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Newsletter / Naturschutznachrichten

Festabend am 9. November

Im Sommer 1984 trafen sich etwa 30 Leute im alten Stadler-Saal, um eine Vilsheimer Ortsgruppe für den Bund Naturschutz ins Leben zu rufen. Heute zählt die Gruppe "Kleines Vilstal"  über 200 Mitglieder.

Vieles haben die Aktiven seitdem zum Erhalt der Natur gemacht! Dank zahlreicher Pflanzaktionen wurde der Ziegelberg renaturiert und in Gessendorf ein Biotop geschaffen. Aufgrund des überbordenden Bebauungsdrucks mit entsprechender Versiegelung von Flächen wurden in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband und der Gemeinde Ausgleichsflächen mit Gehölzen und Blühwiesen gestaltet. Schleiereulen finden sich dank der Anbringung von Nistkästen auf unserem Gemeindegebiet wohl. Unzählige Naturkenner und Fachleute treffen sich Jahr für Jahr in Vilsheim zu Vogelstimmen-, Insekten oder Wildpflanzen-Exkursionen. Viele Grundschulklassen dürfen seither Naturwunder wie das Turmfalkennest im Vilsheimer Kirchturm entdecken. In der vor 25 Jahren von Birgit Högl und Ulrike Kainz ins Leben gerufenen Kindergruppe lernen die Kleinen spielerisch, die Natur zu lieben und schützen. Renommierte Wissenschaftler wie Dr. Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin oder der Wildbienenforscher Dr. Erwin Scheuchl kommen dank des neu geschaffenen Artenreichtums nach Vilsheim, um ihre Forschungsarbeiten zu betreiben. Der Bayerische Rundfunk wurde schon vor Jahren auf den "Naturschutz-Hotspot" Vilsheim aufmerksam und lud den Vorsitzenden Johannes Selmansberger zu "Eins zu Eins der Talk " ein. Diesen Sommer kam der BR nach Vilsheim, um für die Serie "Gernstl unterwegs" zu filmen, die Folge wird am 25. Dezember um 18.45 Uhr gesendet. Auch das Münchner Kirchenradio machte in Vilsheim heuer Station, um Johannes Selmansberger zu interviewen, hier der Link: https://smb-einfachleben.podigee.io/117-new-episode/embed?context=external

Bei so viel Erfreulichem muss ein rundes Jubiläum natürlich gefeiert werden, und so lädt die Ortsgruppe ein zu einem klassischen Konzert am Samstag, 6. Juli 2024 im Innenhof vom Schloss Kapfing sowie zu einem großen Festabend am Samstag, 9. November 2024 im Gasthof Stadler. Die Naturschutzarbeit wird fortgesetzt und ist aufgrund des dramatischen Anstiegs des Artensterbens und der Erderwärmung dringender nötig als je - die Vilsheimer Naturschützer pflanzen demnächst Vogelschutzhecken und Streuobstwiesen. Grundstückseigentümer, die bereit sind, auf ihrem Grundstück Bäume oder Vogelschutzhecken zu pflanzen, können sich gerne melden, auch neue Mitglieder sind gern gesehen: bnkleinesvilstal@t-online.de.

Lilo Horsch

P.S. Auch die Landshuter Zeitung berichtete am 26. Oktober 2024 über die Ortsgruppe und das anstehende Jubiläum


Die Geschichte von Ida und Woodhenge

Visheim, im November 2024. Die Bildhauerin Martina Kreitmeier hat beim BN-Vorsitzenden Johannes Selmansberger angerufen und Totholz für ein Biotop angeboten. Natürlich kann man einen Lebensraum mit Totholz noch aufwerten. Eigentlich müsste dieses sogenannte Totholz Lebensholz heißen, denn es ist zwar außen tot, innen aber voller Leben. Allein die Hälfte der 6000 Käferarten, die bei uns nachgewiesen sind, brauchen das verrottende Holz als Lebensraum. Nicht schlecht staunte Selmansberger als dann die mächtigen Stämme angeliefert wurden. Deutlich erkennbar waren an vielen Stellen schon die Bohrlöcher der Bockkäfer und Wildbienen. Martina wollte die Käferlarven nicht zu Hackschnitzel schreddern lassen. Sie regte an: „Damit das gut aussieht, müssen wir die Stämme aufstellen“ Andreas Brunner rücke mit dem Bagger an und stellte die Stämme auf. „Das sieht ja jetzt aus wie Stonehedge in England nur eben aus Holz. Dann nennen wir es halt „Woodhenge“, bemerkte der BN-Vorsitzende. Der Begriff Woodhenge war geboren.

Während gerade Woodhenge entstand rief Martina Kreitmeier noch einmal an und sagte. „Ich hätte da noch eine Figur, die wird nichts, der Rücken ist zu schlecht! Ob wir die nicht auch zum Totholz legen könnten?“ Bei der Anlieferung der Figur haben wir dann festgestellt, dass die unvollendete Skulptur viel zu schade für das Totholz ist. Kurzerhand haben wir die Figur wieder in die Werkstatt zurückgefahren. Johannes Selmansberger hat mit seinen unzureichenden Fähigkeiten als Holzschnitzer noch einige Modellierungen vorgenommen. Und dann haben die Naturschützer die Figur in das Biotop mit Blick zum Watzmann auf einen Betonsockel aufgestellt. Die Figur in der Landschaft hat die Blicke der Leute auf sich und auf das ganze Biotop gezogen. Viele Besucher meinten wir sollen der Figur auch einen Namen geben. Martina hat sich dann, aus den vielen Vorschlägen, für Ida entschieden. Der weibliche Vorname Ida bedeutet übersetzt „die Arbeitende“, „die junge Frau“ und „die göttliche Seherin“. Und wenn es gerade die richtige Witterung hat, dann kann sie den Watzmann hinter der Kulisse von Gundihausen sehen. Der Name Ida passt auch zu den Naturschützern: Wir wünschen uns auch bei unseren Aktionen, dass sie von Weitsicht getragen werden.

Franz Xaver Gernstl ist auf die Geschichte aufmerksam geworden und hat darüber einem Bericht in seine Sendung „Call a Gernstl“ eingebaut. Die Fläche, ca. ein Hektar ist im Eigentum der Gemeinde Vilsheim. In der Nachkriegszeit wurde Sand abgebaut. Dann geriet die Fläche in Vergessenheit. Ein Teil wurde dann noch für Ackerbau genutzt und der Rest war Abladestelle für Bauschutt und Ölfilter, die dann noch angezündet wurden, so dass die ganze Fläche abbrannte. In den 50er und 60er Jahren hat es in jeder Gemeinde diese wilden Müllkippen gegeben. Nach einigen Diskussionen um eine Schießanlage wurde auf Antrag der Bund Naturschutz Ortsgruppe die Fläche den Naturschützern unentgeltlich überlassen. Wir haben den Müll beseitigt, einen Obstgarten angelegt, Hecken und Bäume gepflanzt und eine Blumenwiese angesät. Ein wunderbarer Lebensraum ist entstanden. Jedes Jahr brütet der Neuntöter in einem Rosenstrauch. Die Goldammer ist ebenfalls Brutvogel, genauso wie die Klapper- und die Gartengrasmücke. Am Rainfahrn ist die Rainfahrn-Seidenbiene zu beobachten. Der Specht, der kleine Hirschkäfer und die Hornissen beginnen schon mit der Zerlegung der dicken Stämme. Im Hornissenkasten hat sich, nachdem das Hornissenvolk im natürlichen Zyklus abgestorben war, der Siebenschläfer für den Winter eingenistet. Auch für die Golddistel und für die Karthäuser-Nelke ist dieses Biotop der einzige Standort weit und breit. Nachdem die Schleiereule auch hier auf Mäusejagd geht, nutzt sie die „Ida“ als idealen Ansitzplatz.

Aus einer Sandabbaufläche und Schuttplatz hat die Bund Naturschutz Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ einen neuen Lebensraum gezaubert.


Obstbaumpflege in Vilsheim

Am Samstag, den 16. März 2024 war Obstbaumschnitt am Ziegelberg angesagt. Erstaunlich ist, dass trotz eines sehr ungemütlichen Wetters sich sage und schreibe 20 Leute gefunden haben um den Obstgarten wieder auf Vordermann zu bringen. Doch die Mühe hat sich gelohnt und alle haben etwas gelernt.

An der Menge des Schnittgutes sieht man, dass es viel Arbeit war. Das Schnittgut soll durch die Gemeinde gehäckselt werden.

Die Obstbäume an der Rauhleite wurden durch Armin Heilmeier eingepflanzt. Gepflegt werden die Bäume durch Fam. Heilmeier, Kell und Meisinger-Heindl.

 


Dem Schnee gerade noch zuvorgekommen

Vilsheim, im Dezember 2023. Die Neuanlage einer Feldhecke kann schon eine Herausforderung sein. Das haben die Naturschützer der Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ in den letzten Wochen erfahren. Als Glücksfall bezeichnete es Johannes Selmansberger, dass die Familie Forster zugestimmt hat, zwischen dem Biotop in Oberfroschham und dem Landwirtschaftlichen Anwesen eine 150 Meter lange Vogelschutzhecke, zu pflanzen. Franz Xaver Gernstl wurde gebeten, am 2. Weihnachtsfeiertag in der Sendung "Call a Gernstl" über dieses Biotop zu berichten. Der Freistaat Bayern fördert diese Anlagen von Landschaftsbestandteilen, es müssen aber bestimmte Auflagen erfüllt werden. Wichtig ist, dass hier autochtones Pflanzenmaterial verwendet wird. Eine Baumschule aus Viechtach kann diese Pflanzen anbieten. Da die Blätter in diesem warmen Herbst so lange an den Pflanzen waren wurde relativ spät mit der Rodung der Sträucher begonnen. Dann waren alle Lieferfahrzeuge ausgebucht und das Pflanzenmaterial wurde erst Ende November angeliefert. Der Pflanztermin, für den schon die Helfer organisiert wurden, konnte nicht eingehalten werden, da starke Schneefälle angesagt waren. Also musste schnell noch alles neu organisiert werden. Die Pflanzen mussten vor dem Schneefall noch unter die Erde. Es hat dann auch geklappt. Nachdem der Schnee wieder weggetaut war mussten dann auch noch 300 Meter Zaun gebaut werden. Es ist schon erstaunlich, dass man bei diesen nasskalten Wetter noch so viele freiwillige Helfer findet. Und zum Abschluss wurde dann auch noch ein Nistkasten für Schleiereulen im Wirtschaftsgebäude am Hof installiert.


Vilsheim. Kirchenverwaltung verpachtet ihr Kirchenland mit Fokus auf Natur- und Umweltschutz.

Man braucht schon einen begnadeten Netzwerker und Ortskenner wie den BUND-Naturschutz Ortsgruppen Vorsitzenden Johannes Selmansberger um die richtigen Menschen zusammen zu bringen und ein solches Projekt zum Erfolg zu führen.

Zusammen mit dem Projekt A.ckerwert fanden vor zwei Jahren die ersten Gespräche mit der örtlichen Kirchenverwaltung statt, welche die Idee nach mehr Natur auf den Kirchengrundstücken erfreulicher Weise sofort unterstützte.

Am Ziegelberg in Vilsheim wurde dadurch nun eine Ackerfläche in Hanglage in artenreiches Grünland umgewandelt. Auf einer anderen Ackerfläche unmittelbar daneben werden ab nächstem Jahr seltene Ackerwildkräuter wie Kornrade, Frauenspiegel und Ackerrittersporn im Rahmen eines Ackerwildkrautprojektes in den Getreidebestand mit eingesät. Ein Landwirt aus der Gemeinde bewirtschaftet die Flächen und kann von staatlichen Fördermitteln aus dem Vertragsnaturschutz profitieren, welche den geringeren Ertrag ausgleichen.

Bürgermeister Georg Spornraft-Penker, selbst Landwirt, war beim Ortstermin dabei und berichtete davon, dass diese Hanglagen mit den offenen Ackerböden bei Starkregen immer wieder von Erosionbetroffen waren. Ein Problem für den Erhalt unserer Böden, aber auch für die Bäche und dieGrundwasserneubildung. Auf jeden Fall Ärger für die Kommunen, die sich allzu oft mit den Folgen des auch in der Landwirtschaft unerwünschten Bodenabtrags befassen müssen.

Schon im ersten Jahr der Wiesen-Neuanlage – diese wurde Anfang Juni diesen Jahres durch den vom Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) beauftragten Maschinenring Vilsbiburg gefräst und anschließend mit gebietsheimischen Saatgut (30 Arten) eingesät – konnte die Fläche das Regenwasser auch beiextremen Niederschlägen gut aufnehmen.

