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Newsletter / Naturschutznachrichten

Heimische Sträucher bieten vielen Wildtieren Schutz und Insekten Nahrung

Dass der BUND Naturschutz nur heimische Sträucher pflanzt, war in Wim besonders wichtig. Denn die neue Hofstelle lag vorher völlig frei auf einer Anhöhe, wo der Wind nur so über die Felder zischt.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete über die Aktion am 21.2.2024.


Gemeinsam auf den Weg gemacht

Winterwanderung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Oberes Vilstal

Velden, 14. Januar 2024. Startpunkt der diesjährigen Winterwanderung war der Parkplatz beim Gasthof Putz in Obervilslern. Die Vilsbiburger Zeitung berichtete.


Die BUND Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal unternahm am 30. April 2023 ihre traditionelle Frühjahrswanderung. Die Vilsbiburger Zeitung berichtete.

 


30 Kilo Müll gesammelt

Rama dama bei der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe. Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 7. April 2023.


Ein Ort, wohin man bei Hitze flüchtet

Die BUND Ortsgruppe Oberes Vilstal regt angesichts immer weiter steigender Temperaturen an, den alten Sportplatz an der Jahnstraße in Velden in einen „Klimapark“ mit Bäumen umzuwandeln. Die Vilsbiburger Zeitung greift das in ihrem Bericht vom 30.9.2022 auf.


BN-Landesvorstand im südlichen Landkreis unterwegs

Am 18. Juli 2022 war Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, zusammen mit Marion Ruppaner, zuständig für den Bereich Landwirtschaft beim BN Bayern und Rita Rott, Ansprechpartnerin beim BN für den Bereich Niederbayern, im südlichen Landkreis Landshut unterwegs. Ortsgruppenvorsitzender Josef Gerbl begleitete die Delegation und führte durch das Programm, in Vertretung des Kreisgruppenvorstands.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 15. August 2022.


Sommerwanderung zum 30-jährigen Bestehen

Nachdem die Winterwanderung heuer ausgefallen war, fand nun am 24. Juli eine Sommerwanderung statt. Zugleich war diese Sommerwanderung eine Premiere anlässlich unserem heurigen 30jährigen Bestehen der BN OG Oberes Vilstal.

Der Weg führte ab Velden/Viehweide über Burghab, Niederbayerbach an Dombach vorbei nach Aign (siehe beiliegender Plan). Auf dem Weg dorthin kamen wir ganz nebenbei an ein paar Baumgiganten vorbei. Hier hatten wir im vergangenen Herbst eine Feldhecke gepflanzt. Der Besitzer des Grundstücks hat dort ein Rotwildgehege.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 21. Juli 2022.

Josef L. Gerbl
1. Vorsitzender BN Ortsgruppe Oberes Vilstal (Velden)
Tel. 08742/2688
0172/833 5031


Kopfweiden in Velden gepflanzt

Dem Vorsitzenden, Josef L. Gerbl, wurden im Februar von Oliver Daxauer Gartenbau (Ortsgruppenmitglied) 20 Kopfweidensetzlinge als Geschenk angeboten mit der Bitte um Abnehmer. Als Erster meldeten sich der Verein „Aktive Bürger Velden e. V.“.

Es wurde vorgeschlagen die Setzlinge im Bereich der Veldener Kneippanlage zu pflanzen. Hier befindet sich eine große, feuchte Fläche, die von einem Bachlauf durchzogen ist.

Sepp Striegl vom Veldener Bauhof meinte, man könnte die Hälfte der Setzlinge auch in der Ausgleichsfläche zwischen Ober- und Untervilslern pflanzen. Nachdem alles Organisatorische geklärt war, ging es am 19. März 2022 gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal, Josef L. Gerbl, ans Werk, die Setzlinge zu pflanzen.

Zuerst begann man, die Setzlinge im Kneipp-Bereich zu pflanzen. Ein ideales Gebiet für die Feuchtigkeit liebenden Pflanzen. Mit vollem Elan ging man ans Werk. Obwohl der Boden wegen der lang anhaltenden Trockenheit sehr hart war, waren bald 10 Pflanzen eingegraben und mit Wasser eingegossen.

Anschließend fuhr man nach Vilslern und pflanzte die restlichen Setzlinge. Nun mussten Freiwillige alle zwei Tage zum Gießen kommen, damit sie auch anwachsen. Zumindest so lange bis es wieder einmal regnet.

Die Beteiligten hoffen nun, dass die Pflanzen in den kommenden Jahren zu voller Größe heranwachsen.


Das Grundwasser als unsichtbarer Schatz

Ortsgruppenvorsitzender Josef L. Gerbl kartiert ehrenamtlich Quellen, nicht nur am Weltwassertag, dem 22. März. Die Vilsbiburger Zeitung berichtete ausführlich.


Der Amphibienschutz ist wieder angelaufen

Weitgehend unscheinbar und von einigen Menschen gar als ekelerregend angesehen, führen Amphibien ein überwiegend zurückgezogenes Leben.

Einmal im Jahr allerdings rücken sie oft wortwörtlich in den Mittelpunkt des Scheinwerferlichts. Dann nämlich, wenn sich Kröten, Frösche und Molche auf die beschwerliche, teilweise kilometerlange und gefahrvolle Reise von den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern begeben. Dabei wandern sie häufig über die vielen Verkehrswege in unserer Landschaft. Dort droht ihnen der Tod durch Überfahren. Der Mensch mit seinen Autos nämlich stellt für die, nach der Winterstarre noch langsamen Amphibien die größte Gefahr dar. Wenn die Tage wieder langsam länger werden und auch die Temperaturen nach oben zeigen ist es wieder soweit.

Die Amphibienschützer der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal bauten wieder einen 150 Meter langen Amphibienschutzzaun zwischen Untervilslern und Ruprechtsberg und einen 250 Meter langen im Eberspointner Forst auf. Seit über 25 Jahren stellt die BN Ortsgruppe Schutzzäune im Gemeindebereich Velden auf.

Am vergangen Samstag waren die aktiven, ehrenamtlichen Helfer voller Tatendrang dabei. Es wurde der Schutzzaun aufgestellt und Eimer eingegraben. Jetzt hoffen die Helfer, dass die Nachttemperaturen noch steigen, denn bei Minustemperaturen erwachen sie nicht aus der Kältestarre. In den nächsten sechs bis acht Wochen gilt es nach einem Arbeitsplan tagtäglich die Eimer zu kontrollieren und die am Schutzzaun entlang gewanderten und in die Eimer gefallenen Tiere über die Straße zu ihrem Laichgewässer zu bringen. Die Tiere werden gezählt. Zusätzlich zur Anzahl werden auch das Geschlecht der Tiere sowie Wetterbedingungen und Tagestemperatur zum Zeitpunkt der Leerung aufgenommen.

Die Anzahl der Amphibien ging in den letzten Jahren immer weiter zurück. Dies ist wohl dem Klimawandel und somit den Wetterbedingungen zuzu schreiben. Mit solchen Aktionen können so manche Tiere vor dem Autoverkehr gerettet werden und der Fortbestand dieser gefährdeten Art ist weiterhin gesichert.

Nach der Maßnahme wird der Schutzzaun bis zum kommenden Frühjahr wieder im gemeindlichen Bauhof in Velden eingelagert. Der Vorstand, Josef L. Gerbl bedankt sich für das Einlagern.

Verfasser:
Josef L. Gerbl
Tulpenstr. 3
84149 Velden
Vorsitzender der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal
08742/2688
0172/83353031

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete.


Feldhecken, Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Velden. Mitte November 2021 war bei der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal wieder Pflanzen angesagt. Viele Helfer betrieben hier aktiven Naturschutz. Feldhecken anlegen ist eine sehr beliebte Tätigkeit bei Naturschützern. In der Nähe von Dombach wurde auf einem privaten Grundstück eine 50 Meter lange zweireihige und eine 70 Meter lange drei- bzw. vierreihige Feldhecke gepflanzt. 170 verschiedene einheimische Sträucher wurden in den Boden gebracht. Vorher hatte der Eigentümer mit dem Traktor Pfosten in den Boden gesetzt und einen Wildschutzzaun angebracht. Dieser schützt die Sträucher vor Wildverbiss. Die vielen engagierten Helfer, auch Jugendliche waren mit viel Elan und Tatendrang dabei. Nach zweieinhalb Stunden war das Werk vollbracht und es gab vom Eigentümer eine Brotzeit mit Getränken und warmen Tee. Hier hatte man dann Zeit über verschiedene Naturschutzthemen zu plaudern. Im kommenden Sommer will man eine BN Wanderung hierher machen, um zu sehen wie die Sträucher sich entwickeln. Es wurde auch die Hoffnung ausgesprochen, dass sich auch im nächsten Jahr wieder Grundstückseigentümer finden, die sich auf ihrem Grund eine Feldhecke vorstellen können. Die Ortsgruppe wäre auf jeden Fall wieder mit viel Engagement dabei.

„Feldhecken sind wichtig für Vögel und Insekten“, sagt Josef L. Gerbl, Vorsitzender der BN Ortsgruppe. Auch können sich verschiedene Tiere in einer Feldhecke verstecken und finden hier eine Heimat zum Brüten und Verstecken. Die heimische Schlehe zum Beispiel stellt für 20 Wildbienenarten im zeitigen Frühjahr einen wertvollen Pollen- und Nektarspender dar. Von den Früchten ernähren sich außerdem 20 Vogelarten, darunter Meisen und Grasmücken. Noch deutlicher ist das Verhältnis beim Schwarzem Holunder. Der heimische Strauch ernährt sogar 60 Vogelarten. Heimische Sträucher bieten ein schier unerschöpfliches Nahrungsangebot für viele Insekten in allen Entwicklungsstadien. Heimische Wildsträucher haben außerdem den Vorteil, dass sie an die Klimaverhältnisse angepasst und daher wesentlich robuster sind. Deshalb pflanzt der Bund Naturschutz nur heimische Sträucher und nur diese werden auch von der Regierung bezuschusst. Solche frei wachsenden Hecken können sich mit den Jahren frei entfalten und vermindern somit auch die Windgeschwindigkeiten in der Landschaft. Sie sorgen dafür, dass die Umgebung nicht so sehr austrocknet, ja es ist nachgewiesen, dass sich in ihrer Umgebung ein besseres Kleinklima für Mensch, Tier und Pflanze entwickelt. Deshalb sind Feldhecken wichtig für unsere Umwelt und Natur, um den Einflüssen des Klimawandels entgegen zu wirken.

Die aktiven Mitglieder der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal (Velden und Umgebung) würden sich deshalb freuen, wenn sich Interessenten melden würden, die eine solche Feldhecke gepflanzt bekommen wollen. Ökologisch angelegte Feldhecken werden, sofern man vorher einen Zuschuss beantragt, von der Regierung von Niederbayern bezuschusst. Auch die ganze bürokratische Vorarbeit übernimmt die BN Ortsgruppe. Mehr Informationen gibt es beim Vorsitzenden, Josef L. Gerbl, unter der Telefonnummer 08742/2688.

Die Vilsbiburger Zeitung druckte einen Bericht über die Aktion.

Verfasser: Josef L. Gerbl
Tulpenstr. 3
84149 Velden

1. Vorsitzender BN Ortsgruppe Oberes Vilstal
Tel. 08742/2688, 0172/8335031


Die BN Wildblumenwiesenmahd

Velden. Die Wildblumenwiese in Veldens Osten war zur Mahd fällig, nachdem viele Insekten, Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge sie als Nahrungsquelle genutzt haben. Durch den etwas nassen Monat Mai hatten es die Blühpflanzen heuer schwieriger sich gegen das gut wachsende Gras durch zu setzen. Wie man auf beiliegenden Bildern sieht, wäre eine Sensenmahd mit dem vielen hohen Gras mit harter Arbeit verbunden gewesen. Der Vorsitzende hielt Ausschau nach einer Person mit einem Balkenmäher. Ein befreundeter, naturverbundener Landschaftspfleger bot dem Vorsitzenden, Josef L. Gerbl, seine Hilfe an. Am 17. Juli hatte Oliver Daxauer Zeit, gemeinsam mit dem Vorsitzenden, die Wiese mit seinem Balkenmäher zu mähen. Nach einer Stunde war die Mahd vollendet und in einem abschließenden Gespräch, stellte man fest, dass man in vielen Punkten, die Natur betreffend ähnliche Ansichten hat.

