseits habe es aber keine Fortschritte bei der Eindämmung des Flächenverbrauchs und der Bebauung Niederbayerns gegeben, resümierten die Vertreter.

Etwa 1000 Hektar Grünflächen verschwinden derzeit pro Jahr in Niederbayern. Damit habe der Bezirk den zweitgrößten Flächenverbrauch, sagte der Landesvorsitzende des BN, Hubert Weiger. „Und ein Ende ist nicht in Sicht. Das Isartal droht, zu einem riesigen Siedlungsgebiet zusammenzufließen.“

Einen Schwerpunkt dieses Kampfes sah er im Protest gegen die B15 neu, von Weiger ironisch als „Nord-Süd-Autobahn“ bezeichnet. Ziel bleibe hier die Beendigung des Projekts an der A92 bei Essenbach. Zur Entlastung der Stadt plädiert Weiger für die Umsetzung der Osttangente. Diese erfülle den Zweck einer Ortsumfahrung im Gegensatz zu B15neu, die letzten Endes eine Transit-Strecke sei. Weigert gab sich kämpferisch. „Wir sind guter Dinge, dass wir dieses Verkehrsprojekt verhindern können.“

„Der BN wird 2016 seinen Einsatz für die Erhaltung von Freiflächen und unzerschnittenen Landschaften fortsetzen und unter anderem für eine verstärkte Innenentwicklung der Kommunen werben“, erklärte Kurt Schmid, BN-Regionalreferent für Niederbayern. Gestoppt werden müsse vor allem aber die von Heimatminister Markus Söder geplante Aufhebung des Anbindegebots. „Sonst bekommen wir entlang der Autobahn Verhältnisse wie sie beispielsweise in Oberitalien zu sehen sind.“

Großprojekt Energiewende

Als zweites Großprojekt benannten die Vertreter des BN die Energiewende, die ihrer Ansicht nach ins Stocken geraten ist. Durch Verordnungen und Deckelungen würde das Projekt Bürgerenergie ins ökonomische Aus befördert. Dabei habe man einen riesigen Erfolg mit dem Projekt. Schon jetzt sei Deutschland Strom-Exportmeister und der Ausstieg aus der Atomkraft kein Problem mehr. Deshalb fordert der BN den endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie, allein schon, weil es vor 2050 oder sogar 2080 keine Möglichkeiten einer Endlagerung gebe. Mit erneuerbaren Energien habe man dagegen einen riesigen Erfolg. Er sei umso wichtiger, da in diesem Jahr die Katastrophen von Fukushima (fünf Jahre) und Tschernobyl (30 Jahre) ein trauriges Jubiläum feiern, sagte Wilfried Attenberger, Vorstandsmitglied der Kreisgruppe Landshut und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Energie.

Kreisvorsitzende Kathy Mühlebach- Sturm sah die Arbeit der Kreisgruppe 2016 auch weiter im Zeichen des Themas naturnahe bäuerliche Landwirtschaft. „Wie notwendig das ist, zeigt sich auch daran, dass vor allem im nördlichen Landkreis Landshut die Nitrat- und Pestizidwerte im Trinkwasser kontinuierlich ansteigen“, sagte sie. Um weiter ein Zeichen gegen Massentierhaltung zu setzen, kämpfe man für eine breite gesellschaftliche Basis und für eine bäuerliche Landwirtschaft sowie einen artgemäßen Umgang mit Nutztieren.

Dass sich die Arbeit des BN positiv auswirkt, wollte der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Deggendorf, Georg Kestel, zeigen. Die Fortschritte, die beim umweltbewussten Donauausbau und Hochwasserschutz erreicht wurden, seien nicht zuletzt auf den jahrzehntelangen Einsatz der Verbände und Initiativen zurückzuführen. „Wir haben uns nie gegen den Hochwasserschutz der Siedlungen gestellt“, sagte der Vorsitzende. Wichtig sei aber, einen zeitgemäßen Schutz zu bekommen. „Es reicht nicht, dass nur die Deiche immer höher werden.“ Auch Arbeit im Einzugsgebiet, wie die Renaturierung der Moore, die als Wasserspeicher fungieren, seien wichtig.

Beim Hochwasserschutz sah Hubert Weiger auch ein Beispiel, wie die Arbeit von Gruppen wie dem Bund Naturschutz das Bewusstsein der Menschen verändern kann. „Das Thema Gewässerschutz ist bei den Menschen angekommen. Heute können wir Diskussionen führen, die vor 20 Jahren unmöglich gewesen wären“, sagte er. Jetzt müsse der Bund Naturschutz das Gleiche beim Bodenschutz und in der Energiewende schaffen. -seg-


Quellenhinweis: Landshuter Zeitung vom 01.März 2016

Pressemitteilung: BUND NATURSCHUTZ ZIEHT „GRÜNE BILANZ“ 2015 FÜR NIEDERBAYERN UND STELLT SCHWERPUNKTE FÜR 2016 VOR

Naturschutz erhält besondere Bedeutung

Landshut 16.12.2015. In der Dezember-Versammlung der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe (BN) am 16. Dezember 2015 im Café Himmel in Landshut ließen die Naturschützer das Jahr Revue passieren und stellten fest, dass in diesem Jahr der Natur- und Umweltschutz eine ganz besondere Bedeutung erhalten hat. „Mit der von Papst Franziskus herausgegebenen Umwelt-Enzyklika „Laudato si“, den von den Vereinten Nationen (UN) verabschiedeten 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung (SDG = Sustainable Development Goals), die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen, und schließlich mit dem Klimaabkommen in Paris werden unsere Anliegen im Natur- und Umweltschutz als zentrale politisch und gesellschaftlich umzusetzende Aufgaben wahrgenommen. Diese Schriften sind eine gute Grundlage und Argumentationshilfe in unserem Engagement für eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Lebensweise“ stellte die Kreisvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm fest. Da sich bei dem in Paris von 190 Staaten unterschriebenen Klimaabkommen die einzelnen Länder selbst ihre Ziele beim Klimaschutz stecken können, sei es nun von großer Bedeutung, dass die gesellschaftlichen Kräfte in jedem Land die Umsetzung dieser Ziele begleiten und kontrollieren.

BN-Landesgeschäftsführer Peter Rottner, der an diesem Treffen ebenfalls teilnahm, wies darauf hin, dass beim Klimavertrag von Paris der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) maßgeblich zur Festlegung des Ziels einer maximalen Erderwärmung um 1,5°C statt 2°C beigetragen habe und dies von Deutschland durchgesetzt worden sei. Der Erfolg des Verbandes sei zu einem wesentlichen Teil auf das unermüdliche Engagement aktiver Mitglieder zurückzuführen, so dass es Peter Rottner eine besondere Freude war, drei verdiente Mitglieder der BN-Kreisgruppe – Barbara Höllerer, Reinhold König und Klaus Wiedmann – mit der Vereinsnadel in Silber mit Urkunde des BUND Naturschutz in Bayern zu ehren. In seiner Laudatio wies er auf  die Verdienste der Geehrten hin:

Barbara Höllerer (Landshut) ist Fachbeirätin der BN-Kreisgruppe für „Natur in der Stadt“ und erstellt seit über 30 Jahren ehrenamtlich für die BN-Kreisgruppe Stellungnahmen zu Flächennutzungs- und Landschaftsplänen als auch zu Bebauungsplänen in der Stadt Landshut und in Landkreisgemeinden. Sie vertritt seit dem Jahr 1994 den BN im Naturschutzbeirat der Stadt Landshut und setzt sich dort intensiv für die Belange des Umwelt- und Naturschutzes ein. Zudem hat sie als Landschaftsarchitektin unentgeltlich Pläne gezeichnet und bei der Umsetzung mitgewirkt, um die Restpfettrach aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität in einem kleinen geschützten Wäldchen im Nikolaviertel (Johannispark) zu verbessern.

Reinhold König (Geisenhausen) ist stellvertretender Sprecher im Beirat des BN-Landesverbandes und Mitglied im BN-Landesarbeitskreis Verkehr. Er ist zudem Beirat in der Planungsregion 13 und als Schatzmeister aktives Mitglied der OG Geisenhausen. Er engagiert sich seit vielen Jahren mit großer Intensität im Widerstand gegen die B 15 neu und betreut seit über 10 Jahren die Webseite der Kreisgruppe Landshut. König nimmt als Landesbeirat regelmäßig an den Vorstandssitzungen der Kreisgruppe Landshut teil und übernimmt dort weitere Aufgaben. Unter anderem hat er sich um die Durchführung von Ausstellungen und die Organisation von Fahrten zu Großdemonstrationen verdient gemacht.

Klaus Wiedmann (Maulberg/Geisenhausen) ist in der BN-Kreisgruppe der Fachmann für Wald und Wild und vertritt den BN seit 1993 im Jagdbeirat beim Landkreis und der Stadt Landshut und seit 1999 bei der Regierung von Niederbayern. Der bekannte Bildhauer ist aktives Mitglied im BN-Landesarbeitskreis Wald. Wiedmann setzt sich seit vielen Jahren für den naturnahen Umbau von Fichtenforsten zu Mischwäldern, für den Erhalt von Biotopbäumen und für die Förderung der Biodiversität in den Wäldern ein. Er organisiert dazu vielbesuchte Waldbegehungen gemeinsam mit der Waldbesitzervereinigung Landshut und dem Forstamt Landshut. Auch bei der Planung und Ausführung des BN-Ausstellungsstandes „Wald schützen, Wald erleben, Wald nutzen“ auf der Niederbayernschau 2015 war Wiedmann maßgeblich beteiligt.

Peter Rottner dankte den drei Geehrten für ihren Einsatz für Natur und Umwelt und verband diesen Dank mit dem Wunsch, dass die BN-Kreisgruppe Landshut weiterhin mit vielen Akteuren sich erfolgreich im Natur- und Umweltschutz einbringt.

Bayerischer Naturschutzpreis für Ernst Ulrich von Weizsäcker

27.11.2015. Sein Buch „Faktor fünf. Die Formel für nachhaltiges Wachstum“ hat international Aufsehen erregt. Professor Weizsäcker, seit 2012 Kopräsident des Club of Rome, zählt zu den Pionieren nachhaltigen Wirtschaftens. Seit Jahrzehnten leistet er auf diesem Gebiet hervorragende Überzeugungsarbeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Schon lange vor der aktuellen Diskussion um den Klimawandel hat er in seinem Bericht an den Club of Rome Ideen für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Wirtschaft entwickelt.

Mit der Verleihung des Bayerischen Naturschutzpreises 2015 an Ernst Ulrich von Weizsäcker würdigt der BUND Naturschutz seine wissenschaftlichen und politischen Verdienste für ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaften und die Bewahrung der ökologischen Vielfalt sowie seine Auseinandersetzung mit den Gefahren der Globalisierung und seine langjährige Arbeit für eine gerechtere Welt. Der Bayerische Naturschutzpreis ist die höchste Auszeichnung des BUND Naturschutz.

 

Aktive Naturschützer wurden geehrt

Landshut 22.10.2015. Aus der Herbstversammlung 2015 der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut

Im Rahmen des jährlich stattfindenden Herbsttreffens hatten aktive Naturschützer aus den BUND-Naturschutz-Ortsgruppen des Landkreises Landshut am 22. Oktober im Gasthof zur Insel in Landshut Gelegenheit, über ihre Aktivitäten zu berichten und ihre Erfahrungen auszutauschen. Zentrales Thema war dabei der Erhalt und/oder die Wiederherstellung von Biotopen wie Feucht- und Trockenflächen oder Streuobstwiesen durch die jährlich von Ortsgruppen geleistete sachkundige Pflege. Artenvielfalt und Qualität des Naturerlebens nehme so auch auf kleinen Flächen zu, meinte dazu der stellvertretende Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Rottenburg, Bernd-Jochen Lindner-Haag, so dass solche Orte für die Naherholung Bedeutung bekämen. Auch wurde festgestellt, dass vor allem jene Angebote von Ortsgruppen, bei denen die Bevölkerung an die Natur, nah und fern, herangeführt wird, gerne angenommen werden. Das Bedürfnis vieler Menschen im eigenen Umfeld der Natur wieder mehr Raum zu geben, findet seinen Ausdruck auch darin, dass das Angebot der BN-OG Vilsbiburg, nämlich Hecken zu pflanzen, gerne angenommen werde, so Stefan Englbrecht, der Vorsitzende der Ortsgruppe. Auf diese Weise würden auf privaten Grundstücken in einer intensiv genutzten Landschaft neue Heckenbiotope entstehen, die Vögeln, Kleinsäugern und Insekten Unterschlupf bieten.

Das Treffen der Naturschützer bot auch einen schönen Rahmen, um verdiente Mitglieder zu ehren. So überreichte die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Kathy Mühlebach-Sturm eine BN-Keramiklinde an Bernd-Jochen Lindner-Haag und führte aus, dass er über viele Jahre als Biberberater tätig gewesen sei, als Jäger sich aktiv für einen Wald mit geringerem Verbiss einsetze, sich an der Forschung zum Wildkatzenvorkommen im Landkreis beteilige und seit zehn Jahren als stellvertretender Vorsitzender der OG Rottenburg diese aktiv mitgestalte. Josef Zieglmaier, der bei der Gründung der OG Aichbachtal mit den Gemeinden Niederaichbach, Adlkofen und Kröning im Jahr 1990 den Vorsitz übernommen hatte und seither, also seit 25 Jahren kontinuierlich vor allem im Amphibien- und Biotopschutz tätig ist, erhielt vom stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisgruppe, Paul Riederer, ebenfalls eine Keramiktafel. Paul Riederer betonte, dass Josef Zieglmaier den Naturschutzgedanken auch in andere Gremien hineintrage, diese berate und im Alltag umsetze, unter anderem im Gemeinderat von Niederaichbach.  

Last but not least wurde Inge König mit einer BN-Keramikkachel geehrt. Da Bilder mehr sagen als Worte, zeigte Mühlebach-Sturm anstelle einer Laudatio Bilder von Kundgebungen an der Donau, in Landshut, München und Berlin mit großen Transparenten, die alle von Inge König gestaltet worden sind. Diese  zeigen auf eindrucksvolle Weise, worauf es dem BN ankommt: So beispielsweise das Transparent mit der Aufschrift „Staustufen vom Biber sind uns lieber“ gegen die Verbauung der Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen oder „Die B15 neu zerschneidet unsere Heimat“ auf einer Großkundgebung in München gegen den Flächenfraß.

 

250 000 SAGEN STOPP TTIP + CETA

Berlin, 10.10.2015 Am 10. Oktober demonstrierten in Berlin über 250 000 Menschen darunter Tausende aus Bayern gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA.

Es war eine der größten Demonstrationen in der bundesdeutschen Geschichte. Zur Demonstration hat ein bis dahin nie dagewesenes Bündnis mit über 170 Verbänden aufgerufen.

Aus allen Regionen Bayerns kamen BN-Mitglieder am Samstag nach Berlin und haben gegen die geplanten Freihandelsabkommen demonstriert. Die neuen Stop-TTIP-Fahnen und Ortschilder des BN kamen in der Herbstsonne herrlich zur Geltung. All denen die sich mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden auf den Weg gemacht haben, danken wir ganz herzlich für das großartige Engagement.

Die gesamte Demonstration ist im Internet zu sehen, Sie können unter folgendem Link: http://ttip-demo.de/home/ die Reden der Abschlusskundgebung anschauen. 

Eine große Bereicherung war der Redner Ben Beachy von der größten und ältesten Naturschutzorganisation der USA, dem Sierra Club. Seine Rede ist ebenso unter dem oben genannten Link abrufbar und beginnt ab Minute: 39:30.

Eine Fotostrecke von Heinrich Inkoferer zeigt eindrucksvoll Bilder von dieser Großdemonstration unter https://www.flickr.com/photos/114961713@N07/sets/72157659380653109

 

Aktiver Einsatz für Natur und Umwelt

Landshut 19.05.2015. Aus der Jahresmitgliederversammlung der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut – Umweltbildung, Artenschutz, Biotoppflege, Bauleitplanung, B 15 neu

Zur Jahresmitgliederversammlung 2015 der Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz konnte im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut am 19. Mai die erste Vorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm zahlreiche Vereinsmitglieder begrüßen. Mit über 5000 Mitgliedern, 15 Ortsgruppen und neun Kindergruppen prägt die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe in der Stadt und im Landkreis Landshut das gesellschaftliche Leben vor Ort bedeutsam mit, wie der Tätigkeitsbericht von Mühlebach-Sturm eindrücklich belegte. Sie berichtete unter anderem über Aktivitäten zur Energiewende, zur Stilllegung des Atomkraftwerks Isar 1, zur Schlachthoferweiterung, zur Massentierhaltung, zum Freihandelsabkommen TTIP sowie über das Bürgerbegehren zum geplanten Landschaftsschutzgebiet Salzdorfer Tal. Für Grundschulen habe man einen Schülerwettbewerb zum Thema „Lebensraum alter Baum“ initiiert, um für den Wert von alten Bäumen zu sensibilisieren.

Auch das Dauerthema B 15 neu wurde von der BN-Vorsitzenden angesprochen. Sollte die Autobahn B 15 neu südlich der A 92 wie geplant weitergebaut werden, bedeute dies ein massiver Eingriff in die Natur- und Kulturlandschaft im südlichen Landkreisgebiet, eine immense Flächenversiegelung, ein großer Verlust fruchtbarer Ackerböden, die Durchschneidung geschützter Gebiete, zunehmende Lärm- und Feinstaubbelastung für Anwohner und dennoch keine bemerkenswerte Entflechtung des Ziel- und Quellverkehrs in der Stadt Landshut. Bei einem Dialogforum Ende Juni, an dem auch die BN-Kreisgruppe vertreten sein wird, sollen Varianten zu einer Umfahrung von Landshut vorgestellt und diskutiert werden. Der Bund Naturschutz werde dort seinen Standpunkt darlegen, so Mühlebach-Sturm.

Stellvertretender Vorsitzender Paul Riederer berichtete über die von der Kreisgruppe organisierten Veranstaltungen und über die abgegebenen Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren. Einen besonderen Stellenwert in der BN-Kreisgruppe hatte im abgelaufenen Vereinsjahr die Umweltbildungsarbeit.  Über 50 Veranstaltungen seien von 2700 Menschen besucht worden, informierte Riederer. Zu den Umweltbildungsveranstaltungen zählten auch natur- und heimatkundliche Exkursionen, die einen besonders großen Zuspruch fanden. Aber auch am Schreibtisch habe es viel Arbeit gegeben. Fast 100 Stellungnahmen zu Planfeststellungsverfahren, Flächennutzungs- und Landschaftsplänen sowie zu Bebauungs- und Grünordnungsplänen seien von der Kreisgruppe an zuständige Behörden sowie an die Stadt Landshut und an Landkreisgemeinden abgegeben worden.

Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht wies auf die von BN-Ortsgruppen durchgeführten Amphibienschutzmaßnahmen hin. So seien „Krötenzäune“ mit einer Gesamtlänge von fast 4000 Metern Länge im Landkreisgebiet aufgebaut und betreut worden. 8400 Amphibien konnten dadurch sicher über vielbefahrene Straßen gebracht werden. Umfangreiche Landschaftspflegemaßnahmen seien von Ortsgruppen auf einer Fläche von insgesamt 6,5 Hektar durchgeführt. Dazu zählten Pflegemaßnahmen auf Mager- und Halbtrockenflächen, auf Feuchtbiotopen und Streuobstwiesen.  Die Kreisgruppe pflegte sechs Biotope mit einer Gesamtfläche von 3,3 Hektar. Zudem werde eine von der Kreisgruppe gepachtete, unmittelbar an das Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz“ angrenzende wertvolle, 14 Hektar umfassende Wiesenfläche durch Schafbeweidung gepflegt, informierte Englbrecht. Erfreut berichtete sie auch über das gute Ergebnis der BN-Spendensammlung. Neben sieben Schulen im Landkreis Landshut haben auch die Kindergruppe Geisenhausen und zahlreiche BN-Mitglieder an der Sammlung teilgenommen und somit zur finanziellen Unabhängigkeit des BN von Wirtschaft und Politik beigetragen.

Dass die Naturschützer auch zu feiern verstehen, hätten die sehr gut besuchten Festveranstaltungen der BN-Ortsgruppen Kleines Vilstal (Vilsheim) und Geisenhausen zu ihrem 30-jährigen beziehungsweise 25-jährigem Bestehen bewiesen, wie die Ortsgruppenvorsitzenden Johannes Selmansberger und Dr. Herbert Jans hervorhoben. Mit weiteren Berichten aus den Ortsgruppen über ihre Aktivitäten endete die Jahresmitgliederversammlung der BN-Kreisgruppe Landshut.

 

40 000 bei Großdemo gegen G7-Gipfel

München 04.06.2015. Ca. 40.000 Menschen nahmen am 4. Juni 2015 an einer beeindruckenden und friedlichen Demonstration unter dem Motto: „TTIP stoppen! Klima retten! Armut bekämpfen!“ teil. Es war laut Angaben der Münchner Polizei die größte Demo in München seit dem Jahr 1992.  

Aus allen Regionen Bayerns kamen BN-Mitglieder gestern nach München und demonstrierten in einem breiten Bündnis für eine andere Politik der G 7. Dies war ein überaus gelungener Auftakt für die Verhandlungen in Elmau und die Fahnen und Ortschilder des BN kamen wirkungsvoll zum Einsatz.

BN-Vorstandsmitglied Martin Geilhufe brachte die BN-Positionen  mit einer beeindruckenden Rede am Odeonsplatz auf den Punkt.

Hervorragende Bilder unseres „Foto-Profis“ und BN Aktiven aus  der Kreisgruppe Landshut, Heini Inkoferer, finden Sie auch unter https://www.flickr.com/photos/114961713@N07/sets/72157653629779459

 

Zehntausende protestieren gegen TTIP

München 18.04.2015. Landshuter Naturschützer bei Demontration in München

Im Rahmen des weltweiten Aktionstages gegen TTIP, CETA und TISA beteiligten sich viele Mitglieder der BN Kreisgruppe Landshut an den Protesten in München am 18. April 2015.

In München demonstrierten ca. 20.000 Menschen gegen die befürchteten Einschränkungen in Umwelt- und Verbraucherschutz sowie dem Abbau von sozialen Standards. Die Teilnehmer wehrten sich vehement gegen die Absicht, dass sich Staaten einem internationalen Schiedsgericht unterwerfen sollen, welches ausschließlich wirtschaftliche Interessen berücksichtigen soll.

Heinrich Inkoferer präsentiert in einer Fotoshow seine Eindrücke von der Münchener Demonstration.

 

Umweltpolitischer Aschermittwoch 2015 in Plattling

Plattling 18.02.2015. Bayerns Natur braucht Schutz - über und unter Wasser  

Viele Jahre lang stand der Umweltpolitische Aschermittwoch von BUND Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Fischereiverband unter dem Zeichen des Donauschutzes. Aber auch nach der Entscheidung 2013 für einen sanften Ausbau ohne Staustufe und Kanal gibt es auf der umweltpolitischen Agenda genügend Themen, u.a. zur Rolle Rückwärts der Bayer. Staatsregierung zum Weiterbau der umstrittenen "gelben" Autobahn B15 neu.

Vor einem auch in diesem Jahr vollen Saal betonten die Redner die Notwendigkeit einer dezentralen Energiewende sowie die Bedeutung des  Schutzes von Landschaft und Boden - und des Schutzes der Gewässer vor weiteren Querbauwerken und der Verschmutzung durch Gülle und Düngerrückstände aus der Landwirtschaft. Zum ersten Mal sprach auf dem Umweltpolitischen Aschermittwoch, der traditionell im Bischofshof in Plattling stattfand, der neugewählte Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), Dr. Norbert Schäffer. Für den Fischereiverband Niederbayern sprach der Plattlinger Vorsitzende Johannes Lehner, für den BUND Naturschutz (BN) der Vorsitzende Professor Hubert Weiger.  

Georg Kestel, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Deggendorf, begrüßte die Gäste und griff ein Thema auf, das in den vergangenen Wochen in der Region viel diskutiert wurde: das Ersatzfließgewässer zur Isarstaustufe Pielweichs. Kestel machte seiner Enttäuschung Luft: Umgehungsstraßen durch das Naturschutzgebiet Isarmündung zu bauen, sei in Plattling schon möglich, aber ein "Umgehungsgewässer" sei nicht gewollt. Dabei sei dieses unverzichtbar, um so zumindest einen Teil der Zerstörungen auszugleichen, die der Bau der Staustufe Pielweichs in der Isar und in der Isaraue angerichtet habe.  

Norbert Schäffer griff die neue „Heimatstrategie“ von Minister Söder scharf an: „Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, entlang jeder Autobahn, auch abseits von bebauten Gebieten, Gewerbegebiete anzulegen oder in bisher als Tabuzone geltenden Bereichen in den Alpen Skilifte zu bauen.“ Die Auswirkungen wären weitreichend, so Schäffer, gerade in Zusammenhang mit der Entwicklung zu einer immer industrialisierteren Landwirtschaft mit ihren Maiswüsten: Es könne doch nicht sein, so der LBV-Vorsitzende, dass man beim Sonntagsspaziergang nur noch zwischen Maisfeldern laufen könne und junge Menschen Kiebitze, Rebhühner und Feldlerchen nur noch aus Kinderbüchern kennen würden. 

Johannes Lehner, Vorsitzender des Plattlinger Fischereivereins, erinnerte an das Engagement für die frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen: „Der Schulterschluss von BN, LBV und der Fischerei war erfolgreich.“ Jetzt gehe es darum, die Donau im Zuge des Ausbaus ökologisch aufzuwerten und den dringend erforderlichen Hochwasserschutz voranzutreiben. Handlungsbedarf sehen die Fischer bei Thema Verunreinigung von Gewässern durch Stoffe aus der Landwirtschaft wie Jauche, Gülle und Silagesickersaft. Als besonders dramatisches Beispiel nannte Lehner den Fall des Längenmühlbachs. Hier waren im Juni 2014 aus einem geplatzten landwirtschaftlichen Silo etwa 50 000 bis 60 000 Liter Flüssighefe, ein Futtermittel aus der Schweinmast, in den Bach gelaufen. Zigtausend Fische verendeten qualvoll. Dabei sei Flüssighefe, so Lehner, derzeit nicht einmal als wassergefährdender Stoff eingestuft, aber: „Die getöteten Fische sprechen für sich. Es besteht dringender Handlungsbedarf, liebes Umweltministerium!“  

Für den BUND Naturschutz (BN) griff Vorsitzender Hubert Weiger das Thema Energiewende auf: „Die Energiewende droht aufgrund falscher Weichenstellungen in Berlin stecken zu bleiben: Die Deckelung der Windenergie im EEG hat in Verbindung mit der unglückseligen bayerischen 10H-Regelung drastisch-negative Wirkungen auf den Ausbau der Windkraft in Bayern. Diese droht zum Stillstand zu kommen.“ Daher fordere der BN die Kommunen auf, der Energiewende durch die Ausweisung von Vorranggebieten für die Windkraft in den Bebauungsplänen Schub zu geben. Die Kommunen könnten so zu den Rettern einer Bürgerenergiewende werden. „Außerdem darf Energiesparen kein Fremdwort mehr sein“, so Weiger. Kein sinnvoller Beitrag zur Energiewende seien die derzeit allerorten auftauchenden Anträge auf die Errichtung von neuen, kleineren Wasserkraftwerken. „Die bayerischen Flüsse sind ohnehin schon extrem verbaut! Die jetzt zusätzlich geplante Kleinwasserkraft bietet nur minimales Potenzial für zusätzliche Energiegewinnung, zerstört aber die letzten frei fließenden Fluss- und Bachabschnitte.“  

Für die passende musikalische Umrahmung des Abends sorgte traditionell der Niederbayerische Musikantenstammtisch.

Rote Karte für TTIP & CETA

Landshut 15.11.2014. Gemeinsam mit rund 150 Gegnern des umstrittenen Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA sowie Kanada protestierte die BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut am Samstag, den 15. November 2014 vor dem Landshuter Rathaus mit einer Menschenkette und zeigten TTIP & CETA demonstrativ die rote Karte (Fotos: Heinrich Inkoferer).

Die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA zwischen der EU und den USA bzw. Kanada untergraben unsere Demokratie und bedrohen unsere Errungenschaften im Umwelt- und Verbraucherschutz.

 

Natur hat im Landkreis gute Karten

Neues Quartettspiel stellt „Kinderstube“ der großen Bäche und Flüsse vor

Landshut. (mü) Die Natur hat imLandkreis Landshut im wahrstenSinne des Wortes gute Karten. Einerseitssind zwar viele kleine Bächeimmer noch meilenweit von ihremursprünglichen und natürlichenZustand entfernt, andererseitsgibt es aber jede Menge vielversprechendeLösungsansätze zum Natur-,Gewässer- und Hochwasserschutz.Welche Trümpfe die Kommunenin der Region mit den „Gewässerndritter Ordnung“ in derHand haben, kann man nunmehrselbst „ausspielen“ – mit dem Quartett„Kleine Fließgewässer in Niederbayern"  >> Mehr

Junge Herzen höher für Natur schlagen lassen - Naturschutzfachleute stellten Landrat Peter Dreier ein Kartenspiel der besonderen Art vor.

Bäche voller Leben statt öder, inBetonbetten und Rohre gepressteWasserkanäle – wie wertvoll lebendigeWasseradern für Pflanzen, Tiereund erst recht für den Menschensind, das begreifen viele erst, wenndie Lebensadern ihren Dienst nichtmehr erfüllen können. Wissen übersolche Zusammenhänge zu vermitteln,auf spielerische und damit angenehmeund eingängige Weise –das ist das Ziel eines neuen Kartenspiels(Quartett): Es soll vor allemSchüler, junge Leute und Familienansprechen, erläuterte LandschaftsarchitektHelmut Wartner,der das Kartenspiel Landrat PeterDreier vorgestellt hat.  >> Mehr

Ministerin Aigner stellte sich dem BUND Naturschutz

Naturschützer der BN-Kreisgruppe Landshut aus Velden, Vilsbiburg, Geisenhausen und Landshut begrüßten am 14. Mai 2014 die bayerische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner

In Baierbach bei Landshut und sprachen sie auf die Themen: B 15 neu, Freihandelsabkommen (TTIP), 3. Startbahn MUC und den Atomaustieg an.

Die Ministerin diskutierte mit den Naturschützer über diese Themen, konnte den Zuhörern jedoch keine zufrieden stellenden Anwoten geben.

Mit den Forderungen nach dem Stopp der B 15 neu an der A 92, nach einem sofortigen Stopp der TTIP- und CETA-Verhandlungen, dem Verzicht auf den Bau einer 3. Start- und Landebahn "Koa Dritte" am Münchener Flughafen sowie einem baldigen Ende der Atommüllproduktion wurde die Ministerin in das Festzelt begleitet.  >> Mehr

Naturschützer: „TTIP sofort stoppen!“

15.05.2015. „Warum das Freihandelsabkommen (TTIP) stoppen?“ war der Titel einer Informationsveranstaltung, die von der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut zusammen mit der BN Ortsgruppe Kleines Vilstal am 15. Mai im Gasthaus Stadler in Vilsheim organisiert wurde.  Vor zahlreichen Besuchern, die Veranstaltungsleiter Paul Riederer begrüßte, referierte Johannes Selmansberger, Vorstandsmitglied der BN-Kreisgruppe und Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Kleines Vilstal, zu dem derzeit sehr aktuellen Thema. Einer seiner Kritikpunkte an dem geplanten Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen den USA und der EU sei, so der Referent, dass die Verhandlungen zwischen beiden Staaten undemokratisch und streng geheim ablaufen. Gewählte Volksvertreter aus dem Bundestag oder aus dem EU-Parlament sitzen nicht am Verhandlungstisch.  Die Verhandlungsführer der USA untersagen die Weitergabe der Verhandlungsinhalte an die Parlamentarier und an die Öffentlichkeit.  >> Mehr

Proteste vor der EU-Vertretung in München

Mehrere 100 Menschen demonstrierten heute in München gegen das geplante Freihandels-und Investitionsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen den USA und der EU. Aufgerufen zu dem Protest hatte das Agrarbündnis Bayern zusammen mit Verbraucherorganisationen, Umweltverbänden, Bauernvereinigungen, kirchlichen Trägern und entwicklungspolitisch aktiven Gruppen.

Sie übergaben dem Leiter der Münchner Vertretung der EU-Kommission, Herrn Peter Martin, einen Brief mit Forderungen an Handelskommissar Karel De Gucht.  >> Mehr

Energiewende nicht Konzernen überlassen

Bilanz des Bundes Naturschutz „Sind gestärkt, stehen aber vor gewaltigen Aufgaben“

Im Gasthaus „Zur Insel“ in Landshut hat der Bund Naturschutz (BN) am 3. Februar 2014 Bilanz über ein besonders ereignisreiches Jahr gezogen. Wie Landesvorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger sagte, ist der Umweltverband deutlich gestärkt aus dem 100. Jahr seines Bestehens hervorgegangen. Dies schlägt sich auch in den Mitgliederzahlen nieder: Mit dem höchsten Neuzugang seit Bestehen summierten sie sich Ende des Jahres auf mehr als 208 000.

Als größten Erfolg nach fast 40-jährigem Kampf gegen die Kanalisierung wertete Weiger es als politisch wichtige Entscheidung, dass die frei fließende Donau ohne Staustufe erhalten bleibt. Gerade nach der Hochwasserkatastrophe im Juni vergangenen Jahres sei es jedoch umso bedeutender, die „Donau-Arbeit“ des Verbands fortzuführen. Der hohe Flächenverbrauch, die Versiegelung der Landschaft und die fehlenden Verdrängungsgebiete seien ein ständiges Risiko. So plädierte Dieter Scherf vom BN-Landesvorstand dafür, auch die Isar „freizulassen“, in dem beispielsweise Uferversteifungen abgebaut werden. „Jeder zubetonierte Quadratmeter kann kein Hochwasser mehr aufnehmen“, sagte Regionalreferent Kurt Schmid. Der Schutz und die Renaturierung von freien Flüssen haben laut Landesbeauftragtem Richard Mergner Vorrang, auch vor der Wasserkraft.

Ein Schwerpunkt des BN bleibt die Energiewende. Der Verband setzt sich weiterhin massiv für eine Abkehr von der Atomenergie ein. Man habe kein Verständnis dafür, die Energiewende auf Kostenfragen zu reduzieren, sagte Weiger, ebenso wenig wie für die „Rolle rückwärts“ bei der Windkraft.

Sorge bereitet dem BN der zunehmende Import von genmanipulierten Futtermitteln. „Die Bürger wollen keine Gentechnik, aber das darf sich nicht nur auf den Anbau beziehen“, sagte Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm. Wer Fleisch kaufe, müsse auch wissen, womit das Tier gefüttert worden ist.

Als einer der größten Erfolge wurde der Schutz vieler neuer Flächen für die Natur und die Zunahme von Arten genannt: In Niederbayern seien im vergangenen Jahr mit Fördergeldern des Umweltministeriums vor allem Moorflächen angekauft und laufende Naturschutz-Projekte, wie im Wallersdorfer Moos, fortgesetzt worden.

Für die Zukunft sieht Hubert Weiger „gewaltige Aufgaben vor uns“, weil die Politik auf Wachstum setze. Die Energiewende dürfe man nicht den Konzernen überlassen.

Zu den Erfolgen des vergangenen Jahres rechnet der BN auch die Ausweisung des Tal Josaphat als Landschaftsschutzgebiet. Es gebe jedoch noch mehrere Gebiete, die unter Schutz gestellt werden sollen, sagte Kathy Mühlebach-Sturm. So unterstütze der BN auch die Bürgerinitiative „Schützt das Salzdorfer Tal“. Die Mitgliederzahl in der Stadt und im Landkreis hat laut stellvertretendem Kreisvorsitzenden Paul Riederer die Zahl von 5000 überschritten. Als örtlichen Erfolg nannte er die Anpachtung einer rund 14 Hektar großen Wiesenfläche an der Grenze zum Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz“. Dadurch habe verhindert werden können, dass dort Mais für eine Biogasanlage angebaut wird. Mehr als 12000 Menschen haben laut Riederer mittlerweile eine Petition an den Bundesverkehrsminister gegen den Weiterbau der B 15 neu unterzeichnet. Der Bund Naturschutz befürwortet den Ausbau der B 15 alt Landshut-Rosenheim.

