Zur Startseite

Newsletter / Naturschutznachrichten

Kennen Sie es schon, das Jakobsgreiskraut?

Es gehört zu den Korbblütengewächsen und Asternartigen und wird auch Jakobskreuzkraut genannt.  Die Pflanze ist in Europa und Westasien heimisch, ist somit kein echter Neophyt und breitet sich seit etlichen Jahren in Deutschland aus. Sie mag offene Bodenstellen an nährstoffreichen, trockenen Standorten. Aufgrund des vermehrten Eintrags von Stickstoff in den Boden, z. B. aus Landwirtschaft und Verkehr, siedelt sich die Pflanze gern an mit Nährstoffen besonders angereicherten  Weg- und Straßenrändern oder Weideflächen an. Da unsere Landschaft arm an pollen- und nektarreichen Blütenpflanzen geworden ist, werden die  großen, sattgelben Blütenstände von vielen Insekten besucht. Dies führt zu verstärkter Samenbildung, welche wiederum mehr neue Pflanzen hervorbringt. Die Samen verbreiten sich überdies mit dem Wind, was die Ausbreitung des Jakobsgreiskrauts zusätzlich beschleunigt.

Es gibt einen prächtigen rot-schwarzen Falter, den Jakobskrautbär, dessen Raupe sich überwiegend von dieser Pflanze ernährt.

Wichtigste Bestäuber sind Schwebfliegen und verwandte Arten, häufig auch Hummeln und Bienenarten. Honigbienen und Wildbienen fliegen die Blüten des Jakobsgreiskrauts wohl wegen der in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe nicht so häufig an.

Leider sind im  Jakobsgreiskraut sog. Pyrrolizidinalkaloide enthalten, welche bei Huftieren und auch beim Menschen die Leber schädigen können, was z.B. bei Rindern und Pferden zum Tod führen kann. Den Insekten, welche die Pflanzen besuchen, kann das Gift nichts anhaben. Jedoch landen die Alkaloide im Bienenhonig und  können  so oder auch über verunreinigten Kräutertee  vom Menschen aufgenommen werden.

Quelle: https://www.bund-sh.de/fileadmin/sh/Standpunkte/2015-09-BUNDSH_Standpunkt_JKK.pdf

Eine ggf.  wegen in der Nähe befindlicher Bienenstöcke  oder Nutztiere sinnvolle Bekämpfung des zweijährigen Jakobsgreiskrauts geschieht am einfachsten durch Abmähen oder Ausreißen der Pflanzen vor der Samenbildung. Dies ist bei bloß vereinzeltem Vorkommen das Beste. Keinesfalls sollten Unkrautvernichter eingesetzt werden, da von diesen immer auch andere Pflanzen betroffen werden, die gar nicht bekämpft werden sollen.

Die Samenstände dürfen keinesfalls zum  Kompost gegeben oder in der Landschaft abgelegt werden, da hierdurch die Ausbreitung noch gefördert würde.

Lisa Voit, BUND-Naturschutz Ortsgruppe Holledauer Eck


Was ist das eigentlich für eine Hummel?

Das „Hummeltelefon“ des BUND Naturschutz klärt auf

Landkreis Landshut, im April 2021. Mit dem Frühlingsbeginn startete die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“ – ein Kooperationsprojekt des BUND Naturschutz (BN) und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBi). „Ziel des Projektes ist es, mehr über die verschiedenen Hummelarten in Bayern zu erfahren und die Menschen für die Natur vor der Haustür zu begeistern“, so Projektleiterin Tarja Richter. Jeder kann mitmachen und Hummeln melden. Letztes Jahr beteiligten sich 1700 Menschen und schossen rund 6900 Fotos. Insgesamt wurden 3040 fleißigen Hummeln abgelichtet und vom „Hummeltelefon“-Team bestimmt.

Hummeln gehören zu den Wildbienen. Sie gehören zu den Hautflüglern, die immer zwei Paar Flügel besitzen. Im Gegensatz zu Honigbienen sind Hummeln viel stärker behaart - und eigentlich auch fleißiger, denn sie besuchen bis zu 1000 Blüten am Tag und Honigbienen nur etwa 300. Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern 13 Arten auf der Roten Liste: Ein Hauptgrund des Rückganges seien laut Mitteilung des BUND Naturschutz ausgeräumte Feldfluren.

Hummeltelefon für heuer abgeschaltet

Das vom Bund Naturschutz Landesverband eingerichtete "Hummel-Telefon" ist eine saisonale Einrichtung und war in 2021 bis zum 24. Mai aktiv. Über eine Wiederaufnahme im Frühjahr 2022 werden wir an dieser Stelle informieren.

Unter www.ifbi.net/Hummeltelefon können Sie Informationen rund um Hummeln – zum Beispiel Steckbriefe, eine Anleitung zur Bestimmung der gängigsten Arten oder Hinweise zum Schutz der Brummer – finden! Und für Insektenfreunde vielleicht auch interessant: Die Veranstaltungen des IfBI, zu finden unter www.ifbi.net/veranstaltungen Eine Auswertung des Hummeltelefons werden Sie (voraussichtlich ab Juni) auf der Homepage des IfBI unter www.ifbi.net/Hummeltelefon und auf der Instagram Seite des IfBI unter www.instagram.com/ifbi_ebern/ finden. Das Hummeltelefon ist ein Mitmachprojekt des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. und des BUND Naturschutz in Bayern e.V.