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Newsletter / Naturschutznachrichten

Familienbetrieb mit starkem Bezug zur Region

BUND Naturschutz und Ökoschule organisierten Brauereibesichtigung

Hohenthann, 19.11.2024. In der Reihe „Öko-Landbau - Landwirtschaft der Zukunft“ organisierten die Kreisgruppe des BUND Naturschutz und die Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn eine Besichtigung der Schlossbrauerei Hohenthann. Martin Lackermeier von der BN-Kreisgruppe stellte eingangs fest, man habe die Brauerei als Besichtigungsobjekt ausgewählt, weil sich die Firmen-Philosophie auszeichne durch seine Verbindung mit der Region und weil sie für die Further Klosterbrauerei, die zur Firma gehöre, mehrere Bio-Biere braue.

Agnes Hämmerl von der Brauerei teilte zu Beginn mit, dass es sich bei dieser um einen klassischen Familienbetrieb handle, der seit 1864 inzwischen in der fünften Generation im Besitz der Familie Rauchenecker stehe. Derzeitiger „Bräu“ sei Johannes Rauchenecker. Aktuell würden 40 Mitarbeiter beschäftigt, die für die Produktion und den Vertrieb der 15 verschiedenen Biersorten verantwortlich seien. Die Klosterbrauerei Furth, die Bioschiene der Firma, sei in den 1980-iger Jahren erworben worden.

Die Biere würden nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Beim Einkauf der Rohstoffe setzte man stark auf die regionale Herkunft. Der Hopfen stamme überwiegend aus der Hallertau, und der Biohopfen von einem langjährigen Naturland-Betrieb aus der benachbarten Gemeinde Pfeffenhausen, erläuterte Agnes Hämmerl. Das Wasser komme aus einem betriebseigenen Brunnen.

Über die Jahre wurden immer wieder beträchtliche Investitionen getätigt, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein. Nur so könne der hohe Qualitätsstandard der Erzeugnisse gesichert werden, stellte Agnes Hämmerl abschließend fest. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der sehr informativen Führung durch die Ehefrau des Braumeisters, die einen intensiven Einblick in den Entstehungsprozess des bayerischen Nationalgetränks gewährte.


Schätze der Natur und der Tierwelt

Die Teilnehmer der Bund Naturschutz-Ortsgruppen Essenbach und Altdorf trafen sich unter der Autobahnbrücke bei Eugenbach. Tiards Wendebourg, Schriftführer der Essenbacher Naturschützer vereinbarte mit Helmut Böhm, dem Bachpaten des Bucher Grabens eine Wanderung im FFH-Gebiet. Dabei sollten Erfahrungen und Ideen besprochen werden.
Die Tour begann neben einer Ausgleichsfläche, die der Markt Altdorf kürzlich angelegt hat. Wenig später entdeckte eine Teilnehmerin den ersten Höhepunkt: eine Blindschleiche verschlang vor den Augen der Wanderer einen Regenwurm. Darauf zeigte der zweite Vorsitzende der Altdorfer Ortsgruppe und begeisterte Hobby-Botaniker, Alfons Schandl, eine seltene Wuchsform der Feldrose. Sie wuchs nicht als kleiner Strauch, sondern rankte als Kletterpflanze drei Meter an einem Busch empor.
Daneben befindet sich die Pflegewiese der Altdorfer Naturschützer. Auf dem Grundstück sind bei einer Kartierung 122 verschiedene Pflanzenarten gezählt worden, darunter
seltene wie Kreuzenzian, grüne Erdbeere, Turmkraut und Sichelmöhre. Der Erfolg wird jedoch durch die Ausbreitung eines Neophyten gebremst. Ausreißaktionen nach Regentagen sind fest geplant.
Bei der Durchquerung der Naturwiese staunten die Wanderer über eine Schwalbenschwanzraupe, ihre Färbung zeigte an, dass sie sich in Kürze verpuppen wird.
Entlang des Bucher Grabens berichtete Böhm über den langjährigen Prozess bis der Bach die Einstufung als FFH-Gebiet erhielt. Die ersten lebenden Bachmuscheln und Steinkrebse hatte er 1989 entdeckt. Aber erst durch Einschaltung der Regierung von Niederbayern und TU München/aquatische Systembiologie wurde der Bachlauf unter Schutz gestellt. Eine Kartierung im Jahr 2018 ergab, dass 3800 Bachmuscheln in verschiedenen Altersstufen und eine Vielzahl von Steinkrebsen, die aber nicht einzeln ge
zählt wurden, im Bach leben. Beide Tierarten stehen auf der roten Liste und sind deutschlandweit am Aussterben. Der Biber hat sich 2003 von selbst angesiedelt und den Bachlauf zu einem Naturjuwel umgestaltet.
Vor sechs Jahren hat der Bachpate mit Hilfe des Landespflegeverbandes, der Bayerischen Staatsforsten und des Bauhofs Altdorf neben dem Bucher Graben einen Fichtenbestand entfernen lassen und verschiedene Vertiefungen ausheben lassen, die sich sofort mit Grundwasser füllten. Seitdem sind sie ein Eldorado zur Fortpflanzung von Amphibien wie Erdkröten, Grasfröschen und Teichmolchen.
Durch das viele Stehenbleiben, Schauen und Diskutieren ist die Zeit zu schnell vergangen. Die einbrechende Dunkelheit drängte zur Umkehr. Beim Eugenbacher Schwaigerwirt luden die Essenbacher die Altdorfer Ortsgruppe zum Gegenbesuch ein.

Die Landshuter Zeitung berichtete.

Die Rettung einer Königslibelle

14. Juli 2024 - KG Landshut - Herwig Leinsinger wird für langjährige Leitung der Libellenexkursionen geehrt

Landkreis / Wörth a. d. Isar. Auch dieses Jahr veranstaltete die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Mitte Juli eine Exkursion zu den Libellen am Längenmühlbach, an Wörther Weihern und an der Isar. Für dieses besondere Erlebnis konnte wiederum der Libellenkundler Herwig Leinsinger gewonnen werden. Bevor sich mehrere Interessierte aufmachten, die Kunstflieger an den Gewässern zu beobachten, durfte Ingrid Großmann, Delegierte der Kreisgruppe, Herrn Leinsinger für die über 25-jährige Leitung dieser Exkursionen danken. Zur Ehrung wurde ihm eine Keramiktafel mit der BUND Naturschutz - Linde überreicht, die von der Kreisgruppe für besondere Leistungen verliehen wird.

Die naturkundliche Exkursion startete am Längenmühlbach. Hier konnten sogleich Libellen beider Unterordnungen gesichtet werden. So war von den Kleinlibellen die Gebänderte Prachtlibelle in größerer Anzahl in den Farben blau und blaßgrün am Bach. Herr Leinsinger konnte berichten, dass es sich bei dem grünen Exemplar um das Weibchen und bei den mehreren blauen Individuen um Männchen handelt, die dem Weibchen hinterherfliegen. Eine Kleine Königslibelle aus der Unterordnung der Großlibellen wurde beim Überfliegen der Brücke beobachtet. Diese Art hat große Reviere und wurde auf der Exkursion an den verschiedenen Fließ- und Stillgewässern entdeckt.

Farbenfroh ging es zu, als an den Weihern neben den blaugrün gefärbten Libellen Kleines Granatauge, Becher-Azurjungfer und Mosaikjungfer auch die Blutrote Heidelibelle sowie Feuerlibelle auf der Jagd nach Nahrung wie Mücken und Käfer beobachtet werden konnten. Die Feuerlibelle wurde in den ersten Jahren seiner Exkursionen nur vereinzelt gesehen, informierte der Fachmann. Diese Art habe aufgrund der gestiegenen Temperaturen zugenommen und sei nun jedes Jahr in großer Zahl hier an den Gewässern zu sehen. Die rot leuchtende Art wurde von den Teilnehmern auch vom Deich aus auf der Isar weit draußen bemerkt. Wie der Libellenkundler noch weiter ausführte, bekommen andere Libellenarten wie z.B. die Gefleckte Heidelibelle jedoch Probleme, da diese an kühlere Bedingungen angepasst sind. So hoffte der Experte auch, am Sickergraben noch die Kleine Zangenlibelle und damit die 14. Libellenart der diesjährigen Exkursion anzutreffen. Die Gruppe verweilte eine längere Zeit an diesem kühlen Bach mit klarstem Wasser; leider ohne Erfolg mit der Sichtung einer Zangenlibelle, zum Glück jedoch für eine Kleine Königslibelle, die so in ihrer misslichen Lage entdeckt werden konnte. Sie hatte sich im Gitter der Brücke verfangen. Herr Leinsinger selbst stieg in den Bach, konnte unterhalb der Brücke zum Tier gelangen und diese befreien.


Moose und Flechten: Klein aber unverzichtbar für Landshuter Stadtnatur

Landshut, 7.7.2024. Eine Exkursion mit der BN-Ortsgruppe Landshut im Hofgarten bewies: Naturfaszination liegt im Kleinen, fern aber doch so nah. Biologe Christian Kainz zeichnete ein interessantes Bild von weitgehend im verborgenen lebenden Organismen, die unbekannte, aber integrierte Bestandteile der Stadtnatur sind.