Quelle: Landshuter Zeitung, Rita Neumaier, 4. Februar 2014

Stopp der B 15 neu bei Essenbach

<link file:84272 wochenblatt>>> Presseartikel von Herrn Blümel als pdf.Druckverson

Gegen ein eingeschränktes Klagerecht

Bund Naturschutz für Alternativen zum Bau der B15 neu und Erhalt von Verbandsrechten

Von Kerstin Schröder

Der Bund Naturschutz (BN) hat seine Forderung erneuert, den Ausbau der B15 neu an der A92 zustoppen. Aufgeschreckt hat ihn der Versuch von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die Klagerechte der Umweltverbände abzuschaffen beziehungsweise zu verringern.Damit würde er die Schutzrechte von Bürgern und Verbänden gegenüber landschaftszerstörenden Straßenbauprojekten massiv beschneiden, so der BN. Nach wie vor besteht der BN darauf,dass die B15 neu nicht, wie vorgesehen, ausgebaut wird. Damit wären wertvolle Heimatlandschaften in Nieder- und Oberbayern gefährdet.Paul Riederer, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Landshut, wird nicht müde, dies zu wiederholen. So auch bei der gestrigen Pressekonferenz im Gasthaus Insel. Nach wie vor ist Riederer der Meinung, dass der Ausbau den Verkehr eher noch vergrößern werde.Es sei aus BN-Sicht sinnvoller,Transporte auf die Bahn zu verlegen,zum Beispiel solche von Ingolstadt nach Salzburg. Die „Dinosaurierplanung“,so Kathy-Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut, sei vor 30 Jahren begonnen worden und weit davon entfernt, eine rückläufige Auto-Verkehrsentwicklung,wie sie jetzt im Gange sei, zu berücksichtigen. Mobilität sei heute nicht mehr zwingend Autoverkehr. Es sollten alternativ kurze Wege erhalten werden,wo es möglich sei. Außerdem sei die Finanzierung des Ausbaues nicht gesichert. Reinhold König, BN-Beirat und Mitglied im BN-Landesarbeitskreis Verkehr, stellte fest, es würden horrende Summen an Steuergeldern verschwendet.Kampf um Bürgerrechte Die Kosten seien seit Planungsbeginn unerwartet immens gestiegen,sagte er. 250 Millionen mehr werde die Straße kosten. Das Geld würde„zum Fenster hinaus“ geworfen.Kein Cent davon diene der Verkehrsentlastung der Stadt Landshut.Entsetzt hat den Umweltverband die Ankündigung des Verkehrsministers Peter Ramsauer vernommen.Der Minister hatte im Juli gefordert, das Verbandsklagerecht abzuschaffen oder stark einzuschränken.Die Umweltverbände sollten „neue Autobahnen nicht mehr blockieren dürfen.“ Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN, betonte, die Klagebefugnis sei schon allein als Möglichkeit wichtig,weil damit die Bürger die politischen Entscheidungen besser kontrollieren könnten. Ansonsten könnten die Behörden entscheiden,wie sie wollten. Infolge dessen stelle sich Politikverdrossenheit ein.Klagen im Lande lassen Die Entscheidungen über Klagen sollten nicht an das Berliner Bundesverwaltungsgericht verlegt werden.Dies wäre die Folge von Ramsauers Ansinnen. Stattdessen sollten die Klagen wie bisher im Bundesland entschieden werden. Dies forderte der Landshuter BN-Anwalt Ulrich Kaltenegger. Peter Rottner,Jurist und Landesgeschäftsfüher des BN, sagte, die Bürgerinitiativen und Bürger müssten Verwaltungsentscheidungen rechtlich überprüfen können. Das sei aber nicht mehr der Fall, wenn Ramsauer sich durchsetze.Zudem garantiere das Recht, das die Bundesregierung mit der EU vereinbart habe, dass die Bürgerklagen und auch das Verwaltungshandeln prüfen könnten. Dies habe die Bundesregierung unterschrieben. Rottner: „Eine deutsche Bundesregierung kann das Recht nicht verändern, ohne das europäische System zu verlassen.“Der BN forderte, Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) solle sich von den Äußerungen des Bundesverkehrsministers distanzieren.Die Naturschützer wollen eher mehr Bürgerbeteiligung statt weniger Demokratie. Letztlich gehe es darum, dass die Bürger überhaupt noch klagen könnten. Zur von Ministerpräsident Horst Seehofer vorgeschlagenen Pkw-Maut sagte Mergner, die Pkw-Maut für Ausländer,sei eine reine Showveranstaltung. Davon blieben 200 Millionen im Jahr übrig. Das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf Prestigeprojekte,schlug er vor, sollte verzichtet werden und dafür sollte man die vorhandenen Straßen sanieren und erhalten. Sinnvoll sei allenfalls die Ausweitung der Lkw-Maut auch auf das allgemeine Straßennetz so wie in der Schweiz. Mergner sagte: „Die Mautforderung für Ausländer ist der verzweifelte Versuch der Regierung, für den Straßenbau zu noch mehr Geld zukommen.“

(Quellenhinweis: Übernahme dieses Artikels mit freundlicher Genehmigung der Landshuter Zeitung vom 03.09.2013)

<link file:84235 pressekonferrenz> >> Presseartikel mit Foto

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern - Fernseh-Sendung aus Vilsbiburger BN-Biotop

Am 26. Juni 2013 konnte der Bund Naturschutz in Bayern sein 100-jähriges Bestehen feiern. Anlässlich dieses Jubiläums strahlte das Bayerische Fernsehen eine Live-Sendung aus dem wertvollen Feuchtbiotop der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe im Vilstal aus. Mitglieder der BN-Ortsgruppe Vilsbiburg sind dort immer wieder aktiv tätig bei der Biotopflege. Interview-Partner des Bayerischen Fernsehens waren Professor Dr. Hubert Weiger, BN-Landesvorsitzender, und Stefan Englbrecht, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Vilsbiburg. Verbunden war die Fernsehsendung auch mit einer Würdigung der diesjährigen Jubiläen der BN-Kreisgruppe Landshut und der BN-Ortsgruppe Vilsbiburg, die vor 40 beziehungsweise vor 30 Jahren gegründet wurden.  >> BR-Filmbeitrag

In den BN-Landesbeirat gewählt

Geisenhausen/Plattling. Auf dem Treffen der niederbayerischen Kreis- und Ortsgruppen des Bundes Naturschutz (BN) am 12. März 2013 in Plattling wurde Reinhold König (Zweiter von links) in den BN-Landesbeirat gewählt. König, Vorstandsmitglied der BN-Ortsgruppe Geisenhausen, übernimmt das Ehrenamt vom stellvertretenden BN-Kreisgruppenvorsitzenden Paul Riederer (links), der mehrere Jahrzehnte die Region Landshut im BN-Landesbeirat vertrat. Der Beirat hat unter anderem die Aufgabe, den BN-Landesvorstand zu beraten und über wichtige Aktionen und Programme des Verbandes zu beschließen. Kurt Schmid (BN-Regionalreferent für Niederbayern) und BN-Landesbeauftragter Richard Mergner (von rechts) gratulierten Reinhold König zu seiner Wahl und dankten Paul Riederer für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Landesbeirat. 

BUND-Ehrennadel für Paul Riederer

Bad Hersfeld. Für den großen Einsatz bei der "Gestaltung und Stärkung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie in Anerkennung seiner hervorragenden und langjährigen ehrenamtlichen Leistungen sowie insbesondere für seinen seit über 35 Jahren ausgetragenen unermüdlichen Kampf gegen die Atomkraft und für die Energiewende vor Ort" wurde am 18. November 2011 Paul Riederer, stellvertretender Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landshut, auf der BUND-Delegiertenversammlung in Bad Hersfeld geehrt. BUND-Vorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger (links) zeichnete Paul Riederer für dessen Verdienste und als Dank mit der Großen BUND-Ehrennadel in Silber aus.

Amphibien wandern wieder

Naturschützer schützen Kröten und Frösche vor dem Massensterben auf Straßen

Trotz der noch kühlen Witterung sind die Amphibien vom Winterschlaf erwacht. Kröten, Frösche und Molche befinden sich in den Abend- und Nacht­stunden wieder auf der Wanderung zu ih­ren angestammten Laichgewässern. Dabei müssen sie auf ihrem Weg vom Winterquartier zu Weihern, Tümpeln und Gräben nicht selten vielbefahrene Straßen überqueren. Den mas­senhaften Tod von Kröten, Fröschen und Mol­chen, von deren Arten die meisten auf der Roten Liste ge­fährdeter Tiere stehen, will der Bund Natur­schutz (BN) mit seiner jähr­lichen Amphibienschutzak­tion möglichst verhindern. Im vergangenen Jahr (2012) konnten allein im Landkreis Landshut rund 9000 Amphibien vor dem Verkehrstod gerettet werden, teilt Paul Riederer, der stellvertretende Vorsitzende und Artenschutzbeauftragte der BN-Kreisgruppe mit.

Die Naturschützer haben deshalb auch heuer wieder soge­nannte mobile Krötenschutzzäune entlang von Straßen aufgestellt und betreuen nicht nur diese Schutzeinrichtungen son­dern auch die zusammen mit den Straßenbaubehörden installierten dauer­haften Leitsysteme, um die hier an­kommenden Amphibien sicher über die Straße zu brin­gen. Die Tierfreunde opfern laut Bund naturschutz für ihre keineswegs ungefährli­che Tätigkeit an den vielbefahrenen Straßen in den nächs­ten Wochen viele Abend-, Nacht- und Morgenstunden und sor­gen dafür, dass die Amphibienbestände nicht wei­ter zurückgehen.

Damit der Laichzug der Lurche nicht zum Leichenzug wird, bittet der Bund Naturschutz auch die Autofahrer, bei ihren  nächtli­chen Fahrten jetzt besondere Vorsicht – insbesondere auf Straßen entlang von Wäldern oder in der Nähe von Gewäs­sern – walten zu lassen. Der Amphibienschutz dürfe nicht nur ein Anliegen von freiwillig tätigen Naturschützern allein sein, sondern es sei laut bayerischer Verfassung Pflicht ei­nes jeden einzelnen und der staatlichen Gemein­schaft, die heimischen Tierarten zu schonen und zu erhal­ten, erinnert Paul Riederer. 

Für Erhalt der Heimatlandschaft

Bund Naturschutz bittet um Spenden für den Natur- und Artenschutz

Ab Montag, 11. März, sammeln Aktive des Bundes Naturschutz in Bayern (BN) Geldspenden für den Natur- und Artenschutz. Der BN setzt sich laut Mitteilung schon seit seiner Gründung vor 100 Jahren für den Erhalt der Lebensgrundlagen von Mensch, Tier und Pflanze ein. Die Aktivitäten der BN-Kreisgruppe Landshut und ihrer 15 Ortsgruppen für den Schutz der Arten,  den Erhalt der Heimatlandschaft, für den Ausstieg aus der gefährlichen Atomenergie, für eine erfolgreiche Energiewende sowie gentechnikfreie und gesunde Lebensmittel seien nur einige Beispiele dafür. Der BN setzt auf finanzielle Unabhängigkeit, um weder von der Politik noch von der Wirtschaft abhängig zu sein. Allein Mitgliedsbei­träge und Spenden seien die finanziellen Grundlagen unserer Aktivitäten für den Natur-, Arten- und Umweltschutz sowie die Umweltbildung, betont BN-Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm.  

Deshalb sammeln auch heuer wieder freiwillige Helfer im Landkreis und in der Stadt Landshut für den Bund Naturschutz Spenden. Die en­gagierten Ehren­amtlichen, die sich ausweisen können, über­nehmen dabei eine wichtige Aufgabe: Sie wollen mit ihrem Einsatz sicherstellen, dass sich der BN weiterhin als unbestechlicher Anwalt der Natur und des Lebensrechts für die Lebensgrundlagen der Menschen, Tiere und Pflanzen einsetzen könne. Das gespendete Geld wird nur für sat­zungsgemäße Aufgaben verwen­det, versichert Paul Riederer, der stellvertretende Vorsitzende und Artenschutzbeauftragte der BN-Kreisgruppe. So seien von der BN-Kreisgruppe in den ver­gangenen Jahren ökologisch wertvolle Flächen aufgekauft sowie Feucht- und Trockenbiotope für sel­tene Tier- und Pflanzenarten angelegt wor­den. Unter anderem pachtete die Kreisgruppe für längere Zeit rund 14 Hektar ökologisch wertvoller Wiesenflächen südlich des Naturschutzgebietes „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut“, um diese vor intensiver Bewirtschaftung zu bewahren. Der Kauf einer Feuchtwiese im Vilstal ist in Vorbereitung. Auch in diesem Jahr werden von BN-Ortsgruppen mit Spendengeldern mehrere Natur- und Artenschutzmaßnahmen getätigt, informiert Paul Riederer.

Kathy Mühlebach-Sturm und Paul Riederer bitten die Bevölkerung, die enga­gierten Spendensammler – unter ihnen auch Schüle­rinnen und Schüler verschiedener Schulen – nicht abzuweisen, sondern deren ehrenamtli­ches Enga­gement mit einer Spende für den Na­turschutz, der auch den Menschen­schutz mit ein­schließt, zu beloh­nen. Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung aus­gestellt. Spenden können auch direkt auf das Spenden­konto (Bund  Natur­schutz, VR-Bank Landshut, BLZ 74390000, Konto-Nr. 1840185) mit dem Vermerk „Natur­schutz“ eingezahlt wer­den. 

Pressegespräch 25. Februar 2013

Lesen Sie hierzu die Beiträge der "Landshuter Zeitung" vom 26. Februar 2013:

  • <link file:80649 lz>Artikel A
  • <link file:80650 lz>Artikel B

Schutz für Auwald und Grundwasser

Westtangente, Burgaufzug, Tongrube und Tal Josaphat waren Themen beim BN-Treffen

Beim August-Treffen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut im Café Himmel berichtete Almut Kroehling eingangs über die Kartierungsarbeiten, die sie im Rahmen des BN-Glücksspiraleprojektes „Schutz- und Entwicklungsprojekt vom Aussterben bedrohter Sandlaufkäfer“ in Stadt und Landkreis Landshut durchführt. Leider sei es auch auf potentiell geeigneten Standorten zu einem starken Rückgang der Vorkommen des Deutschen Sandlaufkäfers als auch des Wiener Sandlaufkäfers gekommen, informierte Kroehling und sie führte dies auf Veränderungen in der Bodenstruktur und der Pflanzengesellschaften, also auf die Verdichtung und Nitrifizierung der Böden zurück.  An diesem kleinen unscheinbaren Käfer zeige es sich, dass Änderungen in den Bewirtschaftungsformen und -techniken nicht ohne Folgen für den Boden und seine Artenvielfalt bleiben, stellte Almut Kroehling fest.  

Beim zweiten Versammlungsthema ging es darum, möglichst viele Landshuter Bürger dazu zu bewegen, an den Abstimmungen im Bürgerentscheid gegen den Bau einer Westanbindung und beim Ratsbegehren  zum Burgaufzug am 14. Oktober teilzunehmen. Die BN-Kreisgruppe lehnt beide Bauvorhaben ab und unterstützt personell die Infostände der beiden Bürgerinitiativen an den sechs Samstagen vor der Abstimmung. Auch will man in Stadtteilen, in denen sich die Menschen vom Thema der Westanbindung nicht direkt betroffen fühlen, für den Gang zur Urne werben. „Jetzt gilt es, die Hand schützend über den Isarauwald zu heben und den Menschen zu zeigen, dass mit dem Bau der Westanbindung der Erholungsraum Isarauen und damit ein Stück Lebensqualität verloren gehen würde“, betonte Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm. So werde  beim BN-eigenen Infostand am 6. Oktober beiden zur Abstimmung stehenden Themen ein wichtiger Platz eingeräumt, so die Vorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm. Fachbeirat Michael Raum wiederum meinte, dass mit dieser Abstimmung die Westtangente hoffentlich begraben und damit ihre 50-jährige Planungs-Geschichte beendet werden könne.  

Um den Schutz des Grundwassers in den Gemeinden Bruckberg und Gammelsdorf geht es bei der Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative „Sauberes Gammelsdorf“, die von BN-Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht vorgestellt wurde. In der Nähe von Gammelsdorf soll eine Bentonitgrube mit belastetem Material aufgefüllt werden. Diplomchemikerin Kathy Mühlebach-Sturm erläuterte, dass vorläufig – bis zur Verabschiedung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung – die Bundesländer selbst sicherstellen sollen, dass die Anforderungen des Bundesbodenschutzgesetzes eingehalten werden. In Bayern wird dies durch den „Leitfaden zum Verfüllen von Gruben und Tagebauen“ geregelt. Dieser Leitfaden lässt  es aber zu, dass zur Verfüllung von Gruben und Tagebauen unter bestimmten hydrogeologischen Voraussetzungen schadstoffbelastete Recyclingbaustoffe der Kategorien Z 1.1, Z 1.2 und Z 2 eingesetzt werden dürfen. In den meisten Bundesländern dürfen diese nur „für den Einbau in technische Bauwerke“ verwendet werden, so Mühlebach-Sturm und ergänzte: „Umso wichtiger ist es, dass die zuständigen Behörden genau prüfen, ob die hydrogeologischen Voraussetzungen erfüllt sind, die begleitenden Kontrollen durchgeführt werden und der Betreiber zu jeder Zeit die Einhaltung aller Auflagen und Grenzwerte über das Betriebstagebuch nachweisen kann.“ Da die Anwesenden die Meinung teilten, diese vorläufig gültige (Ausnahme-)Regelung sollte nicht durch die Genehmigung einer weiteren Abbaufläche und deren Verfüllung mit Material der Kategorie Z2 ausgedehnt werden, beschloss die Versammlung, die Bürgerinitiative „Sauberes Gammelsdorf“ mit der Sammlung von Unterschriften zu unterstützen und die Listen in der BN-Geschäftsstelle auszulegen.  

Michael Raum berichtete von den Plänen der Stadt Landshut, im Rahmen des „Möblierungskonzeptes“ die Fahrradständer aus dem Altstadtbereich heraus in die Nebengassen zu verbannen. Man gab allseitig zu bedenken, dass dieser Schuss nach hinten losgehen könnte, weil die Radfahrer, die in der Altstadt ihren Besorgungen nachgehen, die Räder wild parken würden, wenn keine Fahrradständer in zumutbarer Reichweite vorhanden seien.  

Mit einer erfreulichen Nachricht wartete am Ende der Sitzung stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer auf. Das Verfahren zur Ausweisung des Tals Josaphat als Landschaftsschutzgebiet sei von der Stadt Landshut in diesen Tagen offiziell eingeleitet worden. Auch die beiden als Bauflächen vorgeschlagenen und umstrittenen Grundstücke der Stadt befänden sich nun innerhalb der Schutzgebiets-Grenzen, stellte er erfreut fest. Somit werden der jahrelange Einsatz der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe und die Aktivitäten der Bürgerinitiative zum Erhalt dieses innerstädtischen landschaftlich sehr reizvollen Tals und weiterer Flächen zwischen Wilhelm-Hauff-Straße und Sallmannsberg mit Erfolg gekrönt.

75 Jahre Mitglied beim Bund Naturschutz

Landshut. Für ihre 75-jährige Mitgliedschaft beim Bund Naturschutz wurde am 9. August 2012 Frau Erika Heiß von der BN-Kreisgruppenvorsitzenden Kathy Mühlebach-Sturm sowie vom stellvertretenden Kreisgruppenvorsitzenden Paul Riederer und der Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht geehrt. Gleichzeitig konnte sie Glückwünsche zum 90. Geburtstag entgegennehmen. Schon als Schülerin trat die interessierte Naturfreundin in München dem Naturschutzverband bei. Für ihre Treue zum BN und ihre langjährige aktive Unterstützung bei der jährlichen Spendensammlung bekam die ehemalige Studiendirektorin und Gymnasiallehrerin für Biologie, Chemie und Erdkunde, die bereits Trägerin der Vereinsnadel in Gold des Bundes Naturschutz in Bayern ist, einen Anteilsschein für 60 Quadratmeter wertvoller Fläche im „Grünen Band“ überreicht. Das 1393 Kilometer lange „Grüne Band“ – der ehemalige deutsch-deutsche Grenzstreifen – verbindet quer durch Deutschland über hundert verschiedene Lebensräume für über 1200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten. 570 Hektar dieser kostbaren Natur hat der Bund Naturschutz bereits erworben.

Viele Aktivitäten für die Natur

Jahresmitgliederversammlung mit Vorstandswahlen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut  

Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe war im abgelaufenen Vereinsjahr im Natur-, Arten- und Flächenschutz sowie in der Umweltbildung besonders aktiv, stellte BN-Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm eingangs der gut besuchten Jahresmitgliederversammlung am 15. Mai 2012 im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut fest. Besonders erfolgreich seien viele Aktivitäten zum Natur- und Landschaftsschutz, zur Förderung des Klimaschutzes und der Erneuerbaren Energien sowie zur Bildungs- und Kindergruppenarbeit gewesen. Aktiv habe man sich für einen schnellen Atomausstieg und für eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft eingesetzt. Das Projekt "Transekt zur Landshuter StadtNatur" soll die Umweltbildung in der Stadt verstärken. Wegen der zunehmenden Fülle an Aufgaben freue man sich beim Bund Naturschutz über jeden weiteren Unterstützer, sagte Mühlebach-Sturm.  