In den folgenden Tagen wurde das Mähgut öfters mit Gabel und Rechen gewendet, um daraus Heu zu machen. Allerdings fand der Vorsitzende niemanden, der das Heu haben wollte. Es war heuer wegen dem vielen Gras nicht so nahrhaft für Tiere. Letztendlich wurde es vom Veldener Bauhof entsorgt.


Caroline Butz als Stellvertretende Vorsitzende gewählt

Velden. Nachdem wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 keine Jahresversammlung mit Neuwahlen stattfinden konnte, hielt die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal die Versammlung am 16. Juli im Gasthaus Putz in Obervilslern ab. Die Veranstaltung fand unter Berücksichtigung der aktuellen Hygienemaßnahmen statt. In seinem Tätigkeitsbericht berichtet der Vorsitzende Josef L. Gerbl, von Feldhecken-Pflanzaktionen, die im Herbst 2019 in Wim bei Neufraunhofen und Vilssöhl stattfanden und einer Pflanzung unter Corona-Beschränkungen im Herbst 2020 in Rothweg bei Oberensbach. Im Frühjahr 2020 wurde, noch vor Corona, eine Winterwanderung nach Seifriedswörth mit Besuch der Rottquelle und Ende Februar eine Vortragsveranstaltung „Terra Preta – Einsatz und Herstellung von Biokohle“ abgehalten. Im Jahre 2020 waren keine weiteren Aktionen mehr möglich, außer der Mahd und Heuerzeugung einer Wildblumenwiese in Velden und des Amphibienschutzes in der Nähe von Velden.

Ernst-Georg Eichner sprach über den Tätigkeitsbericht des Amphibienschutzes: Im Jahre 2021 wurden mehr Kröten und Frösche gerettet als im Jahr 2020. Allerdings sind die absoluten Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren stark gefallen. Anfang des Jahres organisierte Barbara Nitzl ein „Rama dama – individuell“. Eine Aktion sauberes Velden, die die Veldener Biokiste sponserte. Sie spendierte einen 10 € Gutschein für jeden vollen Sack Müll.

Vorsitzender Gerbl spezialisierte sich Anfang des Jahres auf Quellkartierungen: „Das kann man auch machen, wenn man wegen Corona allein unterwegs sein muss.“ Dazu hatte er im Frühjahr ein Webinar besucht. In den nächsten Jahren möchte er die Quellen der VG Velden für das bayerische Landesamt für Umwelt kartieren.

Folgende Termine sind für 2021 geplant:

  1. Der Besuch eines Wasserstoffseminares in Bad Alexandersbad, bei dem es um die Herstellung von Wasserstoff aus Wind und Sonne geht. Ein Bericht über das Seminar folgt.

  2. Pflanzung einer zweireihigen Feldhecke in der Nähe von Dombach/Hinterskirchen im Herbst 2021.

Folgende Ehrungen fanden statt: Für 25-jährige Mitgliedschaft gab es die Bronze Nadel für Marie und Thomas Füßl (Eberspoint), Helga und Bernd Willems (Velden), Josef Strobl (See) und Johann Reiter (Velden). Vorsitzender Gerbl bedankte sich bei den Geehrten für die langjährige Unterstützung des Bund Naturschutzes. Als Dank und Wertschätzung überreichte er den Geehrten außerdem einen Gutschein der Höhenberger Biokiste, den er aus eigener Tasche bezahlte.

Vor den Neuwahlen bedankte sich Vorsitzender Gerbl mit einem Blumenstrauß bei Barbara Nitzl, die zwei Wahlperioden als stellvertretende Vorsitzende fungierte und für dieses Amt nicht mehr kandidieren wollte.

Die Wahl des Vorsitzenden und der Stellvertretung fand in geheimer Wahl statt. Der derzeitige Vorsitzende wurde im Amt bestätigt. Er nahm die Wahl an und bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Vertrauen. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Caroline Butz aus Velden vorgeschlagen. Der Vorsitzende hatte die Grafikerin, Autorin vieler Computerbücher, Redakteurin und Trainerin vor einigen Jahren bei einem Neubürgerempfang kennen und schätzen gelernt. Sie und ihr Mann sind sehr naturverbunden und bemühen sich, eine kleine Oase für Vögel, Bienen, Hummeln und Igel in ihrem kleinen Garten im Baugebiet „Am Kornfeld“ zu schaffen. Fr. Butz wurde in geheimer Wahl einstimmig als Stellvertreterin der Ortsgruppe gewählt und nahm die Wahl dankend an.

Die Beisitzer wurden per Handzeichen einstimmig von den anwesenden Mitgliedern gewählt. Dies sind, Barbara Nitzl (Neufraunhofen), Ernst-Georg Eichner (Velden), Thomas Füßl (Eberspoint), Dr. Verena Wagner (Velden) und Markus Bobrowski (Obervilslern). Frau Dr. Wagner nahm über den Klimaplan Landshut zum Bund Naturschutz Kontakt auf. Sie unterstützt das Bürgerbegehren „Landkreis Landshut klimaneutral in 10 Jahren!“ Zu diesem Thema ist sie Ansprechpartnerin in unserer Gemeinde. Wir freuen uns über die „Verjüngung“ unserer Vorstandschaft.

Die Themen Klimawandel, Bäume pflanzen und alte Bäume erhalten stehen auf der Agenda des Bund Naturschutzes der Ortsgruppe Velden ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Einstimmig festgestellt wurde, dass „Bäume pflanzen“ für den Klimaschutz äußerst wichtig ist, aber auch der Erhalt alter Bäume darf nicht außer Acht gelassen werden. Alte Bäume sind wichtige Kohlenstoffspeicher und CO2-Neutralisierer. In Velden gibt es viele alte Bäume, die schützenswert wären, z. B. die großen Eichen auf dem alten Sportplatz. Man könnte sie beispielsweise als „Naturdenkmal“ ausweisen, dazu müsste der Anstoß vom Gemeinderat kommen. Beispielsweise eine sehr alte Eiche, die als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, steht am Rande des Burgholzes kurz vor Neufraunhofen.

Mitglied Johann Reiter plädierte dafür in der Gemeinde Velden mehr Bäume zu pflanzen. Vorsitzender Gerbl sagte dazu: „Da rennt er bei mir offene Türen ein. Ab jetzt werde ich in Velden gezielt nach Plätzen suchen, die mit Bäumen bepflanzt werden können.“

Nach lebhaften Diskussionen zu verschiedenen Naturschutzthemen beendete der Vorsitzende die Versammlung gegen 22:30 Uhr.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 29.7.2021

Verfasser:
Josef L. Gerbl
Tulpenstr. 3
84149 Velden

Vorsitzender der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal

 


Dem Wasser auf der Spur

Quellen in der Kulturlandschaft – Ökologische Schätze der Natur

Ausführlich berichtete die Vilsbiburger Zeitung am 30.4.2021 über die Initiative von BUND-Ortsgruppenvorsitzendem Josef Gerbl zur Kartierung von Quellen rund um den Markt Velden.


Pflanzung einer Feldhecke

Velden. Am letzten Samstag im November 2020 war die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal wieder aktiv. Gleich hinter Oberensbach in Richtung Buchbach pflanzte man auf einem privaten Grundstück eine 200 m lange zweireihige Feldhecke. 190 Sträucher und 3 Bäume wurden in den Boden gebracht.

Heuer leider unter erschwerten Corona-Auflagen. Man durfte in zwei Zweistundenschichten mit jeweils 5 Personen dabei sein und jeder brachte seinen eigenen Spaten mit. Auch entfiel die obligatorische Brotzeit nach Fertigstellung der Pflanzung. Dies tat der Aktion aber keinen Abbruch. Bei Nebelwetter traf sich die erste Schicht um 10:00 Uhr am Pflanzort. Nach ersten Anweisungen vom 1. Vorsitzenden, Josef L. Gerbl, in welchen Abständen die Sträucher gepflanzt werden sollten, ging es los. Zwei Personen gruben Pflanzlöcher, zwei vervollständigten den Wildschutzzaun, dessen Pfosten am Wochenende zuvor vom Grundstückseigentümer gesetzt wurden. Eine Person fing an die zu Sträucher zu beschneiden und in die Löcher zu setzen. Ein Wildschutzzaun ist notwendig, um die Sträucher vor Wildverbiss zu schützen. Das so eingespielte Team schaffte so bis 12:00 Uhr die erste Hälfte der Feldhecke. Um 12:00 traf die zweite Schicht ein und vollendete das Werk. Zum Schluss wurde dann noch eine Roterle, eine Winterlinde und eine gewöhnliche Eberesche gepflanzt. Kurz vor 14:00 Uhr, also pünktlich zum Ende der zweiten Schicht war die Tat vollendet. Diese Aktion wurde von der Regierung von Niederbayern gefördert. In diesem Grundstück sieht man neben unserer Feldhecke auch eine Streuobstwiese, die der Landschaftspflegeverband vor ein paar Wochen gepflanzt hat.

Wer auch mal eine Feldhecke sein eigen nennen möchte und ein geeignetes Grundstück dafür hat, kann sich gerne bei seiner zuständigen BN Ortsgruppe melden. Wie oben schon erwähnt, werden solche Aktionen von der Regierung von Niederbayern gefördert. Unsere Ortsgruppe ist für den Bereich Neufraunhofen, Baierbach, Eberspoint und Velden zuständig.

Wir hoffen, dass man nächstes Jahr wieder unter normaleren Bedingungen Pflanzungen durchführen kann, denn mit mehr Personen zu pflanzen macht noch mehr Spaß.

Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 4. Dezember 2020 darüber.

Verfasser: Josef L. Gerbl
Tulpenstr. 3
84149 Velden
1. Vorsitzender BN Ortsgruppe Oberes Vilstal
Tel. 08742/2688


Die Vilsbiburger Zeitung veröffentlichte am 17. Juli 2020 diesen Bericht über eine Aktion der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal


Am 27. Februar hatte die BN Ortsgruppe Oberes Vilstal Hans Söhl, einen genialen Techniker und Tüftler bei sich zu Gast. Die Veranstaltung fand im Vortragsraum der Firma Strobl in See bei Velden statt. Nach der Begrüßung durch den 1.Vorsitzenden Josef L. Gerbl ging es beim Vortrag „Terra Preta“ von Herrn Söhl um das Thema, wie jedermann, egal ob Gartenbesitzer oder Landwirt, Pflanzenkohle herstellen kann. Aber Kohle ist nicht gleich Kohle. Die von RWE produzierte Kohle beschleunigt den Klimawandel in dem sie viel CO2 in die Atmosphäre bläst. Ganz anders die Pflanzenkohle, auch Biokohle genannt. „Dieser Kohle gehört die Zukunft“, meinte Hans Söhl. Holzkohle kann aus Holz und landwirtschaftlichen Reststoffen nahezu emissionsfrei gewonnen werden. Ihre Herstellung ist sogar „kohlenstoffnegativ“, d.h. es wird mehr CO2 der Atmosphäre entzogen als freigesetzt. Die Verkohlung durch ein thermodynamisches Verfahren, bei dem Pyrolyse mit Holzvergasung kombiniert wird, hat drei Vorteile: Die Abwärme der Vergasungstechnik wird zu Heizzwecken verwendet. Das Gas wird verstromt und eingespeist. Die entstehende Holzkohle ist ein vielseitig verwendbarer Rohstoff und ein wertvoller Bodenverbesserer. Zusammen mit biologischen Abfällen, die in einem Wurmkomposter zu Wurmkompost (natürlicher, nährstoffreicher Dünger) umgewandelt werden, wird die Biokohle in den Boden gebracht. So steigert sie die Fruchtbarkeit des Bodens und es entsteht Terra Preta, auch fruchtbare Schwarzerde genannt. Die Ertragskraft des Bodens wird erhöht, dem Boden wird wieder CO2 zugeführt was dem Klimawandel entgegen wirkt.