Trotz eines Sturzregens von etwa 60 Liter in der Stunde wurde auf der Hangfläche keine Bodenabschwemmung festgestellt.

Helmut Naneder, stellvertretender Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Landshut begleitet die praktische Umsetzung des Vorhabens im Rahmen des LPV-Projektes „Landshut blüht“, welches von der Regierung von Niederbayern mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert wird.

„Was wir hier am Ziegelberg in Vilsheim sehen, ist im Grunde auch eine Reise in die Vergangenheit unserer einst kleinbäuerlichen Kulturlandschaft. Schläge mit geringer Größe, abwechslungsreiche Kulturen, dazwischen Hecken, also insgesamt eine sehr strukturreiche Landschaft – und damit extrem artenreich. Vergleichbar hat es im Hügelland im Landkreis Landshut früher wohl an vielen Stellen ausgesehen“ so Naneder abschließend.

Die LZ berichtete am 18.10.2023


Vom Leben der Hornissen

30.09.2023. Heuer organisierte die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe und die Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ mit den Hornissenspezialisten Johannes Selmansberger und Rudi Stauner wieder einen Informationsstand in der Stadt, um Bürger über Biologie, Lebensweise und Gefährlichkeit von Hornissen aufzuklären. Mit zahlreichen Exponaten von Nistkästen und Nestern, und reichbebildertem Anschauungsmaterial war der Stand bestückt und ein Blickfang für die interessierten Besucher.

Durch die Unterschutzstellung der Hornissen, als besonders geschützte Art und durch jahrelange Aufklärung konnten sich die Bestände wieder erholen. Eine Infobroschüre mit Adressen, die man bei Problemen mit Hornissen kontaktieren kann, fand regen Absatz.

Selmansberger und weitere Hornissenspezialisten können Rat geben, was zu beachten sei. Im Notfall führen sie auch eine fachgerechte Umsiedlung des Volkes durch. Hornissen bilden wie die Honigbienen einen Staat, jedoch sterben bei ihnen im Herbst alle Individuen ab, bis auf die neuen Königinnen. Diese gehen im darauffolgenden Jahr nicht mehr in das alte Nest, sondern bauen ein Neues.


Turmfalken beobachtet

Viertklässler der Grundschule Vilsheim durften die frisch geschlüpften Turmfalken im Kirchturm aus nächster Nähe beobachten. Die Landshuter Zeitung berichtete am 4.8.2023.


Kopfweiden bereichern die Landschaft

Vilsheim. Bei der ersten Pflanzaktion der Bund Naturschutz Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ dieses Jahres am 23. März 2023 wurden im Gemeindebereich 20 Kopfweiden eingesetzt. Das Pflanzen von Kopfweiden ist einfach. Bei älteren Kopfweiden müssen immer wieder die starken Äste abgeschnitten werden, sonst drohen die Weiden am Stamm zu zerbrechen. Diese Stangen werden dann auf eine Länge von zwei Metern zugeschnitten und mindestens einen halben Meter in die Erde eingegraben. Schon nach kurzer Zeit treibt der Ast auf der ganzen Länge aus. Die unteren Triebe werden beseitigt. Nur im oberen Bereich lässt man die Äste wachsen. Dickstämmige Weiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzen, sie sind für den Naturschutz unverzichtbar, so der Naturschützer Johannes Selmansberger. Alleine über 100 verschiedene Käferarten, wie zum Beispiel die im Stamminneren als Larve lebenden Arten Weber- und Moschusbock sind auf diese Baumart genauso angewiesen wie der zu den Faltern zählende Weidenbohrer. Insgesamt sind es allein unter den Insekten 183 Spezialisten, die in Bezug auf Ernährung und Fortpflanzung von der Weide abhängen. Die Insekten bieten auch zahlreichen Vogelarten ausreichend Nahrung. Die Hohlräume der Kopfweiden sind wichtige Nist- und Schlafplätze für die Vögel und Fledermäuse. So konnten Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper, Grauschnäpper, Rotkehlchen, Blaumeise, Sumpfmeise, ja sogar Turmfalke und Stockente als Brutvogel nachgewiesen werden. Doch bis es soweit ist, dass der Stamm innen hohl wird, vergehen viele Jahre. Erst müssen Pilze, Käfer und Insektenlarven sowie Regen und Frost einwirken, bis die Hohlräume als Brutplätze geeignet sind. 


Rätsel um weniger Wildbienen

Seit 2019 läuft auf dem Ziegelberg in Vilsheim ein Wildbienenprojekt, betreut vom Wildbienen-Experten Erwin Scheuchl. Die Zählung der Wildbienen ergab wenig Erfreuliches. Die Landshuter Zeitung berichtete am 8. Februar 2023 darüber.


Heckenpflege, damit die Vögel wieder kommen

Über eine Heckenpflege-Aktion der BUND Ortsgruppe Kleines Vilstal berichtete die Landshuter Zeitumg am 2. Februar 2023.


Ein Naturschutz-"Juwel" vergrößern

BN hat Pachtvertrag für Ackerflächen in Aussicht – Extensive Bewirtschaftung geplant

Unter diesem Titel berichtete die Landshuter Zeitung am 22. August 2022 über die Aussicht auf einen Pachtvertrag am Ziegelberg in Vilsheim.


"Bienenschwarm" im neuen Domizil

Vilsheim, August 2022. Sichtlich wohl fühlen sich die Kinder der Bund Naturschutz(BN) Kindergruppe „Bienenschwarm“ in ihrem neuen Domizil im Lehner-Garten in Kapfing. Hier organisieren die Leiterinnen der Kindergruppe Birgit Högl, Kainz Ulrike und Barbara Meisinger-Heindl seit September 2021 die monatlichen Treffen. Beim letzten mal durften die Kinder in die spannende Welt der Honigbienen eintauchen. Viele werden mit Bienen die Fernsehserie „Biene Maja“ verbinden, dabei gibt es noch so viel Faszinierendes zu entdecken. Nach einer ausgiebigen Frage- und Antwortrunde mit Imker Johannes Selmansberger ging es zu den Bienenstöcken, die der Vilsheimer BN- Vorsitzende im Garten aufgestellt hat. Die Kinder konnten sehen, wo Honig eingelagert wird und wo Pollen eingelagert werden. Sie durften zusehen wie die neuen Bienen aus den Zellen schlüpfen. Und nach erfolgreichem Suchen der Königin, durften sie die Königin auch Zeichnen. Auch wenn die Bienen sehr friedlich sind, so hat man doch sicherheitshalber Schutzkleidung für die jungen Naturforscher angeschafft. Nach dem Besuch beim Bienenstock gab es natürlich Honigbrote für die ganze Truppe.


Vom Kirchturmbeobachter zum Vogelexperten

Vilsheim. (red) Die jährliche vogelkundliche Wanderung durch den Bund Naturschutz mit der vierten Klasse hat schon Tradition. Von der diesjährigen berichtete die Vilsbiburger Zeitung am 30.7.2022.


Wildbienen und Schmetterlingen auf der Spur

Trotz hochsommerlicher Hitze machten etwa 40 Naturschützer von dem Angebot der Landshuter Bund Naturschutz-Kreisgruppe Gebrauch, sich auf den neu angelegten Blühflächen in Vilsheim von Experten erklären zu lassen, was da alles fliegt, flattert, brummt und summt. Die Landshuter Zeitung berichtete am 8. Juli 2022.


Der Unterschied zwischen Feld- und Hausspatz

Vilsheim, 27. Juni 2022. Die jährliche vogelkundliche Wanderung durch den Bund Naturschutz mit der 4. Klasse der Grundschule Vilsheim hat zwischenzeitlich schon Tradition. Für den Bund Naturschutz Ortsvorsitzenden Johannes Selmansberger ist diese Wanderung auch immer ein spannendes Erlebnis weil er von der Begeisterungsfähigkeit der Kinder immer wieder angetan ist. Beim Spaziergang durchs Dorf lernen die Schüler den Unterschied zwischen Feld- und Hausspatz. Sie wissen, dass die Türkentaube bei uns eingewandert ist. Und mit dem Spektiv konnten die Kinder auch den einen oder anderen Vogel im Detail. Die Falkenbeobachtung am Vilsheimer Kirchturm und die Gewölleuntersuchungen gehören schon zum festen Bestandteil der Wanderung. Highlight der Wanderung war der Aufstieg zu den Falken bei den Kirchenglocken. Hier konnten die Kinder die jungen Turmfalken im Nistkasten sozusagen live erleben.

Abschließend galt es das erlernte in einem Quiz unter Beweis zu stellen. Die Besten wurden mit einem Vogelbestimmungsbuch, das die Bund Naturschutz Ortsgruppe spendierte, ausgezeichnet.


Von der wilden Müllkippe zum neuen Lebensraum

Bei Gessendorf entstand in den letzten Jahren ein Naturidyll.

Die Landshuter Zeitung berichtete am 14.5.2022.


Streuobstwiese seit zehn Jahren ein Naturparadies

Vor zehn Jahren hat Familie Schneider aus Vilsheim einen alten Obstgarten erworben, mit dem erklärten Ziel, die 75 Obstbäume zu erhalten. Die Landshuter Zeitung berichtete am 28.4.2022 über eine Aktion der OG Kleines Vilstal mit den neuen Grundstücksbesitzern, das Grundstück ökologisch noch weiter aufzuwerten.


Unverzichtbare Kopfweiden

Der Bund Naturschutz hat in der Vergangenheit immer wieder viele Kopfweiden gepflanzt. Sie müssen aber vor dem Biber oder verfegenden Rehen durch ein Drahtgeflecht geschützt werden.

Die Landshuter Zeitung berichtete in ihrer Reihe "Naturschmankerln".


Zukunftsweisende Pflanzaktion in Zeiten des Artenrückgangs

Bund Naturschutzgruppe „Kleines Vilstal“ pflanzte 270 Gehölze in Vilsheim

Vilsheim, im November 2021. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich 30 Naturschützer im neuen Vilsheimer Siedlungsgebiet „Bachleite“, um das 3 Hektar große Regenwasserrückhaltebecken der Gemeinde mit insektenfreundlichen Gehölzen zu bepflanzen. Birgit Högl, Ulrike Kainz und Barbara Meisnger-Heindl gelang es zudem, mit über 15 eifrig helfenden Kindern den neuen Spielplatz in der Rauhleite mit Sträuchern und einer großen Linde zu verschönern. Johannes Selmansberger leitete die Großaktion, bei der zuerst die  von der Gemeinde Vilsheim finanzierten 22 Linden, Kirschbäume, Eichen und Birken sowie die 250 Sträucher vom LKW der Baumschule abgeladen, an den richtigen Platz gebracht, Pflanzlöcher ausgehoben, Wurzelschnitte vorgenommen und schließlich die Sträucher und Bäume in den Boden gesetzt werden mussten.

Der Pflanzaktion voraus gingen monatelange Besprechungen, Planungen und Ortsbegehungen, um das Vorhaben zwischen Bürgermeister Georg Spornraft-Penker, dem Landespflegeverband des Landkreises und dem der BN-Ortsgruppe zu koordinieren. Im Frühjahr wurde auf Kosten der Gemeinde bereits vom Landschaftspflegeverband auf der Fläche eine Blühwiese eingesät, Das wegweisende Projekt und die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Naturschützern zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Bekämpfung der Folgen der Erderwärmung hat für den gesamten Landkreis Vorbildcharakter und findet hoffentlich noch viele Nachahmer. 

Die große Anspannung verwandelte sich bei Johannes Selmansberger in Erleichterung und Freude, als der letzte Strauch eingesetzt und der letzte Pfosten ins Erdreich gedrückt war. Nun darf man gespannt sein, wie sich dieses neue Vilsheimer Natur-Juwel entwickeln wird. 


Kinder des Naturkindergartens sorgen für "rosige" Bepflanzung

Vilsheim, 27. November 2021. Auf den Vorschlag des Bürgermeisters Georg Sponraft-Penker hin, wurden kürzlich zwei Verkehrsinseln in der Rauhleite mit Rosen bepflanzt. Johannes Selmansberger vom Bund Naturschutz hatte die Idee, dies mit den Kindern des Naturkindergartens zu machen. Vor Ort erklärte Johannes Selmansberger der Wert der nicht gefüllten Rosen. Dabei war er erstaunt, welches Wissen manche Kinder schon hatten. So wussten sie, dass Pollen für Bienen und Hummeln wichtig sind und dass Hagebutten als Vogelfutter und als Marmelade genutzt werden. Die Gemeindearbeiter hatten die Pflanzfläche optimal vorbereitet. So waren nach einer Stunde 50 Rosenstöcke eingepflanzt. Die Kinder hatten das gute Gefühl, für Bienen und Vögel etwas Gutes getan zu haben. Sie werden sich nächstes Jahr, wenn die Insekten an den Buschrosen Nahrung suchen, sicherlich gern an die Aktion zurückerinnern.


