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Aktion beendet


Alt und Jung gemeinsam

Bund Naturschutz versucht mit der Aktion „Z´ammsteh!“ die Generationen zu verbinden

Landshut. Im Rahmen der Aktion „Z´ammsteh!“ hat der Bund Naturschutz (BN) am Samstag, 17. September, auf der Mühleninsel ein „Fest der Generationen“ organisiert. Verschiedene Aussteller gaben den Besuchern Gelegenheit, sich mit alten Handwerkstechniken wie dem Spinnen, Sensenmähen oder der Imkerei vertraut zu machen.

Lisa Fleischmann klärte an ihrem Stand Interessierte über den ökologischen und kulinarischen Nutzen von einheimischen Strauchbeeren auf und gab Kostproben von ihren Marmeladen aus Vogelbeeren, Kornelkirsche und Hagebutte. Für Kinder gab es neben dem informativen Isarspiel des Wasserwirtschaftsamtes auch die Möglichkeit, alte, schon in Vergessenheit geratene Spiele zu erlernen – Prack´ln und Baumkegeln zum Beispiel.

Bei den Landshutern kam dieses Programm gut an. „Wir haben direkt unterbrechen müssen – es war eine sehr gut besuchte Veranstaltung, mehrere hundert Leute“, sagte Paul Riederer, der stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut. Ziel von „Z´ammsteh!“ sei aber in erster Linie die Begegnung der Generationen innerhalb des BN. Insbesondere ging es dabei um das Verhältnis des BN zum 2008 entstandenen Verbund junger Aktivisten im BN 2.0. „BN 2.0 ist aus dem Bund Naturschutz entstanden. Unsere Zielgruppe ist die Generation um die Dreißig, erläuterte Philipp Herrmann, Sprecher und Mitbegründer von BN 2. Das Ziel des Projektes. „Der BN spricht normalerweise Ortsgruppen an. Bei uns sind die Leute über ganz Bayern verteilt und via Email-Verteiler vernetzt.“ Der Verein wolle das Wirken von BN und BN 2.0 verknüpfen, daher auch das Motto des Festes: „´Z´ammsteh´ ist ein alter Begriff dafür, dass Jung und Alt zusammenstehen.“

Wie eine Zusammenarbeit von BN und BN 2.0 und eine grundsätzliche Verjüngung des Vereins auf lange Sicht aussehen könnte, dies war das Thema der Podiumsdiskussion, die anschießend am Abend in der „Insel“ stattfand. „Vom Kassenwart zum Flashmob-Aktivisten – Umweltschutzengagement im Jahr 2011“ lautete ihr Motto. Ausgangspunkt der Debatte war der Befund, dass viele Mitglieder der Jugendorganisation des BN den Verein verlassen, sobald die das Alter von etwas Mitte zwanzig erreicht haben. „Man steht vor Familiengründung und Berufseinstieg – wie ist da noch Platz für Naturschutz?“ fragte BN 2.0-Sprecherin Lioba Degenfelder. Lebensumbruchsituationen böten auch eine Chance, meinte BUND-Mitglied Sören Janssen. Jedoch habe sich vieles im Gegensatz zu früher verändert: „Neues Engagement ist aktions- und Projekt orientierter. Heute entscheidet man sich nicht ein für alle Mal, man entscheidet sich ständig. In diesem Land tut sich unheimlich viel im Unweltschutz, aber nur wenig in den Verbänden.“ Darauf geht der BN 2.0 ein – mit mehr Flexibilität und Internetpräsenz.

Ob die veränderte Form von Aktionen mit den Strukturen des BN vereinbar sei, darüber konnten sich die Diskutierenden nicht vollständig einig werden. Heiner Müller-Ermann zog das pessimistische Resümee: „Es ist eine ganz schwierige Situation, dass wir nicht damit umgehen können, dass die herkömmlichen Vereinstrukturen nicht mehr funktionieren.“ Landesvorstandmitglied Winfried Berner betonte hingegen: „Es ist eine endlose Aufgabe, schrittweise an den einzelnen Baustellen zu arbeiten. Mit weit über 175 000 Mitgliedern stehen wir für einen