Trotz unsicheren Wetters begaben sich zahlreiche BN-Mitglieder und naturinteressierte Bürger in den Hofgarten um sich von dem Experten und Moorkundler Christian Kainz in die zauberhafte Welt der Moose und Flechten einweisen zu lassen. „Gerade diese Organismen haben völlig zu unrecht bei Gartenbesitzern einen negativen Ruf“, so der Experte, „gelten sie doch als eine Art Unkraut“.

Dabei müsse man sich bewusstmachen, dass es gerade diese sogenannten primitiven Pflanzen waren, die aus der toxischen Uratmosphäre jenes Sauerstoff-Paradies machten, das schließlich uns Menschen überhaupt erst hervorbringen konnte. „Neben den höheren Pflanzen wie den Farnen und Blütenpflanzen verdienen auch diese faszinierenden Geschöpfe unsere Aufmerksamkeit. Für die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, z.B. der Moore und der Wälder, seien sie auch heute noch unverzichtbar“, so der Biologe weiter.

Den Anfang der Exkursion machten bunte Flechten, die als Erstbesiedler auf Holz, Gestein, Mauern und auf befestigten Flächen zu erkennen waren. „Hier zeigt sich, dass die Urkraft der Natur darauf ausgelegt ist, unsere Planeten mit grüner Biodiversität zu überziehen und ihn auf diese Weise bewohnbar zu erhalten“, so der Experte. Nur Moose und Flechten seien, wie auch Algen, in der Lage, Ökosysteme zu initialisieren und eine weitere Entwicklung der Artenvielfalt vorzubereiten.

Im Hangwald konnte man sich dann davon ein eindrückliches Bild machen: Neben dem Frauenhaarmoos, dem Sternmoos und dem Zypressenmoos konnte auch holzbewohnende Flechten bestaunt werden. Der Blick durch das Binokular zeigte, dass sich faszinierende Miniatur-Welten auf den Oberflächen Lebewesen befinden, an denen man meist achtlos vorbeigeht oder sie als Gartenbesitzer sogar bekämpft „Genau das bringt aber nichts“, so der Experte, da Moose im Laufe ihrer Evolution darauf geeicht worden seien, auch widrigen Umständen zu trotzen.

Christoph Stein von der Ortsgruppe Landshut bedankte sich zum Abschluss für die sehr anschauliche Exkursion zur etwas schwierigen Artengruppe verwies darauf, dass Moose, Algen und Flechten wahre Überlebenskünstler seien, ohne die unser Planet nicht das wäre, was er ist, nämlich der einzige bisher bekannte Ort im Universum, auf dem Leben überhaupt möglich sei. Damit werde auch die Landshuter Stadtnatur zu einem Teil des grün-blauen Planeten, für deren uneingeschränkten Erhalt alle – mehr als bisher – beitragen müssten.


Mehr Biodiversität durch Vertragsnaturschutzprogramme

BUND Naturschutz und Ökoschule besuchten Biohof in Johannesbrunn

12.06.2024. „Dicht stehendes Getreide ist mir gar nicht so sympathisch. In lichteren Beständen ist viel mehr Platz für Artenvielfalt.“ Dies war eine Kernaussage von Lisa Fleischmann, Seniorchefin des Bioland-Betriebes Fleischmann, bei einer Besichtigung des Hofes in Johannesbrunn. Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Ökolandbau - Landwirtschaft der Zukunft“, die derzeit von der Kreisgruppe des BUND Naturschutz (BN) und der Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn durchgeführt wird.

Bei seiner Begrüßung ging Martin Lackermeier von der BN-Kreisgruppe auf die aktuelle Situation des Ökolandbaues ein. Die Zahl der Betriebe und die Umsätze auf dem Ökomarkt stiegen seit Jahren kontinuierlich an. In den letzten Jahren aber mit beträchtlichen Wellenbewegungen. Während in Zeiten des Corona-Lockdown die Umsätze in die Höhe schnellten, hatte die starke Verteuerung der Energie zuletzt aber eher bremsende Wirkung. Im Moment sei aber wieder eine gewisse Stabilisierung des Marktes festzustellen.

Die Landshuter Zeitung berichtete am 13.6.2024.

Lisa Fleischmann, eine fundierte Pflanzenkennerin, stellte den zahlreich gekommenen Besuchern den Betrieb vor. Bewirtschaftet würden derzeit etwa 40 Hektar. Auf ökologische Landwirtschaft umgestellt wurde 1987. Anfangs wurde normaler Ackerbau betrieben. Mit der Zeit, so Lisa Fleischmann, habe man aber den Schwerpunkt immer mehr auf eine größere Biodiversität gelegt. So wurde in Hof nähe eine Streuobstwiese angelegt, welche derzeit von zehn Mutterschafen und etwa zwanzig Lämmern beweidet würde. Das Obst werde komplett genutzt.

Auf den Ackerflächen liege der Schwerpunkt nicht auf hohen Getreideerträgen, vielmehr wolle man mehr Platz für eine größere Artenvielfalt schaffen, verdeutlichte die engagierte Naturschützerin. Vor einem Roggenfeld wurde gezeigt, wie das gelingen könne. Beim Säen werde nur die Hälfte der üblichen Saatstärke ausgebracht und jedes zweite Säschar geschlossen. Der lichtere Bestand schaffe Platz für Bodenbrüter wie Feldlerche oder Wachtel, und biete auch seltenen Ackerwildkräutern Platz, sich zu entwickeln. So kämen auf ihren Flächen unter anderem Frauenspiegel, Kornrade, wilder Feldsalat oder Ackerwachtelweizen vor, Kulturen, die vom Aussterben bedroht seien, erläuterte Lisa Fleischmann. Nach der Getreideernte gebe es eine Stoppelbrache. Hierbei werde keine Stoppelbearbeitung durchgeführt. Davon profitierten die seltenen Pflanzen und auch viele Tiere. Erst kurz vor der Aussaat der nächsten Hauptkultur werde das Feld gepflügt. Auf allen von der Familie bewirtschafteten Flächen würden Programme des Vertragsnaturschutzes angewendet. Mit den dafür von den Naturschutzbehörden gezahlten Prämien käme man trotz der extensiven Bewirtschaftung noch auf akzeptable Hektarerlöse.

Vor einem sehr dicht stehenden Weizenbestand nach Kleegras zeigte sich Lisa Fleischmann, im Gegensatz zu anwesenden Landwirten, nicht so begeistert, da es hier nicht viel Platz für Pflanzen und Tiere gebe.

Das sei eben eine Sache des Blickwinkels, stellte der BN-Vertreter Martin Lackermeier, selbst Biobauer, fest. Interessant und eindrucksvoll war auch eine Weidefläche, die von sechs Färsen vom Frühjahr bis in den späten Herbst genutzt werde. Da die Weide von vielen Hecken und Büschen durchzogen sei, böten sich auch hier viele Lebensräume, vor allem für Vögel und Wildbienen, die dort genügend Futter fänden. So brüten derzeit auf der Fläche sechs Paare des Neuntöters.

Nach der Betriebsübergabe an den Sohn Christoph und dessen Frau Vroni kam als zusätzliche Betriebssparte noch eine Hofkäserei dazu. Verarbeitet würde Heumilch von einem Bio-Milchviehbetrieb nahe Vilsbiburg. Die umfangreiche Käsepalette werde ab Hof, per Versand und auf mehreren Märkten in der näheren Umgebung vermarktet, berichtete Christoph Fleischmann, der als Koch und Käser Erfahrungen in der ganzen Welt gesammelt habe.

Die Landshuter Zeitung berichtete am 13.6.2024.


Meyermühle - verlässlicher Partner für Biobauern und Bäcker

10.10.2023 Kürzlich war die Meyermühle Landshut - wie schon in den Jahren zuvor - bereit, die Firmentore für interessierte Verbraucher zu öffnen. Die Veranstaltung wurde mitorganisiert von der Kreisgruppe Landshut des Bund Naturschutz in der Reihe „Landwirtschaft heute und morgen“.

Vorstand Michael Hiestand begrüßte die Besucher und betonte, dass es für die Mühle immer eine Freude sei, interessierte Nachbarn und backbegeisterte Menschen in die Kunst der Mehlherstellung einzuweihen. In der hundertprozentigen Biomühle spiele nicht nur der regionale Getreidebezug eine große Rolle, auch der ökologische Gedanke sei fester Bestandteil der Firmenphilosophie. So werde etwa ein Drittel des verbrauchten Stroms selber mit Wasserkraft erzeugt. Seit 1982 werde ökologisches Getreide vermahlt, seit 2019 sogar ausschließlich. Beliefert werden Verarbeiter in ganz Deutschland. Die Meyermühle ist eine Aktiengesellschaft. Die Aktienmehrheit liegt in den Händen der Münchner Bio-Bäckerei Hofpfisterei.

Nach dieser Einführung wurden die Besucher von Leo Distler, Abteilung Qualitätsmanagement und Marketing, durch alle Bereiche der Mühle geführt, von der Getreideannahme bis zur Absackanlage, wo die verschiedenen Mahlerzeugnisse abgepackt werden. Martin Lackermeier von der Bund Naturschutz Kreisgruppe und langjähriger Biobauer stellte fest, die örtlichen Biobauern seien sehr froh, einen so bedeutenden Öko-Getreideverarbeiter in räumlicher Nähe zu haben. Auch aus eigener Erfahrung könne er feststellen, dass die Meyermühle seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner der Biobauern sei. Die gute Vermarktungsmöglichkeit in räumlicher Nähe habe auch dazu geführt, dass die Dichte an ökologisch wirtschaftenden Bauern im Raum Landshut relativ groß sei, was auch aus naturschützerischer Sicht zu begrüßen sei.