Vilsheim blüht

Vilsheim, im Juli 2021. Mit dem Gebiet Ziegelberg und den angrenzenden Wiesen, die zum großen Teil in Naturschutzprogrammen sind, hat Vilsheim ein kleines Juwel in Sachen Naturschutz. Die Vilsheimer schätzen das auch und nutzen die Gegend gerne für Spaziergänge. Besonders wertvoll sind diese Flächen für den Naturschutz wenn zu anderen Lebensräumen Verbindungen geschaffen werden. In einem gemeinsamen Projekt zwischen Gemeinde Vilsheim, dem Landschaftspflegeverband (LPV) und dem Bund Naturschutz konnten zwischen Kapfing und Vilsheim zwei Hektar Blühflächen angelegt werden. Helmut Naneder, der Vorstand des LPV Landshut und Johannes Selmansberger vom Bund Naturschutz planten die Naturschutzmaßnahmen im Detail. Der Maschinenring Vilsbiburg hat die Vorarbeiten professionell durchgeführt. Die Abschließende Einsaat einer speziellen Einsaat für das tertiäre Hügelland wurde von Johann Krimmer, einem Landwirt aus Freising durchgeführt. Johann Krimmer hat sich auf die Erzeugung von speziellem Saatgut und auf die Einsaat der Wiesen spezialisiert. Bei einem abschließenden Ortstermin mit Gemeinde, LPV, Bund Naturschutz und Maschinenring bezeichnete Selmansberger nicht nur die Anlage der Blühflächen als beispielhaft sondern lobte die Gemeinde für die Installation einer insektenschonenden Beleuchtung im angrenzenden Siedlungsgebiet Rauhleite. Mit einer Farbtemperatur von 2200 Kelvin werden die Insekten nicht angezogen. Selmansberger hofft, dass dieses vorbildliche Verhalten beispielgebend für andere Gemeinde ist. Im Herbst werden die Randbereiche der Grundstücke vom Bund Naturschutz noch bepflanzt. Nächstes Jahr, wenn alles blüht, sollen die Wildbienenvorkommen auf den Flächen kartiert werden. Bürgermeister Georg Spornraft-Penker zeigte sich über die gelungene Zusammenarbeit von Gemeinde, LPV, Maschinenring und dem Bund Naturschutz sichtlich erfreut.


"Keine Zeit zu verlieren - es gibt viel zu tun!"

Jahresmitgliederversammlung 2021 der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“

Vilsheim Anlässlich ihrer Jahresmitgliederversammlung am 23. September im Gasthaus Stadler wählte die BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ eine neue Vorstandschaft. Einleitend fasste Johannes Selmansberger die aktuellen regionalen Naturschutz-Themen in einem kurzen Bericht zusammen. Das dramatische Artensterben und die Erderwärmung bestätigten auch den Naturschützern der BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ , wie dringend notwendig ihr jahrzehntelanger Einsatz für den Erhalt der Natur ist.

So erwähnte Selmansberger, wie Besorgnis erregend in diesem Jahr der extreme Rückgang der Wildbienenpopulation am Ziegelberg war. Er führt dies auf das extrem kalte Frühjahr zurück. 

Eine ermutigende Überraschung hingegen bescherten in diesem Jahr die Erben eines Schreber-Gartens in Kapfing den Naturschützern, indem sie dieses Grundstück der Ortsgruppe pachtfrei zur Verfügung stellen und damit für die Kinder der Ortsgruppe zukünftig einen idealen Ort zum Erfahrbarmachen der Natur ermöglichen. 

Einen großen Erfolg dürfen die Vilsheimer Naturschützer durch die Vermehrung der (besser: bei den) Schleiereulen und Turmfalken verbuchen. Die von den Naturschützern im Gemeindegebiet angebrachten Nistkästen wurden von den fliegenden Nachträubern zur Aufzucht von Nachwuchs genutzt. 

Abschließend rief Johannes Selmansberger die Mitglieder dazu auf, bei der großen Pflanzaktion zwischen Rauhleite und Bachleite am Samstag, den 6. November ab 9 Uhr mitzuhelfen. Wer gerne bei der Renaturierung und Verschönerung Vilsheims  mithelfen und in 20 Jahren zu den Jüngeren einmal stolz „da hab ich auch mitgepflanzt!“ sagen möchte, kann sich bei Johannes Selmansberger telefonisch unter 08706-513 melden. 

Im Anschluss wählte die Ortsgruppe die Vorstandschaft. Johannes Selmansberger und Dr. Helmut Mauermann wurden als 1. und 2. Vorstand und Martin Lackermeier als Kassenwart bestätigt. Als Beisitzer wurden Otmar Baldus, Andreas Faltlhauser, Gabi Ganzer, Birgit Högl, Peter Jirosch, Ulrike Kainz, Gabi Kleindorfer, Barbara Meisinger-Heindl, Paul Selmansberger, Rudi Stenzel und Valentin Wagner, als Schriftführerin Liselotte Horsch gewählt. Johannes Selmansberger bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und hofft weiterhin auf eine aktive Zusammenarbeit zum Erhalt der gefährdeten Natur.


Blühflächen angelegt

Vilsheim, 6. Juli 2021. Mit dem Gebiet Ziegelberg und den angrenzenden Wiesen, die zum großen Teil in Naturschutzprogrammen sind, hat Vilsheim ein kleines Juwel in Sachen Naturschutz. Die Vilsheimer schätzen das auch und nutzen die Gegend gerne für Spaziergänge. Besonders wertvoll sind diese Flächen für den Naturschutz wenn zu anderen Lebensräumen Verbindungen geschaffen werden. In einem gemeinsamen Projekt zwischen Gemeinde Vilsheim, dem Landschaftspflegeverband (LPV) und dem Bund Naturschutz konnten zwischen Kapfing und Vilsheim zwei Hektar Blühflächen angelegt werden. Der Vorstand des LPV Landshut und Johannes Selmansberger vom Bund Naturschutz planten die Naturschutzmaßnahmen im Detail. Der Maschinenring Vilsbiburg hat die Vorarbeiten professionell durchgeführt. Die Abschließende Einsaat einer speziellen Einsaat für das tertiäre Hügelland wurde von Johann Krimmer, einem Landwirt aus Freising durchgeführt. Johann Krimmer hat sich auf die Erzeugung von speziellem Saatgut und auf die Einsaat der Wiesen spezialisiert. Bei einem abschließenden Ortstermin mit Gemeinde, LPV, Bund Naturschutz und Maschinenring bezeichnete Selmansberger nicht nur die Anlage der Blühflächen als beispielhaft sondern lobte die Gemeinde für die Installation einer insektenschonenden Beleuchtung im angrenzenden Siedlungsgebiet Rauhleite. Mit einer Farbtemperatur von 2200 Kelvin werden die Insekten nicht angezogen. Selmansberger hofft, dass dieses vorbildliche Verhalten beispielgebend für andere Gemeinde ist. Im Herbst werden die Randbereiche der Grundstücke vom Bund Naturschutz noch bepflanzt. Nächstes Jahr, wenn alles blüht, sollen die Wildbienenvorkommen auf den Flächen kartiert werden. Bürgermeister Georg Spornraft-Penker zeigte sich über die gelungene Zusammenarbeit von Gemeinde, LPV, Maschinenring und dem Bund Naturschutz sichtlich erfreut.


Bienen und Falter gehen stark zurück

Wildbienen- und Schmetterlingswanderung in Vilsheim

Vilsheim, 20. Juni 2021. Bei der diesjährigen Wildbienen- und Schmetterlingswanderung der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut, konnte Johannes Selmansberger, Vorsitzender der Ortsgruppe “Kleines Vilstal“ neben zahlreichen Besuchern, die Leiter der Exkursion Erwin Scheuchl und Wolfgang Willner begrüßen. Beide kennen das Gebiet rund um den Ziegelberg aus verschiedenen Begehungen. Erwin Scheuchl ist auch Mitglied eines Forscherteams der Uni Ulm. Bei diesem Forschungsprojekt spielt auch Vilsheim eine Rolle. Der Ziegelberg und die angrenzenden Wiesen sind zwischenzeitlich von überregionaler Bedeutung. Auf der Such nach den Insekten, bei dem sich auch Kinder mit Eifer beteiligten, musste man aber feststellen, dass im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, ein regelrechter Einbruch zu verzeichnen ist. Erwin Scheuchl: “Der Rückgang ist erschreckend“. Bei den Schmetterlingen konnten nur einige wenige Exemplare von Allerweltsarten, wie Dickkopffalter oder Kleiner Fuchs festgestellt werden. Einige Wildbienenarten sind völlig verschwunden. Auch bei häufigen Arten musste man einen Rückgang von über neunzig Prozent feststellen. Scheuchl und Willner erklärten, dass diese dramatische Situation bayernweit festzustellen ist. Die extreme kalte Witterung im ganzen April und der nasskalte Mai haben sicherlich hier einen großen Einfluss. Durch die Witterung verschoben sich auch die Blühphasen der Pflanzen, was für die Insekten durchaus problematisch sein kann. Trotz dieser misslichen Situation konnten die Teilnehmer einige Wildbienen und deren Wirtspflanzen kennenlernen. So konnte Scheuchl eine Sandbiene, die Andrena pontica, die er 2011 im Inntal bei Passau zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen hat, auch in Vilsheim präsentieren. Diese Art hat sich auf den Blütenbesuch von Doldenblütlern wie Wiesenkerbel und Giersch spezialisiert. So konnten die Teilnehmer trotz der enttäuschenden Gesamtsituation doch einiges an Wissen über Wildbienen und Schmetterlinge mit nach Hause nehmen.


"Vilstalfrösche" pflanzen junge Bäume

Vilsheim, Im Dezember 2020. Die Kinder des Naturkindergartens „Die Vilstalfrösche“ waren, trotz des winterlichen Wetters mit Eifer dabei Bäume in ihrem Außengelände zu pflanzen. Der Naturkindergarten hat neben seinem Gruppenraum im Schulgebäude eine Wiese hinter Kindergarten und Kinderkrippe als ihren Spielbereich von der Gemeinde erhalten. Diese Wiese dürfen die Kinder gemeinsam mit den Erziehern selbst zum Erlebnis- und Spielbereich gestalten. Um diesen Bereich auch mit Bäumen zu bereichern stellte sich der Bund Naturschutzes gerne zur Verfügung, um beim Einpflanzen zu helfen. Die Kinder waren eifrig dabei Johannes Selmansberger beim Pflanzen zu unterstützen, mit ihm zu graben und ihm vieles zu erzählen. Besonders beeindruckt waren die Kinder von der großen Winterlinde und von dem großen Loch, das für diesen Baum ausgegraben werden musste. „Das Arbeiten mit Kindern macht immer Spass“ und man bekommt ja auch immer gute Tipps, so der Vorsitzende. Die kleine Eva hat richtig festgestellt“ Mit den dreckigen Schuhen darfst du Zuhause nicht reingehen“ Auch drei Obstbäume und eine Hainbuche bereichern nun das Spielgelände. Finanziert wurde die Pflanzaktion von der Gemeinde Vilsheim Auf dem Wiesengelände können die Kinder die vier Jahreszeiten und die damit verbundenen Stadien des natürliches Kreislaufs Frühling, Sommer Herbst und Winter bewusst erleben und erfahren. Sie fühlen sich verantwortlich für ihre Pflanzen und finden es spannend, wie sich die Wiese im Laufe des Jahres verändert. "Der schönste Platz die Kindheit zu genießen, ist die Natur". Dieser Satz beschreibt zutreffend auch die Grundidee des Konzeptes und die Ziele des Naturkindergartens.


