Naturschutznachrichten Nr. 54 - September 2016
Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde des BUND Naturschutz
In Deutschland setzt sich der Trend zu mehr Bioregionalität fort. Immer mehr Menschen möchten einerseits wissen, wie ihre Lebensmittel produziert werden und andererseits die heimischen Bauern unterstützen. Supermärkte kommen diesem Wunsch des Kunden werbewirksam entgegen und kenn-zeichnen viele Produkte mit dem Hinweis „Aus der Region“. Leider erfährt der Kunde dabei meist nicht, wie weit sich diese Region erstreckt, weil „regional“ keinen definierten geografischen Raum bezeichnet. Und dennoch: Steht der Käufer dann vor der Entscheidung, entweder ein so bezeichnetes regionales Produkt oder ein nicht mit Regionalität beworbenes Bioprodukt zu kaufen, wählt er oft das so beworbene, regionale Produkt mit der nachvoll-ziehbaren Begründung, der Region den Vorzug geben, die regionale (Land-) Wirtschaft stärken zu wollen. Auf diese Weise haben regionale Bio-Landwirte und -Gemüseanbauer oft das Nachsehen.
Das soll sich jetzt ändern: Mit dem neuen weißblauen, runden Siegel
„bio und regional“
kann auch der Supermarktkunde schnell und eindeutig erkennen, welche Bio-Produkte aus bayerischer Erzeugung sind.
Achten Sie auf dieses Siegel beim Lebensmitteleinkauf - unsere Biobauern sind es uns wert.
Ihre Kathy Mühlebach-Sturm
1. Vorsitzende der KG Landshut
BUND-Naturschutz-Ortsgruppen im Landkreis Landshut
Der BUND Naturschutz ist in Bayern in der Fläche präsent. In 76 Kreisgruppen und ca. 600 Ortsgruppen engagieren sich Menschen ehrenamtlich für Natur und Umwelt. Sie sind getragen von der Idee, ihre Heimat als einen Ort großer Biodiversität zu erhalten bzw. für mehr Strukturen und damit mehr Artenvielfalt zu kämpfen und sich durch eine bewusste Auseinandersetzung mit den Fragen des Umwelt-, Arten-, Natur- und Klimaschutzes für eine zukunftsfähige Lebens-weise einzusetzen, so z.B. die
BUND-Naturschutz-Ortsgruppe Geisenhausen
Die Ortsgruppe „Geisenhausen“ mit den Orten Geisenhausen und Altfraunhofen wurde am 17. Juli 1989 gegründet. In den ersten Jahren - unter dem Vorsitz von Klaus Müller - wurden mehrere Hecken gepflanzt, die sich über mehr als 25 Jahre prächtig entwickelt haben. Unter dem Vorsitz von Dr. Herbert Jans stand das Thema „Erneuerbare Energien, Energiewende von unten“ mehr im Mittel-punkt mit einer Vielzahl von Vorträgen und Veranstaltungen. So werden heute in Geisenhausen dank der Aktivitäten der BN-Ortsgruppe mehr als 75 Prozent des Stromes vorwiegend mit Photovoltaik erzeugt. Auch viele Aktionen wie z. B. die Heizungspumpen-Austausch-Aktion wurden von der Ortsgruppe initiiert.
Ein fester Bestandteil im Jahresprogramm ist der Amphibienschutz. Auch Exkur-sionen gerade in der Region stehen immer wieder auf dem Programm. Ein absolutes Highlight ist sicher die vor fast 20 Jahren angelegte Streuobstwiese hinter dem BayWa-Gebäude mit etwa 65 Obstbäumen. Es haben sich stattliche Bäume entwickelt, die alle paar Jahre einen Rückschnitt erhalten. Eine Spezia-lität der Ortsgruppe waren über viele Jahre die Kulturellen Abende, die stets gut von der Geisenhausener Bevölkerung angenommen wurden. Auch an der Haus- und Straßensammlung beteiligt sich die OG erfolgreich. Federführend war die OG beim Bürgerentscheid für eine Solarheizung im Schwimmbad im Jahr 2002 beteiligt.