Im Anschluss an die Besichtigung wurde der Werksverkauf geöffnet, sodass den Besuchern die Möglichkeit gegeben war, sich von der Profiqualität der Mehle in ihrer Küche zu überzeugen.


Über Interessante Beobachtungen bei der Nachtfalter-Exkursion des BUND Naturschutz berichtete die Landshuter Zeitung am 25.8.2023.


Libellen – die fliegenden Edelsteine

Naturkundliche Exkursion des BUND Naturschutz

16.07.2023 Ungefähr fünfzehn verschiedene Libellenarten konnte Herwig Leinsinger an einem sehr sonnigen Sonntag im Bereich Wörth einer schönen Gruppe von Interessierten zeigen. Die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe (BN) hatte zu dieser Exkursion „Libellen, die fliegenden Edelsteine“ eingeladen.

Nach Begrüßung durch Brigitte Englbrecht von der BN-Kreisgeschäftsstelle führte der aus dem Raum Eichstätt stammende Odonatologe (Libellenkundler) Herwig Leinsinger die Gruppe zu den verschiedenen Libellenlebensräumen und wusste viel Wissenswertes über die einzelnen farbenfrohen Insektenjäger zu berichten.

An verschiedenen Fließ- und Stillgewässern wurde Station gemacht und es konnten jeweils an die Gewässertypen angepasste Arten beobachtet werden. Schön am Mühlbach zu beobachten waren beispielsweise Gebänderte Prachtlibellen. Wie bei den meisten Libellenarten seien auch bei der Prachtlibelle Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt. Leuchten die männlichen Tiere glänzend blau, so seien die Weibchen der Gebänderten Prachtlibelle grün gefärbt. „Es gibt Libellenarten, die ändern ihre Farbe mit der Temperatur. Die Große Königslibelle beispielsweise bekommt erst durch höhere Temperaturen ein richtig strahlendes Blau“, so der Fachmann. Dieser Prozess sei nicht willentlich steuerbar, sondern laufe automatisch ab. So gebe es drei Arten von Farben bei den Libellen. Strukturfarben sorgen bei Prachtlibellen für das Glänzen und Schillern. Hier sorgen bestimmte Oberflächenstrukturen durch Lichtbrechung für die Einfärbung. Pigmentfarben sind verantwortlich zum Beispiel bei Azurjungfern für die Farbe Blau. Wenn das Tier sterbe, würden sich diese Pigmente abbauen und die Libellen verblassen lassen. Wachsfarben seien beispielsweise beim Großen Blaupfeil verantwortlich für die blaue Farbe am Hinterleib.

Leinsinger meinte „Libellen ernähren sich sowohl als Larve als auch als fertiges Insekt räuberisch. Mückenlarven, Kaulquappen und kleine Fische gehören zur Beute.“ Mit einem hohen Fischbestand würden bestimmte Libellenarten jedoch überhaupt nicht zurechtkommen. So würden beispielsweise die Larven der Kleinen und die Großen Moosjungfern keine Fischvermeidungsstrategien besitzen und beim Davonlaufen vom Fisch aufgefressen.

Grundsätzlich könne man Klein- und Großlibellen unterscheiden. Ganz so einfach wie es klingt sei es aber nicht. Es gäbe nämlich kleine Großlibellen und größere Kleinlibellen. Das mache die Unterscheidung nicht einfacher. Kleinlibellen hätten weit auseinanderliegende Augen und vier gleichartige Flügel, welche bei Sitzen zusammengelegt würden. Wohingegen bei Großlibellen die hinteren Flügel eine breitere Basis als die Vorderflügel aufweisen und die Flügel beim Sitzen in der Regel offenbleiben. Die Augenpaare der Großlibellen stoßen zudem an der Kopfoberseite zusammen.

Libellen seien eine Tiergruppe, bei der in Bayern Reaktionen auf den Klimawandel erkannt wurden. Seit den 1990er-Jahren stoßen infolge der Klimaerwärmung verstärkt Libellenarten aus Südeuropa nach Bayern vor. Auf der Exkursion konnte dazu passend die beeindruckend rote Feuerlibelle beobachtet werden. Umgekehrt bekommen Libellenarten Probleme, die an kühle Bedingungen angepasst sind, wie zum Beispiel die Gefleckte Heidelibelle. Gewaltige Probleme werde auch das Austrocknen von Libellenlebensräumen bereiten. So sei Klimaschutz auch gleichzeitig Libellenschutz. Der Libellenschutz sei ein großes Anliegen von Leinsinger. Von den 75 in Bayern nachgewiesenen Libellenarten sind drei bereits ausgestorben, fünf „vom Aussterben bedroht“, 14 „stark gefährdet“ und acht „gefährdet“. Zehn Arten stünden außerdem bereits auf der Vorwarnliste.

Die Landshuter Zeitung berichtete am 10.8.2023.


Zweinutzungshühner - kein Kükentöten !

Bund Naturschutz und Ökoschule besuchten Bio-Legehennen-Betrieb

10. 07. 2023 Mit Händen zu greifen war die Begeisterung der Familie Steckermeier für die ökologische Landwirtschaft und Hühnerhaltung bei der Besichtigung ihres Bio-Betriebes in Kobl in der Gemeinde Neufraunhofen. Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Landwirtschaft heute und morgen“, welche derzeit von der Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) und der Fachschule für ökologischen Landbau in Schönbrunn veranstaltet wird. Martin Lackermeier von der BN-Kreisgruppe stellte eingangs fest, dass der Öko-Landbau sowohl bei der Anzahl der Betriebe als auch in der Vermarktung der Erzeugnisse seit vielen Jahren ein stetiges Wachstum verzeichne. Auch wenn derzeit die Vermarktungssituation aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen etwas schwieriger sei, könne man auch weiterhin von einer positiven Entwicklung des Öko-Landbaus ausgehen, zeigte sich Lackermeier optimistisch.

Georg und Christine Steckermeier informierten anschließend die zahlreichen Besucher darüber, dass der Hof mit 13 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche seit 2007 ökologisch bewirtschaftet werde und Mitglied beim Anbauverband Biokreis sei. Im ehemaligen Milchviehstall würden nun Legehennen nach Bio-Richtlinien gehalten. Dies bedeute, so Steckermeier, mehr Stallfläche für die Hühner, einen Wintergarten und Auslauf ins Freie. Dort habe man sowohl zur Beschattung und zum Schutz der Tiere vor Greifvögeln als auch zur Obstnutzung eine Streuobstwiese angelegt. Aufgestallt würden, so der engagierte Biobauer weiter, Zweinutzungshühner, zur Zeit von den Rassen „Coffee“ und „Cream“. Das heißt, die Legeleistung der Hennen sei etwas geringer, das Schlachtgewicht der männlichen Tiere dafür etwas höher als bei den Hochleistungslegerassen, was in der konventionellen Haltung zur Tötung der männlichen Küken führe. In der Bioszene sei es inzwischen Standard, die männlichen Küken nach dem Schlüpfen aufzuziehen. „Damit sich dieses System aber auf breiter Basis durchsetzt, ist es notwendig, dass die Verbraucher mitmachen und für einen nicht so fleischigen Bruderhahn genau so viel bezahlen, wie für einen Hochleistungsgockel mit breiter „Brust“, verdeutlichte Steckermeier. Die Vermarktung der Eier erfolge über eine Erzeugergemeinschaft und im eigenen Hofladen.

Auf den Feldern (überwiegend in Hofnähe) würden Kleegras, Mais, Hafer, Weizen, Sojabohnen und Sonnenblumen ausgesät, erläuterte Georg Steckermeier vor seinem für heurige Verhältnisse sehr schönen Maisbestand. In der Bodenbearbeitung werde sowohl der Pflug als auch pfluglose, bodenschonende Varianten angewendet. Nach Jahren des ökologischen Landbaus mit vielfältigen Fruchtfolgen und schonender Bodenbearbeitung weisen die Felder ein aktives Bodenleben und ein gutes Wasserhaltevermögen auf, zeigte sich Steckermeier zufrieden. Problemunkräuter würden durch mehrmaliges grubbern (beim Ampfer) und durch häufige Schnitte des Kleegrases (bei Disteln) zurückgedrängt. Gegen die sonstigen gängigen Beikräuter würden der Striegel und Hackgeräte eingesetzt.

Abschließend besichtigt wurde auch der kleinflächige Anbau von Kartoffeln und Feldgemüse weitgehend zum Eigenverbrauch. Dies gehe hauptsächlich auf die Initiative der Tochter Stefanie zurück. „Es macht zwar viel Arbeit, das eigene Essen zu einem beträchtlichen Teil aber vor der Haustüre zu ernten, ist auch ein Stück Lebensqualität“, betonten alle Mitglieder der Familie Steckermeier zum Schluss einer gelungenen Veranstaltung.