„Am sinnvollsten und nachhaltigsten wäre es, wenn die Landwirte und Gartenbesitzer ihre Holzkohle selbst herstellen und von fremder Energie unabhängig, ja sogar zu Energieversorgern werden würden.“ Diese Ansicht vertritt der Anlagenbauer Hans Söhl aus Obertaufkirchen. Noch mehr würde es bringen wenn die Bauern auch mehr auf Agroforstwirtschaft (Kombination aus Land- und Forstwirtschaft) umsteigen würden. Solche Gehölzstreifen bringen viele Vorteile. „Die Bäume und Sträucher schützen Felder vor starkem Wind und verringern so den Bodenabtrag. Die Windgeschwindigkeit kann bis zu 96 Prozent reduziert werden. So bleiben der Oberboden und damit der fruchtbarste und landwirtschaftlich bedeutendste Teils der Böden erhalten. Bäume wurzeln tiefer als Getreide und bringen aus der Tiefe Nährstoffe, reichern sie in den Blättern an und im Herbst fallen sie auf den Oberboden. Dadurch bildet sich wertvoller Humus.“ Zugleich erleichtern Bäume bzw. ihre Wurzeln das Eindringen von Wasser in den Boden und tragen so zur Verminderung der Wassererosion bei. Dies dient außerdem der Überschwemmungsprävention, der Oberflächenabfluss nach Regenfällen wird minimiert. Gleichzeitig wird durch Beschattung auch der Boden kühl gehalten, was wiederum zu einer verringerten Verdunstung führt.

Wie man solche Biokohle herstellen kann, zeigte er an Hand verschiedener Gerätschaften, die er dabei hatte und den Zuhörern vorstellte. Diese Anlagen sind alles Eigenentwicklungen und werden in seiner Firma produziert, egal ob in Größen für Gartenbesitzer oder Bauern.

Die Besucher stellten viele Fragen und erhielten fachgerechte Auskunft. Sie zeigten reges Interesse dies auch zu Hause aus zu probieren. Da es mehr Interessenten als Plätze gab, wird die Bund Naturschutz Ortsgruppe diesen Vortrag zu einem späteren Zeitpunkt nochmals wiederholen und hofft, dass auch mehr Landwirte daran teilnehmen werden.


Baumschutz gegen Biberverbiss

Seit einigen Jahren hat die Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut einen Weiher in der Nähe von Baierbach gepachtet. Dem Eigentümer des Weihers war es sein Anliegen, dass er der Natur überlassen wird. Zuständig für dessen Schutz ist BN Ortsgruppe Oberes Vilstal. Im Uferbereich befindet sich schützenswerte Fauna und Flora. Im Weiher selbst befinden sich Fische und andere Wassertierarten. Vor einiger Zeit haben sich dort Biber angesiedelt, die sich dort sehr wohl fühlen. Der Biber ist in Deutschland streng geschützt und Zuwiderhandlungen gegen ihn und seine Bauten werden mit hohen Bußgeldern geahndet. Im gesamten Bereich des Weihers stehen aber auch große, alte Bäume die einen besonderen Schutz bedürfen. Um sie vor dem Annagen der Biber zu schützen hat eine Gruppe freiwilliger Helfer der BN OG Oberes Vilstal diese mit sogenannten „Biberschutzhosen“ versehen. Das sind Drahtmanschetten aus Maschendraht. Diese werden um den Baumstamm herum angebracht und verhindern so ein abnagen der Baumrinde durch den Biber.

Alte Bäume sind u.a. wichtig für den Klimaschutz. Sie können das Treibhausgas CO2 wesentlich effektiver aus der Atmosphäre aufnehmen als junge Bäume. Schon deshalb sind alte, große Bäume besonders schützenswert. Es sind Zeitzeugen unserer Vergangenheit. Ein Baum mit einem Meter Durchmesser z.B. könne dreimal mehr Biomasse zulegen als ein Baum mit einem halben Meter. Alte Bäume sind somit nicht nur ein wichtiger Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sondern auch unsere besten Verbündeten beim Klimaschutz.

Die Aktion fand am 15.2.2020 statt.


Bei der alljährlichen Winterwanderung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Oberes Vilstal am 5. Januar war das Ziel heuer Seifriedswörth. Die Vilsbiburger Zeitung berichtete darüber.


Die Vilsbiburger Zeitung berichtete am 19.12.2019 über die zurückliegenden Pflanzaktionen der Ortgruppe Oberes Vilstal:

Velden. (red) An den vergangenen Wochenenden haben die Mitglieder der BN-Ortsgruppe Oberes Vilstal
mit vielen Helfern aktive Naturschutzarbeit betrieben. Zwischen Neufraunhofen und Baierbach wurden auf einem privaten Grundstück zwei dreireihige, 50 Meter lange, und eine zweireihige, 80 Meter lange Feldhecke gepflanzt. Fast dreihundert einheimische Sträucher wurden mit viel Elan in den Boden gebracht. Weiter siehe Zeitungsbericht

(mit freundlicher Genehmigung der Vilsbiburger Zeitung)


Die Vilsbiburger Zeitung berichtete über die Fotoausstellung „Tatort Garten – Ödnis oder Oase“ der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Oberes Vilstal


Die BN Wildblumenwiese - Die erste Mahd war fällig

Velden, 19. Juli 2019. Die vor einem Jahr durch die BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. angelegte Wildblumenwiese in Veldens Osten war nun zur Mahd fällig, nachdem viele Insekten, Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge sie als Nahrungsquelle genutzt haben. Das ist nötig, damit sie noch ein zweites Mal blühen kann.

Ende Mai nahmen Mitglieder der BN Ortsgruppe an einem Sensenkurs teil. Der Vorsitzende Josef (Sepp) Gerbl  ließ es sich nicht nehmen, diese Wildblumenwiese daher mit der Sense zu mähen. Das BN Mitglied Sepp Strobl bot sich sofort an, mit zu mähen. Zum Sonnenaufgang trafen sich also zwei Seppen, um mit Werkzeugen und der Arbeitsweise wie früher zur Tat zu schreiten und die Wildblumenwiese nach alter Art zu mähen. Diese Arbeitsweise trainiert Körper und Seele, schont zugleich den Boden und noch fliegende Insekten.

Nach gut zwei Stunden war die Wildblumenwiese gemäht.  Am eigenen Körper merkten beide Mäher die Anstrengung. Die Hochachtung für das, was in früheren Generationen die Sensenmäher geleistet haben, stieg gewaltig.

Am  Nachmittag wurde dann die Mahd ausgebreitet, um wertvolles, kräuterreiches Heu zu erhalten. Nach ein paar Tagen wurde es zu einem Rundballen geformt und abtransportiert.

Nachdem es nun gut geregnet hat, stehen die Chancen gut, dass die Wildblumenwiese wieder wachsen wird, um den Insekten zum Ende des Sommers eine gute Nahrungsquelle zu bieten.

Josef L. Gerbl, Vorsitzender BN Ortsgruppe Oberes Vilstal


Wildblumenwiese - Bienenweide und Augenweide

Juni 2019

Velden. Vor einem Jahr hat die BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. durch eine Spende der Höhenberger Biokiste eine Wildblumenwiese in Veldens Osten anlegen lassen. Zur Zeit steht sie in voller Blüte. Viele Insekten, Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge nutzen sie als Nahrungsquelle. Auch Spaziergänger erfreuen sich an der bunten Vielfalt anstelle dem sonst so monotonem Einheitsgrün in unserer Landschaft. Mitte bis Ende Juni ist dann die erste Mahd fällig, damit die Wiese noch einer zweiten Blüte entgegen sehen kann.

Auch ein privater Grundstückbesitzer hat im Gemeindebereich Velden vor zwei Jahren eine große Wildblumenwiese anlegen lassen. Zwischenzeitlich hat ein befreundeter Imker  zwei Bienenstöcke dort aufgestellt. Die Bienen finden einen gut gedeckten Tisch vor und sie fliegen wie wild zu den Blüten und zurück.

Dies sind positive Beispiele, was man tun kann, um dem Artensterben von fliegenden Kleinstlebewesen entgegen zu wirken. Die Kommune macht genau das Gegenteil. Die Randstreifen aller Radwege wurden, teilweise bis zu einem Meter breit, vor kurzem gemäht und die Mahd liegen gelassen. Hier fährt man mit dem Rad kilometerlang an zerstörten Blumen vorbei. Was soll das bringen? Wäre es nicht schöner wenn man an blühenden Rändern entlang durch die Landschaft fährt? Hier gäbe es viel Nahrung für die Bienen und für die Augen der Radler und Fußgänger wäre es eine optische Augenweide. Solche Blühstreifen würden die Landschaft aufwerten und auch der fremde Radler würde merken, dass die hiesige Kommune etwas für den Artenschutz übrig hat.

Josef L. Gerbl, Vorsitzender BN Ortsgruppe Oberes Vilstal


Rettet die Insekten!

AbL und BN Ortsgruppe Oberes Vilstal zum Volksbegehren

Velden. Das Motto des Volksbegehrens „Rettet die Biene“ ist etwas irre führend. Denn beim Volksbegehren geht es um mehr als die Honigbiene. Sie ist ein Nutztier das von Imkern gehalten wird. Gäbe es den Imker nicht hätte sie keine Überlebenschance und nur weil das Imkern wieder in ist gibt es jetzt auch wieder mehr Bienenvölker. Beim Volksbegehren geht es um den Erhalt der Artenvielfalt im Insekten- und Pflanzenbereich.

Zu diesem Thema hielt am 31. Januar 2019 Johannes Selmansberger, Imker und Naturschützer, im voll besetzten Saal des Gasthauses Holzner den Vortrag „Das große Sterben der Insekten“.

Weltweit gibt es 1,4 Millionen Tierarten, davon sind 1 Million Insekten, in Deutschland sind es von 48000 Tierarten 33000 Insektenarten. Davon sind ca. 70% gefährdet, für immer von dieser Erde zu verschwinden. Nun mag man meinen, was kümmern mich Insekten, dann gibt es halt etwas weniger Plagegeister. Aber so einfach ist das nicht. Die Insekten sind Teil des ganzen Ökosystems. Fehlen sie, so haben Vögel und anderen Lebewesen keine Nahrung. Johannes Selmansberger stellte z. B. den Mauersegler vor,  der lange Zeit ohne Pause in der Luft fliegen kann. Wenn er keine Nahrung findet fällt er tot vom  Himmel. Auch die einheimischen Vögel wie die Schwalbe und die Feldlerche sind von Fluginsekten abhängig, um ihren Nachwuchs mit Insekten aller Art zu versorgen. 250 000 Insekten braucht ein Schwalbenpaar um die Brut zu versorgen. Wann haben sie das letzte Mal eine Feldlerche zwitschern gehört?  In unserer ausgeräumten Kulturlandschaft fehlen Nahrungsquellen und Rückzugsgebiete. Seit der Flurbereinigung hat die moderne Agrarwirtschaft zu einem massiven Artenrückgang geführt. Hohe Intervalle beim Mähen der Wiesen haben dazu geführt, dass Wildblumen nicht mehr zum Blühen kommen, sollten sie in der Wiese noch vorhanden sein. Mit anschaulichen Bildern hat uns Johannes Selmansberger gezeigt wie Landschaften sich in 50 Jahren verändert haben. Von Landschaften mit Hecken, Bäumen und Blühwiesen, zu ausgeräumten Landschaften, die nur aus Feldern bestehen. Auch übermäßiger Einsatz von Dünge- und Spritzmittel schädigen Pflanzen und Tiere, unsere Gewässer und die Luft. Der Schutz der Artenvielfalt ist auch gut für die Landwirtschaft. Die momentane industrielle Landwirtschaft hat das Potential, unsere Lebensgrundlage zu zerstören. Wenn es z. B. keine bestäubenden Insekten mehr gibt, wie sollen dann der Raps oder die Obstbäume bestäubt werden? Zu den Bestäuber gehören aber nicht nur die Bienen, sondern vor allem die Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, wie Käfer.