Feldgehölz in Viehausen und Lechau gepflanzt

Bereits im Frühjahr wurden  in der Gemeinde Vilsheim bei Lechau zwei größere Vogelschutzhecken angelegt. Kürzlich wurden mit Bund Naturschutz Ortsgruppe und der Jägerschaft zwei weitere Feldgehölze in Viehausen und in der Lechau gepflanzt. Das Netzwerk des Lebens wächst, so der BN Vorsitzende Selmansberger. Bei der Auswahl der Pflanzen, wie Schlehe, Weißdorn,  Haselnuß, Hartriegel, Pfaffenhütchen, Liguster,  Hainbuche, Hollunger, Hundsrose, Kreuzdorn, Faulbaum  und Vogelkirsche wurde auf die Verwendung von autochtonen Pflanzen Wert gelegt.  Um den Wildverbiss in jungen Jahren zu vermeiden wurde ein Schutzzaun errichtet der in einigen  Jahren wieder entfernt wird. In wenigen Jahren werden die blühenden Sträucher Nahrung für Insekten, Unterschlupf für Hase und Reh und Nahrung und Nistplatz für zahlreiche Vogelarten sein.


Ein Naturschatz direkt vor der Haustür

Vilsheimer Ziegelberg hat sich durch jahrelange Pflege zu einem artenreichen Biotop entwickelt

Vilsheim. Um artenreiche Natur im Urlaub zu erleben, geht der Blick meistens eher in die Ferne: Hochalpen, Nationalparks oder gleich die afrikanische Savanne. Dass es jedoch auch anders geht, zeigt der Ziegelberg bei Vilsheim. Die kleine Bergkuppe hat sich im Verlauf der Jahre zu einem artenreichen Biotop entwickelt, dass in dieser Form im Landkreis Landshut einzigartig ist. Die mit Wildwiesen, Bäumen und Hecken bewachsene Landschaft ist allerdings nicht durch Zufall entstanden,sondern durch ein jahrzehntelanges Engagement von vielen verschiedenen Seiten. >> Mehr

Quellenhinweis: Landshuter Zeitung vom 02. September 2017


Nach dem Specht jetzt auch noch Hornissen

Vilsheim 15.08.2017. Mit rund vierwöchiger Verzögerung haben nun die Sanierungsarbeiten am Kirchturm von St. Kastulus in Vilsheim begonnen. Das Schindeldach war durch Witterung und Spechtschäden stark in Mitleidenschaft gezogen worden und muss jetztkomplett ausgetauscht werden. DasGerüst steht bereits, doch oben am Turmdach gab es für die Arbeiter eine unerwartete Überraschung – in einem der Spechtlöcher hat sich ein Hornissenvolk eingenistet. >> Mehr

Quellenhinweis: Landshuter Zeitung vom 15. August 2017


Fotoausstellung " Ziegelberg und Kleine Vils"

Die Bund Naturschutz Ortsgruppe "Kleines Vilstal" sucht Hobby-Fotografen

Vilsheim. Der Weg von Vilsheim nach Altenburg ist bei Spaziergänger, Jogger und Reiter gleichermäßen beliebt.  Sie genießen die  Landschaft des Zieglbergs, der sich gleich hinterm Vilsheimer Fußballplatz am Vilsufer hochzieht. Seine Artenvielfalt verdankt der Zieglberg zum einen den Grundstückseigentümern, die auf eine intensive Bewirtschaftung zugunsten der Schaffung von Lebensräumen für gefährdete Arten verzichten, sowie den jahrelangen Pflanz- und Pflegeaktionen  der Bund Naturschutz Ortsgruppe.  Mit über 2.000 Sträuchern und Bäume haben die Naturschützer die Landschafthier bereichert.

Dieses Gebiet südlich von Vilsheim ist voller Leben.  So konnten dort von Experten anlässlich des "GEO-Tages der Artenvielfalt"  582 verschiedene Spezies an Pflanzen und Tieren bestimmt werden.  

Um diese Landschaft und den Artenreichtum der Öffentlichkeit vorzustellen, plant die Ortsgruppe eine Fotoausstellung, zu deren Beteiligung alle Hobbyfotografen eingeladen sind. Die interessantesten und ansprechendsten Fotografien zum Thema "Lebensraum Zieglberg und Kleine Vils" werden im März 2018 im Ausstellungsraum bei  Getränke-Obermeier in Münchsdorf im Rahmen einer Fotoausstellung zu sehen sein. Von Interesse sind auch historische Aufnahmen ebenso wie Fotos von Pflanzen, Tieren und Landschaften.  Die Fotos sind in digitaler Form bei Gabi Kleindorfer, Dr. Helmut Mauermann oder bei Johannes Selmansberger einzureichen. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2018 - also noch genügend Zeit, um sogar eine Vier-Jahreszeiten-Collage zu erstellen!


Schulkinder helfen Wildbienen

Eine Insektennistwand wurde im Schulgarten errichtet

Vilsheim. Die Kinder der vierten Grundschulklasssen hatten unter der Leitung von Sabine Schubart und Tina Girnghuber das Projekt "Insekten" gestartet, um mehr über Insektenarten zu erfahren und speziell den Wildbienen zu helfen. Unterstützung bekamen sie dabei von Martin Mesner, der sich bereit erklärt hatte, eine Insektennistwand zu zimmern, die von ihm und seinem Enkel an einer südlich exponierten Stelle im Schulgarten aufgestellt wurde. Knapp die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten gelten in ihrem Bestand als gefährdet. Der Grund hierfür sei in erster Linie die Verschlechterung der Lebensräume. Nistplätze und Nahrung seien nicht ausreichend vorhanden, gab Johannes Selmansberger, der Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“, bei der Vorstellung der Insektennistwand zu bedenken.

Kürzlich fand nun die Bestückung der Nistwand statt. Johannes Selmansberger hat sich bereit erklärt, beratend mitzuhelfen. Der Bienenspezialist bedauerte, dass in Deutschland Tausende sogenannter "Insektenhotels" mit viel Arbeit aufgestellt werden, die aufgrund von Baufehlern oft wertlos seien. In einer funktionsfähigen Nistwand werden die Bohrlöcher in den diversen Harthölzern von Mauer-, Scheren- und Blattschneiderbienen bewohnt. Wichtig sei, dass nicht in das Stirnholz gebohrt wird und dass die Bohrungen nicht ausfransen, so Selmansberger. Die Weibchen bauen in den Holzgängen meist mehrere Brutzellen, die durch Lehm oder Blattstückchen abgetrennt sind. Die Zellen werden mit Pollen und Nektar gefüllt, von denen sich dann die heranwachsende Jungbiene ernährt.

Bürgermeister Georg Spornraft-Penker, der an der Vorstellung der Insektennistwand ebenfalls teilnahm, sicherte zu, dass die Gemeinde sich gerne an dem Schulgarten- und Wildbienenprojekt beteiligen werde. Würden doch die Schulkinder eine ganze Reihe von Wildbienenarten durch die Schaffung von Nistmöglichkeiten fördern. Um auch das Nahrungsangebot für die Wildbienen zu bereichern, wollen die Kinder noch Blumen, Stauden und Sträucher im Schulgarten pflanzen. Die Beschäftigung mit Wildbienen sensibilisiere Kinder und Jugendliche für komplexe Beziehungszusammenhänge und schaffe ein Bewusstsein für eigene Verantwortlichkeit, versicherte Selmansberger.


Auf Naturerkundung mit dem Fahrrad

BN-Ortsgruppe organisierte eine Jubiläumsradltour zu geschaffenen Lebensräumen

Vilsheim. Die Bund-Naturschutz-Ortsgruppe "Kleines Vilstal" feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Im Rahmen ihres Jubiläumsprogramms veranstaltete die Ortsgruppe am 1. Juni 2014 eine Radlfahrt von Vilsheim nach Gessendorf. Johannes Selmansberger, der Vorsitzende der Ortgruppe, führte die rund 50 Radler zu einigen Lebensräumen und Landschaftselementen, die die Ortsgruppe in den letzten 30 Jahren geschaffen und gestaltet hat. In Viehausen wurden Bäume und Hecken sowie eine Bachbepflanzung durchgeführt. Die Jubiläumslinde zum 100jährigen Bestehen des Bundes Naturschutz in Bayern steht ebenfalls in Viehausen. Die Exkursionsteilnehmer konnten feststellen, dass sich die Gehölze zu neuen Lebensräumen für Insekten und Vögel entwickelt haben. In einem Wirtschaftsgebäude hat der Turmfalke in einem von den Naturschützern montierten Nistkasten Einzug gehalten.

Beim nächsten Halt in Gleisenbach wurden vor 15 Jahren ein kleines Feldgehölz und ein Obstgarten gestaltet. Auch dieser neue Lebensraum ist schon von weitem sichtbar und prägt das Landschaftsbild. Hier leben und finden ihre Nahrung neben weiteren Tieren Goldammer, Neuntöter, Turmfalke, Bienen sowie Schmetterlinge. Für viele Teilnehmer waren diese blütenreichen Obstwiesen eine Erinnerung an ihre Kindheit. Die Eigentümerin des Grundstückes ließ es sich nicht nehmen, die Radfahrer mit einem kleinen Imbiss für die Weiterfahrt nach Gessendorf zu stärken. Dort gab es auf einer Obstwiese, die die Ortsgruppe auf einem Grundstück der Gemeinde anlegte, eine ornithologische Rarität zu sehen: Ein Neuntöter konnte beim Jagen von Insekten beobachtet werden. Johannes Selmansberger zeigte zudem die Neuanlage einer Blumenwiese und die optimierten Lebensräume für Zauneidechsen. Bei der mächtigen Linde in Gessendorf, die als Naturdenkmal sicherlich zu den schönsten Bäumen des Landkreises zählt, wurden die Radfahrer zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Für Interessierte gab es noch eine Führung durch Martin Lackermeier in die Gessendorfer Kirche St. Mauritius, einen spätgotischen Bau mit romanischer Apsis. Auch auf diesem Kirchturm installierte die Ortsgruppe einen Nistkasten, den ein Turmfalkenpaar bezogen hat.

Johannes Selmansberger wies abschließend auf die weiteren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr der BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ hin: Am 28. Juni findet ab 20 Uhr im Schlosspark in Kapfing ein Konzert mit der Gruppe "Luz Amoi" statt. Am 8. November feiern die Naturschützer im Gasthaus Stadler in Vilsheim das runde Jubiläum mit einem Festabend. Für einen Lindenbaum, den die Naturschützer zum Jubiläum pflanzen wollen, wird noch ein geeigneter Standort gesucht.

Hubert Rauscher wurde geehrt

Vilsheim. Hubert Rauscher aus Schweiberg bei Vilsheim wurde für seine Verdienste um den Bund Naturschutz (BN) mit der Vereinsnadel in Gold und Urkunde geehrt. Seit 20 Jahren bekleidet der engagierte Naturschützer das verantwortliche Ehrenamt des Schatzmeisters der BN-Kreisgruppe Landshut. Im Namen des BN-Landesvorstandes nahm Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm die Ehrung vor und übermittelte auch die Dankesworte der Kreisgruppe. 


Jubiläumslinde 100 Jahre Bund Naturschutz in Bayern

Vilsheim. In diesem Jahr feiert der Bund Naturschutz in Bayern sein 100-jähriges Bestehen. Zwischenzeitlich ist es schon Tradition geworden, Jubiläen des Bund Naturschutz mit einer Lindenpflanzung an einer markanten Stelle im Gemeindebereich zu begehen. Dieses Mal hat Dr. Neulinger-Wittmann in Viehausen einen  passenden Platz zur Verfügung gestellt. Es ist schon ein Zufall, dass Dr. Neulinger-Wittmann , den wir vor Jahren als 100. Mitglied in der Ortsgruppe begrüßen konnten, jetzt den Platz für die 100 Jahre Jubiläumslinde zur Verfügung gestellt hat. Gespendet wurde die Linde von UDI, einer Firma aus Nürnberg. „Indem wir Linden pflanzen überwinden wir das Kurzzeitdenken unserer Tage. Der Volksmund sagt, eine Linde kommt 300 Jahre, steht 300 Jahre und geht 300 Jahre“ bemerkte der Vorsitzende Johannes Selmansberger. "Und wenn alles gut geht, dann kann der Baum auch noch das nächste Jahrtausend erleben. Ein Beispiel ist die Gessendorfer Linde. Nach überschlägigen Berechnungen ist die Linde in etwa um die Zeit, in der Kolumbus Amerika entdeckte, in Gessendorf aufgegangen. Und heute steht sie dort noch in voller Pracht." 


