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Newsletter / Naturschutznachrichten

Mit dem Apfel durchs Jahr

Kinder des BN-Jahreszeitenkurs bauen Nistkästen für heimische Vögel

Unterwaltenkofen b. Ergolding. Gerade noch rechtzeitig zur Brutsaison der heimischen Singvögel haben die Kinder des Jahreszeitenkurses „Mit dem Apfel durchs Jahr“ zusammen mit ihren Eltern Nistkästen für beispielsweise Blau- oder Kohlmeisen gebaut.
Die Aktion, die im Rahmen des BN-Projekts „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ der BN KG-Landshut in Kooperation mit der Bio-Schäferei auf dem Dölzerhof der Familie Butz stattfand, soll schon den Kleinsten die Natur und den nachhaltigen Umgang mit ihr nahebringen.
Stolz und freudestrahlend haben die Kinder des Jahreszeitenkurses am Karsamstag Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein den Hof verlassen. Haben sie doch etwas ganz Besonderes und vor allen Dingen selbst Hergestelltes vorzeigen können, nämlich einen selbst gebauten großen Nistkasten für ihren Garten.
Die Leiterin des Projekts, Laura Butz, hatte ihrerseits alles entsprechend vorbereitet, so dass man nach einer kurzen Anleitung sofort loslegen konnte. Die Kinder bewiesen erstaunliches Geschick und so war zu beobachten, wie nach und nach aus den einzelnen Holzteilen ein Nistkasten entstand. Danach hatten die Kinder noch die Möglichkeit ihr Werk mit einer Naturöl-Farbe anzumalen.
Im Anschluss daran ging es noch auf die im vergangenen Herbst angelegte Streuobstwiese zur Ostereiersuche. Nach einem kurzen Spaziergang dort angekommen, durften die Kinder gleich mit der Suche beginnen und haben neben den Bio-Eiern auch schon die ersten Blüten und Kräuter gefunden.
Ein besonderes Highlight für die Kinder war noch der Besuch bei den bunten Lämmern im Schafstall. Es wurde mit den Lämmern gekuschelt und gefüttert. Im Rahmen des Jahreszeitenkurses „Mit dem Apfel durchs Jahr“ werden im Lauf des Jahres noch drei weitere Samstagstermine angeboten. Bei Interesse können Sie sich unter der E-Mailadresse unser-essen-bnkgla@landshut.org auf einen Verteiler setzen lassen, damit wir Sie über die Inhalte und Termine der Samstagsveranstaltungen für Familien informieren können.


Der Natur nahekommen

Kinder, die am BN-Jahreszeitenkurs "Mit dem Apfel durchs Jahr" teilnehmen, bauten rechtzeitig Nistkästen für die heimischen Singvögel. Lesen Sie hier den Bericht aus der LZ.

Hier finden Sie eine Liste über Nistkästen für unsere heimischen Vögel. Die Tabelle listet zu der jeweiligen Vogelart auf, zu welcher Zeit diese nistet, welcher Standort für den Nistkasten gewählt werden und wie dieser beschaffen sein sollte.


BN-KG Landshut pflanzt Apfel- und Birnenbäume für die Zukunft

14. Oktober 2023: Im Rahmen des BN-Bildungsprojekts „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ fand auf dem Dölzerhof der Familie Butz in Unterwaltenkofen eine Streuobstbaumpflanzaktion für Familien statt. Zahlreiche kleine und große Besucher trafen dort zum „Anpacken“ ein; es waren um die 30 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern. Vor Beginn der Aktion teilten sich die Familien in drei Gruppen ein: Die „Bastelgruppe“ durfte mit Naturpädagogin und Dipl. Ingenieurin Martina Meßner natürliche Schäfchen und Bienen aus Tannenzapfen und Schafswolle basteln, während die zweite Gruppe die Hanfseile zum Anbinden der Bäume „selber drehen“ durfte. Seilermeister Rupert Hutterer stand den Kindern mit Rat und Tat zur Seite. Den „Nachwuchsseilern“ gefiel es, dass sie nach einer kurzen Einführung sofort loslegen konnten. Sie drehten an der Kurbel, was die kleinen Arme so hergaben. Und schnell ging es auch: Gut fünf Minuten dauerte es, bis ein kurzes Hanfseil gefertigt war. Die dritte Gruppe – die Pflanzgruppe – marschierte indessen in Begleitung ihrer Eltern und Geschwister mit Spaten und Schaufeln ausgerüstet gleich auf die Wiese gegenüber vom Dölzerhof.