Verband sensationell da. Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht immer perfekt sind und das auch nicht sein müssen.“

Wie Engagement konkret aussehen kann, damit beschäftigte der BN sich am Sonntag – beim BN 2.0-Praxistag mit dem Motto: „Twitter, Flashmob, Guerilla Gardening – Neue Formen des Protests.“

Artikel: Landshuter Zeitung – Eva Maria Kleitsch – 19. September 2011

Fotos: Paul Riederer (6), Franz Gumplinger (1)

 

Beim „Z’ammsteh – Fest der Generationen“ boten BN 2.0 und BN-Kreisgruppe ein buntes Programm für Alt und Jung - so Hufeisenwerfen, Baumkegeln, Prack’ln, Schussern, Sensendengeln, das Isarspiel und noch vieles mehr.

 

Grünes Fest der Generationen

Junge Aktive des Bund Naturschutz rufen zum „Z´ammsteh“ auf

Landshut.  Alte Hasen und junges Gemüse wollen BN 2.0, die jungen Aktiven des Bund Naturschutz (BN), und die Kreisgruppe Landshut des BN am 17. und 18. September zusammentrommeln. Beim Projekt „Z´ammsteh“ sollen verschiedene Generationen voneinander lernen, um im Arten-, Natur- und Umweltschutz gemeinsame Ziele zu erreichen. Dazu finden auf der Mühleninsel und in der Poschinger-Villa mehrere Veranstaltungen statt.

In Bayern sei „Z´ammsteh“ ein Wort mit großer Bedeutung. Früher wurde es in Notlagen ausgerufen, um Alt und Jung zum Zusammenhalten aufzufordern, sagte der stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut, Paul Riederer. Diese Devise macht sich BN 2.0 nun für sein diesjähriges Projekt zu eigen. „Wir wollen damit dem Generationenkonflikt aus dem Weg gehen und sehen, was wir voneinander lernen können“, sagt Philipp Herrmann, Sprecher von BN 2.0, beim Pressegespräch am 1. September 2011, im Gasthof zur Insel.

Erstmal feiern

Am Samstag, 17. September, sollen junge und alte Natur- und Umweltschützer vor allem erst einmal eines: miteinander feiern. Auf der Mühleninsel können ab 11 Uhr bei Live-Musik alte Spiele wie das Brack´ln, Baumkegeln und Zwetschgenkern-weitspucken ausprobiert werden. „Das sind Spiele, die die Kinder heute gar nicht mehr spielen. Wir wollen sie ihnen wieder näher bringen“, sagt Brigitte Englbrecht, Geschäftstellenleiterin der BN-Kreisgruppe. Der Förderverein Heimat- und Handwerksmuseum Rottenburg stellt das alte Handwerk des Sensendengelns vor und lädt zum Selbermähen ein. Daneben werden seltene Exemplare alter Haustierrassen mit dabei sein und eine Fotoausstellung über die Entwicklung der Landschaft rund um Landshut präsentiert. Abends wird im Gasthaus „Zur Insel“ bei einer Podiumsdiskussion über Fragen zu Generationenkonflikt, neuen Verbandsstrukturen und neuen Formen des Umweltengagements gesprochen. Dazu konnte der BN einschlägige Referenten aus der Umweltbewebung gewinnen.

Für Sonntag, 18. September, plant BN 2.0 einen Praxistag. An diesem werden in der Poschingervilla unter dem Thema „Twitter, Flaschmob, Guerilla Gardening – neue Formen des Protests“ verschiedene Workshops angeboten. In diesen sollen die Alten von den Jungen lernen, welche Möglichkeiten neue Medien und neue Konzepte für den Umweltschutz bieten. Dabei ginge es darum, gemeinsam neue Ideen zu erdenken, wie man in der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit auf den Umweltschutz lenken könne, sagt Herrmann. Auch über die Veranstaltung hinaus wünschen sich Riederer und Herrmann, dass dort Anregungen und Anstöße gegeben werden, die in Zukunft Veränderungen für die Umweltschutzbewegung bringen und junge Menschen dafür motiviert werden können. Denn, sagt Riederer, von den 4000 Mitgliedern, die man in der Kreisgruppe habe, sei der Großteil der Aktiven schon im fortgeschrittenen Alter.