Paul Riederer, stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender, wies darauf hin, dass die Mitgliederzahl in der Kreisgruppe auf über 4000 angestiegen sei. Die Kreisgruppe habe das 10-jährige Bestehen des Naturschutzgebiets „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut“ mit der Pflanzung von zehn Linden gebührend gefeiert, war doch der Bund Naturschutz der Initiator für die Unterschutzstellung dieses Gebietes. Vierzehn Hektar wertvoller Wiesenflächen wurden südlich angrenzend an das Naturschutzgebiet vom BN gepachtet. Die Abgabe von zahlreichen Stellungnahmen zu Bebauungs- und Flächennutzungsplänen und weiteren Vorhaben habe viele ehrenamtliche Stunden beansprucht. Sehr erfreulich sei der Zuspruch zu den rund 50 Veranstaltungen gewesen, die sich mit den Themen Natur und Ökologie, Energiewende und Klimaschutz, Öko-Landwirtschaft und Ernährung befassten. Rund 1900 Personen haben die Vorträge und Exkursionen besucht, stellte Riederer fest. 

Ein weiterer Erfolg der BN-Kreisgruppe seien nach zwanzigjährigem Engagement die Aufhebung des Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt der  B 15 neu von Geisenhausen bis Haarbach und die Einstellung des gerichtlichen Verfahrens durch den Verwaltungsgerichtshof gewesen, berichtete stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Dr. Ulrich Kaltenegger. Zum Schutz von Natur und Landschaft sei es Ziel des BN, dass die B 15 neu spätestens an der A 92 bei Essenbach ende und die Planungen nach Süden aus dem Bundesverkehrswegeplan komplett gestrichen werden. Der Widerstand gegen die autobahnähnliche Bundesstraße sei im südlichen Landkreisgebiet sehr groß, so Kaltenegger.  

Die Vielseitigkeit der Naturschutzarbeit zeigt sich vor allem im ehrenamtlichen Einsatz der 15 Ortsgruppen und in der Arbeit von derzeit elf Kindergruppen. So berichteten Ortsgruppenvorsitzende über Aktivitäten, wie beispielsweise über Heckenpflanzungen, Schaffung von Biotopen, Biotoppflegemaßnahmen, Amphibien- und Vogelschutzmaßnahmen sowie von Ramadama-Aktionen. Maßgeblich beteiligt war die Ortsgruppe Ergolding bei der Installation des Naturlehrpfades in der Isarau und die OG Oberes Binatal/Rottquelle bei der Planung des Rottalradweges. Kathy Mühlebach-Sturm erwähnte schließlich, dass die Kreisgruppe sich im "Bündnis für den Atomausstieg" und im Aktionsbündnis "AufgeMUCKT" gegen eine 3. Startbahn am Flughafen München engagiere und die Landshuter Bürgerinitiativen gegen eine Straße durch die obere Au und für die Rettung des Tals Josaphat unterstütze. Der BN habe auch zur Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften schwerpunktmäßig beigetragen.  

Der von Schatzmeister Hubert Rauscher vorgetragene und von Elisbeth Seewaldt geprüfte Kassenbericht wurde ohne Widerspruch akzeptiert. Man sei beim Bund Naturschutz stolz darauf, dass man bei der Finanzierung ohne Sponsorengelder arbeite und sich deshalb die Unabhängigkeit von Wirtschaft und Parteien bewahre, so Rauscher.  

Wesentlicher Punkt bei der Jahresmitgliederversammlung war die Vorstandswahl, die von BN-Landesgeschäftsführer Peter Rottner geleitet wurde. Die Mitglieder bekundeten mit einer Wiederwahl des bisherigen BN-Kreisgruppenvorstandes ihr Vertrauen. An der Spitze stehen weiterhin die Vorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm sowie Paul Riederer und Dr. Ulrich Kaltenegger als die beiden Stellvertreter. Schatzmeister Hubert Rauscher ist weiterhin für die Kasse verantwortlich. Neu gewählt wurde Evi Seizl als Schriftführerin. Als Delegierte wurden Johannes Selmansberger, Dr. Wilfried Attenberger und Reinhold König sowie als Ersatzdelegierte Brigitte Englbrecht, Lisa Voit, Josef Gerbl und Dr. Christian Thurmaier gewählt. Außerdem verfügt der Kreisgruppenvorstand über acht aktive und fachlich vielseitige Beisitzer: Prof. Dr. Herbert Jans, Klaus Wiedmann, Dr. Gerhard Barth, Michael Raum, Reinhold König, Dr. Christian Thurmaier, Karl-Heiz Schobel und Dieter Streit.

Ehrung für Landshuter Naturschützer

Paul und Margarete Riederer mit der Verfassungsmedaille ausgezeichnet

Im Rahmen des Festaktes „65 Jahre Bayerische Verfassung“ am 1. Dezember 2011 im Senatssaal des Maximilianeums in München überreichte die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, an Paul Riederer, stellvertretend auch für seine Frau Margarete, die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber mit Urkunde. „Mit diesem Orden werden verdiente Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für das Gemeinwohl in Bayern engagieren und damit die Werte der Bayerischen Verfassung vorbildlich mit Leben erfüllen“, schrieb Barbara Stamm in ihrer Einladung zur Ehrung. In der Laudatio hieß es unter anderem, dass sich Paul und Margarete Riederer als Naturschützer mittlerweile seit Jahrzehnten kritisch mit modernen Umweltproblemen auseinandersetzen. Immer aber suchen sie zugleich nach konstruktiven Lösungen. Insbesondere engagierten sich Paul und Margarete Riederer für die Wiederherstellung beziehungsweise den Erhalt naturnaher Gebiete, wie etwa die Umwandlung des Landshuter Truppenübungsplatzes in ein Naturschutzgebiet oder die Unterschutzstellung der Vogelfreistätte „Mittlere Isarstauseen“ im Landkreis Landshut. Parallel dazu schärften sie stetig das Bewusstsein der Öffentlichkeit, was die Bewahrung von Heimat und Schöpfung angeht. Während Margarete Riederer mehr im Hintergrund tätig ist, wirkt Paul Riederer hauptsächlich in der Öffentlichkeit, war er doch auch 20 Jahre lang Vorsitzender der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut und ist heute noch deren stellvertretender Vorsitzender.

12000 Tiere wurden gerettet

Quelle: Vilsbiburger Zeitung vom 21. April 2011

Hilfe gegen den Straßentod

Kröten, Frösche und Molche können ohne Schutzaktionen kaum Laichgebiet erreichen

Katrin Filler berichtet am 21. April 2011 in der Vilsbiburger Zeitung:

Ein Schaf erklärt die Energie-Welt

Der Comic "Sunny" soll die Nutzen und Vorteile von Solarfeldern zeigen

(Quelle: "Landshuter Zeitung" vom 14. Juli 2011)

>> mehr

Signale aus der Politik

Großdemonstration für den Ausstieg aus der Atomenergie am 28. Mai geplant

(Quelle: "Landshuter Zeitung" vom 20. Mai 2011)

Armin Reiseck (links) und Paul Riederer informieren über die Gefahren der Atomkraft. Sie wollen auf die Beteuerungen von Politikern noch nicht recht vertrauen.  (Foto: bau / Landshuter Zeitung)

Straße fast gebaut – Naturschutz verschoben

Bund Naturschutz übt Kritik an der Änderungsplanfeststellung für die B 15 neu

Landshut 14. Feb. 2011: Mit Beschluss vom 1. August 1994 hat die Regierung von Niederbayern den Plan für den Bau der B 15 neu im Teilabschnitt Saalhaupt – Schierling – Neufahrn festgestellt. Der Bau für diese Trasse ist inzwischen weit fortgeschritten. Der Freistaat Bayern, vertreten durch die Autobahndirektion Südbayern, beantragte nunmehr eine Änderung dieses festgestellten Planes. Diese Änderung beinhaltet eine Neukonzeption der landschaftspflegerischen Ausgleichsmaßnahmen. Bis 14. Februar bestand die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. In seiner Stellungnahme kritisiert der Bund Naturschutz (BN) diese Änderungsplanfeststellung zur B 15 neu.

Mit großem Befremden habe der Bund Naturschutz den neuen Planungsunterlagen entnommen, dass die zum Planfeststellungsbeschluss vom 1. August 1994 vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen offensichtlich weitgehend nicht umgesetzt wurden, heißt es in einer Pressemitteilung. 16 Jahre nach ihrer rechtsverbindlichen Anordnung seien Mindest-Schutzmaßnahmen für die Natur nicht durchgeführt, obwohl sie Voraussetzung für die Genehmigung dieser autobahnähnlichen Straße zwischen Saalhaupt und Neufahrn waren. Stattdessen sollen jetzt von der B 15 neu weit entfernte, bereits vorhandene Wiesenbrütergebiete bei Laberweinting als Ausgleich für die Eingriffe herhalten, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende Dr. Ulrich Kaltenegger von der BN-Kreisgruppe Landshut, der in diesem Verfahren den BN seit bald 20 Jahren juristisch vertritt.

Nach Ansicht des Bundes Naturschutz sei derartiges nicht hinnehmbar. Der Schutz der Natur werde hintangestellt, die Zerstörung der Natur aber so schnell wie möglich realisiert, wie das Beispiel B 15 neu offenkundig zeigt, stellt Paul Riederer, der langjährige erste und jetzige stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe, fest. Es darf keine Naturzerstörung erfolgen, bevor nicht auch wenigstens die formal nötigen Schutzmaßnahmen durchgeführt werden beziehungsweise rechtlich verbindlich gesichert sind. Doch lieber werde der Ausgleich so lange hin- und hergeschoben, bis irgendwo irgendetwas realisiert werden kann. Oder man setzt Maßnahmen um, die wegen anderer rechtlicher Verpflichtungen sowieso nötig oder geplant waren. So werde sich der Artenschwund in Bayern – ein verpflichtendes Ziel der bayerischen Staatsregierung – nicht stoppen lassen, übt Paul Riederer Kritik an der Änderungsplanfeststellung zur B 15 neu Saalhaupt-Neufahrn.

Wenn man es mit der Eingriffsregelung ernst nehmen würde, müssten Eingriffe auch öfter einmal ganz untersagt werden, moniert Kurt Schmid, der BN-Regionalreferent für Niederbayern. Fläche sei nicht vermehrbar und manche Eingriffe einfach nicht ausgleichbar. Die Probleme bei der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen müssen endlich auch von den Behörden im Genehmigungsverfahren ernst genommen werden und nicht erst danach. Ein Ausgleichskonzept, das wegen fehlender Grundflächen nicht umgesetzt werden kann, sei ungeeignet, die gesetzlich zwingend vorgesehene Kohärenz zu sichern und nicht geeignet, die Rechtmäßigkeit des Planfeststellungsbeschlusses sicherzustellen. Das bestärke nachträglich die vom Bund Naturschutz von Anfang an geäußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Planfeststellung zur B 15 neu, so Schmid.

BN-Bilanz 2010 und Schwerpunkte 2011

Pressegespräch im Gasthof zur Insel in Landshut

Beim Pressegespräch des Bundes Naturschutz in Bayern am 26. Januar 2011 im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut zogen Landesvorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger, Landesbeauftragter Richard Mergner, Vorstandsmitglied Dieter Scherf und Regionalreferent für Niederbayern Kurt Schmid Bilanz zu den BN-Aktivitäten im Jahr 2010 in Niederbayern. Zudem wiesen sie auf Schwerpunkte der BN-Arbeit im Jahr 2011 hin.

Die erste Vorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm und stellvertretender Vorsitzender Paul Riederer stellten Aktivitäten im Jahr 2010 und Schwerpunkte für 2011 der BN-Kreisgruppe Landshut vor:

Aktiv im klassischen Arten- und Naturschutz

Dank dem Engagement seiner aktiven Mitglieder hat sich die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut mit zahlreichen Maßnahmen im Arten- und Naturschutz vor Ort auch im Jahr 2010 als ein am Gemeinwohl und am Schutz der Lebensgrundlagen für Menschen, Tieren und Pflanzen orientierter Verband dargestellt: Das sind z.B.

  • Biotop- und Landschaftspflegemaßnahmen: Durch die von BN-Mitgliedern auch im Jahr 2010 durchgeführte ein- bis zweimalige Mahd an Pflegegrundstücken können sich Wiesengrundstücke und vom BN angelegte Streuobstwiesen zu wahren Biotopen mit einer großen Artenvielfalt entwickeln. So finden sich in kleinen Parzellen eine Vielzahl von Pflanzen, Kriechtieren, Schmetterlingen und Vögel ein. Spaziergänger und Schulkinder entdecken die neu geschaffenen kleinen Paradiese, wo die Natur kostenlos erlebt werden kann. Die Natur kann auch erlebt werden entlang eines Naturlehrpfades, der von der BN-Ortsgruppe Pfeffenhausen angelegt wurde. Eine ähnliche Einrichtung ist in der Ergoldinger Isarau von der dortigen Ortsgruppe für dieses Jahr geplant.
  • Amphibienschutzmaßnahmen: Aufgrund des langanhaltenden Winters verkürzte sich die Zeit, in welcher Amphibien ihre Laichplätze aufsuchen auf wenige Tage, so dass die ehrenamtlich tätigen Amphibienschützer der BN-Ortsgruppen im Landkreis Landshut alle Hände voll zu tun hatten, in kurzer Zeit an 13 Amphibienübergängen die mobilen Krötenschutzzäune aufzubauen, die dort dann vorgefundenen 9000 Amphibien über die Straße beziehungsweise zu ihrem Laichgewässer zu tragen und sie so vor dem Verkehrstod zu retten. Im Jahr 2011 wird das Netz der Schutzzäune erweitert.
  • Landschaftsplan der Stadt Landshut: Um Landschaften dauerhaft zu schützen, sie also vor dem Zugriff vor Nutzungen, die ihre Zerstörung bedeuten, zu bewahren, sollte der Stadtrat von Landshut, die Ziele ihres Landschaftsplanes umsetzen, d. h. die als geplante Landschaftsschutzgebiete ausgewiesenen Flächen sollten unverzüglich in Landschaftsschutzgebiete umgewandelt werden.

Umweltbildung hat hohen Stellenwert

In der BN-Kreisgruppe Landshut mit ihren 15 Ortsgruppen hat die Umweltbildung für Erwachsene und Kinder einen hohen Stellenwert. Die BN-Kindergruppen der Stadt und im Landkreis Landshut trafen sich regelmäßig, um die Natur zu erleben und sie auf spielerische Art und Weise kennen zu lernen. In mehreren Landkreisorten führten BN- Aktive Naturtage als Beitrag zum örtlichen Schulferienprogramm durch. Die BN- Kreisgruppe beteiligte sich außerdem an einem Bachprojekt in der Mittelschule Schön-brunn. Das Bildungsprogramm für Erwachsene beinhaltete Vorträge und Besich-tigungen zu den Themenbereichen „Natur-, Arten- und Umweltschutz“, „ökologischer Landbau“, „regenerative Energieträger und Klimaschutz“. Die im Bildungsprogramm angebotenen naturkundlichen Exkursionen unter dem Motto „Natur kennen lernen, erleben und schützen“ waren auch im Jahr 2010 sehr beliebt. Es wurden sowohl Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten als auch geologisch und archäologisch interessante Orte aufgesucht.

Vom 19. Februar bis 6. März 2011 zeigt der BN in der Kleinen Rathausgalerie der Stadt Landshut die Ausstellung „Grenzen trennen – Natur verbindet – Das Grüne Band Europas“. Das „Grüne Band“ läuft entlang des sogenannten „Eisernen Vorhangs“, der ehemaligen politischen Grenze zwischen Ost und West, und ist heute der längste Biotopverbund Europas.

Schwerpunktthema Atomenergie

Das Jahr 2010 war maßgeblich bestimmt von den Demonstrationen gegen die erst drohende und schließlich beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der 17 deutschen Atomkraftwerke. So beteiligten wir uns sowohl am 24. April 2010 in Elmshorn an der Menschenkette von ca. 120.000 Menschen zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel, als auch an den Großdemonstrationen gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken am 18. September in Berlin und am 09. Oktober in München. Der Bund Naturschutz ist Mitglied im Bündnis für Atomausstieg (BüfA) in Landshut, welches seit vergangenen Oktober monatlich zum Count Down für Isar I aufruft mit dem Ziel, dass das AKW Isar I nach dem vormals gültigen Atomkonsens im Juni 2011 vom Netz geht. Das gleiche Ziel verfolgen die wöchentlich stattfindenden Mahnwachen in Niederaichbach, an denen sich der BN ebenfalls beteiligt.

Der Widerstand gegen eine Verlängerung der Laufzeit für Isar I um acht Jahre wird auch im Jahr 2011 in verschiedenen Formen fortgesetzt: Mit der monatlichen Count Down für Isar I-Demonstration vor dem Landshuter Rathaus, mit den wöchentlichen Mahnwachen in Niederaichbach und mit einer Umzingelung des Atomkraftwerksgelän-des am 4. Juni 2011.

B 15 neu: Widerstand immer stärker

Die B 15 neu, die zwischen Schierling und Ergoldsbach in Bau ist, stellt entgegen ihrer Bezeichnung nicht eine Bundesstraße, sondern eine 27 Meter breite vierspurige Autobahn mit Standstreifen dar. Sie soll hauptsächlich dem Fernverkehr dienen und den Raum München entlasten. Sie wird Orte an der geplanten Trasse Kaum vom Ziel- und Quellverkehr entlasten, auch nicht das innerörtliche Verkehrsaufkommen in der Stadt Landshut. Der Bau der B 15 neu vernichtet in einer noch bäuerlichen Kulturlandschaft wertvolle landwirtschaftliche Flächen und Lebensräume für viele, teils seltene Tier- und Pflanzenarten. In der Bevölkerung – vor allem im südlichen Landkreisgebiet – ist im letzten Jahr der Widerstand gegen diese Autobahn zunehmend gewachsen. So gründeten sich auf Initiative des Bundes Naturschutz in Essenbach, Adlkofen, Geisenhausen, Vilsbiburg, Velden und Wurmsham Bürgerinitiativen „Stop B 15 neu“, die von Hunderten von Bürgerinnen und Bürgern unterstützt werden. Der Bund Naturschutz forderte zusammen mit den Bürgerinitiativen und der „Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der B 15 neu“ in einem Brief an den Verkehrsauschuss des Deutschen Bundestages mit Nachdruck den Stopp der Planungen für die B 15 neu spätestens an der A 92 bei Essenbach und die Streichung des Planungsabschnittes Essenbach (A 92) - Schwindegg (A 94) - Rosenheim (A 8) aus dem Bundesverkehrs-wegeplan. Auf Antrag des BN und der Bürgerinitiativen wurden in Adlkofen, Geisenhausen und Wurmsham vom Gemeinderat sowie in Vilsbiburg vom Stadtrat mit deutlicher Mehrheit Beschlüsse gefasst, in denen ebenfalls der Stopp der B 15 neu an der A 92 gefordert wird. Einen ähnlichen Beschluss fasste auch der Gemeindrat von Essenbach. Der Widerstand gegen die B 15 neu überschritt im vergangenen Jahr auch die Landkreis- und Bezirksgrenze: In der oberbayerischen Gemeinde Buchbach wurde ebenfalls eine Bürgerinitiative gegründet.