Angekommen auf der Wiese warteten bereits die Bäume auf die Familien. Nach einer kurzen Einweisung ging es für die erste Gruppe los. Jede Familie suchte sich ein kleines Erdloch und durfte anfangen zu buddeln. „Das Loch muss so groß gebuddelt werden, wie die Baumwurzel ist. Ein Gitterdraht verhindert, dass die Wühlmäuse die Baumwurzeln fressen. Dann wird der Baum ins Loch gestellt und mit lockerer Erde eingebuddelt. Anschließend wird er mit Pfählen und dem selbst gedrehten Hanfseil fixiert, damit er auch gut anwachsen kann“, erklärte Laura Butz, Leiterin des Bildungsprojekts „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ und zusammen mit Ihrem Mann Tobias Ehrmaier Eigentümerin der zu bepflanzenden Wiese. Natürlich durfte auch die hofeigene Schafwolle beim Pflanzen nicht fehlen: „Die hält dann den Boden schön feucht und lockert ihn auf. Zusätzlich ist Schafwolle ein natürlicher Dünger“, erklärte Laura Butz weiter. Dann durften die Kinder zusammen mit ihren Eltern jeweils einen Baum aussuchen und diesen pflanzen. Es standen 17 Apfel- und drei Birnenbäume zur Auswahl. Sie tragen klangvolle Namen, wie „Blutapfel“, „Oberländer Himbeerapfel“ oder „Sommerapothekerbirne“. Das Gewusel auf der Wiese war wunderbar und dank ausreichend Spaten und der vielen fleißigen Helfer, waren die ersten Bäume innerhalb von einer Stunde in der Erde. Danach wechselten die Gruppen.

Bis in den Abend hinein dauerte die Pflanzaktion, an der alle – trotz Regen – mit vollem Eifer und großem Spaß dabei waren. Als kleine Stärkung zwischendurch gab es frisch gepressten Streuobstapfelsaft und Apfelkuchen für die kleinen und großen Helfer. Projektleiterin Laura Butz war beeindruckt von „der tollen Resonanz“, die die Aktion fand. „Wir wollen mit dem vor einem Jahr gestarteten Projekt hier nachhaltig tätig sein“, erklärte sie und betonte, dass „die Aktion das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung des Streuobstanbaus schärfen und dem stetigen Rückgang der Streuobstwiesen entgegenwirken soll.“ Bewusst sei man auf Familien zugegangen, denn hier könne man nicht nur das Umweltbewusstsein der Kinder und ihrer Eltern schärfen, sondern die Kindern auch lehren, dass ein Apfel oder eine Birne eine gute Alternative zu einer Süßigkeit ist. Wenn alles gut läuft, sollen auch künftige Kindergarten- und Grundschulgenerationen die Bäume und die Artenvielfalt in einer Streuobstwiese erleben und sich, wenn erwünscht, um sie und die Verwendung der Früchte kümmern dürfen: Eine Reihe von weiteren Streuobstaktionen für Familien und Kinder sind für Anfang nächsten Jahres geplant. In Zusammenarbeit mit dem Dölzerhof folgt in 2024 aufgrund der hohen Nachfrage ein Jahreszeitenkurs „Mit dem Apfel durchs Jahr“ für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Bei dem Kurs der BN-Kreisgruppe Landshut können die „Wiesenentdecker“ im Rahmen des Projekts „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ an insgesamt vier Terminen den Hof besuchen. Es wird zusammen Heu gemacht, geforscht, gespielt und gebastelt. Wenn im Herbst die Äpfel reif sind, erleben die Kinder beim gemeinsamen Apfelsaftpressen, wie aus den Äpfeln der Saft gewonnen wird. Auch im südlichen Landkreis sind ein Streuobstveranstaltungen sowie eine Mostaktion für Kindergarten- und Grundschulkinder auf einer Streuobstwiese Nähe Vilsbiburg geplant. Interessierte können sich jetzt schon für den kostenlosen Newsletter der BN-KG Landshut anmelden und sich über die genauen Termine auf dem Laufenden halten.


Die Mühlbauers lassen die Sau raus

Kirchthann, 24.04.2023. Die Schweinehaltung in Deutschland steckt seit Jahren in einer noch nie dagewesenen Krise. Die wirtschaftliche Situation bei den Schweinebauern und -bäuerinnen ist geradezu dramatisch. Viele können dem Druck nicht mehr standhalten und geben auf. Doch ein kleiner Teil mutiger Landwirtinnen und Landwirte geht neue Wege. Der BN besuchte im Rahmen des Projektes „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ den Kirchthanner Biohof der Familie Mühlbauer.