Obstgarten und Vogelschutzhecken neu gepflanzt

Justizvollzugsanstalt (JVA) Landshut unterstützte die Naturschützer

Buch am Erlbach, Vilsheim. Kürzlich konnte die Bund Naturschutz Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ mit Unterstützung der Justizvollzugsanstalt Landshut (JVA) eine umfangreiche Biotopneuanlagen durchführen. Das Grundstück am Hartbeckerforst wurde von Familie  Ostermaier zur Verfügung gestellt. „Ein ideales Grundstück“ meint Johannes Selmansberger, der Ortsgruppenvorsitzende und Organisator der Aktion.

Das Grundstück liegt in freier Landschaft und die neuen Heckenpflanzungen werten die Landschaft nicht nur optisch, sondern auch ökologisch deutlich auf.  Entlang der Grundstücksgrenzen wurden Vogelschutzhecken mit Schlehen,  Mairosen, Hundsrosen, Kreuzdorn, Hartriegel, Wolliger Schneeball , Pfaffenhütchen, Faulbaum, Feldahorn, Haselnuss ,Wildbirne, Wildkirsche und Wildapfel gepflanzt. Es wurde darauf geachtet, daß in erster Linie autochtones, aus der Region stammendes,  Pflanzgut verwendet wurde. Bei idealem Pflanzwetter, fanden sich etwa 20 Helfer ein, so konnten bereits am ersten Arbeitstag die Sträucher und Bäume gesetzt werden. Die Naturschützer rechnen damit, dass sich bereits in den nächsten Wochen Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Goldammer sowie verschiedene Meisenarten einfinden. Es ist auch wahrscheinlich, dass sich hier der Neuntöter wieder ansiedelt. In den nächsten Jahren, wenn die Bäume und Stäucher blühen, werden sie auch wichtige Nahrung für unsere Honig- und Wildbienen sein. Gerade die Insektenwelt, die Basis für alles Leben in der Landschaft ist, leidet unter der "Vermaisung" der Landschaft und unter dem Umbruch der letzten Wiesen, betonte Selmansberger. Die Umfangreichen Arbeiten am Wildschutzzaun wurden am darauffolgenden Tag vollendet. Wie schon einige Male zuvor hatte die Justizvollzugsanstalt Landshut wieder einen Trupp Freiwilliger Zusammengestellt, die die Naturschützer fleißig unterstützten. Ohne die Hilfe der JVA, so Selmansberger, wären solche Projekte kaum zu verwirklichen.

Noch am selben Tag wurden 10 neue Obstbäume im Kapfinger Obstgarten gesetzt. Um diesen ortsbildprägenden Garten zu erhalten sind Neupflanzungen sowie Pflegeschnitte für die zum Teil schon vergreisten Bäume dringend notwendig. Die neuen Besitzer des Kapfinger Obstgartens werden hier von der Bund Naturschutz Ortsgruppe tatkräftig unterstützt. Bei der Neupflanzung wurde in erster Linie auf altbewährte Hochstammsorten, die nicht anfällig für den Feuerbrand sind wie, Roter Boskop, Jakob Fischer, Conference oder Korbiniansapfel zurückgegriffen.

Insgesamt 750 Bäume und Sträucher mussten eingepflanzt und zugeschnitten werden, 190 Posten wurden eingeschlagen und 600m Wildschutzzaun musste aufgebaut werden. Alle Beteiligten sind sich sicher, daß die vielfältigen Strukturen der Neuanlage bald reiches Leben beherbergen werden.


Mobilfunk in der Diskussion

Bund Naturschutz und Bürgerinitiative organisierten Informationstreffen und Vortrag

Vilsheim. Ein Informations- und Diskussionstreffen zum Thema Mobilfunk veranstalteten am 8. August 2011 im Pfarrheim in Vilsheim die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe und die Bürgerinitiative „Tetrafunkfreies Vilsheim“. Zu dem Treffen fanden sich auch Vertreter von Bürgerinitiativen gegen TETRA-Funk aus Tiefenbach und Altfraunhofen sowie aus den Landkreisen Freising, Erding, Rottal-Inn, Dingolfing-Landau und dem Berchtesgadener Land ein. Begrüßt werden konnte auch Trudi Christof von „Diagnose Funk“, einer Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung.

In ihrer Einführung sagte BN-Kreisgruppenvorsitzende Kathy Mühlebach-Sturm, dass das für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zur Zeit sich im Aufbau befindende Mobilfunknetz im TETRA-Funkstandard das 14. Netz sei, welches hochfrequente elektromagnetische Felder zur kabelfreien Kommunikation nutze.  Das heißt, so Mühlebach-Sturm weiter, dass die  flächendeckende Zunahme hochfrequenter elektromagnetischer Felder (EMF) ungebremst fortschreite, ungeachtet der eindeutigen Hinweise, dass die daraus entstehende Strahlenbelastung durch mögliche Störungen der biologischen Steuerungssysteme für Mensch, Tier und Pflanze nicht ohne Folgen bleibt. 

Helga Krause, Mobilfunkbeauftragte des Bundes Naturschutz in Bayern, warb daher in ihrem Vortrag für mehr Sensibilität im Umgang mit Mobilfunk und zeigte anhand einiger Fallbeispiele, dass der digitale Behördenfunk im TETRA-Funkstandard speziell bei Groß-ereignissen mit technischen Problemen zu kämpfen habe und die von den Behörden und Hilfsorganisationen erwarteten Leistungen nicht zufriedenstellend erbringen könne. Auch die Finanzierung  des Gesamtprojektes und die Aufteilung der Kosten zwischen Organisationen, Bund und Kommunen seien  bislang unklar. Umfragen unter Maklerorganisationen hätten gezeigt, dass ein Mobilfunksendemast eine deutliche Wertminderung von Immobilien, Bauerwartungsland und Grundbesitz verursacht, so Helga Krause weiter. Auch wies sie darauf hin, dass offensichtlich die Risiken dieser Technik unkalkulierbar seien, weil – wie bei Atomkraftwerken – keine Versicherung bereit sei, mögliche Schadensfälle durch Sendemasten abzudecken. Die Referentin betonte, dass die BOS eine technisch einwandfreie  Funktechnik brauchen, die auch für die Einsatz- und Rettungskräfte gesundheitlich unbedenklich sei.

Nach einem intensiven Erfahrungsaustausch war man sich einig, dass sich die Bürgerinitiativen auf Landkreisebene vernetzen sollten, um mit gebündelter Kraft den weiteren Ausbau des TETRA–Funk-Netzes zu stoppen. Durch ein Moratorium soll erreicht werden, dass die genannten technischen Fragen geklärt und die finanzielle Risiken für alle Beteiligten offen gelegt werden. Auch müssten erst Ergebnisse unabhängiger Studien zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen des Tetrafunk vorliegen, forderte Ulrike Kainz, Sprecherin der Bürgerinitiative „Tetrafunkfreies Vilsheim“. Kathy Mühlebach-Sturm ergänzte, dass Funktechnik in immer mehr Bereichen eingesetzt und genutzt würde und ein Schutz vor elektromagnetischer Strahlung langfristig nur durch ein deutliches Absenken der Grenzwerte für hochfrequente magnetische Felder (EMF) in der Bundesimmissions-schutzverordnung gewährleistet werden könne. Für diese Grenzwertfindung sollten – so die veröffentlichte Meinung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – die zahlreich vorhandenen Erkenntnisse über nicht-thermische Belastungen von Menschen, Tieren und Pflanzen durch EMF mit einbezogen werden.

Laichgewässer für Amphibien in Vilsheim

Vilsheim. Es gibt zu wenig Laichgewässer für Amphibien in Vilsheim. Um diese Situation zu verbessern hat Dr. Nikolaus Weber-Henschel  der Bund Naturschutz Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ ein geeignetes Grundstück unweit von Kapfing zur Verfügung gestellt.  Auf diesem Grundstück konnte kürzlich die Firma Brunner zwei neue Teiche und einige kleinere Bodenmulden, in denen sich Regenwasser sammelt, ausbaggern. Die Tümpel wurden mit verschiedenen Tiefenzonen und flach ausgebildeten Randzonen angelegt. Nachdem vor Jahren bereits vom Vorbesitzer der Fichtenbestand beseitigt wurde, haben sich auf dem Grundstück vielfältige Strukturen entwickelt.  Neben Himbeeren, Holunder, Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Heckenkirsche, Hartriegel, Esche, Erle haben sich am Rand auch Eiche und Vogelkirsche angesiedelt. Auf eine erneute Aufforstung durch Fichten wurde verzichtet. Ein Anliegen von Dr. Nikolaus Weber-Henschel ist es, dass sich hier ein wichtiger Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt entwickelt kann. Damit die Teichfläche nicht beschattet wird, wurden nur wenige Sträucher vom Faulbaum eingesetzt. Nachdem sich auf der Fläche von selber ein vielfältiger Lebensraum entwickelt, wurde auf eine weitere Bepflanzung verzichtet. „Es ist erstaunlich wie schnell dieser neue Lebensraum angenommen wird“ stellte Johannes Selmansberger bei einem Ortstermin mit Dr. Nikolaus Weber-Henschel  fest. Der Blattbauch, eine Libellenart hat die Teiche schon entdeckt. Goldammer, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke und das Rotkehlchen sind im neuen Biotop immer anzutreffen. Die ersten Schwimmkäfer sind auch schon aufgetaucht. Das neue Biotop in unmittelbarer Umgebung zum Schlosspark ist eine deutliche Aufwertung für den ganzen Bereich. Der Vorsitzende bedankte sich recht herzlich bei Dr. Nikolaus Weber-Henschel  , der mit der Neuanlage sichtlich zufrieden war. Aus der Sicht des Naturschutzes ist dies ein Glücksfall, denn es ist nicht selbstverständlich, dass Grundstückseigentümer uneigennützig Flächen für die Natur zur Verfügung stellen.

Vogelkundliche Wanderung mit Kindern der Vilsheimer Schule

Vilsheim. Die jährliche vogelkundliche Wanderung durch den Bund Naturschutz mit der 4. Klasse der Grundschule Vilsheim hat zwischenzeitlich schon Tradition. Für den Vorsitzenden Johannes Selmansberger ist diese Wanderung auch immer ein spannendes Erlebnis weil er von der Begeisterungsfähigkeit der Kinder immer wieder angetan ist. Die Kinder lernen den Unterschied zwischen Feld- und Hausspatz. Sie wissen, dass die Türkentaube bei uns eingewandert ist. Die Falkenbeobachtung am Vilsheimer Kirchturm und die Gewölleuntersuchungen gehören schon zum festen Bestandteil der Wanderung. Auf dem Weg zum Ziegelberg lernten die Kinder auch den Gesang verschiedener Vögel kennen. Am Ziegelberg hielt man Ausschau nach eines der Neuntöterpaare, die dort brüten. Nach einer Brotzeit ging es gestärkt wieder zur Schule zurück. Abschließend galt es das erlernte in einem Quiz unter Beweis zu stellen. Die fünf besten werden mit einem Vogelbestimmungsbuch, das die Bund Naturschutz Ortsgruppe spendierte, ausgezeichnet.  Als Zugabe gibt es diesmal einen Aufstieg auf den Vilsheimer Kirchturm. Hier können die Kinder die Glocken aus nächster Nähe beim Geläut erleben. Aus nächster Nähe werden sie auch die fünf jungen Turmfalken, die in einem von der Bund Naturschutz gezimmerten Nistkasten gerade großgezogen werden, aus nächster Nähe beobachten.

Tödliche Fehlkonstruktionen

Vilsheim.  Einen traurigen Fund mussten die Gessendorfer wieder machen. Erst vor  Tagen sind die Turmfalken aus dem Winterquartier zurückgekehrt. Sie haben auch gleich den Nistkasten, den die Naturschützer vor Jahren im  Gessendorfer Kirchturm anbrachten, in Beschlag genommen. Nachdem dieses Jahr einige Reparaturmaßnahmen  am Turm anstehen, war  man mit dem Ordinariat im Gespräch um eine ungestörte Brut zu gewährleisten.  Leider hat sich das Problem auf tragische Weise erledigt.  Beide Falken wurden  durch einen Stromschlag getötet.  Johannes Selmansberger, der Vorsitzende der Bund Naturschutz Ortsgruppe ist deshalb so wütend, weil sich diese tödlichen Fehlkonstruktionen im Gemeindegebiet schon seit langem als Vogeltötungsmaschinen darstellen.  Vor Jahren sind vier junge Turmfalken im Vilsheimer Kirchturm verhungert, weil beide Altvögel durch Stromschlag getötet wurden. Letztes Jahr sind zwei junge Waldkäuze in Gessendorf durch Stromschlag ums Leben gekommen. Daraufhin hat die Bund Naturschutz Ortsgruppe im September letzten Jahres die E.ON Bayern schriftlich gebeten, die Strommasten in Gessendorf vogelsicher umzurüsten. Bis heute hat E.ON diese Aufforderung ignoriert. 