Zusammen mit den Bürgerinitiativen und betroffenen Grundstücksbesitzern wird sich der Bund Naturschutz auch im Jahr 2011 mit allen demokratischen und rechtlichen Mitteln gegen die Autobahn B 15 neu wehren und sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen von Mensch, Tier und Pflanzen einsetzen.

Projekte in Landshut im Jahr 2011

  • „Quer durch Landshut“: Erstmals im Jahr 2011 führt die BN-Kreisgruppe ein von der Glücksspirale über den Bayerischen Naturschutzfonds gefördertes Projekt durch. Mit „Quer durch Landshut – Transekt durch Landshuter Stadtnatur“ wird über die Bedeutung des Arten- und Biotopschutzes im besiedelten Bereich informiert. In einem etwa ein Kilometer breiten Korridor quer durch Landshut werden ca. 20 repräsentative Habitate ausgewählt, zu denen Informationen über die dort vorkommenden Arten, deren Lebensraumansprüche und Schutzwürdigkeit in einer Broschüre zusammengestellt werden.
  • „Z’ammsteh“: Von der Gruppe BN 2.0 – einem Netzwerk junger Aktiver im Bund Naturschutz – wird im September 2011 auf der Mühleninsel in Landshut das Umweltbildungsprojekt „Z’ammsteh“ durchgeführt. Dieses Generationen übergreifende Projekt soll die Zusammenarbeit, das gegenseitige Verstehen, das voneinander Lernen und das Eintreten für ein gemeinsames Ziel zwischen alt und jung fördern. Bei dem Treffen von Menschen unterschiedlichen Alters steht im Mittelpunkt der Austausch von Erfahrung und Wissen und die gegenseitige Unterstützung durch Weitergabe von generationenspezifischer Erfahrung. Ziel der zweitägigen Veranstaltung besteht darin, junge, aktive und engagierte Natur- und Umweltschützer mit den „alten Hasen des Naturschutzes“ bekannt zu machen. Mit dem Projekt wird auf einer Grünfläche ein offenes Programm zum Mitmachen angeboten, beispielsweise alte Handwerkstech-niken wie Sensendengeln, Sensenmähen, Korbflechten oder Besenbinden. Im Gasthof „Zur Insel“ finden eine Podiumsdiskussion zum Thema „Umweltschutzbewegung gestern und heute“ mit alten und jungen Naturschützern, ein Intensivkurs „Neue Aktionsformen – Umweltschutz im Jahr 2011“ sowie eine „Ideenschmiede“ statt.

Dutzende Bäume ohne Genehmigung gefällt

(Quelle: Landshuter Zeitung vom 3.11.2010)

Die Vorarbeiten im Neubaugebiet Brüder-Grimm-Straße sorgen für heftigen Ärger

Landschaft mit weltweiter Bedeutung

Georg Kestel referierte über den Artenreichtum in Fluss und Aue

Fische Vögel, Pflanzen und Amphibien brauchen zum Wandern Übergänge zwischen sich ständig verändernden Flusslandschaften. Der Bund Naturschutz unterstützt daher für den Artenschutz eine stärkere Beachtung der Wandergewohnheiten von Lebewesen durch zusammenhängende Landschaftstypen. Isarmündung und Donau beherbergen derzeit noch eine weltweit bedeutende Artenvielfalt. Den mit einer Staustufe geplanten Donauausbau sieht jedoch Landschaftsarchitekt Georg Kestel als große Gefährdung. In seinem Vortrag zum Auftakt der BN-Veranstaltungsreihe „Biodiversität – Reichtum des Lebens“ im Gasthof "Zur Insel" referierte er über die Zusammenhänge von Fluss und Aue.

Donau und Isar sind schon seit Urzeiten wichtige Wanderrouten für Pflanzen, Menschen und Tiere. Diese Flusslandschaften müssen nach Ansicht des Landschaftsarchitekten dafür aber unbedingt ihre Dynamik behalten und sich ständig verändern können. Er erklärte, dass über 50 Fischarten in Isar und Donau zwischen Straubing und Vilshofen leben. Ihre Lebensräume überschneiden sich und viele sehr bedrohte Fischarten seien nur hier in besonderer Menge zu finden. Ein Beispiel hat Kestel selbst untersucht: Der Fisch "Nase" überwintert in tieferen Gewässern. Im Frühjahr wandert er zum Laichen flussaufwärts in flache Kiesgründe. Im Sommer besiedeln seine Jungfische Altwasser und Buchten. Später ziehen sie in die Seitenarme des Flusssystems und wandern bald wieder in tiefere Gewässer. Dies zeige, dass nur eine Durchlässigkeit der Flussläufe den Zyklus eines Fischlebens ermöglicht. Zur lebendigen Dynamik gehöre eine Veränderung der Wassertiefe, des Substrates, der Abflüsse, Nährstoffgehalte und Grundwasserstände, etwa durch Hoch- und Niedrigwasserzeiten. Wie eine Studie über die Donau bei Vohburg zeige, könnte durch bauliche Ersatzmaßnahmen wie Umgehungsgerinne für Staustufen eine solche Dynamik aber kaum erreicht werden. Dort stürben die "Nasen" allmählich aus.

Die Isarmündung und der Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen seien für die Biodiversität jetzt noch einmalige Räume erklärte Kestel. Zugvögel wandern an der Donau entlang, Pflanzen abwärts von den Alpen über die Isar und aufwärts von der Pannonischen Tiefebene. Wiesenbrüter finden häufig nur hier noch Quartier. Das Blaukehlchen und der Halsbandschnäpper brüten hier. 144 Muschel- und Schneckenarten leben im Isarmündungsgebiet. 8600 Hektar Vogelschutzgebiet könnten die Grundausstattung für einen späteren Nationalpark sein. Mitunter fänden sich bis zu 1000 Pflanzenarten in einem Lebensraumkomplex, Weichholzauen mit Weiden, Hartholzauen mit Eschen, Ulmen und Stieleichen und Kiesbänke mit besonders an Wasserschwankungen gewöhnten Pflanzen. Aus alledem leite sich eine besondere Verantwortung für den Artenschutz in dieser Landschaft mit weltweiter Bedeutung ab.

Der von der Rhein-Main-Donau AG geplante Donauausbau mit einer Staustufe sei im Gegensatz zu diesen Erkenntnissen mit massivem Eingreifen in die Flusssohle verbunden. Der Grundwasserspiegel werde sich über längere Zeit tiefer absenken als vermutet. Die Qualität der Substrate ginge verloren, Tierwanderwege würden durchbrochen. Dieses Unterfangen würde die gegebenen Naturqualitäten jedoch zerstören, stellte Kestel abschließend fest.

"Gute Jagd ist Dienstleistung am Wald"

Waldbesitzer und Naturschützer informieren sich über Waldumbau im Universitätswald

(Nachfolgender Artikel wurde übernommen mit freundlicher Unterstützung durch die Landshuter Zeitung, Ausgabe vom 12. Mai 2010)

Die biologische Vielfalt schützen

Der Erhalt der Arten und ihrer Lebensräume stand im Mittelpunkt beim BN-Herbsttreffen

Zum diesjährigen Herbsttreffen der 15 Bund-Naturschutz-Ortsgruppen aus dem Landkreis Landshut konnte BN-Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm zahlreiche Teilnehmer im Gasthof zur Insel in Landshut begrüßen, stand doch auch das Thema Biodiversität auf der Agenda der Versammlung. Laut UNO stellt der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt und der Klimawandel das größte umweltpolitische Problem des beginnenden 21. Jahrhunderts dar. Die Biodiversität – die biologische Vielfalt – hat viele Namen und Gesichter. Sie meint die gesamte Vielfalt des Lebens, also alle Pflanzen- und Tierarten und ihre Lebensräume, aber auch deren genetische Vielfalt. Dieser Reichtum weiche zusehends einer biologischen Armut, stellte Dr. Christine Margraf, stellvertretende BN-Artenschutzreferentin, eingangs ihres Referates fest. So stünden in Bayern 50 Prozent der Tier- und 43 Prozent der Pflanzenarten auf der Roten Liste und 70 Prozent der Lebensräume gelten als gefährdet. Die Gründe der Gefährdung reichten unter anderem von der unmittelbaren Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen, wie beispielsweise durch Siedlungs- und Straßenbau, über die intensive Landwirtschaft bis zum schnellen Temperaturanstieg infolge des vom Menschen verursachten Klimawandels. In vielen Regionen Bayerns seien wertvolle Biotoptypen wie Feuchtwiesen auf weniger als ein Prozent der ursprünglichen Fläche geschrumpft, in weniger als 100 Jahren wurden über 80 Prozent der bayerischen Moore zerstört, so Dr. Margraf.

Daneben stehe der wachsende Wunsch der Bevölkerung nach intakter Natur. Viele ehrenamtliche Arten- und Biotopschützer setzen sich für den Erhalt der Arten und ihrer Lebensräume ein. Der Freistaat Bayern habe zwar eine Biodiversitätsstrategie entwickelt, er müsse nach Ansicht von Christine Margraf aber mehr tun, um sein Naturerbe zu erhalten. So müsse unter anderem der Biotopverbund forciert sowie ein System von Wäldern mit natürlicher Entwicklung auf mindestens fünf Prozent der Fläche geschaffen werden. Die Wiederbewässerung der letzten vorhandenen Moorlandschaften und die Renaturierung der Flussauen seien dringend nötig. Unverzichtbar sei die Reduzierung des Flächenverbrauchs von derzeit rund 94 Hektar pro Tag auf maximal 30 Hektar pro Jahr. Auch die personelle Aufstockung der Unteren und Höheren Naturschutzbehörden und die Aufstockung der finanziellen Mittel für den Naturschutz in allen Ressorts sei dringend nötig, denn die Umsetzung internationaler Verpflichtungen wie Natura 2000 oder auch der bayerischen Biodiversitätsstrategie brauche mehr Personal und Finanzen.

Anknüpfend an das Referat stellte BN-Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht fest, dass zur Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis Landshut Mitglieder der BN-Ortsgruppen viele Stunden ihrer Freizeit opfern. Das treffe neben zahlreichen Biotoppflegemaßnahmen vor allem auf den Amphibienschutz zu. So hätten in diesem Frühjahr über 9000 Amphibien vor dem Straßentod gerettet werden können, das sei eine Steigerung um 3000 Exemplare gegenüber dem vorigen Jahr. Rund 4000 Meter Folienzäune seien zum Schutz dieser besonders stark gefährdeten Tierart im Frühjahr aufgestellt und betreut worden. Im kommenden Jahr sollen nochmals 700 Meter dazukommen.

Stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer wies darauf hin, dass sich im Landkreis Landshut und seit kurzem auch im benachbarten Landkreis Mühldorf eine starke Widerstandsbewegung gegen die B 15 neu formiert habe. Dieser geplante Straßenbau stehe eindeutig der bayerischen Biodiversitätsstrategie entgegen. Verbrauche doch diese autobahnähnliche Fernstraße enorm viel Boden, zerschneide die Landschaft, belaste Menschen und schade der Natur. Deshalb lehnen nicht nur Bürgerinitiativen sondern auch Gemeinden im südlichen Landkreisgebiet die Weiterplanung der B 15 neu von der A 92 über die Isar nach Süden ab.

Heizen mit Holz – aber richtig

Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe und die Landshuter Energieagentur (LEA) starteten ihre öffentliche Veran­staltungsreihe „Energien, Ressourcen und Klima“ am Dienstag, 26. Oktober, im Vortragsraum des Kompetenzzentrums Mann in Landshut mit dem Vortrag „Heizen mit Holz – ohne schädliche Umwelteinflüsse“. Nach der Begrüßung der über 70 Teilnehmern durch Veranstaltungsleiter Professor Dr. Herbert Jans, BN-Energiefachbeirat, stellte Bezirkskaminkehrermeister Armin Treidl neue Techniken für Kaminöfen sowie Scheitholz-, Hackschnitzel- und Holzpellets-Heizungen vor. Er sprach über die Entstehung und Auswirkungen von Feinstaub sowie über die neue Bundesemissionsschutzverordnung und ihre Auswirkungen auf die Betreiber von Holzfeuerstätten. Der Referent erklärte das richtige Heizen mit Holz und wies auf Filter­techniken für Holzöfen hin. Kaminöfen und Holzheizungen verschiedenen Typs konnten im Ausstellungsraum der Firma Mann besichtigt werden. Über deren Technik und Einsatzmöglichkeiten wurde umfassend informiert.

„Müssen viele Jahre mit dem atomaren Risiko leben“

Bund-Naturschutz-Kreisgruppe gegen Laufzeitverlängerung von Isar 1

Der Bund Naturschutz (BN) kritisiert die Beschlüsse der schwarz-gelben Bundesregierung zur Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Diese Beschlüsse seien ein trauriges Dokument für die Abhängigkeit dieser Regierung von den Gewinninteressen einiger weniger Atomkonzerne zu Lasten zukunftsfähiger regionaler und mittelständischer Unternehmen im Energiebereich sowie auch selbständiger Stadtwerke, stellt Kathy Mühlebach-Sturm, die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe, fest. Noch nie habe sich eine Bundesregierung so den Interessen einer bestimmten Branche der Wirtschaft unterworfen. Die Entscheidung, Atommeiler im Durchschnitt zwölf Jahre länger laufen zu lassen als bisher vorgesehen, sei ein Milliardengeschäft für die vier großen Energieunternehmen, die 80 Prozent des deutschen Strommarktes beherrschen. Die Mehrheit der Bevölkerung lehne die Atomenergie ab. Das werde sich auch nicht ändern, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel und Politiker von CDU/CSU und FDP jetzt versuchen, ihre fragwürdigen energiepolitischen Entscheidungen vom Wochenende schön zu reden, so Mühlebach-Sturm.


Nachdem sogar für die älteren Atommeiler, wie Isar 1, eine Verlängerung der Laufzeit von acht Jahren vorgesehen sei und dafür nicht einmal mehr eine Nachrüstung verlangt werde, hätten die Betreiber einen hohen finanziellen Profit, die Bevölkerung müßte jedoch über Jahre hinaus mit dem atomaren Risiko leben, betont stellvertretender BN-Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer. Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten bedeute nicht nur mehr Risiko, sondern auch immer noch mehr Atommüll, der tausende nachfolgende Generationen belasten wird. Dieses Problem sei in Berlin genauso wenig ein Thema gewesen wie die Bauweise der alten Atomkraftwerke. Es sei kein Geheimniss, dass das Reaktorgebäude von Isar 1 weder gegen einen Absturz einer Militärmaschine noch schon gar nicht gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeugs geschützt ist. Beim Absturz eines Flugzeugs auf Isar 1 komme es zur katastrophalen Freisetzung radioaktiver Stoffe. Ebenso wenig sei das Atommüllzwischenlager auf dem Werksgelände gegen Einwirkungen von außen geschützt, gibt Riederer zu bedenken.


Der Bund Naturschutz werde mit seinem Widerstand gegen die Atomkraft nicht nachlassen und ruft zur Beteiligung an den Großdemonstrationen am 18. September in Berlin und am 9. Oktober in München gegen die längeren Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke, insbesondere von Isar 1, auf. Jeden Montag findet in Ohu vor Isar 1 und 2 eine Mahnwache statt. Treffen ist jeweils um 18 Uhr beim Rathaus in Niederaichbach, gegenüber der Kirche.

Jahresmitgliederversammlung 2010

Aktivitäten auf vielen Gebieten

Bund Naturschutz blickt bei Mitgliederversammlung auf ein erfolgreiches Jahr zurück

Die erste Vorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm konnte zur Jahresmitgliederversammlung der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut am 18. Mai 2010 zahlreiche Mitglieder begrüßen. In ihrem Tätigkeitsbericht, wies sie darauf hin, dass im Jahr 2009 allein 1000 Arbeitsstunden ehrenamtlich im klassischen Natur- und Artenschutz hauptsächlich in den BN-Ortsgruppen geleistet wurden. Besonders hob die Vorsitzende auch die zahlreichen Aktivitäten auf dem Gebiet der Umweltbildung sowie den Zuwachs bei den Mitgliederzahlen hervor, welche die Viertausendergrenze überschritten hat.

Neben einem Kurzvortrag von Diplom-Geologe Dr. Johannes Hartmann, dem Vorsitzenden der BN-Ortsgruppe Ergoldsbach, zur digitalen Kartierung von Biotopen, Tier- und Pflanzenarten sowie nach Berichten aus den einzelnen BN-Ortsgruppen standen bei der Versammlung vor allem Aktionen im Blickpunkt, die sich mit überregional bedeutsamen Themen beschäftigten. So wurde berichtet, dass viele Mitglieder der BN-Kreisgruppe selbst weite Anreisen nicht gescheut hätten, um an Demonstrationen in Berlin und in Elmshorn für den Atomausstieg teilzunehmen. In Elmshorn habe man sich mit 120 000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet zu einer 120 Kilometer langen Menschenkette vereint, um mit allem Nachdruck für den gesetzlich beschlossenen Atomausstieg zu demonstrieren.

Die B 15 neu war ebenfalls Thema bei der Versammlung. So berichtete Stefan Englbrecht, der Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Vilsbiburg, vom gerade im letzten Jahr entstandenen großen Widerstand gegen diese Autobahn. Seien doch vor allem im südlichen Landkreisgebiet Bürger ganz konkret betroffen von der Zerstörung der Landschaft, von Lärm und Abgasen, sollte die B 15 neu über die A 92 bei Essenbach nach Süden weitergebaut werden. So haben sich mit Unterstützung des Bundes Naturschutz in Essenbach, Adlkofen, Geisenhausen, Vilsbiburg, Velden und Wurmsham Bürgerinitiativen „Stop B 15 neu“, gegründet, die sich gegen die Planung der B 15 neu auf diesem Abschnitt wehren. Unterstützung haben die BN-Ortsgruppen und die Bürgerinitiativen bereits von den Gemeinden Adlkofen und Geisenhausen sowie der Stadt Vilsbiburg bekommen, deren Gemeinde- und Stadträte sich mit großer Mehrheit ebenfalls für einen Stopp der B 15 neu an der A 92 bei Essenbach ausgesprochen haben, stellte Englbrecht erfreut fest.

