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Newsletter / Naturschutznachrichten

Heizen - aber richtig!

Wer zuhause zusätzlich zur zentralen Heizung einen Holzofen hat, hofft durch ergänzendes Heizen mit Holz die Kosten zu senken. Dabei steigen aber auch die Holzpreise an. In dieser Situation ist man um günstigen Brennstoff froh. So manche Ofenbesitzer schauen sich deshalb nach günstigen Quellen für Brennholz um. Da scheinen z.B.  alte Balken und Bretter von abgebrochenen Dachstühlen oder gar Abfallholz gerade recht zu kommen.  Man sollte von solchem Holz jedoch besser die Finger lassen. Denn bis Anfang der 1990er Jahre musste Konstruktionsholz gegen Schädlingsbefall behandelt werden. Und die dabei eingesetzten Chemikalien waren nicht gerade umweltfreundlich. Ganz im Gegenteil. Sie waren oft schwermetallhaltig oder enthielten organische Kohlenwasserstoffe, Chlor und evtl. weitere giftige Bestandteile. Beim -verbotenen (!) - Verbrennen solcher Hölzer entstehen auch jetzt noch äußerst giftige, häufig sogar Krebs erregende Abgase. Derartiges Holz im Ofen zu verfeuern stellt deshalb eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit hohen Geldbußen geahndet werden. Fazit: Der eigenen Gesundheit sowie den Nachbarn zuliebe und um unsere Umwelt vor vermeidbaren Giftimmissionen zu schützen muss unbedingt auf einwandfreies Heizmaterial geachtet werden.

Tabu sind außerdem z.B. nicht ausreichend getrocknetes Holz, alle Arten von Kunststoffen, Verbundverpackungen (z.B. Tetrapacks) , lackierte oder sonst behandelte Hölzer, Baumaterialien, Altkleider, Schuhe etc.

Alles was in die Müll- und Wertstoffentsorgung gehört, darf nicht im Ofen verbrannt werden.

Richtig Heizen – wichtige Tipps für Geldbeutel und Umweltschutz

BUND Naturschutz erklärt, wie man Heizkosten sparen und damit die Umwelt schützen kann.

05. Febr. 2022 Die Energiepreise in Deutschland sind in den letzten Monaten auf Rekordwerte gestiegen. Für eine 100 Quadratmeter-Wohnung liegen die Gas-Kosten derzeit bei ungefähr 110 Euro pro Monat. Dabei kann man mit wenigen Maßnahmen die Heizkosten erheblich verringern und damit zugleich das Klima schützen, schadet die Verbrennung von Gas und Öl doch unser Klima.

Dr. Herbert Jans, Energiefachbeirat der BUND Naturschutz Kreisgruppe Landshut, hat einige Tipps fürs effektive Heizen:

Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie! Deshalb sollte man genau überlegen, wie warm ein Raum tatsächlich sein muss. In der Küche reichen oft schon 18 oder 19 Grad, da Herd und Kühlschrank mit heizen. Im Schlafzimmer genügen sogar schon 17 Grad, um eine geruhsame Nacht zu haben. Wer in einer 100-Quadratmeter-Wohnung die Temperatur nur um ein Grad senkt, spart knapp sieben Euro Gaskosten im Monat, wird die Heizung noch weiter runter gedreht erhöht sich die Ersparnis entsprechend.

Egal, ob der Thermostat auf fünf oder drei gestellt wird, der Raum heizt sich gleich schnell auf. Die Stufen des Thermostats stehen nur für die Höchsttemperatur, die erreicht werden soll. Auf Stufe 3 heizt man beispielsweise auf angenehme 20 bis 21 Grad, auf der Stufe 5 bis zu 28 Grad.
Richtig heizen im Winter heißt vor allem, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, sollten daher bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden heruntergelassen und Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden.
Nachts sollte die Raumtemperatur etwa im Wohnzimmer um circa fünf Grad reduziert werden. Steht das Thermostatventil tagsüber auf dreieinhalb, sollte es nachts auf zwei runter gedreht werden. Bei modernen Fußbodenheizungen mit elektronischer Steuerung sollte man analog entsprechende Einstellungen vornehmen. Die Heizung aber nicht komplett ausschalten, auch nicht, wenn die Wohnung für einige Tage nicht bewohnt ist. Die Wohnung und auch das Mobiliar kühlen zu sehr aus und es dauert umso länger, wieder eine wohnliche Temperatur in den Räumen zu bekommen und es kostet jede Menge Energie.
Neben richtigem Heizen ist auch richtiges Lüften enorm wichtig, um Energie zu sparen, so Jans. Ziel ist ein effizienter Luftaustausch in möglichst kurzer Zeit. Das geht am besten, indem man morgens und abends für ein paar Minuten die Fenster weit öffnet – am besten Querlüften. Bei gekippten Fenstern dauert der Luftaustausch sehr lange, die Wohnung kühlt aber trotzdem aus, vor allem das Mauerwerk um die Fenster herum. Das bewirkt, dass sich der Raum nach dem Lüften langsamer wieder aufheizt und es besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Wichtig beim Stoßlüften ist, vorher das Thermostatventil herunterzudrehen!
Weniger Energie fürs Heizen braucht man, wenn das Haus kaum Energie verliert. Je besser die Dämmung und je energiesparender die Fenster sind, desto mehr sinkt der Energieverbrauch. Der Vermieter soll hier um Verbesserungen gebeten werden, oder die Möglichkeiten als Hausbesitzer genutzt werden. Der Staat bietet dafür attraktive Förderungen.
Für Rückfragen steht Dr. Herbert Jans zur Verfügung, Tel. 08743-1593, jans@haw-landshut.de