Am 17. Juli 2023 berichtete die Landshuter Zeitung über eine Versuchsfeldführung der BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut zusammen mit der Fachschule für ökologischen Landbau in Landshut-Schönbrunn.


Faszination Sternenhimmel

BUND-Naturschutz-Exkursion mit den Sternenfreunden in Furth

03.10.2022. Vier Stunden vor dem Veranstaltungstermin war der Himmel wolkenverhangen. Die Nachtexkursion der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut mit den Sternenfreunden Furth e.V. konnte jedoch wie geplant stattfinden.

Ein Anruf bei den „Wetterfröschen“ des Münchner Flughafens brachte das okay. Am Treffpunkt vor dem Altdorfer Rathaus wurden Fahrgemeinschaften gebildet und zum vereinseigenen Gelände der Hobby-Astronomen nach Stollnried gefahren. Das Vorstandsmitglied der Sternenfreunde, Oliver Neumann, begrüßte die Teilnehmer und informierte die Gruppe über den im Mai fertiggestellten „Agerer“turm, der ein Teleskop von 36 cm Spiegeldurchmesser beinhaltet. Dieser konnte durch die großzügige Schenkung der Kuppel und des Teleskops des sehr versierten Astronomen und Vereinsmitglied Fritz Agerer erbaut werden. Leider ist dieser vor kurzem verstorben.

Bis zur völligen Dunkelheit überbrückte Neumann die Zeit mit Informationen zur Kosmologie, der Wissenschaft, die die Entstehung des Universums vom Urknall bis heute beschreibt. Dabei gab er Erläuterungen zur Inflationsphase des frühen Universums, dem Zeitpunkt nach 380.000 Jahren, als das Universum transparent wurde und der Nukleosynthese, also der Entstehung der ersten Elemente bis hin zu Fusionsmechanismen bei Sternen.

Zwischenzeitlich wurde es finster und die ersten Wolkenlücken gaben den Blick frei auf Mond, Saturn, Jupiter, Doppelsterne bis zur Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahre Entfernung. Es folgten Erläuterungen zu diesen Objekten und den insgesamt 8 aufgestellten Teleskopen. Der Himmel war mittlerweile leergefegt, so wie es die Metereologen vorausgesagt hatten. So konnten die etwa 45 Teilnehmer einen ungetrübten Blick durch die Fernrohre in verschiedenen Größen und Bauarten werfen und Fragen an die Teleskop-Betreuer richten. Diese wurden sofort mit Fachwissen beantwortet.

Trotz der geringen und dann noch abnehmenden Lufttemperatur hielten sich viele Astronomie-Interessierte über 2 Stunden auf dem Gelände auf. Oliver Neumann und Helmut Böhm vom Bund Naturschutz planen bereits das nächste Treffen für 2023.


Kunstflieger an Gewässern

Ein besonderes Naturerlebnis bot eine Libellen-Exkursion in die Wörther Isarau

17.07.2022 Eine Naturexkursion zu Libellenlebensräumen bei Wörth organisierte die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe. Herwig Leinsinger, der Libellenkundler, begrüßte trotz des heißen Wetters mehrere Interessierte, das Wetter war ideal für die Libellen. Sehr viele verschiedenste Arten der Fluginsekten waren auf dem Gelände unterwegs.

Die Wanderung führte vom Mühlbach über einen Weiher am Sickergraben bis an den Isardamm. Die Gebänderte Prachtlibelle und die Federlibelle, die zu Beginn gesichtet worden waren, brauchen langsam fließendes Wasser, die Kleine Zangenlibelle entwickelt sich eher in rascher fließenden Gewässern. Der strukturreiche, naturnahe Mühlbach erfüllt die unterschiedlichen Bedürfnisse der zum Teil gefährdeten Arten, welche sich gerne im Uferbereich aufhalten, um zu jagen und ihre Eier zu legen, erklärte der Experte. Lange hielten sich die Teilnehmer am Mühlbach auf, um die Tiere zu beobachten.

Am benachbarten Weiher konnte Leinsinger zehn verschiedene Libellenarten zeigen. Unter anderem saßen oder flogen an dem Gewässer die Braune Mosaikjungfer, die Große Königslibelle und der Große Blaupfeil. Sehr beeindruckend waren die verschiedenen Farben und Musterungen der Tiere. Die Feuerlibelle mit ihrer knallroten Färbung sei unverkennbar, so der Libellenkundler. Sie komme aus dem südlichen Europa und profitiere vom Klimawandel. Andere Libellen seien jedoch vom Klimawandel bedroht, beispielsweise die Speer Azurjungfer ist im Süden rückläufig. Zu sehen waren auch die Große Pechlibelle, die Gemeine Becherjungfer, und das Kleine Granatauge. Diese Art, erkenne man an den roten, verhältnismäßig großen Augen.

Für die Fortpflanzung werfen einige Arten ihre Eier auf „ihr“ Stillgewässer, wo sie auf den Grund sinken und sich weiterentwickeln. Andere Arten wiederum verstecken ihre Eier unter Pflanzenblättern an Uferbereichen oder stechen sie in die Rinde von Bäumen. Der Experte erklärte den Unterschied zwischen Groß- und Kleinlibellen. Diese Aussage habe, bezieht man die globale Vielfalt mit ein, nichts mit der Körpergröße zu tun. Der Unterschied liege an der Stellung der Augen und der Form der Hinterflügel. Bei den Großlibellen befinden sich die Augen an der Kopfvorderseite oder nehmen fast den gesamten Kopf ein, bei den Kleinlibellen befinden sie sich seitlich am Kopf.

Am Isardamm angekommen konnten die Exkursionsteilnehmer noch weitere "Kunstflieger" beobachten: die Kleine Königslibelle, auch ein Profiteur des Klimawandels, die Kleine Zangenlibelle und nochmal den Großen Blaupfeil. Eine weitere Feuerlibelle zeigte sich hier in voller Pracht.


Quellen an der Isarleite bei Schönbrunn

12.10.2021. Zum zweiten Mal fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Kreisgruppe des Bund-Naturschutz eine geführte Wanderung zu den Quellen in den Hangwäldern an der südlichen Isarleite statt. Landschaftsökologe Berthold Riedel leitete die kleine Exkursion ausgehend von dem Parkplatz gegenüber der Schlossgaststätte in Schönbrunn und erläuterte Wissenswertes über die Ökologie, Hydrogeologie und Mythologie der „Landshuter Quellen“

Als erste Besonderheit stand der „Wachsende Stein östlich von Schönbrunn“ auf dem Programm. Die hier austretende Quelle speist eine steinerne Rinne, die aus Kalktuff besteht und allmählich in die Höhe wächst. Aufgrund der Seltenheit dieses Phänomens ist diese Quelle als Naturdenkmal ausgewiesen. Anhand dieses sog. „Geotops“ erläuterte Riedel die Entstehung der Kalktuffquellen, die es hier an der südlichen Isarleite noch in verschiedenen Formen gibt. Wie allseits bekannt ist im Raum Landshut sowohl das Grundwasser als auch das Quellwasser sehr kalkhaltig. Im Bereich einiger Quellaustritte wachsen bestimmte Moose, die für ihre Fotosynthese dem Quellwasser das darin gelöste Kohlendioxid entziehen und so den im Wasser enthaltenen Kalk zur Ausfällung bringen. Auf den Moosen bildet sich dadurch eine Kalkkruste und damit der so genannte Kalktuff, ein erhärtetes Kalkgestein ähnlich wie in Tropfsteinhöhlen.

Im Laufe des Spaziergangs konnten entlang des Weges südlich Schönbrunn im Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut“ mehrere Quellen, darunter auch weitere Kalktuffquellen, besichtigt werden. Riedel erläuterte aber auch, dass naturbelassene Quellen mittlerweile sehr selten geworden sind. Die meisten Quell-Lebensräume im niederbayerischen Hügelland wurden in der Vergangenheit für die Trinkwassergewinnung gefasst, zu Fischteichen umfunktioniert oder als Bewirtschaftungshindernis ganz einfach dräniert und trockengelegt. Die wenigen noch vorkommenden naturnahen Quell-Lebensräume sind daher heute gesetzlich geschützt und dürfen keinesfalls beeinträchtigt werden.

Dass es an der südlichen Isarleite noch viele nahezu unberührte Quellen gibt, liegt vor allem an den erschwerten Bewirtschaftungsbedingungen an den steilen Hängen. Bemerkenswert ist außerdem, dass hier im Laufe der Landschaftsentwicklung die wasserführenden Schichten des angrenzenden Hügellandes „scharf“ angeschnitten wurden. Dadurch entstanden Quellaustritte, bei denen das Wasser nicht nur gemächlich aus dem Untergrund sickert, sondern mit starker Schüttung austritt. So deutet der Ortsname Schönbrunn darauf hin, dass die Menschen hier schon sehr früh eine besonders ergiebige Quelle entdeckt hatten. „Schönbrunn“ bedeutet so viel wie klarer Brunnen bzw. klare Quelle.