Um die Lücke zwischen Alt- und Jungaktiven nicht zu groß werden zu lassen, wurde 2008 die Initiative BN 2.0 gegründet. Der Generation „Plus-Minus-Dreißig“ soll damit entgegengekommen werden. Das Netzwerk will jungen Erwachsenen, die sich im Natur- und Umweltschutz engagieren wollen, eine Plattform geben. Weil BN 2.0 bayernweit organisiert sei und die Kommunikation hauptsächlich über das Internet stattfinde, komme es der mobilen, überregionalen Lebensweise dieser Generation entgegen, erklärt Herrmann.

Für den 17. und 18. September erhoffen sich die Verantwortlichen von BN und BN 2.0 jedenfalls großes Interesse am Umweltschutz Interessierter. Nicht nur Jung und Alt sollen dann „z´ammsteh“. Auch das „gelebte Mittelalter“ sei herzlich eingeladen, so Herrmann.

Weitere Informationen zu BN 2.0 und zum Projekt „Z´ammsteh“ gibt es im Internet unter www.bn-zweinull.de.

 

Landshuter Zeitung, Andreas Landes, 3. September 2011

 

Umweltbildungsprojekt „Z’ammsteh“

Ein Projekt der Gruppe BN 2.0 auf der Landshuter Mühleninsel

Am Wochenende 17./18. September 2011 führt die Gruppe BN 2.0 in Landshut das Umweltbildungsprojekt „Z’ammsteh“ durch, das von der BN-Kreisgruppe unterstützt und vom Umweltfonds Bayern gefördert wird. Das Projekt von BN 2.0 – einem Netzwerk 25- bis 35-jähriger Aktiver im Bund Naturschutz in Bayern – steht für ein generationsübergreifendes Projekt, das die Zusammenarbeit, das gegenseitige Verstehen, das voneinander Lernen und das Eintreten für ein gemeinsames Ziel von mehreren Generationen fördern soll. Bei dem Treffen von Menschen der unterschiedlichen Generationen steht im Mittelpunkt der Austausch von Erfahrung und Wissen und die gegenseitige Unterstützung durch Weitergabe von generationenspezifischer Erfahrung. Ziel der Veranstaltung besteht darin, junge, aktive und engagierte Natur- und Umweltschützer mit den „alten Hasen“ bekannt zu machen, diese zu vernetzen und so aus der „Generationen-Isolierung“ herauszubringen.

Eröffnet werden soll das Projekt am Samstag, 17. September, mit einem Publikums-tag, dem „Fest der Generationen“, auf der Mühleninsel, auf der Grünfläche entlang dem Weg vom Ländsteg zum Parkhaus. Auf dieser Fläche steht eine Linde und eine kleine Stele mit Bronzetafel, welche die BN-Kreisgruppe Landshut anlässlich der BN-Delegiertenversammlung 2007 in Landshut den Bewohnern der Stadt gespendet hat.

Hier wird alt und jung ein offenes Programm zum Mitmachen angeboten, beispiels-weise alte Handwerkstechniken wie Sensendengeln, Sensenmähen, Korbflechten, Besenbinden, aber auch althergebrachtes Kasern und Buttern, ein Imker demon-striert einen Bienenstaat und BN-Kindergruppen bieten alte Kinderspiele im Freien an. Auch „Brackeln“ ist geplant. Zum Mähen mit der Sense stellt das Stadtgartenamt in der Nähe des Veranstaltungsplatzes eine Wiesenfläche zur Verfügung.

Im Gasthof „Zur Insel“ findet am Samstag abend eine Podiumsdiskussion zum Thema „Umweltschutzbewegung gestern und heute“ mit alten und jungen Natur-schützern, unter ihnen auch BN-Vorsitzender Dr. Hubert Weiger, statt. Am Sonntag, 18. September, findet ebenfalls in der „Insel“ ein Intensivkurs „Neue Aktionsformen – Umweltschutz im Jahr 2011“ und eine „Ideenschmiede“ statt. Für dieses Umweltbildungsprojekt wird bayernweit eingeladen.