Ein Paradies für Tiere und Pflanzen

Jahresmitgliederversammlung der BN-Ortsgruppe – Vortrag über das Donaudelta

Vilsheim. Bei der diesjährigen Jahresmitgliederversammlung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ konnte Vorsitzender Johannes Selmansberger im Gasthaus Stadler wieder auf zahlreiche Aktivitäten der Ortsgruppe zurückblicken. Zu Beginn des Jahres standen Neuwahlen an, bei denen der Vorstand erheblich ausgeweitet wurde. Biotopgestaltungen und Biotoppflege sowie naturkundliche Wanderungen und Vorträge waren die Schwerpunkte in der Naturschutzarbeit.

Im Mittelpunkt des Abends stand anschließend der Vortrag von Johannes Selmansberger über die Naturparadiese Donaudelta und Dobrudscha. Nach einer knappen Vorstellung des Landes Rumänien, das nur etwa ein Drittel so dicht besiedelt ist wie Deutschland, kam Selmansberger sogleich auf das Donaudelta zu sprechen. Mehr als 2800 Kilometer legt die Donau, der zweitgrößte Fluss Europas zurück, bis er das Delta erreicht. Kurz vor Tulcea teilt sich der Strom in zwei Arme nach Chilia und Tulcea, kurz hinter Tulcea teilt er sich erneut in zwei Arme nach Sulina und Sfântu Gheorghe. Das 5000 Quadratkilometer große, weltweit einmalige Ökosystem ist Europas größtes Feuchtgebiet, es gilt als größtes zusammenhängendes Schilfrohrgebiet der Erde und ist der Lebensraum von über 4000 Tier- und über 1000 Pflanzenarten. Urtümliche Galeriewälder aus Eichen, Weiden und Pappeln säumen die Ufer des Donaudeltas. Über 300 Vogelarten kann man im Delta antreffen, so Selmansberger und etwa 170 Vogelarten brüten im Delta. Als Besonderheit gelten die sogenannten Plaur, schwimmende Inseln, die aus einem Geflecht von 20 Pflanzenarten bestehen. Sie sind bevorzugte Brutplätze für den Rosapelikan. Daneben ist im Delta auch der wesentlich seltenere Krauskopfpelikan anzutreffen. Etwa 7000 Pelikane brüten in dieser Sumpflandschaft. Vogelliebhaber kommen im Donaudelta immer auf ihre Kosten. Selmansberger zeigte mit stimmungsvollen Bildern Silberreiher, Rallenreiher, Nachtreiher, Graureiher, Eisvögel, Blauraken, Bienenfresser, Seeadler, Zwergscharben, Bartmeisen und so manch andere Seltenheit. Viele Landschaftsaufnahmen wurden im stimmungsvollen Abendlicht aufgenommen. Um die Morgenstimmung möglichst naturgetreu zu demonstrieren wurden die Bilder mit Vogelstimmen und einem Froschkonzert unterlegt. Ortschaften im Delta sind oft nur auf dem Wasserwege erreichbar. Der Wasserweg nach Letea ist gesäumt von einem Teppich aus Teich und Seerosen. Einzigartig ist auch der Letea-Wald der mit seinen Lianen, Eichen und Birken als nördlichster tropischer Urwald Europas gilt.

Die zweite rumänische Region, die der Referent vorstellte war die Dobrudscha, eine Steppenregion mit dem Macin Gebirge und ausgedehnten Wäldern. Hauptbaumart ist die Silberlinde. Der Macin-Nationalpark beherbergt einzigartige Flora und Fauna. Am Ende des Vortages zeigte Selmansberger auch noch einige Gefahren auf, die diesen bedeutenden Naturlandschaften drohen. Ziel muss es sein diese grandiosen Landschaften zu erhalten und der Bevölkerung im Delta ein Auskommen zu geben. Ein Baustein dieser Lösung ist sicherlich der Ökotourismus, führte der Referent am Ende seines Vortrages aus.

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„Grüne Gentechnik“ im Gespräch

BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ organisierte Info-Veranstaltung zur Agrogentechnik

Vilsheim. Kaum einer will sie. Trotzdem war und ist es immer noch ein schwieriger Kampf, die Ausbreitung der Gentechnik in der Landwirtschaft bei uns zu verhindern. Dies war der einhellige Tenor einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema im Gasthaus Stadler in Vilsheim. Eingeladen hatten zu dieser gut besuchten Veranstaltung die Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ des Bundes Naturschutz (BN), die Ortsverbände Gundihausen, Vilsheim und Ast/Tiefenbach des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), der Gartenbauverein Vilsheim und die Katholische Landvolkbewegung (KLB) „Kleines Vilstal“. Eingangs begrüßte BN-Ortsgruppenvorsitzender Johannes Selmansberger besonders die BBV-Ortsobmänner Wolfgang Dax und Georg Spornraft-Penker, die Vorsitzende des Gartenbauvereins, Bernadett Huber und den KLB-Vorsitzenden Josef Holzinger. Besonders erfreut zeigte sich Selmansberger über die Anwesenheit des Tiefenbacher Bürgermeisters Georg Strasser.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Vorführung des Dokumentarfilms „Leben außer Kontrolle“, in dem die negativen Auswirkungen und Risiken der „Grünen Gentechnik“ in verschiedenen Regionen der Welt und unterschiedlichen Anwendungsgebieten deutlich aufgezeigt sowie der Kampf des kanadischen Farmers Percy Schmeiser gegen die Agrogentechnik und den Chemiekonzern Monsanto dargestellt wurden. In der anschließenden regen Diskussionsrunde wurde festgestellt, dass sich das vielfältige Engagement gegen die Anwendung der Gentechnik in der Landwirtschaft bisher absolut gelohnt habe. Die Ausbreitung der Agrogentechnik in Deutschland sei bisher weitgehend verhindert worden. Dies bedeute aber nicht, dass man jetzt die Hände in den Schoß legen könne. Einige große, weltweit tätige Chemieunternehmen übten weiterhin großen Druck auf die politischen Entscheidungsträger aus, um auch auf dem europäischen Markt vorwärts zu kommen. Dem müsse weiterhin entschieden entgegengetreten werden, stellte der landwirtschaftliche Sprecher der BN-Kreisgruppe, Martin Lackermeier, fest.

Diskutiert wurde auch über eine gentechnikfreie Fütterung der landwirtschaftlichen Nutztiere. Lackermeier berichtete über ein Gespräch mit einem niederbayerischen Landhändler und engagierten Gegner der Gentechnik. Dieser halte eine Ausweitung des Bezuges von gentechnikfreiem Sojaschrot ohne weiteres für möglich. Interessierte Landwirte sollten hier hartnäckiger auf ihre jeweiligen Landhändler einwirken und sich nicht so schnell von dem Argument des höheren Preises abschrecken lassen. Tatsache sei auch, dass immer mehr große Verarbeiter (beispielsweise Molkereien) von ihren Lieferanten eine gentechnikfreie Fütterung verlangten. Von Landwirtsseite wurde hierzu aber einschränkend festgestellt, eine gentechnikfreie Fütterung sei immer schwieriger, da Vermischungen in der Lieferkette nicht immer ausgeschlossen werden könnten.

Angesprochen wurde auch die immer mehr um sich greifende Praxis großer Firmen, Patente auf tierisches und pflanzliches Leben eintragen zu lassen. Einhellige Meinung der Diskussionsteilnehmer war, dass dies politisch verboten werden müsse. BBV-Ortsobmann Georg Spornraft-Penker wies darauf hin, dass der Bauernverband in dieser Angelegenheit schon mehrfach aktiv geworden sei und Verbote gefordert habe. Da Patentrecht aber EU-Recht sei, sei es gar nicht so einfach, dem entgegenzuwirken. Johannes Selmansberger stellte abschließend fest, dass der Kampf gegen die mächtigen Chemiemultis nur erfolgreich sein könne, wenn hierzu entsprechende Allianzen geschmiedet würden. Er zeigte sich deshalb sehr erfreut darüber, dass diese Veranstaltung zusammen vom Bayerischen Bauernverband und dem Bund Naturschutz durchgeführt werden konnte.

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Ehrung für ehrenamtlichen Naturschützer

Johannes Selmansberger mit Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten ausgezeichnet

Am 28. Oktober 2010 wurde Johannes Selmansberger, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“, im Landratsamt Landshut mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet. Insbesondere galt die Ehrung Selmansbergers für sein jahrzehntelanges Engagement für den Arten- und Naturschutz in seiner Heimatgemeinde Vilsheim und darüber hinaus. An der feierlichen Übergabe der Ehrennadel mit Urkunde nahm auch Vilsheims Bürgermeister Walter Brandlmeier teil. Stellvertretender Landrat Daniel Sporer hielt die Laudatio und ehrte Johannes Selmansberger im Auftrag des Ministerpräsidenten mit folgenden Worten:

„1984 wurde von Ihnen in Vilsheim die Ortsgruppe ,Kleines Vilstal' des Bundes Naturschutz in Bayern gegründet und Sie sind seit der Gründung ihr 1. Vorsitzender. Dass sich im Laufe der vergangenen 26 Jahre das Gesicht der Gemeinde Vilsheim hin zu mehr Grün deutlich verändert hat, daran haben Sie einen maßgeblichen Anteil. Sie führten mit Ihrer Gruppe in diesen Jahren umfangreiche Hecken-, Feldgehölz- und Einzelbaumpflanzungen durch, legten größere Feuchtbiotope an und pflegen zahlreiche wertvolle Biotopflächen verschiedener Art.

Da Sie eine umfangreiche Artenkenntnis besitzen, sind Sie in der Umweltbildung tätig und führen in diesem Zusammenhang alljährlich mehrere naturkundliche Exkursionen mit Schulkindern und Erwachsenen in Ihrer Heimat durch. Mit Vorträgen, insbesondere bei Gartenbauvereinen, werben Sie für den Natur- und Artenschutz. Auf Ihre Initiative hin gibt es innerhalb Ihrer Ortsgruppe drei aktive Kindergruppen. Außerdem sind Sie ein aktiver Förderer und Nutzer der Sonnenenergie.

Was Sie jedoch über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt macht, sind Ihre hervorragenden Kenntnisse über die Hornissen. Sie beraten und helfen bei Problemen mit diesen Insekten und haben eine sehenswerte Hornissen-Ausstellung gestaltet, die schon an vielen Orten in Bayern gezeigt wurde. Seit vielen Jahren vertreten Sie als Delegierter die BN-Kreisgruppe Landshut bei der BN-Delegiertenversammlung. Sie waren auch von 1990 bis 2002 Mitglied des Gemeinderates von Vilsheim.“

Hornissen im Vilsheimer Kindergarten

Johannes Selmansberger informierte bei BN-Exkursion über das Leben der Hornissen

Die natur­kundlichen Exkursion mit dem Titel „Hornissen - wie und wo leben sie?“, die von der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut und der BN-Orts­gruppe „Kleines Vilstal“ in Vilsheim veranstaltet wurde, fand im Kindergarten in Vilsheim statt. Johannes Selmansberger, Hornissenspezialist und Ortsgruppenvorsitzender, stellte die Lebenswei­se und die Biologie dieser Großinsek­ten vor.Dazu hatte er nicht nur eine informative Ausstellung mit Fotos und zahlreiche Objekte aufgebaut, sondern konnte sogar ein aktives Hornissennest zur Schau stellen.

Einen denkbar ungünstigen Platz hatten sich Hornissen in Vilsheim ausgesucht. Direkt an der Terrasse des Kindergartens bauten sie, hinter einer Balkenkonstruktion, ihr Nest. Die Hauptflugrichtung war, abgehend gleich neben der Terrassentüre, quer über die Terrasse. Die Königin, die still und heimlich schon ab Mai das Nest Stück für Stück aufbaute wurde anfänglich nicht entdeckt. Erst als eine größere Zahl von Arbeiterinnen ihren Flugbetrieb aufnahmen, wurde die Kindergartenleiterin, Karin Prinzhaus, auf die Triere aufmerksam. Ihre Sorge galt der Sicherheit der Kinder. Bei einem Ortstermin durch Johannes Selmansberger wurde schnell klar, dass eine Versetzung des Nestes nicht möglich ist. Nach umfangreicher Aufklärung der Kinder und der Eltern wurde versucht, das Nest auch an dieser kritischen Stelle zu belassen. Bei regelmäßigen Nachfragen bei Karin Prinzhaus wurde bestätigt, dass es zu keinerlei Problemen gekommen sei. Das durchaus friedliche Verhalten konnten den Teilnehmern der Exkursion vor Ort im Kindergarten gezeigt werden.