Im weiteren Verlauf der kleinen Wanderung erläuterte Berthold Riedel, dass Quellen bzw. Quellbiotope auch in der Ökologie als besondere Lebensräume gelten. Sie sind meist durch kühles Wasser geprägt, dessen Temperatur unabhängig von der Umgebung das ganze Jahr hindurch nahezu konstant bleibt. Es gibt daher in Quellen ganz bestimmte Lebensgemeinschaften, von denen manche Arten hoch spezialisiert sind. In europäischen Quellen wurden ca. 1.500 Tierarten festgestellt, von denen ein knappes Drittel reine Quellbewohner sind. Einige davon gelten sogar als „Eiszeitrelikte“.

Auch einige Pflanzenarten sind für Quellfluren charakteristisch. Beispielsweise vom Riesen-Schachtelhalm, einer eindrucksvollen Sporenpflanze, die es schon lange vor der Entwicklung der heute verbreiteten Samenpflanzen gab, kann man hier im Naturschutzgebiet noch eindrucksvolle Bestände bewundern.

Am Ende des gemütlichen Spaziergangs ging es schließlich noch um die Mythologie der Quellen. Denn die Menschen sind seit jeher von der Tatsache beeindruckt, dass das Lebenselixier Wasser an bestimmten Stellen auf scheinbar wundersame Weise aus dem Boden tritt. Sie vermuteten, dass dahinter geheime Mächte stehen müssten. Quellen wurden daher schon immer verehrt und man brachte mit ihnen Götter, Geister, Nymphen und Feen in Verbindung.

Grundlage für diese kleine Exkursion bot ein Projekt der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe, das vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale gefördert wurde. Dabei stand die Erfassung von über 40 Quellen und Quellkomplexen zwischen der Carossahöhe und der östlichen Stadtgebietsgrenze bei Wolfsteinerau im Mittelpunkt.

Bildunterschrift: Steinerne Rinne bzw. wachsender Stein bei Schönbrunn
Foto: Berthold Riedel

Faszination Sternenhimmel – der Einladung des BUND Naturschutz folgten 50 Interessierte

(24. September 2021) Ein klarer, wolkenloser Himmel und angenehme Temperaturen waren ideal zum Sterne beobachten. Die BUND Naturschutz-Kreisgruppe und die Ortsgruppe Altdorf hatten zur astronomischen Nachtexkursion nach Gstaudach bei Altdorf eingeladen.

Eine Rekordzahl von etwa 50 Beobachtern waren ab 20 Uhr gekommen, um die gerade untergehende Venus, den Jupiter und vor allem den Saturn mit seinem riesigen Ring im Fernrohr zu sehen. Dazu hatte Felix Bachmaier sein "Dobson" mit 30cm Spiegeldurchmesser und Bernhard Schwing seine "Russentonne" auf einem Wiesendreieck aufgebaut. Diszipliniert warteten die 8 bis 80jährigen Sternfreunde, bis sie einen Blick durch die Teleskope werfen konnten. Die beiden Experten erklärten jeweils die Besonderheiten der gezeigten Objekte und beantworteten die Fragen der Besucher.
Um etwa 21 Uhr ging der Mond rotorange leuchtend nahe dem KKI auf - ein faszinierender Anblick auch ohne Fernrohr. Als er höher gestiegen war, wurde er zum Lieblingsobjekt der Beobachter. Seine Krater und Canyons, besonders an der Grenze zum unbeleuchteten Teil, traten im Fernrohr plastisch hervor. Ein tieferer Blick ins All wurde den Teilnehmern beim Doppelstern Mizar im Großen Wagen mit dem knapp darüber befindlichen "Reiterlein" geboten. Das Licht braucht von Mizar bis zu uns 83 Jahre - ein Blick in die Vergangenheit.
Zum Abschluss zeigten Bachmeier und Schwing den planetarischen Nebel M57 in der Leier, dessen 2300 Lichtjahre entfernter "Rauchring" ungefähr dem Anblick unserer Sonne in 4 Milliarden Jahren entspricht, sowie den Andromedanebel, eine Galaxie, deren Licht 2,5 Millionen Jahre unterwegs war.
Nach mehr als zwei spannenden Stunden fuhren die letzten Teilnehmer mit sicher lange nachwirkenden Eindrücken des Sternenhimmels nach Hause.

Mond, Planeten und Fixsternhimmel

Altdorf 17.06.2016. Sterngucker drängten sich in Altdorf / Gstaudach um das Newton-Dobson-Teleskop von Felix Bachmaier

Dunkle Wolken dräuten, als sich auf Einladung des Bund Naturschutz - Kreisgruppe Landshut - am 17. Juni 2016 eine Gruppe Sterngucker in Gstaudach um das Newton-Dobson-Teleskop von Felix Bachmaier drängte, die Blicke zunächst immer wieder sorgenvoll zum Himmel gerichtet. Man traf sich, um Mond, Planeten und Fixsterne am Himmel zu suchen und zu finden. Die vielen Wolken schienen zunächst keine klare Sicht durch das 30-cm-Teleskop und ein zusätzliches 12-cm-Linsenfernrohr auf die Himmelskörper zu versprechen. Aber mit zunehmender Dämmerung wurde der Himmel klarer und als erster war der Planet Mars zu beobachten. Nachdem Frau Luna ihren Dunstschleier gelüftet hatte, hoben sich ihre vom Sonnenlicht beschienenen Kraterränder kontrastreich vom dunklen Himmel ab. Es folgten Jupiter, mit einigen Streifen geschmückt und von zwei Monden begleitet, sowie Saturn, dessen Ring gut erkennbar war. Ein Stern namens Vega, 25 mal heller als unsere Sonne und im Frühsommer vom Osten her über den Zenith wandernd, faszinierte die Beobachter ebenso wie zwei scheinbar benachbarte Doppelsterne namens Epsilon und Lyra. Felix Bachmaier, Hobbyastronom seit seinem 12. Lebensjahr, nannte als sein eindrucksvollstes astronomisches Erlebnis das Erscheinen des Kometen „West“ am 5. März 1976 um 4 Uhr früh. Dessen gefächerter Schweif habe eine Ausdehnung von ca. 30 Grad am Himmel erreicht. Auch wenn über Gstaudach an diesem Abend kein Komet auftauchte, so freute sich die Gruppe dennoch über die schönen Einblicke in die Tiefen des Weltalls ebenso wie über die herrliche irdische Aussicht vom Gstaudacher Berg über das Isartal.

Und lautstark quakte der Laubfrosch

Ohu 05.06.2015. Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe organisierte Exkursion zu Amphibienbiotopen in der Isarau

Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut organisierte am Freitag, 5. Juni 2015, unter der Umweltbildungsreihe „Natur kennen lernen, erleben und schützen“ eine naturkundliche Abend-Exkursion in die Isarau bei Ohu mit dem Titel „Wo Kröten und Frösche quaken“. Exkursionsleiter Herbert Parusel, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Essenbach und Amphibienkenner und -schützer erläuterte bei sehr milden Temperaturen den anwesenden Amphibienfreunden zunächst, dass die Isar früher die „Wilde Isar“ hieß und die Au bei Hochwasser immer wieder überschwemmt wurde. So wurden immer wieder neue Kiesbänke geschaffen und es bildeten sich neue Pfützen. Seit etwa 100 Jahren sei die Isar kanalisiert, und später sei sie auch noch durch Dämme eingeschnürt worden. Seitdem sei die Au nicht mehr so lebendig.

Herbert Parusel versuche deshalb zusammen mit BN-Mitgliedern seit bereits 15 Jahren durch Anlegen von Teichen und Tümpeln, dieses Manko auszugleichen und das Überleben der teils schon sehr seltenen Amphibienarten zu sichern. „Die Gewässer werden von der Ortsgruppe betreut und sind Teil eines Auenverbundsystems zwischen Ergolding und Essenbach“, so Parusel. Die Teiche und Tümpel hätten sich im Laufe der Jahre gut entwickelt, wie sich die Exkursionsteilnehmer überzeugen konnten. Problematisch sei jedoch wie überall der Nährstoffeintrag aus der Luft. Wenn ein Weiher zu stark verkraute, müsse er wieder ausgebaggert und gereinigt werden.

Die teilnehmenden Kinder durften mit Keschern in den Tümpeln nach Lebewesen suchen, was natürlich großen Spaß bereitete. Mehrere Grasfrosch-Kaulquappen wurden gleich gefunden. Kaulquappen seien Kiemenatmer und erst nach einer Entwicklungszeit von mehreren Wochen atmeten sie mit ihren Lungen und erhalten das Aussehen eines Frosches, erklärte Parusel. Grasfrösche gehören zu den Froschlurchen und wie die Springfrösche zur Art der Braunfrösche, während Teichfrösche, Seefrösche und Wasserfrösche zu den Grünfröschen gehören. Einige dieser Arten seien in den Tümpeln und Teichen in der Au anzutreffen.

Eine besondere Rarität sei der Laubfrosch, der noch in der Isarau vorkomme und der bayernweit vom Aussterben bedroht sei, informierte der Referent. Der Laubfrosch könne auf Grund von Haftschalen an den Zehen auf Bäume klettern. Er sei eigentlich ein Landbewohner und gehe nur zur Fortpflanzung ins Wasser. Er kann seine Färbung sogar an die Umgebung anpassen. Parusel merkte an, dass es ein Problem sei, dass sich die verschiedenen Amphibien nicht mit Artgenossen anderer Populationen kreuzen können, da die jährlichen Überschwemmungen ihrer Lebensräume fehlten und damit die Wanderung der Tiere eingeschränkt sei. Nur durch Anlegen weiterer Teiche könne man die Gefahr der Inzucht verhindern.