Der Bund Naturschutz setze sich für vernünftige, zukunftsfähige Mobilitätskonzepte ein, denn es gehe nicht nur darum, Artenreichtum und Landschaft vor Versiegelung zu schützen, sondern es gehe auch um weltweit bedeutsamen Klimaschutz, betonte Kathy Mühlebach-Sturm. Daher sammelte die BN-Kreisgruppe auch Einwendungen gegen die Planung einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen. Die Einwendungen berücksichtigen die neu vorgelegten Gutachten der Flughafen München GmbH (FMG) und die derzeitige gesamtwirtschaftliche Lage. Es reiche nicht aus, die eigene Meinung zu äußern, sondern ständige Auseinandersetzung mit Umweltthemen und Aufklärungsarbeit seien unerlässlich, wenn der Umstieg auf eine Ressourcen schonende Energieversorgung erreicht werden soll, so Mühlebach-Sturm. Daher stellte die BN-Kreisgruppe die erneuerbaren Energien wieder in den Mittelpunkt einer Vortragsreihe und initiierte unter Federführung von BN-Energiefachbeirat Professor Dr. Herbert Jans die erfolgreiche Thermographie-Aktion zum Aufdecken von Wärmelecks an Gebäuden sowie die Aktion zum Austausch von stromfressenden Heizungsumwälzpumpen. Besonders erfreulich sei es, dass für diese beiden Aktionen Partner aus der regional verankerten Wirtschaft gewonnen werden konnten, erinnerte stellvertretender Vorsitzender Paul Riederer.

Menetekel Tschernobyl

Bund Naturschutz fordert Ende der Atommüllproduktion

Am 26. April 1986 zerriss um 1.23 Uhr eine gewaltige Explosion den Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Eine große Menge an Radioaktivität wurde durch die Reaktorkatastrophe freigesetzt. Der radioaktive Staub wurde vom Wind  über weite Gebiete Europas verteilt. Darauf weist der Bund Naturschutz (BN) in einer Pressemitteilung anlässlich des Atomunfalls in der Ukraine vor 24 Jahren hin. Dass ein atomarer Unfall auch in Deutschland stattfinden kann, sei keinesfalls unwahrscheinlich, betont Kathy Mühlebach-Sturm, die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut. Berichtet doch die „Risikostudie Kernkraftwerke“ der Bundesregierung von einer nicht auszuschließenden Reaktorkatastrophe. Die Risikostudie stelle die Wahrscheinlichkeit einer Reaktorkatastrophe fest, über deren Eintrittsdatum mache sie keine Aussage. Ein  Reaktorunfall könne aber schon morgen passieren, gibt Mühlebach-Sturm zu bedenken.  
Laut Bund Naturschutz sei es völlig unverantwortlich, den beschlossenen Atomausstieg wieder rückgängig machen zu wollen und den Atommüllberg durch Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke weiter wachsen zu lassen, obwohl die Entsorgung des hochgiftigen Atommülls völlig ungelöst sei. Das Atommüll-Zwischenlager in Niederaichbach würde damit als „provisorisches Endlager“ weiter bestehen, betont stellvertretender BN-Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer. Der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke blockiere auch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und gefährde deshalb Tausende von zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen. Als Konsequenz aus dem Menetekel Tschernobyl und insbesondere aus Gründen der moralischen Verantwortung gegenüber  vieler nachfolgender Generationen, die die enorme Last der Atommüllendlagerung über viele tausend Jahre zu tragen haben, fordert der Bund Naturschutz das Ende der Atommüllproduktion.  Insbesondere müsse das Atomkraftwerk Isar 1 auch aus Sicherheitsgründen zum gesetzlich festgelegten Zeitpunkt im Jahr 2011 abgeschaltet werden. Es sei unverständlich, dass sich Ministerpräsident Horst Seehofer für einen unbefristeten Weiterlauf dieses Altreaktors einsetzen will, so die Naturschützer.

Entdecke den Urwald vor deiner Haustüre

BN startet neue Aktion für Nationalpark Steigerwald

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) startet eine Internetkampagne für einen Nationalpark Steigerwald mit einer Presseaktion in der Nürnberger Fußgängerzone. „Mit unserer Online-Aktion wollen wir auf die bayern- und deutschlandweite Bedeutung dieses geplanten Nationalparks hinweisen“, so Hubert Weiger, 1. Vorsitzender des BN. „Wir wollen auf unserer Website www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de in einem ersten Schritt mindestens 11.000 Unterschriften sammeln für 11.000 Hektar Wald im Nationalpark.“ Zusammen mit Partnern aus der Steigerwaldregion, Bayern und Deutschland wirbt der BN dafür, die Laubwälder im Steigerwald durch einen Nationalpark zu schützen.

Es gibt viele Unterstützer eines Nationalparks im Steigerwald. Wegen des großen Drucks der Nationalparkgegner vor Ort ist es allerdings für Einheimische sehr schwierig sich für den Nationalpark auszusprechen bzw. eine sachliche Diskussion zu fordern. Ein im Steigerwald lebender und besonders naturverbundener Mensch hat sich allerdings nach Nürnberg aufgemacht und ist am Informationsstand des Bundes Naturschutz in der Nürnberger Fußgängerzone aufgetaucht: der „STEIGER-MÄN“. Er berichtet von seinen Sorgen um die alten Buchen im Steigerwald und bittet um Unterstützung bei seinem Anliegen, die alten Buchenwälder unserer Heimat zu beschützen. Der STEIGER-MÄN wirbt auch online für den Nationalpark.

Online unterschreiben für den Nationalpark

Unter dem Motto „Ja zum Nationalpark Steigerwald“ hat der Bund Naturschutz eine neue Kampagne gestartet. Auf www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de kann man online für den Nationalpark unterschreiben.

Prominente Unterstützer haben bereits „Ja zum Nationalpark Steigerwald“ gesagt: u. a. die Schauspieler Christian Wolff und Hardy Krüger Jr. sowie Christian Grzimek, der Enkel des berühmten Tierfilmers Prof. Bernhard Grzimek. Die gesammelten Unterschriften werden der Bayerischen Staatsregierung übergeben, denn sie ist für die Ausweisung des Nationalparks zuständig. Erstes Ziel ist es, 11 000 Unterschriften für 11 000 Hektar Wald als Nationalpark zu sammeln.

Neben schnellen Ein-Minuten-Infos und ausführlichen Fakten findet man auf www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de auch viele interaktive Elemente: 360°-Panorama-Aufnahmen versetzen den Betrachter mitten in eine Urwaldszenerie des Steigerwalds hinein, man genießt einen Bergblick und entdeckt an einem Waldbach seltene Tiere. Es gibt Bildschirmpräsentationen, die man seinen Freunden und Bekannten per Mail zuschicken kann. Hier stellt sich zum Beispiel die über 300 Jahre alte Buche „Emma“ vor und welche lebenswichtigen Aufgaben sie Tag für Tag für die Menschen übernimmt.                           

Naturerbe Buchenwälder erhalten

„Wir tragen eine weltweite Verantwortung für das Ökosystem Buchenwald,“
erklärt Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz. „Genauso wie wir den Erhalt der Regenwälder in Brasilien fordern, müssen wir unsere alten Buchenwälder schützen. Diese Wälder gibt es nur Europa, mit Schwerpunkt in Deutschland. Heute sind nur noch letzte Reste übrig geblieben. Deswegen brauchen wir den Nationalpark Steigerwald.“ Deutschland liegt im Zentrum der weltweiten Buchenwald-Verbreitung und trägt deswegen besondere Verantwortung für den Erhalt der letzten naturnahen Buchenwälder.

Wenn nachfolgende Generationen noch erleben sollen, welcher Wald in Deutschland vor tausenden von Jahren Urwald war, dann muss ein Stück des Steigerwalds unter den Schutz eines Nationalparks gestellt werden. Der vom Bund Naturschutz geforderte Nationalpark würde sich ausschließlich auf dem Gebiet der Bayerischen Staatsforsten befinden, so dass kein privater Waldbesitzer davon betroffen wäre.

Hubert Weiger appellierte: „Schauen Sie auf www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de vorbei, nutzen Sie das interaktive Angebot, den Steigerwald zu erleben. Und bitte unterschreiben Sie für den Nationalpark Steigerwald!“

 

B 15 neu und Schweinemast

Aktuelle Umweltthemen und Ehrungen beim KG- und OG-Herbsttreffen

Beim gemeinsamen Herbsttreffen der Kreisgruppe und der Ortsgruppen des Bundes Naturschutz im Gasthof „Zur Insel“ in Landshut am 22. Oktober 2009 befassten sich die zahlreichen Teilnehmer neben anderen Umweltthemen insbesondere mit der Planung B 15 neu und dem zunehmenden Widerstand gegen diese Fernstraße sowie mit den Auswirkungen der Massentierhaltung. Einleitend gab Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm einen Überblick über einige Aktivitäten der Kreisgruppe und Ortsgruppen im Sommerhalbjahr. Dabei erwähnte sie die Teilnahme an einer Großkundgebung in Rosenheim gegen die Grüne Gentechnik, an Demonstrationen im Erdinger Moos gegen die Dritte Startbahn und in Berlin für den Atomausstieg. Auch Leistungen für die Umweltbildung und für Artenschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen sprach sie an. Für 20 Jahre als Vorsitzenden der BN-Ortsgruppe Tiefenbach-Ast ehrte Mühlebach-Sturm Robert Gersdorf und für die gleiche Zeit Bertram Peters als zweiten Vorsitzenden und als Leiter von wasserkundlichen Exkursionen mit der silbernen Vereinsnadel sowie für 25 Jahre Mitglied im Bund Naturschutz Elisabeth Seewaldt, Vorsitzende der Ortsgruppe Bruckberg, und Martha Madlo, zweite Vorsitzende der Ortsgruppe Ergolding, mit einer Urkunde.

Professor Dr. Herbert Jans, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Geisenhausen, informierte über den wachsenden Widerstand gegen die B 15 neu bei der Bevölkerung im südlichen Landkreisgebiet. So seien mit Unterstützung des Bundes Naturschutz in Adlkofen und Geisenhausen Bürgerinitiativen unter dem Motto „Stopp B 15 neu“ gegründet worden. Sowohl in Adlkofen als auch in Geisenhausen habe man einen Antrag an den Gemeinderat eingereicht, der jeweils von mehreren hundert Bürgern unterzeichnet worden war. Der Antrag, für dessen Zustimmung die Gemeinderäte von den Unterzeichnern gebeten wurden, lautete: „Der Gemeinderat sieht keinen Bedarf für den Bau des Abschnitts Essenbach (A 92) – Adlkofen – Geisenhausen der B 15 neu und beauftragt deshalb den Bürgermeister, bei der Autobahndirektion Südbayern die Einstellung der Planungsarbeiten für den Abschnitt Essenbach (A 92) – Adlkofen – Geisenhausen – Schwindegg (A 94) zu beantragen. Außerdem fordert der Gemeinderat, diesen Planungsabschnitt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen.“ In Adlkofen habe der Gemeinderat, so Dr. Jans, mit 14:1 Stimmen für diesen Antrag gestimmt, in Geisenhausen folgte der Marktgemeinderat mit 11:6 Stimmen dem Antrag des Bundes Naturschutz und der Bürgerinitiative. Der Vilsbiburger BN-Ortsgruppenvorsitzende, Stefan Englbrecht, berichtete, dass auch in Vilsbiburg eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Autobahn B 15 neu müsse an der A 92 in Essenbach enden, ins Leben gerufen wurde. Auch hier seien bisher mehrere hundert Unterschriften für einen gleichlautenden Antrag, der dem Stadtrat übergeben werden soll, gesammelt worden. Im Bereich Velden wiederum werde die Gründung einer Bürgerinitiative „Stopp B 15 neu“ demnächst erfolgen, informierte BN-Ortsgruppenvorsitzender Ernst-Georg Eichner.

Das Thema Massentierhaltung im allgemeinen und die geplante Errichtung von großen Schweinemastställen in Unterwattenbach im besonderen wurde von der Versammlung ebenfalls diskutiert. So sei dort der Bau von zwei Schweineställen mit jeweils rund 1500 und ein Stall mit 2100 Mastplätzen beantragt, die Option auf Erhöhung der Mastplätze sei im Gespräch, berichtete stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer. Wenn diese Tierhaltung offiziell auch „als gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft“ bezeichnet werde, sind für den Bund Naturschutz Ställe in dieser Größenordnung industrielle Anlagen zur Massentierhaltung und zur industriellen Fleischproduktion mit negativen Folgen für die Tiere in den engen Ställen, für die Menschen in der Nähe solcher Anlagen sowie für Boden und Grundwasser durch die Gülleausbringung. Eine Beeinträchtigung des Oberflächen- und Grundwassers sowie der Tier- und Pflanzenwelt, so Riederer, sei zu befürchten, wenn große Mengen an Gülle, die in den drei Ställen anfallen werden, auf Acker- und Grünflächen im Isarmoos ausgebracht werden. Der Bund Naturschutz lehnt diese Art von Tierhaltung ab, er setzt sich dagegen für eine bäuerliche, artgerechte Tierhaltung, wie sie beispielsweise der ökologische Landbau praktiziert, ein, betonte unter Zustimmung aller Versammlungsteilnehmer Paul Riederer.

Gemeinsam gegen Agro-Gentechnik

„Zivilcourage Landshut“ fährt zur Großveranstaltung mit Vandana Shiva

Abgesehen von wenigen Versuchsflächen sind Bayerns Äcker noch gentechnikfrei. So soll es auch bleiben, dafür kämpft die „Zivilcourage“ – eine Plattform, auf der sich der Bayerische Bauernverband, der Bund Naturschutz, die Ökoverbände, viele konventionell und biologisch arbeitende Landwirte, Imker, Bäcker, Metzger, Landhändler, private Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengeschlossen haben. Bereits in 13 Landkreisen in Bayern haben sich „Zivilcourage“-Gruppen gegründet. Beim jüngsten Treffen der „Zivilcourage Landkreis Landshut“ in Rottenburg mit Vertretern des BBV, BN und Ökoverbänden stand die Großveranstaltung am 16. Februar mit Vandana Shiva in der Inntalhalle in Rosenheim im Mittelpunkt der Gespräche.

Es sei gelungen, mit der Physikerin Dr. Vandana Shiva, eine Symbolfigur der internationalen Bewegung gegen die Gentechnik als Rednerin nach Bayern zu holen, berichtete die Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, Kathy Mühlebach-Sturm. Vandana Shiva habe in der Vergangenheit gezeigt, dass es sich lohnt, gegen den Zugriff auf kleinbäuerliche Strukturen Widerstand zu leisten. Dadurch sei sie zur Hoffnungsträgerin für Hunderttausende indischer Landwirte geworden, die sich aus der Abhängigkeit von Gentechnikkonzernen befreien und wieder eigene Sorten anbauen wollen, so Mühlebach-Sturm.

Die Bäuerin Maria Huber ergänzte, dass Vandana Shiva für ihr herausragendes Engagement schon 1993 mit dem Alternativen Nobelpreis und 2007 mit den „Blue-Planet-Award“ der Berliner Stiftung ethecon ausgezeichnet wurde. Vandana Shiva spricht auf der von der „Zivilcourage Rosenheim“ organisierten Kundgebung zum Thema „Zerstört die Agro-Gentechnik unsere Zukunft?“. Shiva, so Huber, setze sich auch für die Erhaltung ländlicher Strukturen ein. Die „Zivilcourage Landkreis Landshut“ beteiligt sich an der Großveranstaltung mit Demonstration in Rosenheim. Als Zeichen der eigenen regionalen Verwurzelung sollen auf Wunsch von „Zivilcourage“ die Teilnehmer möglichst auch in Tracht zu dieser Veranstaltung kommen.

Für die Veranstaltung in Rosenheim werden von der „Zivilcourage Landkreis Landshut“ Busse organisiert. Abfahrt ist in Rottenburg um 16.45 Uhr am Bushof, Bustours Amberger, Dieselstraße 12, in Landshut um 17.15 Uhr auf der Grieserwiese und um 17.30 beim Rasthaus Ecker in Hachelstuhl. Anmeldung ist erforderlich und kann ab sofort bei den Maschinenringen Rottenburg (08781-3319), Landshut (08703-93360), Vilsbiburg (08741-967821) oder bei der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut, Telefon 0871/23748, erfolgen.

Atomenergie im Gespräch

Bund Naturschutz organisiert Veranstaltungen zur Bundestagswahl

Beim jüngsten Treffen des Bundes Naturschutz (BN) im Café Himmel stand neben anderen Gesprächsthemen die Atomenergie im Mittelpunkt. Kritisiert wurde die Ankündigung der Bayerischen Staatsregierung, sich nach der Bundestagswahl am 27. September verstärkt für den Weiterbetrieb von alten Atomkraftwerken, wie Isar 1, einzusetzen. Damit gefährde die Staatsregierung nach Ansicht des BN nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung und das Leben zukünftiger Generationen, sondern sie blockiere auch den schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien und damit Bayerns Energiezukunft. Mit dem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über die beschlossenen Ausstiegstermine hinaus wachse der Atommüllberg enorm weiter an, gab stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer zu bedenken. Allein die fünf bayerischen Atomkraftwerke in Ohu, Gundremmingen und Grafenrheinfeld haben schon bisher 4000 Tonnen hochradioaktiven Atommüll erzeugt, davon in Ohu rund 1500 Tonnen. Der Atommüll aus Isar 1 und 2 werde nun – weiß Gott wie lange  – in einer einfachen Halle in Niederaichbach gelagert. Der Weiterbetrieb der Reaktoren sei gegenüber den nachfolgenden Generationen unverantwortlich angesichts der völlig ungelösten Endlagerfrage, kritisierte Riederer. Mit der Forderung nach dem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke entlarve sich der Widerstand der Staatsregierung und weiterer Politiker gegen die Planung eines Atommüllendlagers nahe der bayerischen Grenze beim tschechischen Krumau als Sankt-Florians-Politik, waren sich die Naturschützer einig.

Der Bund Naturschutz in Bayern werde den Atomausstieg und die Atommüllentsorgung zum zentralen Thema des Bundestagswahlkampfes machen.  Auch die BN-Kreisgruppe werde sich daran beteiligen, gab Riederer bekannt. So organisiere man für die bundesweite Großdemo „Mal richtig abschalten!“ am 5. September in Berlin, zu der neben zahlreichen Umweltschutzverbänden und Bürgerinitiativen auch der BN und der BUND aufrufen, eine Fahrt mit dem Bus. Abfahrt ist in Landshut um 5 Uhr, Rückkehr um Mitternacht. Nähere Auskunft und Anmeldungen sind unter Telefon 0871/22390 und 23748 möglich. Eine Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten der Parteien findet unter dem Motto „Kein Ausstieg aus dem Atomausstieg!“ am 10. September um 20 Uhr im Gasthof „Zur Insel“ statt. Den BN werden auf dem Podium BN- und BUND-Vorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger sowie Atomphysiker und BN-Energiereferent Dr. Ludwig Trautmann-Popp vertreten und mit den Politikern und dem Publikum diskutieren. 

Nichts mit der Bundestagswahl, aber mit den Folgen radioaktiver Verseuchung habe, so Riederer, der Film „Todesstaub“ zu tun, den der BN und das Bürgerforum gegen Atomkraftwerke in Kooperation mit der Volkshochschule am 1. September um 19.30 Uhr im vhs-Vortragssaal zeigen und zur Diskussion stellen werden. Der Dokumentarfilm von Grimmepreisträger Frieder Wagner zeigt die gesundheitlichen Folgen des Einsatzes von Urangeschossen und Uranbomben während der Kriege im Kosovo und Irak. Regisseur Wagner ist bei der Filmvorführung anwesend und wird den Gästen nach der Vorführung seines Films Rede und Antwort stehen.