Die Hornisse ist die größte europäische Faltenwespe und das größte staaten­bildende Insekt der heimischen Tierwelt. Der Hornissenstaat ist einjäh­rig. Das heißt, dass im Spätherbst die Arbeiterinnen und die Männchen sowie die alte Königin sterben. Nur die jungen, voll entwi­ckelten und begatteten Weib­chen überwintern im Erdreich oder in morschem Holz, um dann im nächsten Frühjahr einen neuen Staat zu gründen, informierte Selmansber­ger. Im Mai beginnt, so der Hornissen­spezialist, die junge Hornissenkönigin mit der Gründung eines neuen Volkes. Und es sei immer wieder fas­zinierend, eine junge Hornissen-Königin beim Nestbau zu beobachten. Als morschem Holz baut sie in Baum­höhlen, Vogelnistkästen, auf dem Dachboden oder an Giebelvorsprüngen von Häusern ihr Nest. Sie legt Eier in die noch kleinen Waben, wärmt oder kühlt sie, ver­sorgt die Larven mit Raupen, Fliegen und Wespen. Im Lebenszyklus eines Hornissenvolkes erbeuten die Tiere eine beträchtliche Menge anderer In­sekten. Sie wirken so als bedeutendes Regulativ im Naturhaushalt und sind deshalb für uns Menschen sehr nütz­lich. Hornissen sind Jäger aber auch Beute. So berichtete Selmansberger, dass in Vilsheim am Ziegelberg, wo drei Paar Neuntöter brüten, die Hornissen keine Chance haben einen Staat zu gründen. Die aufmerksamen Vögel starten wie Abfangjäger, sobald sie ein Insekt erspäht haben. Und die großen Königinnen, die ja in den Maiwochen noch alleine den noch kleinen Staat versorgen müssen, sind nicht zu übersehen.

Bis zum Beginn der kalten Jahres­zeit im Oktober wächst das Volk dann auf 300 bis 800 Tiere an, neben den Arbeiterinnen und den Drohnen befinden sich auch eine größere Anzahl junger Königinnen, in dem zu beachtlicher Größe angewachsenem Nest, führte der Referent aus. Dass der Lebenszyklus des Nestes am Kindergarten bald seinen Abschluss finden werde, konnte man an den deutlich verringerten Flugbewegungen schon erkennen. Sobald dann die jungen Hornissen-Königinnen abgeflogen sind, sterben alle anderen Hornissen, die alte Königin, die Arbeiterinnen und Männchen, restlos ab. Leere Hornissennester werden kein zweites Mal benutzt und können in den Winter­monaten abgenommen werden. Dass ein Hornissennest von seiner leichten aber trotzdem stabilen Bauweise her ein wahres Kunstwerk ist, davon konnten sich die Exkursionsteilnehmer, unter denen sich auch mehrere Kinder befanden, überzeugen. Jo­hannes Selmansberger zeigte ein sol­ches Nest in seinem gesamten Auf­bau.

Zur Gefährlichkeit der Hornissen führte der Referent aus, dass die Be­hauptung, sieben Hornissenstiche seien für ein Pferd und drei für einen Menschen tödlich, ein Märchen sei. Selmansberger der auch Hornissen umsiedelt, ist bei diesen Umsetzaktionen schon mehrmals gestochen worden. Als Imker ist er aber an Insektenstichen gewohnt und kann sie leicht wegstecken. Sicherlich sei der Stich einer Hornis­se schmerzlicher als ein Wespen- oder Bienenstich, da Hornissen einen kräftigeren Stachel besitzen und auch einen speziellen Wirkstoff haben, der schmerzauslösend ist. Sollte es zu einem Stich kommen, so sollten die üblichen schmerzlindernden Maßnahmen, wie Aussaugen und kühlen vorgenommen werden. Lediglich bei allergischen Reaktionen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Man brauche keine Angst vor Hornissen zu haben, solange sie in Ruhe gelas­sen werden, Hornissen verhalten sich weit ruhiger und berechenbarer als Bienen und Wespen. Nicht vertragen jedoch können Hornissen panikarti­ges Herumschlagen und Erschütte­rungen des Nestes. In Ausnahmefällen müssen Hornissennester auch versetzt werden, so Selmansberger. Ärgerlich ist dass die Rollokastenbauer anscheinend nicht in der Lage sind, hornissensichere Rollokästen zu bauen. Häufig nisten sich Hornissen aus Mangel an geeigneten Quartieren dort ein. In diesem Fall müssen die Nester umgesiedelt werden. Gerade in den Sommermonaten, so berichtete Selmansberger, ist dies eine schweißtreibende Arbeit. Hornissen können nicht in Rollokäsen belassen werden, weil sie zum einen die Isolierung abnagen und entfernen und weil die Ausscheidungen mit der Zeit fürchterlich zu stinken beginnen.

Das grundsätzlich friedliche Ver­halten der Hornissen gebe also kei­nen Anlass zu Bekämpfungsmaßnahmen, stellte der Hornissenspezialist fest. Früher seien Hornissen mit allen möglichen Mitteln unerbittlich ver­folgt und getötet worden. Aus diesem Grund gerieten sie schließlich auf die Liste der vom Aussterben bedrohter Tiere und wurden deshalb unter be­sonders strengen Schutz gestellt. Die Hornissenbestände hätten sich in den vergangen Jahren landesweit nicht nur deswegen wieder sichtlich erholt, sondern auch weil durch intensive Aufklärungsarbeit – insbesondere auch durch den Bund Naturschutz – weite Kreise der Bevölkerung für den Schutz der Hornissen sensibilisiert worden seien. Die Hornissen erfahren so bei den Menschen immer mehr Toleranz, freute sich Johannes Selmansberger. Ein besonderes Lob sprach er in diesem Zusammenhang der Leiterin des Kindergartens, Karin Prinzhaus, der Gemeinde und den Eltern und Kindern aus, die durch besonnenes Verhalten das Überleben des Hornissenstaates am Kindergarten ermöglicht haben. Für Selmansberger war es schon erstaunlich, dass die dicken Brummer im Kindergarten keine größere Diskussion ausgelöst haben. Als besondere Attraktion präsentierte der Naturschützer ein Hornissennest in einem Motorradhelm,

Während am Ende seiner Ausfüh­rungen der Referent noch zahlreiche Fragen zu beantworten hatte, durften die Kinder lebende Hornissen in die Hand nehmen und ihr Verhalten ge­nau beobachten. Allerdings handelte es sich bei diesen Hornissen um Männchen, die bekanntlich keinen Stachel haben.

Vogelkundliche Wanderung 2010

Vilsheim. Die jährliche vogelkundliche Wanderung durch den Bund Naturschutz mit der 4. Klasse der Grundschule Vilsheim hat zwischenzeitlich schon Tradition. Für den Vorsitzenden Johannes Selmansberger ist diese Wanderung auch immer ein spannendes Erlebnis weil er von der Begeisterungsfähigkeit der Kinder immer wieder angetan ist. Die Kinder lernen den Unterschied zwischen Feld- und Hausspatz. Sie wissen, dass die Türkentaube bei uns eingewandert ist. Die Falkenbeobachtung am Vilsheimer Kirchturm und die Gewölleuntersuchungen gehören schon zum festen Bestandteil der Wanderung. Auf dem Weg zum Ziegelberg lernen die Kinder auch den Gesang verschiedener Vögel kennen.
Am Ziegelberg angekommen konnte man eines der Neuntöterpaare, die dort brüten, zu entdecken. Nach einer Pause geht es gestärkt wieder zur Schule zurück. Abschließend gilt es das erlernte in einem Quiz unter Beweis zu stellen. Die besten werden mit einem Vogelbestimmungsbuch ausgezeichnet.  Als Zugabe gab es diesmal einen Aufstieg auf den Vilsheimer Kirchturm. Hier konnten die Kinder nicht nur die Glocken aus nächster N#he beim Geläut erleben, sondern auch die fünf jungen Turmfalken in einem von der Bund Naturschutz gezimmerten Nistkasten erleben. Am Schluss waren sich die Kinder einig: Das war eine einmaliges Erlebnis.

Wassergräben voller Leben

Gewässerkundliche BN-Exkursion an ein Grabensystem bei Vilsheim

Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut und die BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ boten am 4. Juli 2009 mit einer gewässerkundlichen Exkursion in der Nähe der Vils bei Vilsheim die Möglichkeit, das Leben in einem typischen Wiesengraben aus aller Nähe kennen zu lernen. Schon auf dem Weg zum Ziegelberg erklärte BN-Ortsgruppenvorsitzender Johannes Selmansberger einzelne Besonderheiten entlang des Weges. Das Gebiet rund um den Ziegelberg und entlang der Kleinen Vils ist aufgrund der vielfältigen Strukturen besonders wertvoll. Trockene Standorte sowie extensiv bewirtschaftete Wiesen im Tal und auf der Anhöhe weisen eine hohe Artenvielfalt auf, informierte Selmansberger. Besonders wies er auf den Neuntöter hin, der aufgrund der Bemühungen seiner Ortsgruppe wieder eine Heimat gefunden hat und inzwischen mit mehreren Brutpaaren heimisch geworden ist.

An einem Wiesengraben, nahe der Weiher, die die BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ vor einigen Jahren anlegte, trafen die interessierten Exkursionsteilnehmer auf Bertram Peters, Gewässerbiologe am Wasserwirtschaftsamt Landshut. Zunächst erklärte Peters, wie es möglich ist, anhand der Organismen, die man in einem Fließgewässer antrifft, die Gewässergüte festzustellen. Jedes Lebewesen stellt an seinen Lebensraum bestimmte Ansprüche. Im Gewässer sind dies vor allem die Sauberkeit und die Struktur des Ufers und besonders der Sohle. So gibt es Arten, die auf besonders sauberes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen sind, aber auch solche, die nur dort vorkommen, wo eine starke Verschmutzung vorhanden ist. Indem sie diese Schmutzstoffe aufnehmen und verarbeiten, die Abbauprodukte wieder von anderen Arten verwertet und abgebaut werden, wird das Gewässer wieder sauber. Man bezeichnet das als die Selbstreinigungskraft des Gewässers. Viele Arten benötigen eine lockere, kiesige Gewässersohle, wo die Jugendstadien aufwachsen und auch viele Fischarten ihre Eier ablegen. Diese Zustände finde man leider immer weniger, gab Peters zu verstehen.

In dem untersuchten Graben stellte der Gewässerbiologe eine sehr artenreiche Lebensgemeinschaft fest. Es fanden sich neben vielen Molchen verschiedene Arten von Wasserkäfern, Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven, Rückenschwimmer, Strudelwürmer, Egel, Fliegen- und Mückenlarven, Wasserasseln und Libellenlarven. Am Ufer flogen Prachtlibellen und Azurjungfern. Diese vielen Arten deuten auf einen intakten Lebensraum hin, der aber immer wieder einer vorsichtigen Pflege bedarf, informierte Peters die Exkursionsteilnehmer.

Festliches Konzert auf Schloss Kapfing

Mit einem festlichen Konzert auf Schloss Kapfing konnte kürzlich die Bund Naturschutz (BN) Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Im neu renovierten Lichthof des Schosses konnte der Vorsitzende der Ortsgruppe Johannes Selmansberger vor ausverkauftem Haus zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen Bürgermeister Walter Brandlmeier, den 2. Vorsitzenden der BN Kreisgruppe Landshut Paul Riederer besonders begrüßen. Besonders bedankte sich Selmansberger auch bei der Familie Weber-Henschel, die den Innenhof mit seiner besonderen Atmosphäre und Akustik zur Verfügung gestellt hatten. Vor über 20 Jahren gegründet hat das Ensemble „Die Kammervirtuosen“ sich bald im französischen und süddeutschen Raum einen Namen gemacht. Mit Stücken von W.A.Mozart, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Luigi Boccherini, und Franz Danzi begeisterten die „Kammervirtuosen“ die über 170 Besucher. Die „Kammervirtuosen“, Stefan Mutz, Flöte, Heike Fischer Violine, Evi Flassig-Will Viola und Fred Flassig Cello ernteten stürmischen Beifall für die professionell vorgetragenen Stücke. Bei anregenden Gesprächen an den verschiedenen Feuerkörben ließ man den Abend ausklingen. Und am Schluss waren sich alle einig: Das war ein schöner Abend.