Beim Keschern in einem Tümpel entdeckten die Kinder neben Kaulquappen auch Larven von Großlibellen und Gelbrandkäfern. Diese seien Feinde der Amphibien, da sie sehr räuberisch seien. Ebenso fanden die Kinder verschiedene Schnecken. Parusel zeigte zur Freude der Kinder in einem mitgebrachten Aquarium ein Bergmolchweibchen. Dieses gehöre unter den Amphibien zu den Schwanzlurchen. Zu bestaunen gab es noch einen Pferdeegel mit einer Länge von rund zehn Zentimetern, Taumelkäfer, die vier Augen haben, zwei über und zwei unter dem Wasser, sowie schließlich einen Seefrosch. Mit seiner Größe von rund 15 Zentimetern war er eine besondere Attraktion nicht nur für die Kinder. Laut Parusel könne dieser Frosch im Schlamm am Grund eines Teiches überwintern. Die Exkursionsteilnehmer wurden nach einem erlebnisreichen Abend schließlich von einem Laubfrosch-Männchen mit lauten „äp-äp-äp“-Rufen in die Nacht verabschiedet.

Mond und Sternenhimmel

Hat es am Freitag, 9. Mai 2014, während des ganzen Tages noch geregnet, klarte am Abend der Himmel auf, so dass sich sehr gute Bedingungen für die Betrachtung des Sternenhimmels auf einem freien Platz in Gstaudach bei Altdorf einstellten.  >> Mehr

Falter ohne Mond und Sterne

Nachtexkursion des Bundes Naturschutz in den Gstaudacher Wald

„Falter, Mond und Sterne“ lautete der Titel der von der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe durchgeführten Exkursion, die dazu einlud, jenseits des hellen, oft grellen Tageslichts der Magie der Nacht und ihrer Wesen nachzuspüren. Hierzu hatten sich Felix Bachmaier, der Nachthimmelkenner, und Helmut Kolbeck, der Insektenexperte, zusammengetan – wo letztlich nur Kolbeck in Aktion trat, nachdem sich sowohl Mond als auch Sterne hinter den Wolken versteckten.

Der Abend war sehr warm, weitgehend windstill, wolkenverhangen und gewitterträchtig – und damit eigentlich ideal zum Nachtfalteranlocken, nicht aber zum Sternegucken. Zielort war der Saum eines Laubwaldes bei Gstaudach. Dort baute Kolbeck seinen „Lichtturm“ auf und legte weiße Decken aus. Als die Nacht schwärzer wurde, wurden die Insekten zahlreicher: Fliegen, Wanzen, Käfer, Großschmetterlinge, vor allem aber Kleinschmetterlinge (landläufig als Motten bezeichnet), für die Kolbeck sich besonders interessiert. Ein Dutzend Leute waren gekommen, um seinen Ausführungen über die wunderbare Welt der wandelbaren Wesen mit Schuppenflügeln zu lauschen. Betrachtet man nur die nachtaktiven Großschmetterlinge – die übrigens sehr klein sein können -, so kommt man in Mitteleuropa etwa auf 350 Spannerarten, auf 400 Eulenarten sowie auf 150 Bären-, Spinner- beziehungsweise Schwärmerarten. Die meisten sind wenig farbenfroh, sondern überwiegend braun-grau-beige gefärbt. Besonders viele Eulen- und Spannerarten sind schwer voneinander zu unterscheiden, und auch deutsche Namen haben die allermeisten nicht. Ungleich vielfältiger und „schwieriger“ sind freilich die Kleinschmetterlinge. Allein von den Wicklern gibt es etwa 500 Arten hierzulande. Ihr Name kommt daher, dass sich die Raupen oft in gewickelten Blattrollen verbergen.

Mehrfach beobachtet wurde am Netz des Lichtturms der frisch geschlüpfte Brennesselzünsler, eine von über 200 Zünslerarten. Eine schmucke, relativ kleine Bärenart – der Name dieser Gruppe rührt daher, dass die Raupen dicht braun behaart sind – war der rot-braune Zimtbär. Bei den Spannern, die ans Licht kamen, fiel der große, orange-bräunliche Schlehenspanner auf, sowie bei den Spinnern mehrere Sichelflüglerarten. Diese halben ihren deutschen Namen daher, dass die Vorderflügelspitze sichelförmig ausgezogen ist. Eulenfalter ließen sich kaum blicken, obwohl sie im Juli zahlreich sein müssten. Kolbeck sprach allgemein von einem schlechten, individuenarmen Falterjahr 2010, in dem vieles „aus der Bahn geraten“ sei. Im Frühling setzte die extreme siebenwöchige Regen- und Kälteperiode den Insekten arg zu. Vor allem die zarten, zerbrechlichen Kleinschmetterlinge wurden regelrecht „zerregnet“. Und durch die ständige Feuchtigkeit gediehen Pilze, die Raupen und Puppen dezimierten. Dennoch konnten am Licht genügend unterschiedliche Tiere beobachtet, bestaunt und bestimmt werden. Kolbeck glaubte allerdings, dass etliche Falter wohl erst weit nach Mitternacht fliegen würden, wenn die Schwüle einer gewissen Kühle weiche.

So lange dauerte die Exkursion natürlich nicht. Immer wieder spähte Felix Bachmaier zum Himmel, aber der gab keinen Blick zu Mond und Sternen frei, so dass Helmut Auer von der BN-Kreisgruppe Landshut den Abend beendete. Den biologisch Interessierten war doch so einiges geboten worden, wenn auch eine Insektengruppe sich an jenem Abend recht rar machte: Stechmücken. So waren die diversen Mückenschutzmittel, die die Teilnehmer vorsorglich aufgetragen hatten, letztlich überflüssig. Sie verliehen allerdings der ohnehin nicht alltäglichen Nachtwanderung eine eigentümliche Geruchsnote.

Was lebt in einem Bach?

Gewässerkundliche BN-Exkursion mit Bertram Peters an den Aichbach

Die diesjährige wasserkundliche Exkursion der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe führte an den Aichbach bei Oberaichbach. Der Gewässerbiologe Bertram Peters, der die Exkursion leitete, erläuterte zu Beginn den Begriff Gewässergütebestimmung, der sich früher auf die organische Belastung von Fließgewässern bezog und über die Erfassung der Gewässerorganismen erfolgte. Dabei berücksichtigte man, dass jedes Lebewesen ganz bestimmte Anforderungen an seinen Lebensraum stellt. Da gibt es welche, die nur in sehr sauberem Wasser mit viel Sauerstoff existieren können und schon bei der geringsten Verschmutzung verschwinden. Genauso gibt es aber auch solche, denen es gar nicht schmutzig genug sein kann, und die im Verlauf der Verbesserung der Gewässersituation nicht mehr auftreten. Mit dieser Kenntnis lässt sich anhand der vorgefundenen Gewässerorganismen die Gewässergüte festlegen. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fasse nun diese Gütebetrachtung mit der Untersuchung der Nährstoffbelastung und der Strukturausstattung des Gewässers zu einer gesamtheitlichen Bewertung zusammen. Ziel sei es, alle Gewässer in einen ökologisch guten Zustand hinzuführen oder zu erhalten, informierte Peters.

Am Aichbach zeigte Bertram Peters, der am Wasserwirtschaftsamt Landshut das Sachgebiet Gewässerökologie leitet, welch unterschiedliche Tiere diesen besiedeln. Er hatte dafür eine besonders schöne Stelle ausgesucht, an der der Aichbach eine gute Gewässerstruktur aufwies. Dies ist auf weite Strecken nicht der Fall, wo der Gewässergrund entweder lehmig oder stark verschlammt ist. Der große Artenreichtum wurde belegt durch Funde von vielen Bachflohkrebsen, Eintags- und Köcherfliegenfliegenlarven, Wasserläufern, Wasserkäfern, Libellenlarven, Egeln und Strudelwürmern. Diese Vielfalt lässt sich auch dadurch erklären, dass die weiter oberhalb gelegene Kläranlage von Adlkofen vor einiger Zeit deutlich verbessert wurde, stellte der Gewässerbiologe fest. Diese Maßnahme sei eine von mehreren Schritten, die am Aichbach durchgeführt werden müssen, um den guten Gewässerzustand erreichen zu können. Vielleicht werden die Anwohner wieder erleben können, dass sich wie früher Krebse und Muscheln in ihrem Bach aufhalten.

Falter, Mond und Sterne

BN-Kreisgruppe organisierte besondere Exkursion zur Mondfinsternis

Falter, Mond und Sterne hieß der Titel einer Veranstaltung der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe am 15. Juni im Rahmen ihrer naturkundlichen Exkursionsreihe. Über 60  Interessierte waren zur nächtlichen Stunde nach Gstaudach bei Altdorf gekommen, um den Sternenhimmel und insbesondere die totale Mondfinsternis zu erleben und gleichzeitig die Welt der Nachtfalter kennen zu lernen. Der Amateurastronom Felix Bachmaier und der Insektenspezialist Helmut Kolbeck hatten die Durchführung dieser Veranstaltung übernommen.