Mit einigen Unterbrechungen gab es immer wieder eine Kindergruppe, kurz nach der Gründung hat es sogar eine Jugendgruppe gegeben, die sich besonders für die Sammlung und Trennung von Plastikmüll eingesetzt hat, Recyclinghöfe gab es noch nicht. Mit einem Ausflug hat sich die Kindergruppe schon mehrmals am Ferienprogramm der Gemeinde beteiligt. An verschiedenen Plätzen im Gemein-degebiet wurden Nistkästen aufgehängt, die auch betreut werden. Ein Mitglied der OG vertritt den BN im Dialogforum zur B 15 neu, ein Thema, das die OG seit ihrer Gründung beschäftigt. Mitglieder der Ortsgruppe beteiligen sich regelmäßig an regionalen Demonstrationen wie den Mahnwachen beim AKW Isar 1 und bei den „Stopp B 15 neu“-Aktionen, aber auch überregional gegen Atomkraft und für eine ökologische Landwirtschaft, gegen Gentechnik etc.
Wer Interesse hat, in der Ortsgruppe aktiv mitzuwirken, ist zu den monatlich stattfindenden Naturschutzabenden herzlich eingeladen oder kann sich direkt unter jans@haw-landshut.de bzw. unter Tel. 08743-1593 mit Dr. Jans in Ver-bindung setzen. Ein besonderes Anliegen wäre eine Verjüngung des Vorstands.
Natur erleben in geschützten und genützten Räumen
Die 2-Tage-Exkursion der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe führt am WE vom
20./21. Mai 2017 am Oberlauf der Isar zu Orten hoher Biodiversität. Mit dem großen Schillerfalter, dem Kammmolch, dem Sonnenröschen, dem Lungen-enzian und dem Hochmoor-Perlmuttfalter treffen wir mit etwas Glück auf einige selten gewordene Arten. Wir lernen Projekte mit Auerochsen und Angusrindern kennen, die zeigen, dass eine Landwirtschaft, die mit und nicht gegen die Natur arbeitet, möglich ist und Natur und Landschaft bereichert. Einblicke in die Geschichte und Kultur im bayerischen Oberland runden das Programm ab, welches in ausführlicherer Form in den NN im Januar 2017 vorgestellt werden wird. Anmeldungen für die 2-Tage-Exkursion können ab dem 1. Oktober 2016 angenommen werden unter 0871-50154 (Kathy Mühlebach-Sturm) oder kathy@muehlebach-sturm.de.
Salzdorfer Tal nun vor Bebauung geschützt
Ende gut – Alles gut! Der Planungsausschuss des Regionalen Planungsverban-des hat beschlossen, dass das Salzdorfer Tal als Bestandteil eines Regionalen Grünzugs ausgewiesen werden soll. Auch wenn diese Ausweisung noch eine „maßvolle, im Vergleich zum Bestand untergeordnete Erweiterung bestehender Siedlungsstrukturen“ zulässt, so wurde damit doch erreicht, dass sich die Bebauung nicht Jahr für Jahr weiter in das Tal hineinfrisst. Auch kann die Landwirtschaft dort wie zuvor betrieben bzw. auch moderat verändert werden.
So hat sich das Blatt gewendet und der von uns und den Initiatoren des Bürgerbegehrens zum „Schutz des Salzdorfer Tals vor Bebauung durch Bildung eines Landschaftsschutzgebietes“ wegen Nicht-Zulassung des Bürgerbegehrens vorerst verlorene Kampf (siehe Bericht NN September 2015) findet doch noch ein gutes Ende.