Vogelkundliche Wanderung mit der 4. Klasse der Grundschule Vilsheim

Die jährliche vogelkundliche Wanderung durch den Bund Naturschutz mit der 4. Klasse der Grundschule Vilsheim hat zwischenzeitlich schon Tradition. Für den Vorsitzenden Johannes Selmansberger ist diese Wanderung auch immer ein spannendes Erlebnis weil er von der Begeisterungsfähigkeit der Kinder immer wieder angetan ist. Die Kinder lernen den Unterschied zwischen Feld- und Hausspatz. Sie wissen, dass die Türkentaube bei uns eingewandert ist. Die Falkenbeobachtung am Vilsheimer Kirchturm und die Gewölleuntersuchungen gehören schon zum festen Bestandteil der Wanderung. Auf dem Weg zum Ziegelberg lernen die Kinder auch den Gesang verschiedener Vögel kennen.
Am Ziegelberg angekommen versucht man eines der Neuntöterpaare, die dort brüten, zu entdecken. Nach einer Pause geht es gestärkt wieder zur Schule zurück. Abschließend gilt es das erlernte in einem Quiz unter Beweis zu stellen. Eigentlich wollte die Ortsgruppe die drei Besten mit einem Buchpreis auszuzeichnen. Nachdem aber fünf Kinder alle Fragen richtig beantwortet haben, hat man sich entschlossen auch fünf Buchpreise zu vergeben.

Entdeckungen an Teichen und Gräben

Gewässerkundliche Exkursion zu Still- und Fließgewässern

Umweltbildung in der freien Natur boten die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut und die BN-Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ mit ihrer gewässerkundlichen Exkursion im Raum Vilsheim. Schon auf dem Weg zum Ziegelberg und zur Kleinen Vils erklärte BN-Ortsgruppenvorsitzender Johannes Selmansberger einzelne Besonderheiten entlang des Weges. Das Gebiet rund um den Ziegelberg und entlang der Kleinen Vils sei aufgrund der vielfältign Strukturen aus der Sicht des Naturschutzes besonders wertvoll. Trockene Standorte sowie extensiv bewirtschaftete Wiesen im Tal und auf der Anhöhe weisen eine hohe Artenvielfalt auf, informierte Selmansberger.

Bei der Exkursion, die von Ralf Thannemann, Gewässerbiologe am Wasserwirtschaftsamt Landshut, geleitet wurde, war das Hauptaugenmerk jedoch auf zwei vom Bund Naturschutz angelegten Tümpel und auf Wiesengräben nahe der Kleinen Vils gerichtet. Es war deutlich zu sehen, dass die beiden Stillgewässer eine unterschiedliche Biologie aufweisen. Beim einem Tümpel macht sich der starke Erlenaufwuchs durch Beschattung und Laubwurf bemerkbar. Der Gewässerbiologe riet, hier die Ufer etwas auszulichten. An beiden Gewässern konnte der Referent eine große Anzahl verschiedener Kleinlibellenlarven , Schwimmkäfer sowie Molchlarven vorzeigen. Natürlich war in diesen Tümpeln der Rückenschwimmer häufig anzutreffen. Eine Besonderheit bei den Rückenschwimmern sei, so der Referent, dass diese Wasserinsekten mit ihren großen Augen sowohl über als auch unter Wasser hervorragend sehen können.

Auch in den Wiesengräben, die zur kleinen Vils führen, konnte Ralf Thannemann viele Kleinlebewesen nachweisen und vorzeigen, die auf eine gute Wasserqualität schließen lassen. Neben Wasserfröschen konnten die interessierten Exkursionsteilnehmer hier auch Posthornschnecken beobachten. Um in diesem Gebiet weiterhin eine artenreiche Vielfalt an Wassertieren aber auch an Wasserpflanzen zu sichern, sei es notwendig, diese Lebensräume zu erhalten, war das Fazit der gewässerkundlichen Exkursion.

Hornissen zu Unrecht verfolgt

Johannes Selmansberger informierte bei BN-Exkursion über das Leben der Hornissen

Das große Interesse an der naturkundlichen Exkursion mit dem Titel „Hornissen zu Unrecht verfolgt“, die von der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut und der BN-OrtsGruppe „Kleines Vilstal“ in Vilsheim veranstaltet wurde, zeigte, dass Hornissen bei vielen Menschen ein Thema sind. Johannes Selmansberger Hornissenspezialist und Ortsgruppenvorsitzender stellte die Lebensweise und die Biologie dieser Großinsekten vor. Dazu hatte, er nicht nur eine informative Ausstellung mit Fotos und zahlreiche Objekte aufgebaut, sondern sogar lebende Hornissen — eine Königin, Arbeiterinnen und Drohnen — zur Schau gestellt.

Hornissen gehören zur Familie der Echten oder Faltenwespen. Die Hornisse ist die größte europäische Faltenwespe und das größte Staaten bildende Insekt der heimischen Tierwelt. Der Hornissenstaat ist einjährig. Das heißt, dass im Spätherbst die Arbeiterinnen und die Männchen sowie die alte Königin sterben. Nur die jungen, voll entwickelten und begatteten Weibchen überwintern im Erdreich oder in morschem Holz, um dann im nächsten Frühjahr einen neuen Staat zu gründen, informierte Selmansberger.

Im Mai beginnt, so der Hornissenspezialist, die junge Hornissen-Königin mit der Gründung eines neuen Volkes. Und es sei immer wieder faszinierend eine junge Hornissen-Königin beim Nestbau zu beobachten. Als morschem Holz baut sie in Baumhöhlen, Vogelnistkästen, auf dem Dachboden oder an Giebelvorsprüngen von Häusern ihr Nest. Sie legt Eier in die noch kleinen Waben, wärmt oder kühlt sie, versorgt die Larven mit Raupen, Fliegen und Wespen. Im Lebenszyklus eines Hornissenvolkes erbeuten die Tiere eine beträchtliche Menge anderer Insekten. Sie wirken so als bedeutendes Regulativ im Naturhaushalt und sind deshalb für uns Menschen sehr nützlich. Hornissen sind Jäger aber auch Beute. So berichtete Selmansberger, dass in Vilsheim am Ziegelberg, wo drei Paar Neuntöter brüten, die Hornissen keine Chance haben einen Staat zu gründen. Die aufmerksamen Neuntöter starten wie Abfangjäger sobald sie ein Insekt erspäht haben. Und die großen Königinnen, die ja in den Maiwochen noch alleine den noch kleinen Staat versorgen müssen, sind nicht zu übersehen.

Bis zum Beginn der kalten Jahreszeit im Oktober wächst das Volk dann auf 300 bis 800 Tiere an, neben den Arbeiterinnen und den Drohnen befinden sich auch mehrere junge Königinnen in dem zu beachtlicher Größe angewachsenem Nest, führte der Referent aus. Sobald dann die jungen Hornissen-Königinnen abgeflogen sind, sterben alle anderen Hornissen restlos. Weil das leere Nest von den Hornissen kein, zweites Mal benutzt wird, könne es in den Wintermonaten abgenommen werden. Dass ein Hornissennest von seiner leichten aber trotzdem stabilen Bauweise her ein wahres Kunstwerk ist, davon konnten sich die Exkursionsteilnehmer, unter denen sich auch mehrere Kinder befanden, überzeugen. Johannes Selmansberger zeigte ein solches Nest in seinem gesamten Aufbau.

Zur Gefährlichkeit der Hornissen führte der Referent aus, dass die Behauptung, sieben Hornissenstiche seien für ein Pferd und drei für einen Menschen tödlich, ein Märchen sei. Selmansberger ist einige Stunden vor der Hornissenführung, beim einsammeln von Material zweimal gestochen worden. Die Teilnehmer der Führung konnten sich persönlich überzeugen, dass dieses Stiche am Ohr und am Nacken kaum Spuren hinterließen. Johannes Selmansberger ist auch Imker und kann somit Stiche leicht wegstecken. Sicherlich sei der Stich einer Hornisse schmerzlicher als ein Wespen- oder Bienenstich, da Hornissen einen kräftigeren Stachel besitzen und auch einen speziellen Wirkstoff haben, der schmerz auslösend ist. Sollte es zu einem Stich kommen, so sollten die üblichen schmerzlindernden Maßnahmen, wie Aussaugen und kühlen vorgenommen werden. Lediglich bei allergischen Reaktionen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Man brauche keine Angst vor Hornissen zu haben, solange sie in Ruhe gelassen werden, Hornissen verhalten sich weit ruhiger und berechenbarer als Bienen und Wespen. Nicht vertragen jedoch können Hornissen panikartiges Herumschlagen und Erschütterungen des Nestes. In Ausnahmefällen müssen Hornissennester auch versetzt werden, so Selmansberger. Ärgerlich ist dass die Rollokastenbauer anscheinend nicht in der Lage sind hornissensichere Rollokästen zu bauen. Häufig nisten sich Hornissen aus Mangel an geeigneten Quartieren dort ein. In diesem Fall müssen die Nester umgesiedelt werden. Gerade in den Sommermonaten, so berichtete Selmansberger, ist dies eine schweißtreibende Arbeit. Hornissen können nicht in Rollokäsen belassen werden, weil sie zum einen die Isolierung abnagen und entfernen und weil die Ausscheidungen mit der Zeit fürchterlich zu stinken beginnen.

Das grundsätzlich friedliche Verhalten der Hornissen gebe also keinen Anlass zu Bekämpfungsmaßnahmen, stellte der Hornissenspezialist fest. Früher seien Hornissen mit allen möglichen Mitteln unerbittlich verfolgt und getötet worden. Aus diesem Grund gerieten sie schließlich auf die Liste der vom Aussterben bedrohter Tiere und wurden deshalb unter besonders strengen Schutz gestellt. Die Hornissenbestände hätten sich in den vergangen Jahren landesweit nicht nur deswegen wieder sichtlich erholt, sondern auch weil durch intensive Aufklärungsarbeit — insbesondere auch durch den Bund Naturschutz, weite Kreise der Bevölkerung für den Schutz der Hornissen sensibilisiert worden seien. Die Hornissen erfahren so bei den Menschen immer mehr Toleranz, freute sich Johannes Selmansberger.

Als besondere Attraktion präsentierte der Naturschützer ein Hornissennest in einem Motorradhelm,

Während am Ende seiner Ausführungen der Referent noch zahlreiche Fragen zu beantworten hatte, durften die Kinder lebende Hornissen in die Hand nehmen und ihr Verhalten genau beobachten. Allerdings handelte es sich bei diesen Hornissen um Männchen, die bekanntlich keinen Stachel haben.

Neuer Teich in Vilsheim

Es gibt zu wenig Laichgewässer im Vilstal. Um diese Situation zu verbessern hat Paul Kainz der Bund Naturschutz Ortsgruppe „Kleines Vilstal“ ein geeignetes Grundstück unweit der Kleinen Vils zur Verfügung gestellt. Angrenzend an der alten Vils wurden zwei Kopfweiden gesetzt. Auf der Fläche haben sich ein Schilfbestand und Seggen entwickelt. Zwischenzeitlich hat sich die Fläche zu einem wichtigen Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt entwickelt. An der westlichen Randzone wurde nun ein Teich mit verschiedenen Tiefenzonen und flach ausgebildeten Randzonen angelegt. Damit die Teichfläche nicht beschattet wird, wurden nur wenige Sträucher wie Faulbaum, Pfaffenhütchen und Traubenkirsche eingesetzt. „Es ist erstaunlich wie schnell dieser neue Lebensraum angenommen wird“ stellte Johannes Selmansberger bei einem Ortstermin mit Paul Kainz fest. Im Schilfbestand hat sich die Rohrammer niedergelassen. Die Zaunpfosten nutzen Eulen als Sitzwarten und die Rehe benutzen den Teich als Tränke. Die ersten Schwimmkäfer und Libellen sind auch schon aufgetaucht. Das neue Biotop in unmittelbarer Umgebung zum Ziegelberg ist eine deutliche Aufwertung für den ganzen Bereich. Der Vorsitzende bedankte sich recht herzlich bei Paul Kainz, der mit der Neuanlage sichtlich zufrieden war. Aus der Sicht des Naturschutzes ist dies ein Glücksfall, denn es ist nicht selbstverständlich, dass Leute, die nicht einmal im Gemeindegebiet wohnen uneigennützig Flächen für die Natur zur Verfügung stellen.