Auf dem Naturlandhof in Postau wird seit Sommer 2021 wortwörtlich die Sau rausgelassen. Wer zu den Mühlbauers auf den Hof fährt, dem fallen sofort Tiere auf der Weide auf, die man nicht sofort erkennt. Nur selten denkt dabei jemand an Schweine, erzählt Regina Mühlbauer schmunzelnd. Im Jahr 2015 hat die Familie ihren Hof auf Biohaltung umgestellt und die Zahl der Muttersauen radikal von 150 auf 50 reduziert. Und sie hatten noch eine weitere Vision: die Schweine sollten raus auf die Weide. Das wurde unter Behörden und Berufskollegen erstmals sehr kritisch diskutiert, erinnert sich Regina Mühlbauer. Heute sind sie glücklich, das aufwendige Verfahren mit den örtlichen Behörden durchgestanden zu haben, denn die Weidehaltung von Schweinen bedarf einer
Genehmigung. Seitdem fühlen sich nicht nur die Schweine sondern auch die Familie sauwohl. Der Arbeitsplatz hat sich vermehrt an die frische Luft verlagert, die Schweine sind gesünder und können ihre natürliche Verhaltensweise ausleben: sie wühlen in der Erde und suhlen sich im Schlamm, traben über die Weide und haben einen Stall als Rückzugsort.

Ein halbes Jahr mästen die Mühlbauers die Tiere mit dem Futter aus eigenem Anbau: Soja, Weizen, Hafer, Kleegras, Erbsengemenge, Gerste, Triticale und Roggen. Auf Mais wird verzichtet. Haben die Schweine das Schlachtgewicht erreicht, werden die Tiere über die Marktgesellschaft der Naturlandbauern an Fleischverarbeitungsbetriebe, wie „Altdorfer Biofleisch“ verkauft. Gleichzeitig entstand bei den Mühlbauers der Wunsch, den Verbrauchern bei ihrem Schweinefleisch 100 % Transparenz zu bieten und zu zeigen, wie nachhaltige und artgerechte Tierhaltung aussehen kann. So fiel 2021 der Startschuss für die Direktvermarktung mit eigener Hofverarbeitung. Seither kommen die Kirchthanner Bioschweine auf direktem Weg zum Endkunden. Für die  Direktvermarktung entnimmt die Familie einmal pro Woche der Herde zwei bis drei Tiere, lässt sie von einer nahe gelegenen Landmetzgerei schlachten und verkauft das Fleisch und die Wurst übers Internet und ab Hof.

Trotz der abgelegenen Einödhoflage hat sich der liebevoll gestaltete „Mini-Hofladen“ zu einem regelrechten Selbstläufer entwickelt. „Damit haben wir bei der Eröffnung des Hofladens gar nicht gerechnet“, berichtet Regina Mühlbauer. Doch die freilaufende Sauenherde ist mittlerweile zum Ausflugsziel geworden. Und weil das Interesse so groß ist, haben sich die Mühlbauers etwas Besonderes einfallen lassen: einen Erlebnisweg rings um die Weide. Besucher sollten am besten ein wenig Zeit mitbringen, denn auf der kurzen Wanderung rund um den Hof gibt es für Groß und Klein Einiges zu entdecken. Insbesondere Kinder freuen sich, die rosa Tiere mal in echt zu sehen. Auf Anfrage bietet der Kirchthanner Biohof außerdem Hofbesichtigungen und -führungen für Kindergärten und Schulklassen an. Jeden Freitagnachmittag haben interessierte Kundinnen und Kunden die Möglichkeit an einer Hofführung teilzunehmen.
Und die 23-jährige Hofnachfolgerin Katharina Mühlbauer hat mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema Weideschweinehaltung bereits die Weichen für den nächsten großen Schritt gestellt: Mitte dieses Jahres ist es soweit und auch die Mastschweine dürfen zukünftig vom Stall aus auf die Weide
spazieren. Hierfür wird eine weitere hofnahe Fläche von zwei Hektar bereitgestellt.

Als Verbraucherinnen und Verbraucher haben wir es in der Hand: Wir können beim Einkauf entscheiden, wie viel uns echtes Tierwohl wert ist. Denn die Mehrkosten für ein Schnitzel von einem Schwein, das ein schönes Leben auf der Weide genießen durfte, sind nicht unerheblich. Man kann eben nicht für ein paar Cent mehr für die Bratwurst eine heile Welt auf den Bauernhöfen erkaufen.