Es ist zwar schön, dass es wieder Blühstreifen gibt, aber diese Maßnahmen sind nur Lippenbekenntnisse. Ein Artensterben ist damit nicht aufzuhalten, da muss sich schon grundlegend was ändern. Was sich auf jeden Fall ändern soll ist, dass ein Landwirt nicht dafür Geld bekommt das er einfach Land besitzt. Große Bauern oder Grundbesitzer, auch Versicherungen besitzen Land, kassieren allein dafür Geld. Ist das gerecht? Geld zu bekommen, ohne dafür etwa tun zu müssen. Wer für den Artenerhalt und den Naturschutz was tut, soll Geld bekommen. So haben auch kleine Landwirte weiterhin ein Auskommen. Ein Arbeitnehmer bekommt auch nicht eine Prämie nur weil er anwesend ist, da muss er schon was dafür leisten. Selmansberger erzählt, dass so mancher Landwirt wieder Kornblumen im Kornfeld stehen lässt und damit Insekten Nahrung anbietet. So hat auch die Lerche dort wieder eine Überlebenschance, weil sie Insekten für den Nachwuchs findet.

Auch die Gartenbesitzer können zum Erhalt der Arten beitragen. Viele Gärten sind keine mehr, sondern nur noch Steinwüsten mit Dekogrün. Hier muss sich bei den Gartenbesitzern eine andere Denkweise einstellen, damit die Gärten wieder insektenfreundlicher werden. Die Kommunen haben hier die Macht bei der Ausschreibung von Bauland entgegen zu wirken.

Am Ende seines Vortrages rief Johannes Selmansberger nochmal dazu auf die Einschreibefrist bis zum 13.2. zu nutzen und sich einzutragen.

Zum Schluss erläutert Sepp Schmid (AbL) noch Grundsätzliches zum Thema Volksbegehren. Die Ziele dieses Volksbegehrens sind noch keinen Gesetze. Nach erfolgreichem Abschluss der Unterschriftenaktion befasst sich der Landtag mit den Vorschlägen und es wird ein Gesetz erarbeitet das auch anders aussehen kann. Ein Volksbegehren ist in unserer Demokratie die Möglichkeit, dass die Bürger einen Gesetzentwurf einbringen können. Dieses Volksbegehren geht nicht zu Lasten der Landwirte. Nein, die gesamte Gesellschaft ist gefragt. Denn alle, Verbraucher und Landwirte, sind voneinander abhängig und können nur miteinander den Artenschutz verbessern.

Verfasser: JLG

Josef  L. Gerbl, Tulpenstr. 3,  84149 Velden, Tel. 08742 2688

1. Vorsitzender der BN OG Oberes Vilstal


Winterwanderung 2019 der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal

Velden. Jedes Vereinsjahr beginnt  bei der Ortsgruppe Oberes Vilstal im Bund Naturschutz in Bayern e.V.  mit der Winterwanderung. Treffpunkt war dieses Jahr der Parkplatz an der Vils in der Nähe des Veldener Klärwerkes. Zahlreiche interessierte Wanderer aus nah und fern kamen zum Treffpunkt. Nach der Begrüßung des Vorsitzenden, Josef L. Gerbl, ging man auf dem Fuß- bzw. Radweg entlang der Vils in Richtung Osten. Nach der Unterführung der Strasse von Untervilslern nach Ruprechtsberg, machten die Wanderer einen kurzen Stopp am Weiher bei dem jedes Frühjahr die BN Ortsgruppe Amphibienschutz betreibt. Dieser Weiher wurde allerdings im letzten Herbst unsachgemäß ausgebaggert und viele Sträucher und Bäume verschwanden von der Bildfläche. Man wird sehen, ob sich heuer in diesem „toten“  Weiher die Nachkommen von Fröschen und Kröten vermehren werden.  Anschließend ging es wieder auf dem befestigten Weg, entlang der Bundesstraße, vorbei an Mariaberg, Bachmühle weiter.  von da aus auf einem Feldweg nach Vilssöhl. Dort hat eine engagierte Privatperson auf seinem Grundstück eine Streuobstwiese und Wildblumenwiese anlegen lassen. Im Herbst dieses Jahres wird unsere Ortsgruppe, gemeinsam mit dem Eigentümer, noch Sträucher für Vögel und Insekten anpflanzen. Nach kurzen Erklärungen des Vorsitzenden wanderten alle dann weiter auf dem Fußweg  nach Untervilslern und von dort auf einem idyllischen Weg hinter dem Fußballplatz entlang zum Gasthaus Putz in Obervilslern. Bei  Kaffee und Kuchen und  anregenden Gesprächen wurde einem schnell wieder warm, man lernte sich näher kennen und tauschte Erfahrungen aus.
Nach ausgedehnter Pause führte der Weg auf Feldwegen zurück zum Ausgangspunkt.
Auf der gut vierstündigen Tour gab es genügend Zeit zum Genießen der heimatlichen Natur und der schönen Landschaft. Man hatte viel Zeit zum Gespräch über verschiedenste Themen. Seit nunmehr über 20 Jahren erkundet die BN-Ortsgruppe die unmittelbare Umgebung von Velden.

Flächenfraß eindämmen – Vortrag von Toni Wollschläger in Velden

Velden. Einen höchst interessanten und kurzweiligen Vortrag und ein Plädoyer für das Volksbegehren hielt am 3. Mai 2018 der langjährige Kommunalpolitiker Toni Wollschläger, der seit vielen Jahren im Kreistag von Freising der Vorsitzende der Grünen-Fraktion ist. Als Vollerwerbs-Biobauer hat er einen besonders verantwortungsvollen Blick auf die Veränderungen in unserer bayerischen Landschaft: Gewerbegebiete, die oft größer sind als der Hauptort, eine Aneinanderreihung von Hallen entlang der Autobahnausfahrten, verödende Ortskerne, Wettstreite der Bürgermeister um neue Gewerbegebiete usw.  Außer Bürgermeister Ludwig Greimel folgten leider nur wenige Gemeinderäte der persönlichen Einladung zum Vortrag – das Interesse dafür scheint nicht sehr groß zu sein.  Anhand vieler Bilder und Grafiken zeigte Wollschläger die gravierenden Eingriffe und den überproportional im Vergleich zu den Einwohnerzahlen gestiegenen Flächenverbrauch der letzten Jahrzehnte. Dass man bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck haben könnte, dass immer noch „genug Landschaft“ vorhanden wäre, liegt daran, dass bei weitem nicht nur auf unseren deutschen Bodenflächen für unsere Lebensmittel produziert wird; einen überwiegenden Anteil an Tierfutter und großen Teil der Lebensmittel importieren wir, nehmen also sogar noch anderen Ländern Grund und Boden für deren Eigennutzung weg und verschärfen damit die globale Armut und Landflucht.

Der Ansatz des Volksbegehrens, das den täglichen maximalen Versiegelungssollwert  in Bayern von derzeit 13 auf 5 ha beschränken soll, ist keineswegs neu:  Bereits im Jahr 2003 wurde dieser Wert als Sollwert von der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz auf 30 ha in der Bundesrepublik Deutschland  (das sind 4,9 ha für Bayern) festgelegt. Obwohl die Initiatoren des Begehrens jetzt die Einhaltung dieses Wertes erreichen wollen, wurde die Zulassung des Volksbegehrens von der CSU-Regierung abgelehnt, so dass jetzt das Verfassungsgericht bis Mitte Juli über die Zulassung entscheiden muss. Umgerechnet auf die  Einwohner Veldens rechnete Wollschläger vor, dass die Gemeinde auch nach Einhaltung dieser wünschenswerten Vorgabe noch jährlich eine Fläche von 0,8 ha bzw. innerhalb von 5 Jahren eine Fläche von 4 ha versiegeln könnte.

Am Ende seines Vortrags  entstand noch eine Diskussion zwischen Veldens Bürgermeister Ludwig Greimel, Toni Wollschläger und den Zuhörern.

BN Ausflug zur EM-Akademie ins Chiemgau

Vor kurzem lud die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal zu einem Busausflug ins Chiemgauer Land ein. Wir besuchten bei bestem Reisewetter die EM-Akademie von Christoph Fischer in Stephanskirchen bei Rosenheim.

Um 10:00 Uhr wurden wir vom Firmengründer der Christoph Fischer GmbH  persönlich mit Butterbrezen und Kaffee oder Tee empfangen. Nach einer kurzen Stärkung führte er uns durch seine Büroräume, durch den Verkaufsladen, durch die Produktionsstätte seiner Produkte und durch das Lager. Im Vortragsraum der EM-Akademie Platz erklärte uns Herr Fischer an Hand eines sehr interessanten Vortrags die große Welt der Mikroorganismen und was man damit alles machen kann.  
Effektive Mikroorganismen, kurz EM, gibt es schon länger auf der Erde als alle anderen Tiere oder uns Menschen. Ohne EM hätte auf der Erde kein Leben entstehen können. Herr Fischer zeigte uns dies anhand eines 4,5 m  langen Seils das das Alter der 4,5 Milliarden Jahre alten Erde darstellen sollte. Mikroorganismen sind nach ca. einem Drittel der Seillänge in Erscheinung getreten, der Mensch aber erst ein paar Millimeter vor dem Seilende. Trotzdem sieht sich der Mensch als Krone der Schöpfung und glaubt alles über die Erde und deren Zusammenhänge zu wissen. Die Mikroorganismen sind da schon viel länger in die Naturabläufe eingebunden. Überall in der Natur sind die EM vorhanden. Selbst in uns Menschen gibt es Milliarden davon, besonders viele davon im Darm.
Nach dem Mittagessen ging es am Nachmittag in Workshops daran, was man mit Mikroorganismen alles machen kann. Sie sind vielfältig einsetzbar.In der Landwirtschaft z.B. zur Gülleaufbereitung und Stallhygiene, im Garten z.B. zur Pflanzenstärkung und  der Bodenfruchtbarkeit, im Haushalt zum Putzen und vieles mehr.
Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Bokashi (Fermentieren organischem Material). Hier werden unter Luftabschluss organische Küchenabfälle oder Rasenschnitt fermentiert. Nützliche Enzyme und Antioxidantien entstehen durch Stoffwechselaktivitäten der Mikroorganismen. Das daraus entstehende Material ernährt das Bodenleben wie z. B. den Regenwurm und sorgt für fruchtbare und nährstoffreiche Erde und somit gesunde Pflanzen. Der andere Workshop befasste sich mit dem Reinigen mit Effektiven Mikroorganismen im Haushalt. Viele denken putzen ist nur mit der chemischen Keule möglich. Chemie zerstört allerdings alle Mikroben, auch die Guten. Dann erst ist der Weg frei für die Vermehrung ungewünschter Bakterien und Pilze. Eine Antwort darauf sind effektive Mikroorganismen, die das biologische Gleichgewicht erhalten. Alle Teilnehmer besuchten mit großem Interesse beide Workshops.
EM bedeutet bei Herrn Fischer auch „Effektiv Miteinander“.  Mit Chemie kommen wir nicht weiter, egal wo auf der Erde. Wir zerstören unsere natürliche Umwelt, erschaffen  z. B. Superunkräuter und- keime, die gegen alles resistent sind.
Deshalb ist ein effektives Miteinander mit effektiven Mikroorganismen die Antwort.
Nach dem Kauf einiger EM-Produkte und Abschiedsworten von Herrn Fischer ging es mit dem Bus wieder in Richtung Velden. Von vielen Teilnehmern bekamen wir Lob für diesen gelungenen Ausflug in das Reich der Mikroorganismen.
 
Josef L. Gerbl
1. Vorsitzender der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V.
 