Gemeinsam gegen Agro-Gentechnik

„Zivilcourage Landshut“ bei Großveranstaltung in Rosenheim am 16. Februar 2009 mit Vandana Shiva

Abgesehen von wenigen Versuchsflächen sind Bayerns Äcker noch gentechnikfrei. So soll es auch bleiben, dafür kämpft die „Zivilcourage“ – eine Plattform, auf der sich der Bayerische Bauernverband, der Bund Naturschutz, die Ökoverbände, viele konventionell und biologisch arbeitende Landwirte, Imker, Bäcker, Metzger, Landhändler, private Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengeschlossen haben. Bereits in 13 Landkreisen in Bayern haben sich „Zivilcourage“-Gruppen gegründet.

Die „Zivilcourage Landkreis Landshut“ beteiligte sich an der Großveranstaltung mit Demonstration in Rosenheim.Gemeinsam mit Vertretern des BBV und Ökoverbänden fuhren zahlreiche Mitglieder der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut zur Großveranstaltung mit Vandana Shiva, welche am 16. Februar 2009 in der Inntalhalle in Rosenheim erfolgte.

Mit der Physikerin Dr. Vandana Shiva, war es gelungen eine Symbolfigur der internationalen Bewegung gegen die Gentechnik als Rednerin nach Bayern zu holen. Vandana Shiva zeigte auf, dass es sich lohnt, gegen den Zugriff auf kleinbäuerliche Strukturen Widerstand zu leisten. Dadurch ist sie zur Hoffnungsträgerin für Hunderttausende indischer Landwirte geworden, die sich aus der Abhängigkeit von Gentechnikkonzernen befreien und wieder eigene Sorten anbauen wollen.

Vandana Shiva wurde für ihr herausragendes Engagement schon 1993 mit dem Alternativen Nobelpreis und 2007 mit den „Blue-Planet-Award“ der Berliner Stiftung ethecon ausgezeichnet wurde. Vandana Shiva sprach auf der von der „Zivilcourage Rosenheim“ organisierten Kundgebung zum Thema „Zerstört die Agro-Gentechnik unsere Zukunft?“. Shiva setzte sich auch für die Erhaltung ländlicher Strukturen ein.

Impressionen von dieser Veranstaltung mit über 3.000 Teilnehmern zeigt nachfolgende Bildergalerie.

Thermografie-Aktion 2009 in Stadt und Landkreis Landshut

Informationsveranstaltungen für Hausbesitzer im Januar und Februar 2009

In diesem Winter können Hausbesitzer in Stadt und Landkreis Landshut ihr Haus zu einem Sonderpreis mit einer Wärmebildkamera auf Energieverluste hin untersuchen lassen. Die Thermografieaufnahmen können dann der Schritt zu weiteren Maßnahmen sein, mit denen Energie eingespart werden kann. „Wer heute ein neues Haus baut, der plant Maßnahmen zur Energieeinsparung natürlich schon mit ein. Aber was ist mit den vielen Hausbesitzern, die in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren ihre Immobilie geschaffen haben?“. Diese Frage sei ausschlaggebend gewesen bei der Idee, eine Initiative zur Verbesserung der Wärmedämmung älterer Häuser zu starten, informiert Professor Dr. Herbert Jans, der Energie-Fachbeirat der BN-Kreisgruppe Landshut. Auf Initiative der Ortsgruppe Geisenhausen und der Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz (BN) wurde zusammen mit der Sparkasse Landshut und den beiden Energieberatern Prof. Dr. Josef Dollinger (Kompetenzzentrum der Hochschule Landshut) und Dipl.-Ing. (FH) Siegfried Kirner (Landshuter Energie-Agentur) jetzt ein preiswertes Angebot geschaffen, das nicht nur den Hausbesitzern bares Geld sparen kann, sondern auch der Umwelt nutzt und die heimische Wirtschaft stärkt.

Der Startschuss für die Thermografie-Aktion, die von der Stadt Landshut und dem Landkreis Landshut unterstützt wird, wurde, so Professor Jans, ganz bewusst in die kalte Jahreszeit gelegt, denn die Thermografie sei auf niedrige Außentemperaturen angewiesen. „Man kann bei diesen Temperaturen mit der speziellen Wärmebildkamera Aufnahmen von Gebäuden machen. Die Bilder geben die Wärmeabstrahlung des Hauses nach außen wieder“, erläuterten Prof. Dollinger und Diplomingenieur Kirner. So könnten Wärmebrücken und fehlende Dämmung genau erkannt werden. Wenn dann richtig gedämmt wird, spart man als Hausbesitzer bares Geld, weil man nicht mehr die Umwelt mitheizt. Zu den Bildern erhalten die Teilnehmer der Thermografie-Aktion nämlich auch einen detaillierten Bericht, in dem die möglichen Abhilfemaßnahmen aufgeführt werden.

„Die Aktion ist ein wichtiger Baustein, Ressourcen zu schonen, CO2-Emissionen in der Region zu reduzieren und Arbeitsplätze im heimischen Handwerk zu sichern“, so die übereinstimmende Meinung des 2. Bürgermeisters Dr. Thomas Keyßner der Stadt Landshut und des stellv. Landrates Josef Haselbeck des Landkreises Landshut. Deshalb stünden Stadt und Landkreis Landshut auch hinter dieser Aktion.

Prof. Josef Dollinger und Siegfried Kirner erklärten sich bereit, Außen- und ggf. Innenaufnahmen mit Bericht für Wohnhäuser zu einem Sonderpreis durchzuführen. Dabei erhält man für Häuser, bei denen der Bauantrag vor dem 31.12.1994 gestellt worden ist, einen staatlichen Zuschuss von 150 Euro.

Natürlich kosten die Investitionen in die moderne Wärmedämmung erst einmal Geld. Es gibt aber derzeit attraktive Förderprogramme für Gebäudedämmung und Heizungssanierung durch die KfW-Förderbank. „Wie man an diese Fördergelder herankommt, beraten als Aktionspartner die Fachleute der Sparkasse Landshut“, so Georg Högl, Leiter des BaufinanzierungsCenters der Sparkasse. Und dazu gibt es auch noch ein kleines „Zuckerl“: Wer nach einer Thermografie eine Finanzierung für Energiesparmaßnahmen bei der Sparkasse durchführt, erhält 50 Euro der Kosten für die Aufnahmen mit der Spezialkamera von der Sparkasse zurückerstattet.

„Damit stehen den Hausbesitzern, die ihre Energiekosten senken wollen, von der Analyse über die Ausführung bis hin zur Finanzierung die richtigen Ansprechpartner zur Verfügung“, bilanzierte Josef Wirkert, Vertriebsvorstand der Sparkasse. Hier werden die einzelnen Anfragen der Hausbesitzer koordiniert und gebündelt, was einen äußerst günstigen Sonderpreis für die Hausuntersuchung ermöglicht.

Im Januar und Februar finden vier Infoveranstaltungen statt und zwar am

Mittwoch, 21. Januar 2009, 19.30 Uhr, im Finanzzentrum der Sparkasse Vilsbiburg, Stadtplatz 31/32, 84137 Vilsbiburg

Mittwoch, 28. Januar 2009, 19.30 Uhr, im Finanzzentrum der Sparkasse Rottenburg, Max-von-Miller-Straße 17, 84056 Rottenburg a. d. Laaber

Donnerstag, 29.Januar 2009, 19.30 Uhr, im Finanzzentrum der Sparkasse Mallersdorf, Bahnhofstraße 1, 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg.

Mittwoch, 11. Februar 2009, 19.30 Uhr, im Gasthaus Oberloher, Marktplatz, 84144 Geisenhausen

Bei allen vier Veranstaltungen wird jeweils eine kostenlose Thermografie-Untersuchung unter den Veranstaltungsteilnehmern verlost.

Anmelden für eine Thermografie-Untersuchung kann man sich bei den o. g. Veranstaltungen und bei der Sparkasse Landshut unter Telefon 01801526374 (zum Ortstarif) oder beim Bund Naturschutz unter Telefon 0871/23748 oder 22390. In den Filialen der Sparkasse und in der BN-Geschäftsstelle Landshut, Altstadt 105, geöffnet Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 14.30 bis 17 Uhr, liegen auch Anmeldeformulare auf.

Einwendungen zur Errichtung einer neuen Kernkraftanlage am Standort Temelin

Landshut, 6. Oktober 2008

Im laufenden Vorverfahren zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung zum Ausbau des Atomkraftwerks Temelin um zwei weitere Reaktorblöcke hat die Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz in Bayern (BN) mit ihren über 4000 Mitgliedern an den tschechischen Umweltminister in Prag brieflich folgende Einwendungen erhoben:

1. Der erwartete Bedarf für zwei weitere Atomkraftwerksblöcke ist nicht nachvollziehbar.

Selbst unter der Annahme, dass eine Reihe von konventionellen Kraftwerken in den kommenden Jahrzehnten vom Netz genommen werden sollen, ist die Option auf den Bau neuer Atomkraftwerke nicht schlüssig dargestellt.

Insbesondere finden in der Bekanntmachung der CEZ die gewaltigen Überkapazitäten im Kraftwerksbereich, die seit dem Bau der ersten Blöcke von Temelin geschaffen wurden, keine ausreichende Würdigung. Diese Überkapazitäten führen seit Jahren zu einem anhaltend hohen Stromexportsaldo Tschechiens, insbesondere nach Deutschland.

Aber auch die Vorgaben der Europäischen Union im Hinblick auf eine Steigerung der Energieeffizienz erhalten in der Bekanntmachung keine angemessene Berücksichtigung. Die erklärten Ziele zur Stromeinsparung und zur rationellen Energienutzung sollten auch im EU-Mitgliedsland Tschechien umgesetzt werden und werden deutlichen Einfluss sowohl auf den Stromverbrauch, als auch auf den Kraftwerkspark nehmen. Neue Großkraftwerke mit niedrigem Wirkungsgrad und ohne Abwärmenutzung stehen im deutlichen Widerspruch zu den Zielen der europäischen Energiepolitik.

Absolut unrealistisch sind die erwarteten Beiträge der erneuerbaren Energien für die tschechische Stromversorgung. Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, warum in Tschechien erst in 20 Jahren ein Prozent der Solarstrommenge produziert werden soll, die in Bayern bereits 2007 erzeugt wurde. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass die Stromerzeugung aus Biogas in den kommenden 20 Jahren stagnieren soll. Auch der Beitrag der Windenergie ist viel zu niedrig angesetzt.

2. Die Prüfung der Alternativen ist vollkommen unangemessen.

In der Bekanntmachung wird der angestrebte Bau von 3400 Megawatt (MW) Atomkraftwerksleistung verengt mit einzelnen anderen Technologien verglichen, also ausschließlich mit Sonnenenergie, oder ausschließlich mit Geothermie, oder ausschließlich mit Windenergie. Seit Jahrzehnten ist es Stand der Debatte, dass eine zukunftsfähige Energiepolitik auf den Säulen Energieeinsparung, effiziente Energienutzung und einer breiten Palette der erneuerbaren Energien beruht. Bei der Prüfung der Alternativen muss also ein Szenario zum Vergleich herangezogen werden, das verschiedene Technologien optimal zusammenführt.

3. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ohne Benennung des Reaktortyps ist wertlos.

In der vorgelegten Bekanntmachung weigert sich die CEZ den geplanten Reaktortyp zu benennen. Uns, als dem größten Umweltschutzverband in Bayern mit über 170 000 Mitgliedern, ist in Deutschland kein Fall bekannt, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung für ein Projekt durchgeführt wird, das nicht hinreichend bestimmt ist. Erschwerend kommt noch dazu, dass sich im Spektrum der möglichen Atomkraftwerke Reaktoren befinden, die bisher noch keine Betriebserfahrungen, ja zum Teil noch gar keine Genehmigungen erhalten haben. Wir halten die Festlegung auf einen Reaktortyp und die detaillierte Darstellung von möglichen Auslegungsstörfällen und Störfällen, die eintreten können, wenn die Auslegung überschritten wird, gerade für eine grenzüberschreitende UVP für unerlässlich.

4. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung darf die gefährlichsten Abfälle nicht ignorieren.

Erstaunlicherweise macht die CEZ in ihrer Bekanntmachung keinerlei Angaben über die Behandlung und den Verbleib der hochradioaktiven Abfälle. Selbst für die schwachaktiven Abfälle sind die bisherigen Entsorgungslösungen alles andere als gesichert, wie wir in Deutschland in den letzten Jahren an den Lagern in Morsleben und in der Asse selbst feststellen mussten. Weit größer ist die Problematik bei den hochradioaktiven Abfällen. Nachdem weltweit kein Endlager vorhanden ist, muss beispielsweise die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Landshut mit dem hohen Risiko der Zwischenlagerung des hochradioaktiven Abfalls in einer einfachen Halle auf dem Reaktorgelände von Isar 1 und 2 für mindestens 40 Jahre leben. Es ist für uns nicht akzeptabel, dass dieses Thema vollständig ausgeklammert wird.

Umweltbildung in der Praxis

BN-Exkursionen sind gefragt – Kein Interesse am Vereinsheim

Mit naturkundlichen Exkursionen vermitteln das Bildungswerks Bund Naturschutz (BN) und die Volkshochschule schon seit vielen Jahren Umweltbildung in der Praxis. Im vergangenen Jahr haben nach Angaben des BN über 650 Naturinteressierte an den 26 Veranstaltungen unter dem Motto „Natur entdecken, erleben und schützen“ teilgenommen. Schon über 400 Leute besuchten die bisher zehn in diesem Jahr stattgefundenen Veranstaltungen. Hier waren wiederum die vogelkundlichen Wanderungen unter Führung von Paul Riederer, der von dem Vogelkundler Philipp Herrmann bei der Vorstellung der Vogelarten unterstützt wurde, gefragt. Abgeschlossen wurden diese kürzlich mit einer Wanderung in das Naturschutzgebiet (NSG) „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Hangleite“, an der auch die kürzlich von der Stadt Landshut berufene Betreuerin für das Naturschutzgebiet, Viktoria Meysemeyer, teilnahm.

Riederer wies während der Exkursion neben vogel- und naturkundlichen Aspekten auch auf die Geschichte und die frühere militärische Nutzung dieses Geländes sowie auf die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Bund Naturschutz auf dem Gebiet des Landschafts-, Natur- und Artenschutzes hin. Diese Vorarbeit sei nach Auflösung des Bundeswehrstandortes die Voraussetzung gewesen, dass auf Initiative der BN-Kreisgruppe 278,5 Hektar dieses ehemaligen militärischen Übungsgeländes im Jahr 2001 von der Regierung von Niederbayern unter Schutz gestellt wurden, erinnerte Riederer. In einer Verordnung sei geregelt, welche Nutzung im Schutzgebiet gestattet ist und was die Erholung suchenden Besucher zu beachten haben. Auch von der Stadt aufgestellten Schilder weisen darauf hin.

Paul Riederer kam in diesem Zusammenhang auch darauf zu sprechen, dass laut Anordnung der Regierung von Niederbayern der im Naturschutzgebiet sesshafte Schäferhundeverein bis Juni 2009 das Gelände verlassen muss. Um sich eine andere Bleibe suchen zu können, sei dem Verein eine Zeitspanne von acht Jahren eingeräumt worden. Die immer wieder von Seiten des Schäferhundevereins auch öffentlich geäußerten Vermutungen, der Bund Naturschutz wolle sich das Vereinsheim „unter den Nagel reißen“, wies der stellvertretende BN-Kreisgruppenvorsitzende entschieden zurück. Der BN habe an dem Haus des Schäferhundevereins nicht das geringste Interesse, stellte er fest.

Refugien der Isarauen-Landschaft

Bund Naturschutz organisierte botanische Exkursion zu „Brennen“ im Isartal

Eine botanische Exkursion der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe führte zu den Trockenrasen in den Naturschutzgebieten „Mamminger Brennen“ und „Gobener Au“. Dort konnten die Teilnehmer angesichts der reichen Blütenpracht in der Tat, wie von Exkursionsleiter Erich Haubold angekündigt, einen kleinen „Garten Eden“ erleben. Die Krone des Ganzen waren die immer wieder neu auftauchenden kleinen Orchideen-Herde mit Händelwurz, Spitz- und Brandorchis. Zur Farbensymphonie trugen weiter die Graslilie, der Hügelmeister, das Rindsauge, der Alant und eine Reihe weiterer Blütenpflanzen bei. Den hochästhetischen Rahmen vermittelten markante alte Huteichen und die vornehme Lavendelheide. So war die Exkursionsrunde einige Stunden fest drauf und dan, unter Anleitung des Pflanzenexperten möglichst viele der blühenden Blumen, aber auch Gräser und Sträucher zu bestimmen. Denn es mache viel Freude, so wurde von Exkursionsteilnehmern vermerkt, jedes Jahr neu die Schönheit der Formen und Farben, des Blühens und Reifens der vielen Arten zu beobachten. Und nur wer sie kennt, der kann und soll mitreden, wenn es derzeit wieder um die Fragen des gewaltigen Artenschwundes auch und gerade in unseren bayerischen Landstrichen geht.

Die „Brennen“ genannten Trockenrasen seien früher meist im Juli zur Futtergewinnung gemäht und später beweidet worden. Aber schon in den 80er Jahren lagen sie dann brach, informierte Haubold. Seit 1996 sind die beiden Naturschutzgebiete Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. Ihre Sicherung wird im Rahmen des LIFE-Programms mit erheblichen Mitteln der EU unterstützt. Die Magerweiden brauchen die weitere Offenhaltung von Gebüsch und damit Beweidung beziehungsweise Mahd. Träger des Projekts ist der Landkreis Dingolfing-Landau. Der dortige Landschaftspflege-Verband betreut die Flächen und leistet im übrigen schon seit 1991 sehr gute Arbeit, wie die Blumenfreunde feststellen konnten.

Den Kontrast zu den erhaltenen Altwässern, zu Auwald- und Gebüschparzellen bilden die Brennen-Trockenstandorte, die für die Auen der Alpenflüsse, hier die Isar, als Florenachse Alpen-Donau typisch sind und wegen ihres besonderen, ursprünglichen Artenreichtums zu erhalten sind. Zusammen mit der Pupplinger Au südlich von München, der Garchinger Heide und den niederbayerischen Talheiden der Naturschutzgebiete Rosenau und Isarmündung bilden die Mamminger Brennen und die Gobener Au die letzten Reste. So sei es in den 90er Jahren eine sehr glückliche Entscheidung der Regierung von Niederbayern gewesen, die beiden Brennen-Standorte unter Schutz zu stellen, um weiterem Umbruch oder einer Aufforstung vorzubeugen und solche Refugien der traditionellen Isarauen-Landschaft zu bewahren, hob der Exkursionsleiter hervor. Die gerade hier zu beobachtende vielfältige Pflanzenwelt – rund 350 Blütenpflanzenarten kommen im Gebiet vor, – die überdurchchnittlich reiche Brutvogelfauna, wie Pirol, Schlagschwirl, Baumpieper, Dorngrasmücke und Turteltaube, dazu die reiche Käfer-, Schmetterlings und Weichtierfauna seien Verpflichtung genug, die Lebensräume all dieser Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, waren sich die Exkursionsteilnehmer einig.