Die Nacht  war sehr warm, windstill und der Himmel bewölkt – und damit ideal zum Anlocken von Nachtfaltern, nicht aber zum Mond- und Sternegucken. Man hoffte jedoch, dass sich später die Wolken auflösen werden und Mond und Sterne zu sehen sein werden. So wanderten die Besucher zuerst in einen nahegelegenen Laubwald, wo Helmut Kolbeck und sein Kollege Wolfgang Willner bereits sogenannte „Leuchttürme“ errichtet hatten, deren Leuchtquelle mit hohem UV-Anteil Nachtfalter verschiedenster Arten anzog. Während den Ausführungen von Helmut Kolbeck zur Biologie und zum Vorkommen von Nachtfaltern konnten aus nächster Nähe Schwärmer, Spinner, Glucken, Eulenfalter, Zünsler, Wickler und Motten, so beispielsweise Kiefernschwärmer, Bärenspinner, Silbereulchen, Grünes Blatt, Perlspanner und Graszünsler, betrachtet werden. Über 60 verschiedene Arten, darunter auch Fliegen, Wanzen und Käfer, stellte Kolbeck fest.

Anschließend machten sich die Nachtwanderer wieder auf den Rückweg zu einem exponierten Platz, wo Felix Bachmaier bereits ein astronomisches Fernrohr aufgebaut hatte. Und tatsächlich wurden die Exkursionsteilnehmer noch belohnt: Die Wolken lösten sich auf und der Blick auf den zumindest noch zur Hälfte bedeckten Mond wurde frei. Auch der Planet Saturn und sein Ring sowie ein Sternhaufen und ein Ringnebel konnten durch das Teleskop bewundert werden. Viele Fragen musste Bachmaier beantworten, so dass die Veranstaltung erst weit nach Mitternacht endete.

Von Laubfröschen und Seefröschen

Bund Naturschutz-Exkursion führte zu Amphibienlebensräumen in der Isarau bei Ohu


Essenbach/Ohu. Im Rahmen ihrer Umweltbildungsreihe „Natur kennen lernen, erleben und schätzen“ lud die Bund Naturschutz-Kreisgruppe auch heuer wieder zu einer abendlichen Amphibienexkursion ein, zu der am 11. Mai 2018 bei schönstem Wetter 25 Erwachsene und 18 Kinder gekommen waren. Herbert Parusel, Amphibienkenner in der BN-Kreisgruppe, führte die Exkursionsteilnehmer in der Isarau bei Ohu zu Tümpeln, die die BN-Ortsgruppe Essenbach unter seiner Regie und zum Teil im Verbund mit der Gemeinde Essenbach angelegt hatte.
Durch die schon länger anhaltende trockene Witterung der vergangenen Wochen führten am Tag der Exkursion nur die Tümpel Wasser, die mit dem Grundwasser verbunden sind. Dies habe, so der Referent, für die Amphibien den Vorteil, dass Fressfeinde, wie zum Beispiel die Libellenlarven, dezimiert werden. Nachteilig sei jedoch, dass die Trockenheit gerade jetzt in die Laichzeit der Amphibien gefallen sei. Seit über 25 Jahren bemühe er sich, durch Anlage und Betreuung der Tümpel besonders den noch vorkommenden, auf der Roten Liste stehenden Laubfrosch zu erhalten und zu fördern, berichtete Parusel. Der Laubfrosch sei der kleinste unter den Fröschen, klettere auch gerne mit Hilfe von Haftschalen an den Zehen auf Bäume und Sträucher, und könne unter allen Fröschen am lautesten rufen. Auch könne er seine Hautfarbe nach der Umgebung anpassen.
In Deutschland gebe es noch einundzwanzig Amphibienarten, auch als Lurche bezeichnet, von denen acht Arten in der Roten Liste als bedroht geführt würden, erklärte der Amphibienkenner. Die Lurche werden unterschieden in Frosch- und Schwanzlurche. Parusel zeigte Fotos von den Tieren, und ging auf die Biologie und Besonderheiten der einzelnen Arten ein. Man unterscheide die verschiedenen Arten nach Fröschen, Kröten, Unken,  Molchen und Salamander.
Parusel zeigte den Exkursionsteilnehmern, und vor allem den staunenden Kindern, in einem Aquarium verschiedene Wassertiere. So konnten Laubfrosch- und Wasserfroschkaulquappen, aber auch Libellenlarven beobachtet werden. Köcherfliegenlarven und Wasserläufer tummelten sich ebenso im Becken. Dazu zeigte der Referent eine Posthornschnecke, die ein Zwitter sei, und Wasserasseln. Taumelkäfer haben vier Augen: zwei Augen über und zwei Augen unter dem Wasser. Die Rückenschwimmer, die schwimmen, wie ihr Name sagt, seien die einzigen Wassertiere, die stechen können. Mit dabei hatte der Referent auch einen Wasserfrosch, dieser gehöre zur Gattung der Grünfrösche. Er brauche drei bis vier Jahre, bis er geschlechtsreif werde und könne bis 15 Jahre alt werden. Doch die Attraktion für die Kinder war ein Seefrosch, den Parusel ins Aquarium gleiten ließ. Er hatte die Länge von zehn Zentimetern. Die Weibchen seien sogar etwas größer als die Männchen – aber nur die Männchen können sehr laut quaken, was sich anhört wie das Meckern einer Ziege. Amphibien wie diese halten es allgemein sehr lange ohne Atmen unter Wasser aus, obwohl sie Lungenatmer seien, so der Referent.    
Am Ende der Exkursion machte Herbert Parusel noch darauf aufmerksam, dass alle Amphibien zu den streng geschützten Tieren gehören. Sie dürfen nicht aus ihren Gewässern entnommen werden, auch nicht der Laich und die Kaulquappen.

Falter, Mond und Sterne (2015)

Bund Naturschutz organisierte Doppel-Exkursion zur Nachtfalter- und Sternebeobachtung

Altdorf/Gstaudach 18.09.2015. Großer Aufwand, geringer Ertrag: so könnte man das zahlenmäßige Ergebnis der diesjährigen Nachtfalterexkursion zusammenfassen, die die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe am 18. September 2015 am Waldrand bei Gstaudach durchführte. Dort wurden von den Moosburger Schmetterlingsexperten Wolfgang Willner und Heinrich Vogel drei „Leuchttürme“ aufgestellt und an mehreren Bäumen Rotweinköder angebracht, die Insekten anzeigen sollten. Gleichzeitig zur Nachtfalterexkursion bot der Bund Naturschutz unter Anleitung von Felix Bachmaier auch eine Schau auf Mond und Sterne.  

Eine sehr große Zahl von Teilnehmern, darunter viele Kinder, interessierte sich für das magische Erleben bei Anbruch der Nacht: Erst beobachtete man – bei wechselnden Wolken – den zunehmenden Mond mit seinen Kratern und den Planeten Saturn mit seinem Ring in einem großen Teleskop, das Sternenkundler Felix Bachmaier aufgestellt hatte. Dann wanderte man hinüber zum Wald, wo es an verschiedenen Stellen bläulich schimmerte. Der Naturfotograf und Insektenexperte Wolfgang Willner hatte drei mit Gewebe bespannte Türme aufgebaut, die Schwarzlicht und aktinisches Licht aussandten. Leider kamen aber nur sehr wenige Arten angeflogen, darunter Schnauzeneulen und ein paar kleine Spanner. Etwas mehr Falter und auch Käfer labten sich an dem auf benachbarte Bäume gestrichenen Rotweinköder, so Pyramideneulen und die sogenannte Hausmutter, eine Eule mit gelb-schwarzen Hinterflügeln.  

Trotzdem war es keine reine Enttäuschung, da die Teilnehmer etliches über das verborgene Leben der Nachtfalter und ihrer Raupen erfuhren. In kleinen Gruppen stand man zusammen und leuchtete mit Taschenlampen die verschiedenen Kleintiere an, wobei Wolfgang Willner, Heinrich Vogel und der BN-Mitarbeiter Helmut Auer die aufkommenden Fragen beantworteten. So werden hauptsächlich Männchen vom Licht angelockt, Weibchen weniger, und manche Arten gar nicht. Auch die Zeiten, wann sie ans Licht kommen und wie sie sich dort verhalten, sind von Art zu Art unterschiedlich. Willner sprach auch die enormen Verluste an, die Insekten durch die zunehmende „Lichtverschmutzung“ erleiden: Die allgegenwärtigen künstlichen Lichtquellen ziehen die Tiere an; sie verfangen sich an den Lampen oder verbrennen oder werden von ihrem eigentlichen Geschäft, der Partnerfindung und Fortpflanzung abgelenkt.  