Warmer Wind statt Schnee und Eis

Winterwanderung 2018 der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal

Jedes Vereinsjahr beginnt  bei der Ortsgruppe Oberes Vilstal im Bund Naturschutz in Bayern e.V.  mit der Winterwanderung. Dazu traf man sich  am 7. Januar statt am Parkplatz der Baywa an der Kornstraße.  Zahlreiche interessierte Wanderer kamen zum Treffpunkt, um nach der Begrüßung des Vorsitzenden, Josef L. Gerbl,  in Richtung Grünzing los zu marschieren. Auf der Strasse nach Loh kamen wir an der ökologischen Ausgleichsfläche der Gemeinde Wurmsham vorbei. Dort wurde dem Zellbach 2006 seine ursprüngliche natürliche Form wieder zurückgegeben.
Die Wanderung glich eher einer Frühjahrswanderung mangels Schnee konnten heuer keine Schneespuren gelegt werden.  Wegen dem frischen Ostwind und der fehlenden Sonne freuten sich die Wanderer trotzdem auf eine Pause im „Freiraum“  in „DER SCHMIEDE“ im Eggersdorfener Feld, Nähe Pauluszell. Hier betreibt seit einiger Zeit Renate und Matthäus Seisenberger ein kleines Cafe. Eigentlich ist es nur am Donnerstag-, Freitag- und Samstagnachmittag geöffnet, aber für den Bund Naturschutz machten die beiden eine Ausnahme. Man kann dort auch verschiedenes Kleinod für das zu Hause käuflich erwerben. Bei  Kaffee und Kuchen und  anregenden Gesprächen wurde einem schnell wieder warm, man lernte sich näher kennen und tauschten Erfahrungen aus.
Wer es auch noch nicht wusste, seit vielen Jahren befasst sich die Firma Seisenberger mit dem Thema naturnahe Gartengestaltung im Einklang mit einheimischer Fauna und Flora, ein Lebensmotto der Seisenbergers. In seinem nicht gerade kleinen Grundstück kann man dieses Paradies von gezähmter Wildnis und Ursprünglichkeit bewundern. Allein das ist schon ein Besuch wert. „Mensch und Natur – eine Symbiose und kein Wettstreit“, so steht es in einer Informationsschrift von Matthäus Seisenberger.
Nach ausgedehnter Pause und  einen kleinen Rundgang durch das Gelände der SCHMIEDE machten wir uns auf den Rückweg. Von Eggersdorfen aus ging es dann über Reit an Niklashaag vorbei nach Straß und Geratsfurth wieder zurück zum Ausgangspunkt in Velden.
Auf der gut dreistündigen Tour gab es genügend Zeit zum Genießen der heimatlichen Natur und der schönen Landschaft. Man hatte viel Zeit zum Gespräch über verschiedenste Themen. Seit nunmehr über 19 Jahren erkundet die BN-Ortsgruppe die unmittelbare Umgebung von Velden.  Beim Baywa-Lagerhaus  verabschiedeten wir  uns und sagten einer gemeinsamen Winterwanderung, hoffentlich im Schnee,  im nächsten Jahr zu.

erschienen am 15.1.2018 in der Vilsbiburger Zeitung. Autor: Josef L. Gerbl

BN Ausflug zur Drax-Mühle und den Toteiskesseln im Haager Land

Velden. Am vergangenen Samstag lud die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal zu einem Busausflug ins Haager Land ein. Besucht wurde bei bestem Reisewetter die Bio-Drax-Mühle bei Rechtmehring und danach ging es  zu einem eiszeitlichen Relikt, den „Toteiskesseln“ rund um Haag.

Um 10:30 Uhr führte uns die  Müllermeisterin Monika Drax durch ihre Mühle. Sie erzählte viel Wissenswertes rund um die Mühle und über das Getreide. Die Drax-Mühle ist ein Traditionsunternehmen. Sie besteht bereits seit dem 15. Jahrhundert an diesem Platz. Die Mühle ist eher „klein“ mit ihren ca. 1000 Tonnen verarbeitetem Bio-Getreide im Jahr. Monika Drax erzählte schmunzelnd: „So viel mahlen die „Großen Mühlen“ an einem Tag“. Trotzdem oder gerade deswegen sind die Produkte der Drax-Mühle etwas Besonderes. Erstens ist alles Bio was gemahlen wird, zweitens arbeitet die Mühle nach der Devise „klein aber fein“. Frau Drax bezieht ihr Getreide wirklich regional aus einem Umkreis von ca. 50 km rund um die Mühle. Der Biobauer Gottfried Aigner bei Velden, z. B., ist mit seinem Getreide einer der am weitest entfernten Lieferanten. Seltene, alte Sorten, wie Emmer und Einkorn werden verarbeitet, außerdem gibt es hier Dinkelprodukte und zwar ausschließlich vom „Urdinkel“ und nicht wie heute oft üblich von bereits mit Weizen gekreuzten Sorten. Erstaunt erfuhren die Besucher, dass nicht nur Vollkorn oder nicht-Vollkorn bei den Mehlen möglich sind. Erst verschiedene Ausmahlungsgrade der Mehle bringen beste Ergebnisse bei den Backprodukten – so gibt es neben den verschiedenen Typen der Mehle auch noch verschiedene Mischungen, je nachdem ob es nun zu Brot, zu Kuchen, zu Nudeln oder vielfältigen sonstigen Waren verarbeitet wird. Auch Fragen zur Reinheit und Gesundheit des Getreides beantwortete die Müllerin gerne. Das Getreide wird mehrfach geprüft – zuerst durch die eigene Laboruntersuchung eines Musters, das die Bauern vorab einsenden. Dann bei der Anlieferung  - das Getreide kommt erst ins Lager wenn genau untersucht ist, wie die Qualität ist. Vor der Vermahlung werden durch die mühleneigene Getreidereinigung Verunreinigungen aussortiert. Auch die Mehle werden während der weiteren Verarbeitung ständig weiterhin geprüft und auf Gehalt und Backeigenschaft getestet. Schwer beeindruckt waren die Teilnehmer von der 16stufigen Vermahlung – immer wieder läuft ein Mahlprodukt durch weitere Walzen und Siebe. So entstehen die 30 verschiedenen Mehle der Drax-Mühle.  Ein Wirrwarr aus Rohren und Leitungen durchzieht die Mühle – Monika Drax weiß genau was wo drinnen ist und zeigte uns während der Führung immer wieder die einzelnen Mehle, die gerade entstehen. Nach dieser beeindruckenden Führung erhielt jeder Besucher ein kleines Mehl-Präsent und konnte danach noch im Mühlenladen nach weiteren Einkäufen stöbern.

Nach einer Mittagsrast bei Grandl’s Hofcafe in Sandgrub ging es unter der Führung von Lucia Karrer auf einem Wanderweg zu den Toteiskesseln weiter. Frau Karrer hat ihre Diplomarbeit über diese eiszeitlichen Senken geschrieben und ist bis heute begeisterte, kenntnisreiche Schützerin und Bewahrerin der Kessel. Vor Beginn der Führung erklärte sie im Groben wie diese kleinen und großen Täler am Ende der letzten Eiszeit durch große, zurückbleibende Eisbrocken entstanden sind. Diese wurden beim Rückzug der Gletscher unter Schotter und Schwemmsand begraben. Später schmolzen sie langsam ab, unter der Erde entstand ein Hohlraum, der später einbrach und diese Kessel hinterließ. Die Wanderung führte zu verschiedenen dieser Kessel, mal in einem Feld, die meisten aber mitten im Wald. So war auch das warme Wetter ideal für den Weg. Fast jeder Kessel besitzt eine einzigartige Flora und Fauna. 25 Arten von Libellen gibt es hier zu sehen, viele flitzten auch während der Führung gerade über die Wasserflächen. Sehr seltene Gewächse gibt es in diesen kleinen Biotopen wie Fieberklee oder Wollgras. Einige der Kessel wurden in den 60er und 70er Jahren verfüllt um die landwirtschaftliche Bearbeitung einfacher zu machen, viele konnten zum Glück gerettet und teilweise renaturiert werden. Frau Karrer ist es in unermüdlicher Arbeit und Gesprächen mit Landwirten und Grundbesitzern gelungen, das Bewusstsein für den Wert dieser Naturwunder zu wecken – inzwischen sind die Haager stolz auf ihre Toteiskessel und die Bauern kümmern sich gerne um diese Senken auf ihrem Grund und Boden.

Tief beeindruckt waren wir als Frau Karrer barfuß in das Randgebiet eines Kessels stieg. Auf dem dortigen „Schwingrasen“ suchte sie auf diesem schwankenden Boden Torfmoos heraus, das wir mit den von ihr mitgebrachten Lupen genau betrachten konnten. Dieses Moos wächst übers Jahr bis zu 40 cm lang – wird aber vom Schnee im Winter immer wieder auf einen Millimeter zusammengedrückt. Torfe „wachsen“ also nur 1 mm im Jahr und es dauerte viele Jahrtausende um dicke Torfgebiete entstehen zu lassen. Eindringlich erklärte die Führerin deren Wirkung für die Natur, für CO2-Bindung, für die Erhaltung der Arten und appellierte dringend, keinen „Torfmull“ oder torfhaltige Erde für den heimischen Verbrauch zu kaufen, weil dadurch Moore unwiederbringlich zerstört werden. Die Führung beendeten wir mit einer Besichtigung einer besonderen kleinen Kirche bei Limbach. Dort stand früher eine „Wehrburg“, die später zu einer Kirche umgebaut wurde. Nach einer herzlichen Verabschiedung von der freundlichen Führerin trat die Gruppe die Heimreise nach Velden an.

Die Teilnehmer waren von der Fahrt begeistert und deshalb wird die Bund Naturschutz Ortsgruppe auch nächstes Jahr wieder ein interessantes Ziel ansteuern.

Josef L. Gerbl

1. Vorsitzender der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V.

Mittel mit vielen Anwendungsmöglichkeiten

Vortag über effektive Mikroorganismen beim Bund Naturschutz

Velden: Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. veranstaltete letzten Donnerstag den 6.4. in der Gaststätte Maxlwirt einen sehr gut besuchten Vortrag mit dem Titel „Mit EM durchs Gartenjahr und als Hilfe im Haushalt“. Die Referentin Elisabeth Saller (75)  ist seit vielen Jahren Gärtnerin und beschäftigt sich seit 14 Jahren mit effektiven Mikroorganismen (EM). Zu Beginn ihrer Ausführungen informierte sie über die Wichtigkeit des pflanzlichen „Abfalls“ in Haus und Garten. Viele pflanzliche Reststoffe werden heutzutage über den Wertstoffhof entsorgt. So verlassen wertvolle Wertstoffe die Gärten auf nimmer wiedersehen. Die Böden verarmen und werden unfruchtbar. Dann versucht man mit finanziellen Aufwand durch Zukauf von Gartenerde, Dünger und Pestiziden den Boden wieder auf Vordermann zu bringen. Dies zerstört nachweislich die Böden und Kleinstlebewesen, die darin leben.

Frau Saller verwertet schon seit langem ihren gesamten pflanzlichen Abfall (Laub, Küchenabfälle, zerkleinertes Schnittgut von den Bäumen, Rasenschnitt usw. ) in ihrem Garten. An Bildern zeigte sie wie sie diese Reststoffe kompostiert und dem Boden wieder zuführt. Hier kommen dann die Effektiven Mikroorganismen (EM) zum Einsatz. Unter Zugabe von Gesteinsmehl und Holzkohle verwandeln diese das Ganze zu hochwertigen Terra Preta. Hier fühlen sich die Bodenlebewesen und Regenwürmer wohl. Auch die Abfälle aus der Küche werden nicht weg geworfen. Sie werden in einem sogenannten Bokashi Eimer kompostiert. Unter Zugabe von EM-Aktiv, Gesteinsmehl oder Trockenbokashi  und unter kompletten  Luftabschluss fermentiert der Inhalt des Eimers. Sich bildende Flüssigkeit wird am Boden des Eimers abgelassen und dient als Dünger. Nach zweiwöchiger Fermentation wird des Inhalt des Bokashi-Eimers in die Erde vergraben. Hier dient er dann der der Bodenverbesserung.