Farbenprächtige Insektenjäger

BN-Exkursion mit Herwig Leinsinger führte zu Libellen in der Ergoldinger Au

Zu Lebensräumen verschiedener Libellenarten veranstaltete die Kreisgruppe Landshut des Bundes Naturschutz (BN) eine Exkursion. Die Exkursion wurde geleitet von Herwig Leinsinger. Der Libellenexperte machte zuerst anhand von Larvenhäuten (Exuvien) auf die gewaltigen Größenunterschiede zwischen den einzelnen Arten aufmerksam. Eine der größten bei uns lebenden Libellen ist die Große Königslibelle mit einer Länge von bis zu acht, und einer Flügelspannweite von bis zu elf Zentimetern. Anschließend führte Leinsinger die Teilnehmer der Exkursion zu einem kleinen Weiher bei Albing. Alleine dort fanden sich zwölf verschiedene Libellenarten. Die Libellen, die farbenprächtigen Insektenjäger, konnten teils aus der Nähe betrachtet werden, und Leinsinger wies auf Bestimmungsmerkmale hin. So sahen die Teilnehmer beispielsweise, was der Federlibelle ihren Namen verleiht: Zahlreiche Dornen an den Beinschienen der Hinter- und Mittelbeine, welche die Beine wie Federn aussehen lassen. Die glänzenden und weichen Flügel einer Großen Heidelibelle ließen erkennen, dass das Tier erst frisch geschlüpft sein musste. Die Flugzeit dieser Art beginnt zwischen Ende Juni und Anfang Juli. Am Weiher konnte mit dem Kleinen Blaupfeil auch eine stark gefährdete Art beobachtet werden. Dies ist umso bemerkenswerter, als der Kleine Blaupfeil normalerweise an fließenden Gewässern vorkommt, und nur sehr selten an stehenden Gewässern mit Grundwasserdurchzug.                  

An der Verbreitung einiger Libellenarten lässt sich der Wandel des Klimas ablesen. So war die Feuerlibelle ursprünglich in Südeuropa beheimatet, sei jetzt allerdings auch nördlich der Alpen stellenweise häufig anzutreffen, informierte der Libellenspezialist. Die Feuerlibelle benötigt stehende Gewässer, die sich gut erwärmen und eine stark entwickelte Vegetation bis unter die Wasseroberfläche aufweisen. Ihre Lebensräume erhält sie auch durch den Abbau von Kies. Die Exkursion führte die Teilnehmer weiter durch den Auwald an die Isar. Dabei bot sich Gelegenheit, dem Leiter der Exkursion auch allgemeine Fragen zu stellen. Leinsinger erläuterte, dass die Entwicklungszeit der Libellen von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Libelle je nach Art zwischen wenigen Monaten und fünf Jahren schwankt. Libellen ernähren sich von Insekten, die Larven der Libellen von Kleintieren im Wasser.                                              

An der Isar zeigte Leinsinger Larvenhäute von geschlüpften Libellen, und zwar von der Kleinen Zangenlibelle, der Gemeinen Keiljungfer und der Grünen Keiljungfer. Die Grüne Keiljungfer ist eine vom Aussterben bedrohte Art, deren Vorkommen im Rahmen der Exkursion nur anhand der gefundenen Exuvie nachgewiesen werden konnte. Auch die Gemeine Keiljungfer war bis vor etwa 15 Jahren vom Aussterben bedroht, ist inzwischen aber durch die allgemeine Verbesserung der Wasserqualität in den Fließgewässern wieder häufiger geworden. Bemerkenswert, so Leinsinger, sei das gemeinsame Vorkommen von Kleiner Zangenlibelle, Gemeiner Keiljungfer, Grüner Keiljungfer und Westlicher Keiljungfer in der Isar bei Ergolding, da es nur wenige Gewässer gebe, in denen diese vier Arten auf so engem Raum zusammen vorkämen.                                                                                                     

Fließendes Gewässer, das reich an Sauerstoff und flutenden Wasserpflanzen ist, braucht die Gebänderte Prachtlibelle. Beeindruckend war es, Paarung und Eiablage dieser Art beobachten zu können: Weibchen und Männchen bilden ein so genanntes Paarungsrad. Nach der Paarung zeigt das Männchen dem Weibchen die Stelle an einer Wasserpflanze, wo das Weibchen anschließend die Eier unter Wasser ablegt. Auf dem Weg zwischen Isardamm und Sickergraben ließ sich schließlich noch eine Blaugrüne Mosaikjungfer sehen. Diese häufige, auffallend schön gefärbte Libellenart jagt oft auch weitab ihrer Heimatgewässer und konnte den Teilnehmern der Libellen-Exkursion daher auch noch auf ihrem Rückweg von der Isar nach Albing begegnen.

Naturschützer können auch feiern

Traditionelles BN-Sommer- und Kinderfest – 25 Jahre OG Ergoldsbach   

Frohe Stimmung herrschte beim Sommer- und Kinderfest der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe, das in diesem Jahr in Ergoldsbach stattfand. Mit diesem Fest feierte die BN-Ortsgruppe Ergoldsbach-Neufahrn gleichzeitig ihr 25-jähriges Gründungs-Jubiläum. Ein buntes Unterhaltungsprogramm boten die Veranstalter für jung und alt. Nicht nur Tonfiguren formen und Vogelnistkästen bauen konnten die Kinder, sondern auch Büchsenwerfen, Sackhüpfen, Seifenblasen, Weidenflechten und Schminken waren für sie geboten. Die zahlreichen erwachsenen Festbesucher, unter denen sich auch Ergoldsbachs Bürgermeister Ludwig Robold befand, spendeten der Musikgruppe „Liederbayern“ für ihre flotten bayerischen Melodien zahlreichen Beifall. Für das leibliche Wohl war mit Ökospeisen und Getränken bestens gesorgt. An Ständen der Landshuter Energieagentur und der Aktionsgemeinschaft „Zivilcourage“ konnten sich Interessenten über alternative Energien und Energiesparen beziehungsweise über die Gefahren der Agro-Gentechnik und über die Initiative „Gentechnikfreier Landkreis Landshut“ informieren.

„Das Landschaftsbild wird zerstört“

BN und LBV gegen Bau einer großen Industriehalle im Stünzbachtal

Bei einem Ortstermin waren sich die Vertreter von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) darin einig, dass die Errichtung einer Altlastenbehandlunganlage mit einer Schüttguthalle mit den Ausmaßen von 80 mal 50 Metern und einer Höhe von rund 16 Metern am verengten Ausgang des Stünzbachtals das schöne Landschaftsbild dieses landschaftlich besonders reizvollen Tales zerstören würde. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch aus weiteren Gründen lehnen BN und LBV dieses Vorhaben in der Gemeinde Buch a. E. an der Schnittstelle der Landkreise Landshut und Freising eindeutig ab.

 Landtagsabgeodneter Dr. Christian Magerl,Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Freising, hob hervor, dass das geplante Bauvorhaben im Außenbereich fernab jeglichen genehmigten Gewerbegebiets liegt. Es würde zu einer weiteren und starken Zersiedelung unserer schönen Kulturlandschaft führen. Zu kritisieren sei auch, dass hier eine Anlage gebaut werden soll, die sinnvollerweise dort errichtet werden sollte, wo das zu recyclende Material auch anfällt. Nur so könne Schwerlastverkehr vermieden werden, der sonst die umliegenden Ortschaften und die Umwelt belasten würde.

 In die gleiche Kerbe schlägt auch Alfons Koller, Mitglied des Naturschutzbeirats beim Landratsamt Landshut. Der Bau der Halle, so Koller, bedeute ja, dass das angelieferte Material hier aufbereitet und sortiert werden soll. Bestandteile, die wieder verwertet werden können beziehungsweise aufgrund ihrer hohen Belastung hier nicht verfüllt werden dürfen, müssen deshalb wieder weggefahren werden. Für Koller sei es auch unverständlich, dass nach Aussagen des Betreibers einer neben dem geplanten Baugebiet gelegenen Kiesgrube der Abbau in den nächsten 15 bis 20 Jahren möglich sei. Nach Auskunft des zuständigen Landratsamts Freising sei der Abbau jedoch bis Ende 2010 beziehungsweise bis Ende 2014 befristet. Die Rekultivierung sei bis Ende 2010 beziehungsweise 2016 abzuschließen. Da stelle sich die Frage, was nach Ablauf der amtlichen Fristen mit der geplanten Altlastenbehandlungsanlage dann geschehen soll.

 Die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut, Diplomchemikerin Kathy Mühlebach-Sturm, stellte fest, dass die Verfüllung einer Kiesgrube mit bis zur Einstufung Z-2 belastetem Bauschutt nur in äußerst günstigen hydrogeologischen Verhältnissen möglich sei. Außerdem ist dem Leitfaden „Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen“ des Bayerischen Umweltministeriums vom Jahr 2001 zu entnehmen, dass der Einbau von Bauschutt nur übergangsweise maximal ein Drittel des jährlichen Verfüllvolumens betragen darf. Die Begründung, eine Bauschuttsortieranlage werde sinnvollerweise am Ort der Ablagerung eingerichtet, sei damit hinfällig, so Mühlebach-Sturm. Es bleibe die Frage: Was passiert mit der Halle, wenn nach Ablauf der Übergangszeit ein solcher Einbau wasserrechtlich eventuell nicht mehr genehmigungsfähig ist?

 Problematisch an dem geplanten Standort sei für Christian Brummer, den Vorsitzenden der LBV-Kreisgruppe Landshut, vor allem, dass sich dieser direkt an der Schnittstelle von zwei landschaftlich überaus ansprechenden Landschaftsräumen befinde. Genau hier treffe das ästhetisch sehr ansprechende Stünzbachtal mit seinen zahlreichen naturschutzfachlich bedeutsamen Biotopen auf die als europäisches FFH-Gebiet ausgewiesenen Isarleitenwälder. Gerade in dicht besiedelten Regionen hätten die europäischen Schutzgebiete nicht nur den Erhalt seltener Arten und Lebensräume zum Ziel, sondern auch eine wichtige Funktion als Naherholungsgebiete für die örtliche Bevölkerung. Diese Zielsetzung werde, so Brummer, durch den Bau einer riesigen Industriehalle am Eingang des Stünzbachtales völlig konterkariert.

 Wolfgang Willner, Vorsitzender der Moosburger BN-Ortsgruppe, stellte fest, dass es allem Anschein nach keine Schranken mehr für jegliche Art von Verbauung der letzten Reste freier Landschaft gebe. So soll auch jetzt wieder mitten im Außenbereich eines unserer landschaftlichen Kleinode, das Stünzbachtal, für die Interessen eines Einzelnen geopfert werden, obwohl sogar die Staatsregierung zunehmend einen zurückhaltenden und verantwortungsvollen Umgang mit Flächen- und Landschaftsverbrauch fordere. Werde der Flächenverbrauch von täglich 129 Hektar in der Bundesrepublk nicht gestoppt, werden wir und unsere Kinder in wenigen Jahren in einem einheitlichen Siedlungsbrei leben, in dem die Natur auf einige kleine Flecken zurückgedrängt sein wird, meinte Willners Kollege, Adolf Warth.

 Paul Riederer, stellvertretender Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landshut, wies darauf hin, dass die geplante Baufläche im Umfeld schutzwürdiger Biotope liege. Ein gemäß Arten- und Biotopschutzprogramm für den Landkreis Landshut überregional bedeutsamer Lebensraum befinde sich zu einem Teil auf dem Plangebiet. Westlich davon sei ein für die Landkreise Landshut und Freising wichtiger Lebens- und Fortpflanzungsraum für verschiedene streng geschützte Amphibienarten. Es sei zu befürchten, dass diese Biotope durch die Baumaßnahme und den Betrieb in ihrer Funktion stark beeinträchtigt, ja sogar im Bestand gefährdet werden, gab Riederer zu bedenken.

 Aus all diesen Gründen lehnen die Naturschützer den Bau dieser Bauschutthalle im Stünzbachtal ab und appellieren an die Gemeinderäte von Buch, ihre Entscheidung bei diesem Planungsvorhaben gut abzuwägen. Ein so enormer Verlust von Natur und Landschaft an einer landschaftlich so reizvollen Stelle sei auch durch Gewerbesteuereinnahmen nicht zu rechtfertigen. Schließlich habe man die Verpflichtung, auch für nachkommende Generationen eine lebenswerte Heimat zu bewahren.

Die Mahnungen von BN und LBV wurden Ernst genommen: Der Gemeinderat von Buch am Erlbach lehnte am 22. Juni nach kontroverser Diskussion mit 9:8 Stimmen den Antrag auf Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans zur Ausweisung einer Gewerbefläche im Stünzbachtal und damit den Bau der riesigen Schüttguthalle einer Altlastenfirma ab!

„Ein Mangel an wirklich alten Bäumen“

Der Isarauwald war Thema beim Treffen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe

Neben Berichten zur Wasserrahmenrichtlinie und zu den Eingriffen im Vogelschutzgebiet Mettenbacher und Grießenbacher Moos durch die Umwandlung von Grünflächen in Ackerflächen  war insbesondere die Bewirtschaftungsweise des Isarauwaldes westlich von Landshut und seine enorme Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für die Naherholung sowie den Trinkwasser-, Hochwasser- und Klimaschutz Diskussionsthema beim Treffen der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe.  Die Versammlung im Café Himmel stand unter der Leitung von Kathy Mühlebach-Sturm , die kürzlich zur ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

Paul Riederer und Klaus Wiedmann berichteten von ihrer Teilnahme an der Auwaldbegehung, die im Rahmen der Woche des Waldes unter dem Motto „Wald und Wasser – Schätze der Natur“ vom Amt für Landwirtschaft und Forsten veranstaltet wurde. Bei diesem Waldbegang, an dem nicht nur Forstleute sondern auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes und der Stadtwerke teilnahmen, seien von allen Seiten die wichtigen Funktionen des Auwaldes für Mensch und Natur hervorgehoben worden. Allerdings sei seit der Regulierung der Isar vor rund hundert Jahren der Grundwasserspiegel gesunken und die Au trockener geworden. Das habe sich auch auf das Spektrum der Baumarten des Auwaldes ausgewirkt. Riederer berichtete, dass er deshalb eine vor zehn Jahren vom Wasserwirtschaftsamt durchgeführte und vom Bund Naturschutz begleitete Maßnahme angesprochen habe, bei der der linke Uferdamm auf einer kurzen Strecke abgeflacht und befestigt wurde. Das ermögliche, dass bei einem bestimmten Wasserstand Wasser aus der Isar in den Auwald fließen könne. Er habe angeregt, noch mehrere solcher Überläufe zu schaffen, um den Auwald wieder mehr zu beleben und noch größere Wassermengen bei Hochwasser zurückzuhalten. Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes hätten zugesagt, dahingehend Planungen anzustellen, sagte stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Riederer.

Klaus Wiedmann, als Beirat für Waldfragen in der BN-Kreisgruppe zuständig, wies darauf hin, dass  der Isarauwald westlich von Landshut in einem FFH-Gebiet liege und eines der ganz wenigen Laubwaldgebiete im sowieso sehr waldarmen Landkreis Landshut sei. Bei diesem Wald handele es sich um eine Waldfläche für die Gesamtökologie, die Biodiversität, den regionalen Klimaschutz, den Hochwasserschutz und die Erholung. Kennzeichnend für die gesamte obere Au sei aber ein eklatanter Mangel an Waldbeständen mit wirklich alten, starken Bäumen und dickem, stehendem Totholz, was jedoch für strukturreiche, naturnahe Wälder mit großer Artenvielfalt von höchster Bedeutung sei, stellte Wiedmann fest. Erfreut berichtete er, dass der Leiter des Forstbetriebs Freising der bayerischen Staatsforsten, Dr. Alfred Fuchs, der für die Bewirtschaftung des Isarauwaldes zuständig ist und ebenfalls an der Waldbegehung teilnahm, versichert habe, dass zukünftig bei Durchforstungsmaßnahmen im Auwald zehn alte Bäume pro Hektar stehen bleiben sollen.

Nach Meinung der Naturschützer sollte nach der jüngsten Durchforstung von gleichalterigen jungen Bäumen, bei der leider auch einige dicke Biotop- und Totholzbäume gefällt wurden, im Naherholungsraum Auwald schon jetzt auf Einschlag und Nutzung verzichtet werden. Wenn Eschen, Ahorne und Eichen zwei-, drei- und vierhundert Jahre alt werden sollen, um dann über Jahrhunderte abzusterben, müssten heute 80- bis 120-jährige Bäume stehen bleiben, gab Wiedmann zu verstehen. Nur ein Wald mit genügend vielen alten und auch absterbenden oder toten Bäumen biete den Lebensraum für die waldtypischen, heute meist bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Da die heutigen Wälder, gerade auch in Bayern, jung sind, seien eben viele Arten wie beispielsweise Vögel, Fledermäuse, Käfer und Pilze in ihrer Vielfalt gefährdet. Das Ökosystem Wald in seinen vielen Varianten könne erst dann seine große natürliche Artenvielfalt entwickeln, wenn Bäume aller Altersstufen – vom kleinen Sämling bis zum Jahrhunderte alten Baumriesen und dessen Zerfallsstadien – gleichzeitig vorhanden sind, gab Klaus Wiedmann zu bedenken.

„Botschafter der Artenvielfalt“

Philipp Herrmann „Botschafter“ für den Weißstorch

Junge Naturschützer aus ganz Bayern machten beim „Tag der Artenvielfalt“, der in diesem Jahr vom Bund Naturschutz im Nationalpark Bayerischer Wald organisiert wurde, nicht nur auf die Artenvielfalt sondern auch auf den dramatischen Artenverlust in Bayern aufmerksam. Sie präsentierten jeweils einen Landkreis und wiesen als „Botschafter der Artenvielfalt“ auf eine im Landkreis besonders gefährdete Art hin. Philipp Herrmann aus Geisenhausen vertrat als „Botschafter“ den Landkreis Landshut und stellte den Weißstorch als eine im Landkreis gefährdete Art in den Vordergrund.  Störche seien im Landkreisgebiet jährlich meist nicht nur mit einem Brutpaar vertreten, sondern ihr Leben sei wegen ungeschützter Strommasten auch gefährdet. Erfreulicherweise habe sich heuer ein zweites Paar eingefunden und das Nest auf einem ehemaligen Brauereikamin  errichtet. Wie aber schon im vorigen Jahr verunglückte auch heuer wieder ein Storch durch Stromschlag. Sein Partner musste deshalb das Brutgeschäft aufgeben. Die Artenschutz-Aktion im Bayerischen Wald war auch Bestandteil einer zweitägigen Fortbildung, bei der die jungen Naturschützer das Handwerkszeug an die Hand bekamen, um in ihrem Landkreis Veranstaltungen in Schulen oder Kindergärten durchführen zu können. Philipp Herrmann, der erst vor wenigen Tagen sein Studium für Naturschutz und Landschaftsplanung mit dem Diplom abschloss, ist auch in der BN-Kreisgruppe aktiv und begleitete als hervorragender Kenner der heimischen Vogelwelt gemeinsam mit Paul Riederer die diesjährigen vogelkundlichen Wanderungen.