Die Weichen für eine umwelt- und klimafreundliche Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung stellen wir als Kundinnen und Kunden täglich mit unserem Ess- und Einkaufsverhalten, sei es an der Supermarktkasse oder noch besser: direkt bei den örtlichen Landwirtinnen und Landwirten im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt.


Weidemilch ist gut fürs Klima

Osterwind, 27.01.2023 Gut für Mensch, Tier und Klima: Der BN besuchte im Rahmen des Projekts „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ den Naturlandhof Osterwind der Familie Mießlinger. Auf dem Biobetrieb erlebt die ursprüngliche Form der Nutztierhaltung ein Comeback: die Weidehaltung von
Milchkühen. Das Bild weidender Tiere auf grünen Wiesen ist in unserer Gegend selten geworden, denn obwohl die Weidehaltung dem Wunsch vieler Verbraucher entspricht und einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Artenschutz leistet, ist sie finanziell oftmals schlechter gestellt als die Stallhaltung. Die gute Nachricht ist: es gibt sie dennoch. Landwirtinnen und Landwirte, die einen Weg finden, die Weidehaltung ökonomisch erfolgreich zu betreiben.
Angefangen hat es im Jahr 2012. Der Junglandwirt Christian Mießlinger wandelte seine hofnahen Ackerflächen in Dauergrünland um. Seitdem grasen seine Kühe von April bis Oktober auf der Weide.
Christian Mießlinger erinnert sich gut: „Mein Vater war anfangs skeptisch, als ich von Stallhaltung auf Weidehaltung umgestellt habe, jetzt überwiegen für uns beide die Vorteile des Systems.“ Mit einem ausgeklügelten Weidemanagement, der sogenannten Kurzrasenweide, bei der Grasaufwuchs und Futterverzehr der Tiere übereinstimmen, kann Kraftfutter eingespart werden, wodurch der Einsatz importierter Futtermittel reduziert wird. Gleichzeitig wird Energie und Arbeit eingespart. Außerdem seien die Tiere wesentlich ausgeglichener und gesünder. Und wie bei jedem System, gibt es auch hier
Stärken und Schwächen. Christian Mießlinger betont zum Beispiel, dass die Weidehaltung nicht für jeden Milchviehhalter praktikabel ist. Voraussetzung sind ausreichend arrondierte und weidefähige Flächen rund um den Hof. Ein Glücksfall für den Landwirt, denn anders wäre es auch hier nicht umsetzbar.
Auch mit dem schlechten Image der Kühe als „Klimakiller“ räumte der Biobauer auf. Bei grasbasierter Fütterung sei die Kuh keineswegs schlecht fürs Klima. Werden Ackerflächen in Weiden umgewandelt, führt dies zu einer Kohlenstoffanreicherung im Boden. Über das Wurzelwerk des Weidelands wird Kohlendioxid in den Boden zurückgeführt. Das ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Auch tragen weidende Rinder durch ihren Tritt zur Erhöhung der Biodiversität bei und die Exkremente von Weidetieren sind Nahrungsquelle für viele Insekten und Kleinstlebewesen und außerdem ein guter Dünger für die Wiese. Zusätzlich schützen die Wurzeln der Weidegräser den Boden vor Erosion.
Weidehaltung bedeutet also weit mehr als nur „Türe auf und Kühe raus“.
Die Weidemilch seiner Kühe vermarktet Christian Mießlinger über eine Biomolkerei. Auch die Kälber, die nicht zur Nachzucht gebraucht werden, verbleiben auf dem Hof. Sie werden als Ochsen und Färsen über ein Regionalprogramm vermarktet. Solche Vermarktungsstrukturen sind wichtig, weil das gesunde und ökologisch produzierte Bio-Rindfleisch oft ein Schattendasein fristet. Aber wo Milch gemolken wird, werden auch Kälber geboren. Kälber, die auf den Weiden des Naturlandhofs Osterwind grasen, dürfen zu einem weiteren Genussprodukt heranwachsen.
Auch wir als Verbraucher können durch unser Konsumverhalten den Erhalt von Weidehaltung und Grünland unterstützen, indem wir zu lokal erzeugten Milchprodukten sowie Biofleisch aus Weidehaltung greifen. Denn eines muss uns klar sein: die Wirtschaftlichkeit ist die Basis für unsere Landwirtinnen und Landwirte. Nur mit deutlichen Mehrerlösen können sie auch in Zukunft die hohen gesellschaftlichen Leistungen erbringen, die mit dieser Haltungsform verbunden sind. Ein guter Weg kann der Einkauf in Hofläden, Märkten und direkt beim Landwirt aus der Region sein. Viele nachhaltig wirtschaftende Betriebe, wie der Naturlandhof Osterwind, sind in der Landshuter Direktvermarkter-Broschüre sowie im Bio-Einkaufsführer „Bio? Wo? Her damit!“ der BN-Kreisgruppe Landshut zu finden. Diese sind im Landratsamt Landshut bzw. in der Geschäftsstelle der BN-Kreisgruppe erhältlich, aber auch online verfügbar.


Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand

Die BN Kreisgruppe Landshut war auf der Niederbayernschau 2022 vertreten

Mit der BN-Ausstellung „Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand“ und einer großen Streuobst-Aktionsfläche konnte die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Landshut viele Messebesucher anlocken. Auch der BN-Infostand mit Exponaten zu Hornissennestern und Informationen zu Wild- und Honigbienen – wurde rege aufgesucht.

Auf der Aktionsfläche „Streuobst“ in der Halle 1 durften die Messebesucher frisch gepressten Apfelsaft aus Streuobst und Genießer und Feinschmecker mehrere Streuobst-Mischsäfte und feine Streuobst-Edelbrände verkosten. Man konnte echten Geschichten rund um das Thema Streuobst zuhören und Menschen, die hinter den Erzeugnissen stehen, kennen lernen. Bei einem Apfelquiz konnten die Besucher ihr Sortenwissen testen und heimische Äpfel aus der Apfelausstellung probieren. An drei Tagen vermittelten zwei Streuobstwiesenexperten Wissenswertes zu Pflanzung, Sortenwahl, Schnitt- und Pflege von Streuobstwiesen.

Ziel der Aktion Streuobst - welche im Rahmen des Bildungsprojektes „Unser Essen – unsere Landwirtschaft“ von der BN-Projektleiterin Laura Butz organisiert wurde - war, die Vielfalt heimischer Streuobstprodukte darzustellen und die Bedeutung der Vernetzung aller Akteure der Wertschöpfungskette – vom Erzeuger über den Verarbeiter und die Vermarktung bis zum Endverbraucher – darzulegen. Im Rahmen des vom BN mit initiierten „Bayerischen Streuobstpakt“ sollen zudem die heimischen Streuobstwiesen in ihrer Bedeutung für unsere Kulturlandschaft und als artenreicher Lebensraum wieder ins Bewusstsein gerückt werden.

Dieser Aktion sollen weitere Veranstaltungen folgen, die einem breiten Publikum Zusammenhänge aufzeigen zwischen unseren täglichen Konsumentscheidungen, der Nahrungsmittelproduktion und dem Natur- und Umweltschutz.

Die Wertschätzung und Nutzung von Streuobstprodukten in der Bevölkerung der eigenen Region nehmen eine Schlüsselrolle für die Umsetzung des Streuobstpaktes ein: Nur wenn Erzeugnisse von Streuobstwiesen möglichst direkt vor Ort gut vermarktet werden, können vorhandene Streuobstwiesen erhalten und mit weiteren Anpflanzungen schließlich der Streuobstpakt mit Leben erfüllt werden. Daran gilt es zu arbeiten!

Beim BN-Infostand stellten sich die Hornissenexperten – Rudi Stauner und Johannes Selmansberger (Vorsitzender der BN-OG „Kleines Vilstal“) an zwei Tagen den Fragen der Messebesucher. Sie erläuterten Biologie und Lebensgewohnheiten und konnten mit ihrem Wissen die „Gefährlichkeit“ der von manchen sehr gefürchteten Insekten relativieren. Ein besonderes Highlight war ein riesiges Hornissennest in einer Vitrine. Und dass sich Hornissen in einem aufgehängten Rucksack eine Bleibe gesucht und darin ihr Nest gebaut haben, das über den Rucksack hinaus quillt, amüsierte und erstaunte die Besucher. Auch konnten sich Interessierte anhand von Infotafeln rund um das Thema Wildbienen, Hornissen und Honigbienen informieren und von den Standbetreuern beraten lassen. Nicht zuletzt gab es Anleitungen zum Bau eines Wildbienenhotels und Gelegenheit lokal erzeugten Honig zu kaufen.

Auf der Aktionsfläche bot der BN auch eine Kinderecke mit Fühlkasten und Malmöglichkeiten an.