Der alte Baum ist unser Lebensraum – Gewinner ausgezeichnet
Im vergangenen Schuljahr sind bei der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Lands-hut wunderbare Beiträge eingegangen zum Wettbewerb „Der alte Baum ist unser Lebensraum“. Der 1. Preis, eine Fledermausführung und eine Urkunde, ging an die Klasse 3a der Grundschule St. Martin in Geisenhausen. Der 2. Preis, ein Naturfilm und eine Urkunde, erhielten die Schüler der Klasse 1a der Grundschule Karl Heiß in Landshut und der 3. Preis, ebenfalls ein Naturfilm mit einer Urkunde, durfte die 3. Klasse der Grundschule Obersüßbach in Empfang nehmen (siehe auch: www.landshut.bund-naturschutz.de/aktuelles.html).
Wir gratulieren den Gewinnern von Herzen und freuen uns mit allen Schülern, die am Wettbewerb teilgenommen haben, über ihre intensive Auseinander-setzung mit dem vielfältigen Leben in einem alten Baum und der kreativen Umsetzung des Erlebten als Poster, figürlich oder als Buch.
Immer gut informiert sein ohne Papierverschwendung
Noch kann die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut keinen Newsletter anbieten, über den sich interessierte Mitglieder über aktuelle Entwicklungen und Aktionen vor Ort regelmäßig informieren können. Wenn Sie aber gerne häufiger über konkrete Vorhaben der Kreisgruppe benachrichtigt werden möchten, teilen Sie uns das mit bnkgla@landshut.org .
Ernährung und Klimaschutz
Was haben Hülsenfrüchte mit der Welternährung und dem Klimaschutz zu tun? Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. sind gesund und schmackhaft, bereichern mit ihrer wieder zu entdeckenden Vielfalt unseren Speisezettel und reduzieren den Bedarf an tierischem Eiweiß. Das ist gut für das Klima, da die Herstellung tierischer Kalorien mehr Energie, mehr Dünger, mehr Land und mehr Wasser verbraucht und da für die Futtermittelproduktion noch immer Regenwald im Amazonasbecken vernichtet wird.
Mit dem von den Vereinten Nationen für das Jahr 2016 ausgerufenen „Jahr der Hülsenfrüchte“ sollen die pflanzlichen Eiweißträger wieder mehr ins Blickfeld gerückt werden. Die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe bietet daher im Herbstpro-gramm zusammen mit der vhs und Pustet zwei Veranstaltungen an, bei denen in Kurzvorträgen und an einem Büchertisch vermittelt wird, wie wir mit bewusster Ernährung zum Klimaschutz beitragen können. Im Anschluss wird Leckeres aus Hülsenfrüchten zubereitet und gekostet.
Neuwahl des Kreisvorstandes
Bei der Neuwahl des Kreisvorstandes im Mai 2016 wurde Kathy Mühlebach-Sturm im Amt der 1. Vorsitzenden bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Dr. Ulrich Kaltenegger (wie bisher) und neu Johannes Selmansberger gewählt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Paul Riederer wurde als Ehrenvorsitzender und Beisitzer der Kreisgruppe gewählt. Schatzmeister ist weiterhin Hubert Rauscher. Der bisherige Beisitzer Michael Raum wurde in das Amt des Schriftführers gewählt. Als Delegierte wurden Dr. Wilfried Attenberger wie bisher und neu Dr. Christian Thurmaier und Lisa Voit gewählt. Als Ersatzdelegierte wurden Brigitte Englbrecht und Josef Gerbl in ihrem Amt bestätigt und Heini Inkoferer neu gewählt. Als weitere Beisitzer wurden gewählt: Dr. Gerhard Barth, Prof. Dr. Herbert Jans, Reinhold König, Karlheinz Schobel und Klaus Wiedmann wie bisher und neu Barbara Höllerer. Die Vorsitzende gratuliert allen Mitgliedern des teilweise neu besetzten Kreisgruppenvorstandes begleitet vom Wunsch auf eine kreative und erfolgreiche Zusammenarbeit und sie dankt der scheidenden Schriftführerin Evi Seizl für ihre Arbeit in der vergangenen Wahlperiode.