Unsere Böden in den Gärten sind mineralienarm und ausgelaugt, so Frau Saller. Deshalb ist es notwendig in regelmäßigen Abständen dem Boden  Gesteinsmehl zu zuführen um Spurenelemente und Mineralien ein zubringen. Dies fördert die Bodenfruchtbarkeit, die Erwärmung und Durchlüftung des Bodens. So werden übersäuerte Böden neutralisiert, die Pflanzen gekräftigt und die Abwehrleistung gegenüber Schädlingen und Pilzen erhöht. Frau Saller berichtet, daß in ihrem Garten durch EM behandelte Pflanzen von Schnecken nicht mehr angegangen werden. Wie sie sagt, hört sich manches zwar außergewöhnlich an, sie empfiehlt aber es einfach aus zu probieren.

Aktiver Umweltschutz fängt aber auch schon bei der Auswahl der Haushaltsreiniger an. In vielen Fällen können chemische Reiniger durch EM ersetzt bzw. deren Einsatz erheblich reduziert werden. Beim Putzen mit EM werden die Oberflächen glatter, hartnäckiger Schmutz  löst sich leichter und das Schmutzwasser kann zum Blumen gießen oder zur Abwasserklärung beitragen. Sie wirken anti-

Statisch, Staubbildung wird verhindert, Gerüche werden eliminiert und nicht künstlich überdeckt. Das Raumklima wird mit EM optimiert, Schimmel beseitigt. Es gibt Hotels, die nur noch mit EM reinigen.Die Mittel sind nicht giftig, reizen nicht die Haut, nein, sie kräftigen den Säuremantel der Haut, ob beim Fenster putzen, bei der Bad und Dusche Reinigung, beim Boden wischen und der Auto Reinigung. Ein ideales Reinigungsmittel für Allergiker und Neurodermitiker.

Während des Vortrages beantwortete Frau Elisabeth Saller viele Fragen der interessierten Zuhörer. Nach einem fast zweistündigen Vortrag könnten die Besucher noch das eine oder andere Produkt käuflich erwerben. Ein für alle lehrreicher Abend ging zu Ende.

Zum Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 13.  April 2017

Die nächste Aktion der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal wird am 24. Juni eine Fahrt zur  Drax Mühle  nach Rechtmehring sein. Anschließend werden wir die Toteiskessel bei Haag besichtigen.

Frösche und Kröten wieder auf Wanderschaft

Velden. Der Frühling ist im Anmarsch, die Temperaturen werden wieder wärmer das ist ein Signal für die Amphibien, wie Lurche, Frösche und Kröten, sich wieder zu ihren Laichgewässern zu begeben, um für Nachwuchs zu sorgen. Das war das Startsignal für die Amphibienschützer der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. wieder, wie jedes Jahr, einen 150 Meter langen Amphibienschutzzaun zwischen Untervilslern und Ruprechtsberg und einen 300 Meter lange im Eberspointner Forst auf zu bauen. Viele der aktiven, ehrenamtlichen Helfer, und ein spontaner Helfer waren voller Tatendrang dabei und  voller Tatendrang wurde der Schutzzaun aufgestellt und Eimer eingegraben. Heuer war  auch ein Filmteam des Regionalsenders Isar TV vor Ort. Den Bericht dazu findet man auf der Mediathek des Senders.

In den nächsten sechs bis sieben Wochen gilt es nach einem Arbeitsplan tagtäglich die Eimer zu kontrollieren und die in die Eimer gefallenen Tiere über die Straße zu ihrem Laichgewässer zu bringen.

Letztes Jahr konnte man so über 1300 Tiere über die Straße zu ihren Laichplatz bringen. Wir hoffen auch heuer einer ähnlich großen Anzahl Tieren helfen zu können.

Mit solchen Aktionen können so manche Tiere vor dem Autoverkehr gerettet werden und der Fortbestand dieser gefährdeten Art ist weiterhin gesichert.

Winterwanderung 2017

Velden. Jedes Vereinsjahr beginnt  bei der Ortsgruppe Oberes Vilstal im Bund Naturschutz in Bayern e.V.  mit einer Winterwanderung. Sie fand heuer am 8.Januar statt. Treffpunkt war der Parkplatz der Firma Schaltbau an der Industriestraße.  Nach der Begrüßung des Vorsitzenden, Josef Gerbl, marschierte man in Richtung Veldener Wasserversorgung los. Nach Durchquerung eines Waldstückes ging es über Wildberg, Willgrub, Spitzlbach und Schlegelsreit zur Wohngemeinschaft am Giglberg. Frische Spuren im Schnee wurden  bei leichtem Schneefall gelegt.  Endlich wieder eine Winterwanderung, die ihren Namen verdiente. In den letzten Jahren dachte man eher an eine Frühjahrswanderung.  In der Gastwirtschaft konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen stärken und wieder aufwärmen.

Der Rückweg ging dann über Schlegeslreit, Eichten, Putzenberg. Von dort über tief versc hneite Feldwege nach Babing. Auf dem Fahrradweg ging es dann zurück zum Ausgangspunkt.

 Zahlreiche Teilnehmer waren heuer zu begrüßen, darunter auch vierbeinige Teilnehmer. Auf der gut dreistündigen Tour gab es genügend Zeit zum Genießen der heimatlichen Natur und der schönen Winterlandschaft.Man hatte viel Zeit zum Gespräch über verschiedenste Themen. Seit nunmehr über 18 Jahren erkundet die BN-Ortsgruppe die unmittelbare Umgebung von Velden. Dabei hatte heuer die heimatliche, verschneite Landschaft  ihren besonderen Reiz. Am Ende der Wanderung setzte noch starker Schneefall ein, aber rechtzeitig vor einsetzen der Dunkelheit war man wieder am Parkplatz  angekommen. Wir verabschiedeten  uns und sagten einer gemeinsamen Winterwanderung  im nächsten Jahr zu.

Krötenwanderung

Die Winterkälte ist bald überstanden. Die milden Frühlingstemperaturen locken die Amphibien aus ihren Winterquartieren. Auf dem Weg zu ihren Gewässern, müssen sie oft viel befahrene Straßen überqueren, bei denen sie nicht selten ums Leben kommen. Der Bund Naturschutz sichert die Gefahrenstellen nun ab. --> Filmbeitrag von Isar TV

Bei der BN-Ortsgruppe Oberes Vilstal wurde neu gewählt

Velden. Auf dem Programm der diesjährigen Jahresversammlung der Ortsgruppe Oberes Vilstal im Bund Naturschutz in Bayern e.V. standen dieses Jahr turnusmäßig Neuwahlen.

Nach der Begrüßung der Mitglieder gab der Vorsitzende Josef Gerbl einen Rückblick über die Aktionen des vergangenen Jahres. Die breite Palette der Aktivitäten reichte vom Amphibien- und Artenschutz über Exkursionen, Filmvorführungen, Informationsständen, Unterschriftenaktionen, Unterstützung von Bürgerinitiativen bis hin zu Vorträgen rund um Umwelt- und Naturschutz.  Im Anschluss daran informierte Ernst Georg Eichner über die Amphibienschutzmaßnahmen des vergangenen Jahres. Neben dem alljährlichen Schutzzaun zwischen Ruprechtsberg und Untervilslern wurde auch im Eberspointer Forst ein 250 m langer Schutzzaun aufgestellt. Den Finanzbericht übernahm Barbara Nitzl. Bei der Wahl bestimmten die anwesenden Wahlberechtigten einstimmig Josef  Gerbl zum alten und neuen ersten Vorsitzenden und  Barbara Nitzl zu seiner Stellvertreterin in der Ortsgruppe Oberes Vilstal. Die neuen Beisitzern sind Helga und Bernd Willems, Ernst Georg Eichner sowie Lisa Steinberger. So geht die Vorstandschaft in die nächsten vier Jahre.

Nach den  Neuwahlen wurde an diesem Abend auch ein neues Mitglieder in den Reihen der Ortsgruppe aufgenommen. Danach gab der Vorsitzende noch einen Ausblick auf Veranstaltungen in den kommenden Wochen, wie die Demo „ Wir haben es satt - Agrarkonzern, weg von unserem Essen“ am 21.Januar 2017 in Berlin. Das Jahr 2017 fängt mit der traditionellen Winterwanderung am 8. Januar an. Auch eine Busfahrt Ende Juni ist wieder geplant. Auch sind wieder Vorträge, ein Filmabend und Pflanzungen vorgesehen. Eine Aussprache und Informationen zu verschiedenen Themen rundeten schließlich die Jahresversammlung ab.

BN-Ausflug zur Saatgutvermehrung einheimischer Wildblumen und Wildgräser

Velden 02.07.2016. Wildblumenwiesen  gehören in eine intakte Landschaft. Darin finden Insekten, wie auch Bienen und Wildbienen genügend Nahrung um ihre Nachkommen zu ernähren. Weidetiere fressen Wildkräuter gerne und bleiben mit ihnen gesünder. Auch die Menschen haben Jahrhunderte lang diese Kräuter für Küche und Gesundheit genutzt. Wildkräuter bergen einen Schatz der wertvollsten Inhaltstoffe für Mensch und Tier. Wenn aber Wiesen jedes Jahr zwei bis drei Mal „geerntet“ werden, können Wildblumen nicht versamen und auf Dauer geht die Artenvielfalt zurück. Ohne Samen keine Vermehrung. Dabei würde es schon reichen, alle paar Jahre die Wiese erst Ende Juli zu mähen.

Letzten Samstag unternahm die BN Ortsgruppe Oberes Vilstal eine Fahrt zum Saatgutbauern Johann Krimmer nach Pulling bei Freising. Um 14:00 begann dort unsere Führung. Herr Krimmer zeigte uns seine Felder, auf denen er zur Zeit ca. 200 verschiedene Wildkräuter und –gräser vermehrt und anbaut.  In seinem gesamten Repertoire stehen bis zu 400 verschiedene Arten. Diese Samen werden nach Auftrag von verschiedensten Institutionen, wie Kommunen oder Naturschutzverbände vermehrt. Damit werden z. B. nach Baumaßnahmen die vorher örtlich geernteten und bei Krimmer vermehrten Samen genutzt, um die natürliche Vielfalt wieder herzustellen. Für gesetzliche vorgeschriebene Ausgleichsflächen besteht hoher Bedarf an standortgerechtem Saatgut. Auch fast ausgestorbene Pflanzen werden auf seinem Hof vermehrt um gefährdete Bestände wieder großflächiger aussäen und damit schützen zu können. Herr Krimmer produziert dabei für den Großhandel, leider fand daher zum Leidwesen der Mitfahrer auf seinem Hof kein kleinteiliger Verkauf für Endkunden statt.

Nach der Besichtigung einiger kleinerer Anbaugebiete auf seinen Äckern führte er uns durch seine Gebäude in denen Pflanzen und Samen nach der Ernte weiterbearbeitet werden. Viele unterschiedliche Maschinen werden dafür genutzt, die er zum großen Teil selbst entworfen und gebaut hat. Es gibt z. B. einen „Samensauger“: Dieser wird für die Ernte von Samen genutzt wenn auf einem Feld schon einzelne Pflanzen samenreif sind während ein Großteil des Bestandes noch blüht. Mit diesem Gefährt werden mehrmals während der Reifeperiode die reifen Samen von oben „aufgesaugt“.

Ebenso interessant war die Weiterverarbeitung der gemähten Pflanzen. Diese werden in Containern noch einige Tage mit kühler Luft durchgeblasen um noch unreife Teile zur Nachreife zu bringen, anschließend wird der gesamte Container auf Warmluft umgestellt und mit 35 Grad schonend getrocknet um die Keimfähigkeit zu erhalten. Auch hier hat Herr Krimmer mit bewundernswertem Ideenreichtum agiert. Die Warmluft für die Trocknung kommt aus einem „doppelten Dachaufbau“ wo aus dem aufgeheizten Luftraum des Daches die Warmluft gewonnen wird. Auch sonst arbeitet der Betrieb sehr ökologisch. Praktisch alle Energie für die Verarbeitung wird mit Photovoltaik und Solarthermie gewonnen, die auf sämtlichen Dächern der Betriebsgebäude installiert ist.

Auch bei Drusch, Säuberung und Sortierung der Samen gibt es etliche interessante selbstgebaute Maschinen. Über Walzen, Siebe, Absaugung oder spindelartige Maschinen wird „Spreu vom Saatgut“ sowie „rund von eckig“ getrennt. Für jede Samengröße und -gewicht gibt es die passende Einstellung einer Maschine.