Der anhaltende trocken-heiße Sommer wird ebenfalls negative Auswirkungen haben. Wenn Pflanzen vertrocknen, trifft dies auch die darauf lebenden Raupen. Außerdem ist es diesen oft unmöglich, den trocken-harten Erdboden zu durchdringen, um sich dort zu verpuppen. Auch standen heuer im Spätsommer noch weniger blühende Pflanzen zur Verfügung als sonst, worunter viele Insektenarten, auch die Bienen, sehr leiden. Sicherlich hat sich auch das Fehlen von Nachtfaltern negativ auf das Nahrungsangebot für Fledermäuse ausgewirkt. Freilich schwanken Falterpopulationen erheblich von Jahr zu Jahr, und Einbrüche können durch die hohe Zahl von gelegten Eiern durchaus ausgeglichen werden – wenn die Bedingungen stimmen. Trotzdem: die äußerst magere „Ausbeute“ an Nachtfalter an einem an sich günstigen Standort bestätigt den – auch von Laien so wahrgenommenen – Trend, dass die heimische Insektenvielfalt stark rückläufig ist, stellte Helmut Auer abschließend fest.

Mond und Sterne faszinierten

Bund-Naturschutz-Kreisgruppe organisierte eine astronomische Nachtexkursion

Landshut/Gstaudach 24.04.2015. Bei besten Sichtbedingungen fanden sich am Freitag, 24. April 2015 zahlreiche interessierte Erwachsene und Kinder zur astronomischen Nachtexkursion in Gstaudach bei Altdorf ein. Die Veranstaltung organisierte die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe mit Felix Bachmaier, der bereits seit mehreren Jahren sein Wissen über die Sternenwelt bei BN-Veranstaltungen vermittelt. Es war noch nicht ganz dunkel, da konnte der Sternenkundler schon den Halbmond in seinen beiden astronomischen Teleskopen in beachtlicher Größe zeigen. Der Erdtrabant leuchtete hell – von der Sonne beleuchtet – und verschieden große Krater waren deutlich zu erkennen. Anschließend stellte der Referent seine Teleskope auf die Venus ein, die ebenso als Halbplanet zu sehen war. Bachmaier merkte an, dass dieser Planet gerade 180 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sei. Er wandere ebenso wie die anderen Planeten um die Sonne. Auch den Planeten Merkur konnten die Teilnehmer knapp über dem Horizont sehen. An diesem Abend zeigte er sich wegen der Lichtbrechung in rötlicher Farbe.

Der Jupiter war mit drei seiner Monde ein weiterer Planet, den Bachmeier in den Teleskopen einstellte. Dieser Planet habe sechzig Monde und sei derzeit beachtliche 700 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, erklärte der Referent. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen und die Fixsterne kamen am klaren Himmel zum Vorschein. Man sah neben weiteren Sternbildern den Großen Wagen, den Orion und das Siebengestirn. Auf zahlreiche Fixsterne machte Bachmaier ebenfalls aufmerksam, wie beispielsweise den orangefarbenen Aldebaran im Sternbild Stier, den Arktur im Bootes, die Wega in der Leier sowie die Zwillingssterne Kastor und Pollux, von denen wiederum der Kastor als Doppelstern erkennbar war. Am Ende der Exkursion bot der Sternenkundler noch eine Besonderheit: Ein Sternenhaufen und zwei Galaxien waren im Teleskop zu bewundern, was die Sternengucker mit großem Applaus belohnten.

Faszination Mond und Sterne

Bund-Naturschutz-Kreisgruppe organisierte eine astronomische Exkursion mit Hobbyastronom Felix Bachmaier

Landshut/Altdorf. Glück hatten die Teilnehmer der von der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe im Rahmen ihrer Umweltbildungsreihe am Freitag, 5. September, organisierten astronomischen Exkursion in Gstaudach bei Altdorf mit dem Wetter. Klarte doch bei Einbruch der Dunkelheit der Himmel teilweise auf, so dass der zunehmende Mond in voller Pracht in den beiden von dem Hobbyastronomen Felix Bachmaier aufgestellten Teleskopen beobachtet werden konnte. Beeindruckt waren vor allem die Kinder von den „Mondkratern“, den Löchern und Erhebungen verschiedenster Größe und Gestalt, sowie von den „Mondmeeren“, die als graue vollkommen ebene Flächen im Fernrohr zu sehen waren. Von Bachmaier erfuhren die Teilnehmer, dass der Mond 400 000 Kilometer von der Erde entfernt und dass immer nur der gleiche Ausschnitt der Mondoberfläche zu sehen sei.

Ein Highlight der Nachtexkursion war der faszinierende Anblick des Saturns im großen Teleskop. Deutlich war der Ring zu erkennen, der den Planeten freischwebend umgibt. Der Saturn wird deshalb von den Astronomen auch als das wundervollste Gebilde des Planetenhimmels bezeichnet. Leider zogen während der fortschreitenden Dunkelheit wieder Wolkenschleier auf, so dass Bachmaier keine Sternenbilder in ihrer Pracht zeigen und erklären konnte. Trotzdem ist es dem Sternenkundler gelungen, noch einige Fixsterne im Fernrohr zu zeigen. Das waren unter anderem die Wega im Sternbild der Leier und der Polarstern im Kleinen Wagen. Ein weiteres Himmelsereignis erlebten die begeisterten Teilnehmern noch zusätzlich: Weit im Süden war über dem Horizont ein herrliches Wetterleuchten zu beobachten, ein Lichtspiel ferner Blitze, die von Wolkenfeldern widergespiegelt wurden.

Mond und Sternenhimmel

BUND Naturschutz organisierte astronomische Nachtexkursion

Hat es am Freitag, 9. Mai 2014, während des ganzen Tages noch geregnet, klarte am Abend der Himmel auf, so dass sich sehr gute Bedingungen für die Betrachtung des Sternenhimmels auf einem freien Platz in Gstaudach bei Altdorf einstellten. Der zunehmende Mond, mehrere Planeten und spektakuläre Objekte des Fixsternhimmels konnte der Hobbyastronom Felix Bachmeier mit einem astronomischen Teleskop zeigen. So waren nicht nur die Krater auf dem Mond, sondern auch der Jupiter mit Monden und der Saturn mit seinem Ring zu bestaunen. Auf dem rötlich leuchtenden Mars war eine weiße Polkappe zu sehen. Besondere Highlights waren auch Sternhaufen und Ringnebel. Erst zu später Stunde und nach Dankesworten an Felix Bachmaier traten die Teilnehmer, von dem Gesehenen begeistert, den Heimweg an.

Paul Riederer, stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender, wies während der Veranstaltung darauf hin, dass am 5. September ab 20 Uhr, ebenfalls bei Gstaudach, eine ähnliche Nachtexkursion vom Bund Naturschutz durchgeführt wird. Dann aber werden von Felix Bachmaier nicht nur Mond und Sterne, sondern von Schmetterlingskundler Helmut Kolbeck auf einem Leuchtschirm auch Nachtfalter gezeigt.

Großes Erlebnis kleiner Naturfreunde

BN-Exkursion führte zu Amphibienlebensräumen in der Isarau bei Ohu  

Im Rahmen ihrer Umweltbildungsreihe „Natur kennen lernen, erleben und schützen“ hat die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe auch heuer wieder (31. 5. 2013) zu einer abendlichen Amphibienexkursion eingeladen, die mit rund 40 Teilnehmern, darunter zahlreichen Kindern, großen Zuspruch fand. Unter Führung von Herbert Parusel, dem Amphibienexperten der BN-Ortsgruppe Essenbach, wurden seit vielen Jahren von ihm betreute Amphibienweiher in der Isarau bei Ohu aufgesucht, wo die Exkursionsteilnehmer von dem Referenten Wissenswertes über Biologie, Lebensräume und Gefährdung der heimischen Amphibienarten erfuhren. Der ursprüngliche Exkursionstermin musste wegen des Hochwassers in der Isarau um vierzehn Tage verschoben werden. Mit schönem Wetter wurden dann die Amphibienfreunde jedoch reichlich belohnt.    

Herbert Parusel hatte am Rande eines Amphibiengewässers auch ein Aquarium aufgestellt, um insbesondere den interessierten Kindern die Wassertiere aus nächster Nähe zu zeigen und sie mit ihnen in Kontakt kommen zu lassen. Mit großer Begeisterung griffen die kleinen Froschfreunde dann auch ins Wasser, um den Teich- und Bergmolch in die Hand zu nehmen. Aber auch Kaulquappen und einen großen Seefrosch sowie weitere Wasserlebewesen, wie Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer, Blutegel und Larven von Libellen, tummelten sich im Wasserbecken.  

Der Referent gab auch einen Überblick über die heimische Amphibienfauna und über die landschaftlichen Veränderungen des Isartals in den letzten 100 Jahren, wodurch für die Amphibienfauna viele Lebensräume verloren gegangen seien. Insbesondere  Kreuz- und Wechselkröte, Gelbbauchunke und Laubfrosch, haben heute im Landkreis Landshut nur noch sehr wenige, oft stark isolierte Vorkommen. Diese Arten seien auch bayernweit in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ und „stark gefährdet“ aufgeführt. Noch nicht gefährdet seien Erdkröten, aber auch nur deshalb, weil mehrere BN-Ortsgruppen im Landkreis alljährlich zur Laichwanderung Schutzmaßnahmen an viel befahrenen Straßenabschnitten durchführen, gab Parusel zu bedenken.   

Nach den Dankesworten von stellvertretendem BN-Kreisgruppenvorsitzenden Paul Riederer an den Amphibienexperten für die sehr interessante und kindergerechte Führung wurden die Exkursionsteilnehmer schließlich noch mit einem lauten Laubfrosch-Konzert in die Nacht verabschiedet.