Am Ende führte uns der Samenbauer noch in sein „Mischzentrum“ wo aus den verschiedenen Säcken und unzähligen kleinen Containern passgenaue Samenmischungen für die beauftragten Standorte gemischt werden. Dabei geht es nicht nur um die Art des Samens sondern auch um den Standort von dem er gewonnen wurde. Zukäufe oder „ortsfremde“ Samen gibt es nicht, Samen von Krimmer sind heimisch und werden für heimische Standorte gemischt.

Nach der fast 3-stündigen sehr interessanten und aufschlussreichen Führung fuhren wir in die „Plantage“, einen Waldbiergarten im Norden Freisings. Hier wurden bei Getränken und Essen noch viele Eindrücke besprochen und Gartentipps und Wissen ausgetauscht.  Nach einer Stunde begann es zuerst leicht, dann aber heftig zu regnen und so fuhr man mit dem Bus wieder zurück nach Velden. Auch im nächsten Jahr wird die BN Ortsgruppe eine Fahrt zu einem interessanten Ziel durchführen.

Mein Garten – ein Bienenparadies

Johannes Selmansberger referierte über Möglichkeiten den Bienen zu helfen

Velden: Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. veranstaltete  kürzlich in der Gaststätte Maxlwirt einen sehr gut besuchten Vortrag mit dem Titel „Mein Garten – ein Bienenparadies. Der Referent Johannes Selmansberger ist seit 30 Jahren aktiver Naturschützer und Imker. Zu Beginn seiner Ausführungen informierte er die Zuhörer, daß es neben Honigbienen auch die Wildbienen immer schwerer haben in unserer kahlen Kulturlandschaft genug Nahrung zu finden. So würden 80 Prozent aller Blüten von Bienen bestäubt, davon wieder 85 Prozent durch die Honigbiene. Auch die Bestäubung durch die Wildbienen sei sehr wichtig, da bei einer Kombination beider Bienenarten mit einem besseren Ertrag zu rechnen sei, berichtete der Referent.

Vom Frühjahr bis Herbst sorgen bei uns 561 Wildbienenarten für die Bestäubung unserer Blütenpflanzen. Mit Körperlängen von 2 bis 30 mm sind die emsigen Blütenbestäuber eng an ihre Nahrungspflanzen angepasst. Viele Blütenformen haben sich in Jahrmillionen den Mundwerkzeugen der verschiedenen Bienengattungen angepasst.

Wildbienen sind keine geflüchteten Honigbienen, sondern wildlebende Verwandte. Die Wildbienen, auch Einsiedlerbienen genannt, leben nicht wie die Honigbienen in großen Staaten, sondern alleine. Jedes Wildbienen-Weibchen trägt Nektar und Blütenstaub in ihr Nest ein, legt ein oder mehrere Eier drauf und verschließt es fest. Die Bienenlarve ernährt sich selbstständig von diesem Proviant und verlässt im nächsten Frühjahr die Brutzelle.

Aber ohne sichere Hohlräume können sie keine Kinderstuben einrichten. Früher dienten dazu abgestorbene Bäume, altes Holz von Schuppen mit Spalten und Löchern und sandige Ackerraine. Jetzt ist der Mensch aufgefordert den Wildbienen unter die Arme zu greifen z. B. mit dem Bau von Nisthilfen.

„Hier fängt aber das Dilemma schon an“ ermahnt Johannes Selmansberger. Vieles, was es da zu kaufen gibt hilft den Wildbienen nicht wirklich. Er zeigt Bilder von nicht brauchbaren „Bienenhotels“, wobei schon der Name falsch ist, „denn in einem Hotel übernachtet man und betreibt keine Brutpflege“, meinte der Referent nebenbei. Anschließend zeigte er den Interessierten verschieden Möglichkeiten wie man mit einfachen Mitteln Nisthilfen für Wildbienen erstellen kann. Er hatte verschiedene Exemplare dabei. In nackte Hohlziegel wird keine Wildbiene einziehen, besser ist es abgeschnittene Schilfhalme in die Löcher des Ziegels zu stecken. Man kann solche Halme aber auch in leere Dosen stecken, diese dann auf den Holzstoß legen oder an einen anderen ruhigen Platz. Wichtig dabei ist es, daß die Röhren auf einer Seite geschlossen sind.

Gut geeignet ist auch ein gut getrocknetes Hartholzstück. Eine Seite glatt abschleifen und verschiedene Bohrungen mit Durchmesser 3 bis 10 mm bohren, aber wegen der Rißbildung nicht in die Stirnseite des Holzstücks. Es gibt gut passende Nisthilfen zu kaufen z. B. einen Bienenstein zum Einbauen in Fassaden, Mauern oder Wildbienenwände.

Um aber das ganze Jahr über genug Nahrung für diese Bienen zu haben, sollten die verschiedensten Arten von Blütenpflanzen vorhanden sein. Da so manche Wildbienen im Frühjahr ab einer Temperatur von 5° C fliegen brauchen auch diese schon Blüten. Frühjahrsblüher wie z. B. Schneeglöckchen, Schlüsselblume, Krokus oder kleiner Winterling sind hier gut geeignet. Zu späterer Zeit sind auch verschiedene ungefüllte Rosenarten, Beerensträucher, Kräuter, Stauden, wie z. B. Lungenkraut,  Laubbäume wie Ahorn, Obstbäume, ( die meisten Blüten hat die Kirsche) oder die Linde. Auf bis zu 60 000 Blüten bringt es eine Linde und jede Blüte produziert jeden Tag wieder Nektar und Pollen.

Auch in einem noch so kleinen Garten ist eine Wildblumenwiese zu realisieren. „In
Deutschland gibt es 20 Millionen Gärten und wenn jeder nur einen Quadratmeter zur Wildblumenwiese umstellen würde hätten viele Bienen genug zu essen“, meinte Selmansberger.

Bei einem Ausflug einer Biene sammelt sie ca. 0.02 Gramm Nektar und Pollen. Um ein Glas Honig daraus herstellen zu können müsste eine Biene dreimal um die Welt fliegen.

Am Ende der Veranstaltung bot er Wildblumensamen zum Selbstkostenpreis an. Die Nachfrage der Zuhörer war so groß, daß der Vorrat nicht reichte.

Diese Samen kamen vom Wildblumensaatgutbauern Krimmer bei Freising. Genau dorthin führt die geplante Busfahrt der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. am 25. Juni. Man sollte sich den Termin vormerken, wer dabei sein will.

Humus, wichtig für gesunde Ernährung und unser Klima

Bericht vom Filmabend des BN

Velden: Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V. veranstaltete  am 16. Februar in der Gaststätte Maxlwirt einen gut besuchten Filmabend zum Thema: „Humus – die vergessene Klimachance“. Humus ist die Basis einer nachhaltigen Agrarkultur und eine gesunde Agrarkultur ist die Grundlage für eine nachhaltige (Wirtschafts-)Kultur. Dieser Film zeigte eindrucksvoll die Bedeutung eines ökologischen Humusaufbaus. Er nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zum Boden unter unseren Füßen. Jetzt denken die meisten Menschen nicht an Humus, sondern an Dreck, und das ist das Problem: wir mißachten den Boden unter unseren Füssen und haben ihn dabei schwer geschädigt. Was aber geschieht unter unseren Füßen? Weshalb können Böden so riesige CO2-Mengen „ein- und ausatmen“? Haben wir bisher den vielleicht wichtigsten Klimafaktor übersehen, das Leben in den Böden? Der Film weist damit auf ein gravierendes Problem hin: Zwischen Klima und Qualität der Böden gibt es einen direkten Zusammenhang. Die Intensivbewirtschaftung durch die industrialisierte Landwirtschaft hat lange Zeit den Humus vernachlässigt und geschädigt. Inzwischen bewegt sich viel in Richtung einer ökologische Landwirtschaft, die Kreislaufsysteme mit der Natur favorisiert und eine regionale Flächenbewirtschaftung in den Mittelpunkt stellt, die nicht globalisiert werden kann. Ökologische Landwirtschaft kann Humus aufbauen - mit Fruchtfolgen, Mischkulturen, Kompostierung, mit geringem Einsatz von leicht löslichen Mineraldüngern, mit minimaler Bodenbearbeitung.

Unsere Vorfahren waren uns da technologisch weit voraus. Das zeigen Berichte über die von Menschen gebauten Hügelbeete in Französisch Guayana, die berühmte Terra Preta im Amazonasgebiet oder vorgeschichtliche Humusfelder in der Nähe menschlicher Siedlungen in Deutschland.

Auch heute gibt es weltweit ländliche Wirtschaftsprojekte, die Alternativen entwickeln und einen anderen Umgang mit Humus erproben: Kompost als Produkt zur Verbesserung der bodenphysikalischen Eigenschaften z.B. oder das SEKEM-Projekt in Ägypten, in dem auf Wüstenboden eine 30-cm dicke Humusschicht aufgebaut wurde. In Brasilien gibt es große Gebiete, die nur mit Direktpflanzung bewirtschaftet werden. Alle Erntereste bleiben auf den Feldern liegen und verrotten dort.  Die Hinswendung von Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau in Richtung Agroforstkultur und Permakultur in Südfrankreich ist nicht nur ein sinnvoller Ansatz, es sieht auch noch schön aus. Liegt hier der Keim für die Landwirtschaft der Zukunft? In der steirischen Ökoregion Kaindorf versucht man auf großen Ackerflächen, Böden durch speziellen Kompost zu verbessern. Diese Region, die durchaus mit unserer Landschaft zu vergleichen ist, zeigt Möglichkeiten auf, die auch bei uns zu verwirklichen wären. Wer genaueres dazu wissen will kann sich unter  http://www.oekoregion-kaindorf.at/ informieren. Die drei Gemeinden dieser Region gehen mit gutem Beispiel voran, den CO2 Ausstoss drastisch zu reduzieren und für das Klima und ihre Bürger eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Was wir brauchen ist aber eine Wende im großen Maßstab - wegen des Klimas und v.a. auch wegen der Versorgung der Menschen mit gesunden Lebensmitteln, die diese Bezeichnung verdienen. Am Ende des Filmes entstand noch eine kurze, intensive Diskussion zwischen anwesenden Landwirten und Bürgern.

Das Schlusswort hatte Josef Gerbl, Vorsitzender der BN Ortsgruppe Oberes Vilstal e. V., indem er betonte, daß der Film Denkanstöße geben soll, den derzeitigen Umgang mit dem Boden zu ändern, zum Wohle des Menschen und des Klimas.

Egal, ob konventionelle oder biologische Landwirtschaft, jeder kann dazu seinen Beitrag leisten.

Urkundenüberreichung

Velden. Ein Jubiläum führte kürzlich die Vorsitzenden der Ortsgruppe Oberes Vilstal im BUND Naturschutz in Bayern e.V., Josef Gerbl (rechts) und Barbara Nitzl (links) zur Höhenberger Biokiste im Gewerbering 5 in Velden. Seit  30 Jahren sind Jochen  (2. von links) und Ingrid Saacke (2. von rechts) Mitglied im BN.  Bei der Höhenberger Biokiste ist Jochen Saacke seit 2008 Geschäftsführer. Ab Mitte der  80er Jahre, lange bevor er nach Velden und zur Lebensgemeinschaft Höhenberg kam, leitete Saacke acht Jahren lang, die BN Jugendgruppe München. Nun ist er der Ortsgruppe Oberes Vilstal zugeordnet, die sich in etwa über das Gebiet der Gemeinden Baierbach, Neufraunhofen und Velden erstreckt. Die Vorsitzenden überreichten ihm und seiner Frau eine Urkunde des Landesverbandes und wünschten ihm und seinen Angehörigen weiterhin viel Tatkraft beim Einsatz für die Belange des Natur- und Umweltschutzes.

Aktion „Im Zeichen der Linde“ fortgesetzt

Ortsgruppe des Bund Naturschutz pflanzte zwei Linden 

Velden. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des BUND Naturschutz in Bayern e.V. hatte die Ortsgruppe Oberes Vilstal im Jahr 2013 die Pflanzaktion „Im Zeichen der Linde“ begonnen. Und auch dieses Jahr pflanzten die Aktiven kürzlich wieder zwei Exemplare dieser Baumart, die auch das Symbol des Vereins ist.In unseren Breiten kann eine Linde unter guten Bedingungen weit über 1.000 Jahre alt werden. Daraus leitet sich wohl auch die Bedeutung dieses Baumes in Sagen und Mythen ab. Aber auch für die nächste Umgebung und im Naturgeschehen spielt sie eine große Rolle. So macht sie ihr reichhaltiges Angebot an Pollen und Nektar zu einer beliebten Bienenweide. Schmackhafter Lindenblütenhonig, Schattenspender und Blickfang sind nur einige der nützlichen Attribute dieser Baumart.Die Verantwortlichen der Ortsgruppe Oberes Vilstal im BUND Naturschutz in Bayern, die Helferrinnen und Helfer bei der Pflanzaktion sowie die Besitzer hoffen, dass sich die jetzt gepflanzten Linden trotz aller Klimakapriolen gut entwickeln. Vielleicht kann man sich ja schon in einigen Jahren im Schatten der Bäume ausruhen und zukünftige Generationen können sich noch lange an den Linden in Burghab erfreuen. Auch weiterhin ist die BN-Ortsgruppe auf der Suche nach geeigneten Orten, um in Zukunft noch die eine oder andere Linde pflanzen zu können.

Jahreshauptversammlung der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal

Am Freitag, den 20.11. 2015 fand beim Gasthaus Dirrigl in Velden die jährliche Hauptversammlung des Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberes Vilstal statt.

Der 1. Vorsitzende, Josef L. Gerbl, begrüßte alle Anwesenden und informierte mit einem Rückblick über die Aktionen seit der letzten Hauptversammlung. Das Jahr 2015 begann mit der alljährlichen Winterwanderung, die heuer ins Burgholz führte und mit einer Einkehr in den Biohof Aigner-Natterer endete. Im Frühjahr zeigte der Bund Naturschutz für die ganze Bevölkerung einen Film über die Energiewende. Auch mit Vorträgen informiert der Verein über Themen des Naturschutzes. Dies waren in diesem Jahr ein Vortrag über Funkbelastung durch Strahlung und über Bienen, die es in unserer ausgeräumten Landschaft schwer haben, noch ausreichend Nahrung zu finden. Der alljährlich aufgestellte Krötenschutzzaun bei Ruprechtsberg rettete dieses Jahr 835 Kröten vor dem Überfahren-werden.  Mitte April wurde eine außertourliche Rama Dama Sammlung durchgeführt, denn einigen  Mitgliedern war der viele Müll, der entlang der Straße vom Volksfestplatz bis zum Gewerbering lag, ein Dorn im Auge.

Mitglieder des Vereins waren auf verschiedenen, Demos in Berlin und München ( „Wir haben es satt“ und „TTIP“). Auch ein Ausflug mit einem Bus zum Mienbacher Waldgarten zum Thema Permakultur -  Landschaft, die man Essen kann, fand großen Zuspruch.

Die stellvertretende Vorsitzende und Kassier, Frau Barbara Nitzl, berichtete über die finanzielle Lage des Vereins. Es gingen neben Beiträge mehrere Spenden ein. So erlaubt der Kontostand auch heuer wieder einige Pflanzungen und die Kosten für einen weiteren Busausflug sind ebenfalls gesichert.

Nach einer kurzen Diskussionsrunde wurde gemeinsam Aktionen für das Jahr 2016 angeregt und geplant.

Das Jahr wird wieder mit der Winterwanderung beginnen, die heuer zum Wirt z’Biche gehen wird.

Nachdem 2015 das Jahr des Bodens war ist im Februar ist ein Film darüber geplant. Die Radltour wird in zu den 3 Quellen in die Gemeinde Wurmsham führen. Neben dem bisherigen Krötenschutzzaun bei Ruprechtsberg ist ein zweiter Zaun im Staatsforst Eberspoint geplant. Ein dortiger Anwohner hatte viele getötete Lurche und Frösche bemerkt und bei der Ortsgruppe wegen einem Zaun angefragt. Dieser Naturfreund wird sich danach auch um die tägliche Betreuung des Zauns kümmern. Im März ist wieder ein öffentlicher Vortrag zum Thema Bienen und Wildbienen geplant. Diesmal geht es darum, was jeder Garten- und Balkonbesitzer tun kann, um diese wichtigen Nützlingen vor dem Aussterben zu bewahren. Wie man immer mehr sieht, verkommen viele Hausgärten zu Steinwüsten. Hier finden diese kleinen Nutztiere keine Nahrung. Der Mensch will Obst und Honig haben, stellt aber für die kleinen Tierchen keinen Lebensraum in seinem Garten zur Verfügung. Hier wären für beide Seiten naturnahe Gärten wünschenswert. Mehr dazu, wie gesagt, im Frühjahr. Die Anwesenden diskutierten auch weitere Möglichkeiten, wie man evtl. Grünflächen in und um Velden bienenfreundlicher gestalten könnte. Passend zu diesem Thema plant der Verein im Juni wieder einen Busausflug. Es geht zu einem Bauern, der sein Hauptaugenmerk auf das Sammeln von Samen von Wildpflanzen legt und diese Mischungen interessierten Personen zum Kauf anbietet.

Anschließend klang beim geselligen Plausch zu verschiedenen Naturschutzthemen der Abend aus.

Permakultur - Eine Landschaft, die man essen kann

Velden. Keine Lust mehr auf konventionelles Gärtnern, weil die Schnecken den Salat und die Zucchini fressen und die Raupen den Kohl? Dann wird es Zeit für mehr Natürlichkeit. Der Garten ist total entgleist, alle Kräfte der Natur wenden sich scheinbar gegen die Bemühungen des Menschen. Und doch ist genug zum Essen da. Man kann lernen, wie man mit der Natur wirtschaftet, dabei gesünder lebt, den Boden schont, Nützlingsecken im Garten anlegt und auch wieder Freude am Kulturgemüse bekommt. Werden die Gemüsebeete nicht mehr gehackt  “ verunkrauten“ sie. Aber „Unkräuter“ gibt es nicht mehr, diese heißen jetzt „unerwünschte Beikräuter“. Doch genau diese bergen oft einen Schatz an wertvollen Inhaltstoffen für den Menschen, ein vielfaches mehr als hochgezüchtetes Kulturgemüse.  Ohne chemische Düngung und Pestizide und ohne den Boden auszulaugen.

Letzten Samstag unternahm die BN Ortsgruppe Oberes Vilstal eine Fahrt zum Mienbacher Waldgarten. Um 14:00 begann dort unsere Führung unter der Leitung von Hannelore Zech, der Eigentümerin des Permakulturgartens. Frau Zech stellte uns ihren Garten vor und zeigte uns wie man sich aus dem Garten ernähren kann und zwar mit allem was dort wächst. Die Gestaltung ihres Gartens durch Permakultur bringt nicht nur den Menschen viele Vorteile, sondern der ganzen Umwelt. Gemeint sind hier die Luft, die Wildtiere, das Bodenleben. „ Der Wurm ist der Ochs des armen Mannes“, mit diesem Zitat erläuterte sie die Anbaumethoden der Permakultur. Pflanzlicher Abfall, Kleintiermist und -streu und Schnittgut wird auf die Anbauflächen aufgetragen und zwar nicht nur an Beginn und Ende der Wachstumsphasen sondern während des ganzen Jahres. Viele verschiedene Pflanzen wachsen auf den Beeten und bilden dabei kleine Ökosysteme, die sich gegenseitig helfen. Die Bodenlebewesen wandeln die darauf liegende Biomasse laufend in Humus um, der für das Wachstum der Pflanzen von immenser Bedeutung ist. Der Boden liegt nicht offen, weitere „Unkräuter“ haben wenig Chancen zum Wachstum und Gießen wird meist überflüssig, da die Krume nicht austrocknen kann.

Wie schaut dann so ein Garten aus? Für konventionelle Gärtner eher wie „Wildnis“, für Naturliebhaber einfach herrlich.  „Eine Oase in der bayerischen Kulturlandschaft“, so bezeichnete Frau Zech ihren Garten. Er unterscheidet sich durch seinen bunten, durchgehenden Bewuchs wirklich deutlich von den leergeräumten Feldern rundum, auf denen immer nur eine Pflanze wachsen darf.  Werden dann noch Nützlingsbiotope wie Steinmauern  oder –haufen, Totholzhaufen, kleine Teiche und Insektenhotels eingebaut, erhält der Garten Struktur und der ökologische Wert steigt um ein Vielfaches. Nützlinge wie Eidechsen und viele Vögel finden Platz zum Leben und helfen dem Gärtner bei der Schädlingsbekämpfung. So entsteht eine Landschaft, die man essen kann. Natürlich kann man nicht die Landschaft essen, sondern was in ihr wächst. Und das sind nicht nur die üblichen Pflanzen wie Salat, Zucchini, Tomaten. Die Besucher erfuhren viel über essbare Kräuter, Gemüse und Beeren, die viele noch nicht kannten und die in früheren Zeiten ganz selbstverständlich zum Nahrungsangebot in Bauerngärten gehörten. Topinambur und Baumspinat sind dabei nur zwei Beispiele. Wenn die Schnecken so wie in diesem Jahr den gesamten Salat auffressen, kann man auf Salate und Gemüse ausweichen, die diesen Tieren nicht so gut schmecken.

Am Ende der 2 ½ stündigen Führung stärkte sich die Gruppe mit Kaffee und Kuchen und es wurde viel fachgesimpelt. Anschließend ging es mit dem Bus wieder zurück nach Velden. Nachdem diese Fahrt großen Anklang gefunden hatte, hat sich die BN Ortsgruppe entschlossen in Zukunft ähnliche Fahrten zu unternehmen.

Kröte und Frosch sicher über die Straße geholfen

Velden. Weitgehend unscheinbar und von einigen Menschen gar als ekelerregend angesehen, führen Amphibien ein überwiegend zurückgezogenes Leben. Einmal im Jahr allerdings rücken sie oft wortwörtlich in den Mittelpunkt des Scheinwerferlichts. Dann nämlich, wenn sich Kröten, Frösche und Molche auf die beschwerliche, teilweise kilometerlange und gefahrvolle Reise von den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern begeben. Dabei wandern sie häufig über die vielen Verkehrswege in unserer Landschaft. Dort droht ihnen der Tod durch Überfahren. Der Mensch mit seinen Autos nämlich stellt für die, nach der Winterstarre noch langsamen Amphibien die größte Gefahr dar. Um den einigen Tieren dieses Schicksal zu ersparen, stellt die Ortsgruppe Oberes Vilstal im Bund Naturschutz in Bayern e.V. seit über 20 Jahren Schutzzäune im Gemeindebereich Velden auf. Bei Ruprechtsberg wurden dieses Jahr auf einer Zaunlänge von insgesamt rund 120 Metern wieder zahlreiche Eimer eingegraben. Der Zaun hindert die Tiere auf die Straße zu gelangen. So am Weiterkommen gehindert wandern sie an der Schutzvorrichtung entlang und fallen in die Eimer. Auch heuer kümmerten sich aktive Artenschützer um die gefangenen Tiere und kontrollierten mindestens einmal täglich die Eimer. Gefangene Amphibien wurden befreit, gezählt und sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Zusätzlich zur Anzahl wurden auch das Geschlecht der Tiere sowie Wetterbedingungen und Tagestemperatur zum Zeitpunkt der Leerung aufgenommen. Dieses Jahr konnten so 833 Kröten und Frösche sowie zwei Bergmolche in zahlreichen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit sicher über die Straße gebracht werden. Nach der Maßnahme ist die Vorrichtung nun bis zum kommenden Frühjahr wieder im gemeindlichen Bauhof in Velden eingelagert. Für nächstes Jahr ist, bei Sicherstellung der Betreuung, eine zusätzliche Schutzvorrichtung bei Eberspoint geplant.